Ein Highlight unserer Reise war der FLUG von Mahé nach Praslin mit einer farbenfrohen Maschine von Air Seychelles. Bei 18 Sitzen genoss jeder von uns einen Fensterplatz. Außer einem kleinen Absacker beim Start flog das Flugzeug überraschend ruhig und die 15 Minuten vergingen viel zu schnell.
Eine Dame von My Seychelles empfing uns und Francis brachte uns zum ILES DES PALMES in der Baie Ste. Anne, wo wir 7 Tage verbringen würden. Wir bezogen zwei 2er-Bungalows (vielleicht erwarteten sie 4 Erwachsene) und kapierten erst am nächsten Tag, dass wir auch einen Familienbungalow hätten haben können - wollten dann mit unserem ganzen „Krempel “aber nicht mehr umziehen.
Die Familienbungalows haben eine größere Küche, einen großen Esstisch, einen Wohnbereich und eine große Rasenfläche vor dem Haus. Das Schildkrötengehege ist gepflegt und Kinder finden genug Blätter, um die Tiere zu füttern. Papas können auf dem großzügigen Gelände einer ehemaligen Kokosplantage in Ruhe lernen wie man Kokosnüsse öffnet. Der neue Swimmingpool war bereits in Betrieb, das Restaurant noch nicht eröffnet (Stand Juli 2013).In den nahen Mangroven leben unzählige Landkrabben und unter den Bungalows wohnen die dicksten, quasi als Haustiere, wobei uns versichert wurde, dass sie sich nicht von Touristen ernähren! : )
Zum Schnorcheln fuhren wir woanders hin (Bucht zu flach, Wasser trüb, Wind teils aus SO), aber zum Wohnen ist es hier herrlich. Es herrscht ein himmlischer Friede; weder Hahn noch Hund und auch kein Betrunkener verirren sich je hierher. Nachts sieht man nur die Sterne, hört den Wind oder das Glucksen der Wellen. Eine moderne, angenehme und „natürliche“ Unterkunft ohne Firlefanz. Die sehr netten Angestellten an der Rezeption verwahrten unsere Wertsachen, hielten einen Busfahrplan bereit und machten die Zugangsgenehmigungen für die Anse Georgette(Lemuria-Hotel)und die Anse Petite Cour (La Reserve Hotel) für uns klar. Dazu bitte mindestens einen Tag vorher Bescheid geben. Der Chef wohnt auf dem Gelände, so dass auch nachts immer jemand erreichbar ist.
Da wir uns SELBST VERSORGEN mussten, starteten wir am ersten Tag zu Fuß zu einem Großeinkauf in den Supermarkt unter der Oxygen-Disco in Baie St Anne 30 min entfernt. Ein kleiner Laden liegt etwas näher. Ein Auto oder Fahrrad wäre eigentlich zum Einkaufen empfehlenswert.
Zu erstehen ist auf den Seychellen alles Notwendige u.a.: Nudeln, Reis, Linsen, Bohnen, Tomaten in Dosen, Thunfisch, Kokosmilch, Kekse, Milch, Säfte, Bier, Eier, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Chilis, Obst und Gemüse in wechselndem eher mageren Angebot, recht gutes Toastbrot, ein leckeres süßes hefeteigartiges Brot, Schneckennudeln mit quietschrosa Zucker, Kühlthekenartikel je nach Größe des Ladens, usw. In der Baie Ste. Anne existiert auch ein Luxusmarkt für diejenigen, die mit dem üblichen Angebot durch sind.
Allgemein verhalten sich die Preise in den Supermärkten umgekehrt proportional zur herrschenden Raumtemperatur!!!.
Wo die Straße zum Vallée de Mai abzweigt, liegt ein Take away (Coco Rouge), der auch abends Speisen für 50 Rp. anbietet. Wir haben einige Male dort gegessen.
Danach ist’s auf dem Heimweg allerdings dunkel. Ein Mann, der uns mit den Worten „ No problem my friend“ nachlief, wollte uns nicht die Diamanten vom Leib reißen, sondern war ebenfalls nur ein mit Tüten bewaffneter Familienvater, der nach Feierabend seinem Hause zustrebte und wohl wissen wollte, wer sich da noch rumtrieb!
