Schon Monate vorher haben wir unsere Reise vorbereitet, alle Möglichkeiten ausgelotet und natürlich auch fleißig Tipps hier im Forum (Okok, auch in einigen Reiseführern und TV-Berichten) gesammelt. Nach einigem hin und her haben wir uns für folgendes entschieden:
- Da wir aus der Nähe von Hamburg kommen, war der Emirates-Flug Hamburg - Mahe (über Dubai) für uns sehr praktisch, und mit knapp 680,- € auch preislich OK
- Da dieser Flug am Sonntag morgen bereits um 6:50 Uhr in Mahe ist soll unsere erste Station La Digue sein, so haben wir an diesem Tag genug Zeit für den Interisland-Transfer
- Danach sollen Praslin und als letzte Station Mahe folgen, so dass wir am Tag des Rückfluges keinen Stress mehr haben, irgendwelche Fähren/Interislandflüge bekommen zu müssen
- Bei der Zeitverteilung haben wir uns für 4 Nächte La Digue, dann 6 Nächte Praslin und zum Schluss 3 Nächte Mahe entschieden, wobei der Rückflug quasi in der 4. Nacht um 1:35 Uhr morgens geht.
- Auf La Digue haben wir uns die La Digue Island Lodge ausgeguckt, zwar nicht ganz billig, aber durch Halbpension und (fast) kostenlose Ausflugstouren für Hotelgäste relativiert sich das ganze. Außerdem wollen wir gerade zu Beginn des Urlaubes entspannen und uns verwöhnen lassen und viel (Sonnen-)Baden.
- Auf Praslin wollen wir aktiver werden und mehr wandern (Salazie-Track, Anse Georgette), schnorcheln (St. Pierre, Strände der Insel), tauchen und die Natur kennenlernen (Valle de Mai, Curieuse, Inselrundfahrt mit Mietwagen), daher hier die 6 Tage, und die sollen im Les Lauriers verbracht werden, da dieses Gästehaus einigermaßen günstig ist und gute Kritiken bekommen hat, und es an der zu dieser Jahreszeit Seegrasfreien Anse Volbert liegt, wo Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Geldautomat in der Nähe sind.
- Auf Mahe haben wir uns für das Augerine entschieden, da wir hier - ähnlich wie an der Cote d'Or auf Praslin - eine gute Auswahl an Restaurants vermuten und auch Supermärkte, Autovermietung, Tauchbasen und was man sonst noch braucht in der Nähe sind. Auch hier planen wir für die kurze Zeit mehrere Ausflüge, so dass es für uns hier kein Verwöhnhotel sein muss, und auch die Nähe zu Victoria ist für Ausflüge und auch für den Rückflug günstig.
Wir sitzen in einer Boing 777-300 in Reihe 47 auf dem Weg von Hamburg nach Dubai. Der Sitzabstand ist riesig. Trotz meiner 1,87er Größe kann ich meine Beine in der Holzklasse voll ausstrecken, der Sitz lässt sich recht weit nach hinten Stellen, ohne dass ich dem Hintermann auf dem Bauch liege, komplett anders als die engen Schweineboxen bei AirBerlin und co. Auch der Service - wobei mir lieber wäre, es gäbe keinen und der Flug wäre 100€ günstiger - ist super: Freie Getränkeauswahl, einschl. Wein, Bier, Gin Tonic usw. Das Essen hat Restaurantqualität und es gibt 3 verschiedene zur Auswahl, sowie kleine Snacks zwischendurch und auch das Entertainmentsystem ist gigantisch, jeder hat quasi seinen privaten Mediaserver in der vor ihm befindlichen Rückenlehne auf dem ca. 200 Filme in mehreren Sprachen, Musiksender, Informationen zum Flug, sowie Videospiele laufen, die man nach Lust und Laune, starten, pausieren, stoppen und spulen kann. Die knapp 6 Stunden Flug nach Dubai vergingen durch 4 Filme superschnell. Dort angekommen haben wir noch 2 Stunden bis zum Boarding des Weiterfluges, die wir bei 2 Bierchen im Irish Pub am Gate 122 verbringen.
Tag 1: Sonntag, 17.5.09, La Digue
Weiterflug um 2:10 Uhr nach Mahe, diesmal nur eine kleinere Airbus A320-200, bei der der Sitzabstand doch wieder Condor-Niveau hat. Das Entertainmentsystem hier ist auch etwas älter, nur 10 Filme zur Auswahl, die man gucken muss, wann sie laufen, die Sprache kann man aber auswählen, der Service ist ansonsten hier aber wieder genauso gut. Nur Schlafen ging wegen des zu engen Abstandes leider nicht.
