Ich fasse die aus meiner Sicht offenen, spannenden Fragen bzw. Erkenntnisse zusammen:
Auf den Seychellen gibt es die vielleicht endemische, vielleicht natürlich vorkommende Wilde Vanille (Vanilla phalaenopsis).
Die Schoten dieser Art sind lange nicht so aromatisch wie jene der Gewürzvanille, darum ist die Art auch nicht wirtschaftlich interessant.
Außerdem gibt es die Gewürzvanille (Vanilla planifolia), die ja als Kulturpflanze eingeführt wurde. Diese wurde über viele Jahrzehnte kultiviert und ist schließlich verwildert. In der Natur blüht sie auf den Seychellen nur selten und es gibt keine Bestäuber (Kolibris und Insekten). Darum kann sie sich nur vegetativ vermehren und sie trägt keine Schoten.
Die massenhaft vorkommenden Vanillen, die sich auf Felsen und Bäume ranken, sind es nun verwilderte Gewürzvanillen oder Wilde Vanillen? Vermutlich Wilde Vanillen ...? Wo sind aber dann die angeblich verweilderten Gewürzvanillen? Gibt es die auch? Gibt es beide Arten? Kann man die aufgrund der Blätter leicht unterscheiden? Irgendwie unlogisch, dass die Art aus Mexiko und die von den Seychellen so ähnlich sein sollten ...
Wer besorgt die Bestäubung bei den auf den Seychellen natürlich vorkommenden Wilden Vanillen? Worin unterscheiden sich die Blüten, so dass nicht auch eine Bestäubung der Blüten durch die selben Bestäuber möglich ist?
Ich habe zwar schon oft Vanilleblüten gesehen (damals in der Meinung, dass es verwilderte Gewürzvanillen sind), aber noch niemals Schoten (= also Früchte, die nur aus sexualler Reproduktion, also durch Bestäubung) hervorgehen können. In der Literatur steht aber, dass es die auf den Seychellen gibt, etwa 15 cm lang. Wenn die Wilde Vanille endemisch oder heimisch ist, muss sie eigentlich auch Schoten tragen. Wahrscheinlich habe ich sie bisher übersehen ... Oder ich war immer zur falschen Jahreszeit da ...
Gibt es zwischen den beiden ähnlichen Vanillearten Hybridisierung?
Es wäre schön, wenn wir einen Vanilleexperten hätten, der all diese Fragen beantworten könnte ...