Auch im Zuge einer Strandwanderung an der Cote D’Or kamen wir zu etwas Essbarem. Seit langem war ich auf der Suche nach einer Brotfrucht. Hier fand ich endlich eine brauchbare an der Straße. Dieses Exemplar haben wir wie Salzkartoffeln gekocht und danach angebraten.




Am nächsten Tag starteten wir zur ANSE LAZIO .In 10 min. erreichten wir die Bushaltestelle an der Hauptstraße, und innerhalb einer halben Stunde kam meist ein Bus (nur einmal warteten wir über 1 Stunde).Von der Endstation aus führt eine Straße über den Berg zum legendären, aber nicht einsamen Strand. Hier konnten wir gezeitenunabhängig schnorcheln (Gefleckter Adlerrochen). Der Strand ist so tief, dass auch bei Flut etwas übrigbleibt und lang genug zum Spazierengehen. Täglich wird auch das letzte von den schattenspendenden Bäumen gefallene Blatt fein säuberlich zusammengekehrt und so erhält der Strand sein makelloses Weiß!
Am LA RESERVE HOTEL kann man mit dem Bus direkt aussteigen und an dieser Schnorchelbucht hatte ich echt den Narren gefressen. Hier trafen wir nämlich unsere ersten Meeresschildkröten!
Unsere Tochter hatte einen Riesenspaß mit ihrer Unterwasserkamera, die einige Highlights für die Nachwelt festhielt, z. B. einen schwarzweiß gemusterten Riesenkugelfisch. Teils schnorchelten wir sehr flach über dem Sand oder dem Riff. (Flossen sind unabdingbar, Bauch einziehen, Gezeiten beachten). Bei einem Schnorchelgang trieben unsichtbare nesselnde Lebewesen an der Oberfläche, spürbar an Lippen und Unterarmen. Leider verfingen sie sich auch in T-Shirts und Bikinioberteilen. Später am Tag waren sie wieder verschwunden.
Wir schnorchelten in der Anse Petite Cour zwei Tage und entdeckten immer wieder etwas Neues.
Sonntags wanderten wir auf einer im Forum beschriebenen Tour in 2 h von Iles des Palmes in die ANSE LA FARINE. Zuerst der Straße entlang in die naturbelassene Anse La Blangue, wo ein Guesthouse im Dornröschenschlaf liegt; gefühlt x-mal führt die Straße steil hoch und runter. Später an der „Schranke“, heute eine „Kette“ vorbei zu Aussichtsfelsen und wieder zurück, um an der „Kette“ den Einstieg zu dem Ur-Wald-Pfad zu finden. An etlichen Palmspinnen vorbei kommt man runter zum Hintereingang des Emerald Cove Hotels, wo wir uns einen Fruchtcocktail genehmigten. Nach einem Abstecher zur Anse La Farine mit Blick auf Round Island (Strömung) ging’s zurück. Zum Wandern war das Wetter optimal: nicht zu heiß, trockene Wege und was sind bitte Moskitos? : )
Montagmittags besuchten wir das VALLEE DE MAI .Wir erwischten eine kostenlose Führung um 14:00 h (früher da sein und nachfragen). Unser Guide (fem.) war sehr nett und zeigte uns außer den verschiedenen Palmen Geckos und Vögel, die wir sonst nicht gesehen hätten. Unser Sohn fand die Atmosphäre unter dem Palmendach sehr einzigartig. Wir hatten Zeit und liefen danach allein alle Wege ab, um diese noch etwas zu genießen.
Einen halben Tag verbrachten wir (mit Zugang übers Lemuria Hotel) an der ANSE GEORGETTE .( nicht einsam, Obststand, Wellengang )
Anschließend bot sich der PASQUIERE-TRACK zur Inselüberquerung an. (Dauer 1 h, nicht markiert) Start: Grand Anse / Kirche / Britannia GH, dann 30min bergauf, oben an einer Gabelung links halten. Wir fragten einmal einen Jungen nach dem Weg. Der Pfad ist teilweise über mannshoch zugewuchert, aber gut frei geschnitten. (freundlicherweise sind’s keine stacheligen Macchiagewächse) Danach kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Ziel: Anse Possession
Fazit: Unsere Fähigkeiten uns zu Lande und im Wasser fort zu bewegen
sowie uns inselgemäß zu ernähren, waren auf dieser abwechslungsreichen Insel
weiter gewachsen !