Viele Grüße von La Digue! Am vorletzten Tag unserer Reise finde ich endlich ein wenig Zeit, das Erlebte niederzuschreiben. Begonnen haben wir diesmal mit vier Tagen Mahé, welche ziemlich verregnet waren. Da dies unser erster Urlaub mit unserem Sohn ist, kam der graue Himmel allerdings ganz gelegen, denn so war die Sonneneinstrahlung nicht ganz so heftig. Nachdem wir beim liebgewonnenen Unikat Roland im Anse Takamaka View (
http://www.atv.sc) eingecheckt hatten, ging es direkt mit dem Mietwagen weiter zur Anse Intendance. Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert über die wilde Schönheit des Strandes, welcher für mich der schönste von Mahé ist! Der Kampf mit den Wellen war mal wieder ein besonderes Vergnügen. Auch der kleine Tom schien ganz begeistert von der Bucht, wenngleich er natürlich nur im flachen Wasser dümpeln durfte. Da wir in einer Selbstversorgerunterkunft wohnten, aber keine Lust auf Lebensmittelshopping hatten, buchten wir uns für den nächsten Tag zum Frühstück ins Banyan Tree ein, welches wir mit einer der wohl schönsten Aussichten des Planeten genießen durften. Auch die anschließenden Bahnen im benachbarten Infinity Pool genoss die Mini-Familie sehr.
Am kommenden Tag lernten wir den Fotografen, Afrikaexperten und etablierten Wildtierschützer Karl Ammann in seiner „Residence on the Rocks“ (siehe Google), welche auf dem Gelände des Banyan Tree steht, kennen und sahen uns das Anwesen an. Die Residence kann man übrigens für 4.600 Euro pro Nacht mieten – also falls noch jemand Geld loszuwerden hat, einfach mal bei Karl anfragen…

Von dort oben entdecken wir auch den ersten Walhai dieser Reise. Er hält sich während unseres gesamten Besuchs in der „Residence on the Rocks“ unten in der Anse Intendance auf. Francis´ Gyrokopter kreist hoch über ihm und ein Boot mit Schnorchlern ankert keine 30 Meter vom Walhai entfernt.
Der Mietwagen schaukelt uns in den vier Tagen auf Mahé in nahezu jede erdenkliche Ecke der Insel. Besonders die Fahrten über Sans Souci sind mal wieder spektakulär! Wie kann eine so wunderschöne Straße nur so wenig befahren sein? Na, uns soll es recht sein… Da Forums-Urgestein „Pico“ derzeit auch auf Mahé urlaubt und an unserem dritten Tag auf der Insel einen runden Geburtstag feiert - zwanzig oder sowas in der Art

– versuchen wir, ihr einen Besuch abzustatten. Gar nicht so einfach, wenn man nur den Namen der Person und den Namen der Region kennt, bei der sie untergekommen ist. Straßennamen und geschweige Hausnummern gibt es (noch) nicht, also verläuft unsere Suche leider ergebnislos. Das Telefonbuch der Seychellen gibt an der gesamten Westküste nur drei Familien her, die besagten Familiennamen tragen. Anrufe bei allen drei Nummern verlaufen leider ebenso ergebnislos. Wir werden Pico aber später noch auf La Digue treffen, so viel sei hier bereits verraten.
Vier Tage Mahé vergingen viel zu schnell. Am 29.10. ging es dann weiter nach La Digue ins „Calou“. Wir hatten das „Creole House“ gebucht, welches nur über die 53 abenteuerlichen Stufen erreichbar ist. Wer dort bereits gewohnt hat, weiß sicherlich, wovon ich schreibe…

Leider war der Pool des Calou außer Betrieb – und dies stellt sich bei einer Reise mit Kleinkind, welches noch nicht im Kindersitz des Fahrrades sitzen kann, um mal eben schnell zum Meer zu fahren, als riesiges Manko heraus. Satte vier Tage lang fotografiere ich die Hochzeit von Sandra und Thomas aus Köln (mehr hierzu dann demnächst wie immer in meinem Blog), während Sabrina sich im Creole House neben dem schlafenden Tom zu Tode langweilt. Alleine ans Meer kann sich ja nicht. Tom schläft, ich arbeite, Sabrina liest ein Buch nach dem anderen. Und so reift in uns der Gedanke, die Unterkunft zu wechseln. Eine Unterkunft direkt am Meer (damit Sabrina mit dem Babyfon an den Strand kann, wenn Tom ein Nickerchen macht) mit zusätzlichem Swimmingpool sollte her. Wer La Digue kennt, weiß, dass diese Kombination Mangelware ist. Ich habe mich immer gegen die La Digue Island Lodge gesträubt, aber wir fuhren trotz meiner Vorurteile hin und sahen uns alles ausgiebig an. Nun ja, was soll ich sagen: Wir wohnen nun seit bereits fünf Tagen in einem Beach Chalet (Nummer 2) der Island Lodge und ich hatte noch nie eine so tolle Unterkunft auf La Digue! Fantastische Frühstücksbüffets und herrliche kreolische Büffets am Abend, der wohl aufmerksamste und sympathischste Service der gesamten Insel, sehr schöne und gepflegte Zimmer, herrlich angelegte Gärten, wirklich nette und interessante Gäste und nicht das „versnobbte“ Klientel, welches ich der Lodge lange zugeschrieben hatte. Irgendwie ist hier alles genau richtig. Es gibt sogar so richtig schön 80er-mäßige Hocker im Pool, auf denen man im Wasser sitzend mit den Ellbogen auf dem Tresen seinen Cocktail schlürfen kann. Herrlich! Ich fühle mich direkt in meine Jugend zurück versetzt, wo ich diese Gegebenheit mit den Poolhockern in Kenia erleben durfte. Die Löwen und Elefanten im Masai Mara waren toll, keine Frage, und auch der Spaziergang durch Mombasa war 1981 noch was ganz Besonderes – aber ganz besonders schwärmte ich damals als Kind von den Barhockern im Wasser, wenn mich jemand fragte, wie es denn in Kenia war!
Bis auf die Zimmerpreise der Island Lodge – welche trotz Runterhandelns um fast 40% (tja, die derzeit komplett ausgebuchte „Domaine“ scheint wohl eine ziemliche Konkurrenz für die ehemalige Nummer 1 der Insel zu sein!) noch immer recht hoch sind – ist das wirklich verdammt nah an der „perfekten Unterkunft“. Ich dachte früher immer, dass die Island Lodge mit den „typischen Seychellen“ nur wenig zu tun haben kann – aber das Gegenteil ist der Fall. Nirgendwo kam ich bisher schneller mit den Kreolen ins Gespräch. Nirgendwo fühlte ich mich so willkommen als Gast und erlebte auch noch nirgendwo diesen herzlichen, absolut nicht aufgesetzt wirkenden Service. Kein Teller, der einem lieblos „hingeklatscht“ wird; kein „tödlicher Blick“, wenn man mal nach einem Extra fragt, sondern rundum nette und freundlichem Angestellte, die den Gast genau so freundlich grüßen und mit ihm über Gott und die Welt plaudern, wenn man sich mal nach Feierabend oder am freien Tag im Supermarkt oder auf der Straße trifft. Liebe Lodge, ich habe Dir lange Unrecht getan. Ich
hoffe, dass Du mir noch mal verzeihen kannst…
Fortsetzung folgt