Um 6:45 Uhr kommen wir auf Mahe an. Da wir zu recht geahnt haben, dass wir jetzt etwas müde sein werden, haben wir den Transfer bis La Digue schon von Zuhause aus gebucht, so dass und hier gleich ein Mason-Mitarbeiter in Empfang nimmt und uns sogar, weil die Einreise sehr schnell ging, auch auf eine frühere Maschine nach Praslin bucht. Die kleine Propellermaschine hat einen ruhigen Flug trotz unserer schweren Koffer (bei Emirates darf man ja 30kg pro Koffer mitnehmen, beim Weiterflug nach Praslin haben die Mitarbeiter zwar etwas sparsam geguckt, aber den Koffer problemlos angenommen). Der Blick auf Mahe, die Inselwelt des St. Anne National Parks, Cousin, Cousine und dann Praslin war schon schön und lohnt sich als Einstieg in eine Seychellenreise 100%ig. Wer dann dachte, Mahe sei schon ein kleiner Flughafen, der staunt über Praslin. Ein Mitarbeiter sort lädt die Koffer aus den Frachtluken der Maschine, wir dürfen die aber nicht gleich mitnehmen, sondern müssen zugucken, wir er die Koffer auf einen kleinen Handwagen lädt, diesen zu Fuss die 15 m zur Flughafenhalle zieht, dort auf ein kleines Förderband legt, wo wir dann die Koffer 2 m später wieder herunternehmen. Auch hier nimmt uns wieder ein Mason-Mensch in Empfang und fährt uns durch das Valle de Mai zum Jetty, wo der Cat Rose uns nach La Digue bringt. Auch dort hilft uns wieder ein Mason-Mädel in einen kleinen Minivan, der uns zur La Digue Island Lodge bringt - knapp 21 Stunden nach dem abflug sind wir also am Ziel.
Das Hotel selbst macht einen Super-Eindruck, wir sind hochzufrieden, näheres hierzu entnehmt bitte meiner Hotelrezension mit Fotos unter http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... =30#p75588.
Wir müssen uns jedenfalls erstmal 2 Stunden aufs Ohr hauen, wir sind kaputt... Am Nachmittag springen wir dann erstmal ins Meer, was hier recht flach ist, zum Schwimmen nicht so gut, aber Baden und Erfrischen geht. Danach 1-3 Cocktails an der Swimmup-Bar im Hotelpool - lecker (hier wollte ich erst schreiben: aber teuer, 8€ pro Cocktail, wie sich im Laufe der Reise herausstellt sind die im Seychellenvergleich aber eher günstig, die teuersten fanden wir auf Praslin für 15€).
Abends gab es dann ein supertolles 6-Gänge-Menu vom Feinsten direkt am Strand, traumhaft. Für die folgenden Tage buchten wir dann noch einige Ausflüge: Einen Halbtagestrip nach Coco Island zum Schnorcheln, einen nach Felicite und als letztes noch einen Sunset Cruise, jeweils für 5€ (für Hotelgäste), beim Coco-Trip zzgl. 11,50€ Landegebühr. Hätten wir hier noch mehr Zeit, würden uns auch die Wanderung zum Nid d'igle und zur anse Marron sehr interessieren.
Tag 2: Montag, 18.5.09, La Digue
Wir genießen eine riesige Auswahl des Frühstücksbuffets. Um 9:00 Uhr werden wir zum Jetty gefahren, wo unser Boot, ein größerer Motorsegler, wartet und uns und 12 andere Touris nach Coco Island bringt. Die Insel ist klein und besteht fast ausschließlich aus den Seychellisch-typischen Granitfelsen, die so aussehen, als würden die Palmen direkt auf den Steinen wachsen. Das Wasser ist 1-2 m flach, superklar und bietet eine wahnsinnige Sicht auf viele viele bunte Fische, ein Paradies für Schnorchler. Das Revier ist so groß, das unsere 12 Mitfahrer und auch eine weitere Tourigruppe, die hier angelandet ist, genügend Platz haben und sich nicht auf die Füße oder Flosse treten.
Gegen 13.00 Uhr sind wir wieder im Hotel, wo wir uns doch nochmal hinlegen müssen. Danach mieten wir uns 2 Fahrräder für die nächsten 3 Tage und radeln erstmal auf einen Snack beim Takeaway zum Jetty - es gibt 2 x Chickencurry mit Reis und 2 Cola für 120 SR. Zum Hotel radeln wir nicht direkt zurück sondern über die Inselmitte, und gucken anschließend nochmal Richtung Source d'Argent, was wir dann aber doch auf einen der nächsten Tage verschieben, weil es trotz 16.00 Uhr noch 5€ Eintritt kosten soll, und der Weg im Wasser am Helikopterlandeplatz zwar einfach ist, aber ja auch einige Zeit kostet, weil man so eben nicht mit dem Rad bis zur Anse d'Argent fahren kann. Also baden wir nochmal am Hotel um anschließend wieder ein köstliches Dinner serviert zu bekommen, heute ein internationales Buffet, wobei Vorspeise, Suppe und Nachtisch serviert wurden und nur der/die Hauptgänge als Buffet aufgestellt sind.
Tag 3: Dienstag, 19.5.09, La Digue
Nach einem ausgiebigen Frühstück ähnelt das Programm zunächst dem gestrigen, denn es geht nach Felicite zum Schnorcheln, und die liegt in Sichtweite der Ile Coco wo wir gestern waren. Trotzdem ist das Schnorchelrevier hier anders, hat man gestern im flachen Wasser die Fische hautsächlich unter sich gesehen, gibt es hier auch einige Felswände, an denen man entlang schnorcheln kann und quasi seitlich auf die Fische guckt. Und plötzlich sind die da - 2 Seeschildkröten knabbern 2 m schräg unter uns an den Korallen und beobachten uns wie wir sie - aber ohne sich stören zu lassen. Kommen wir zu nahe, gucken Sie genauer und drehen sich schon mal weg, also halten wir wieder etwas mehr Abstand, was die beiden Dudes wieder entspannen und weiterfressen lässt. Eine der beiden konnte ich sogar filmen, ein tolles Erlebnis. Im Direkten Vergleich mit der Ile Coco haben wir hier die spektakuläreren Tiere gesehen (Schildkröten, Muränen, Octopusse, Rochen, Steinfisch), die Ile Coco ist dafür wie ein Aquarium, die Sicht ist aufgrund des hellen Untergrundes und der geringen Tiefe besser und hier gibt es mehr bunte Fische auf einen Haufen. Beides hatte seinen Reiz und möchte ich nicht missen.
Auf dem Rückweg sehen wir noch ein gutes Dutzend fliegender Fische und bekommen von der "Reiseleiterin" (einer Mitarbeiterin des Tauchcenters der Island Lodge, die diese Touren begleitet) den Tipp, dass an der Anse Gaulette, an der wir gerade vorbeifahren häufig Rochen zu sehen sind und an der Anse Severe Schildkröten. Leider konnten wir in den folgenden Tagen hier keine davon entdecken.
Um 17:00 Uhr ging es dann nochmal zum Jetty und nun schon zum 3. Mal in 2 Tagen auf das gleiche Boot zum Sunset Cruise. Normalerweise geht die Sonne von La Digue aus gesehen links von Praslin unter, so dass der Sunsetcruise einmal um La Digue fährt und dann vor der Anse Marron hält um den Sonnenuntergang sehen zu können, zu unserer Zeit ging die Sonne leider weiter rechts unter, von La Digue aus gesehen also genau hinter Praslin, so dass uns der Sunset Cruise erneut nach Coco Island führte, von wo aus man die Sonne also seitlich von Praslin untergehen konnte. Sehr schöne Bilder, aber eben leider zum 3. Mal die selbe Ecke der Insel - schade.
Zum Diner gab es diesmal ein Grillbuffet mit verschiedenen Fisch- und Fleischsorten und flambierte Crepe Suzette als Nachtisch.
Tag 4: Mittwoch, 20.5.09, La Digue
Heute radeln wir zur Anse Source d'Argent und bezahlen brav die 5€ Eintritt. Dabei beobachten wir 2 ältere Herrschaften, die sich mit dem Ochsenkarren bis zu den Fahrradständern kurz vor den Strand bringen lassen, und der Fahrer führt die beiden zu den schönsten Plätzen dieser Bucht. Wir gehen relativ weit durch, so früh morgens ist noch nicht viel los, allerdings ist auch das Licht noch nicht so schön zum fotografieren, da es nicht von der Seeseite kommt und die Felsen so Schatten auf den Strand werfen. Irgendwann kamen wir an den Strandabschnitt, wo es nur noch Bergauf den Felsen hoch weiter geht. Ich klettere hinauf und kann den nächsten Strad sehen, noch lange nicht die berühmte Anse Marron und doch schon ein schwieriger Fussweg dorthin, daher bleiben wir lieber wo wir sind. Nach und nach eröffnen sich traumhafte Fotomotive, und als wir uns kurz vor dem Mittag auf den Rückweg machen ist es vorne bei dem berühmten Strandabschnitt schon recht voll, dafür ist jetzt das Licht hier gut und ich schieße auch hier ein paar Fotos von dem angeblich meistfotografierten Strand der Welt.
Dann radeln wir zur Grand Anse und machen einen kleinen Stopp an einem Saftstand an dem steilen Berg. Plötzlich schüttet es kräftig vom Himmel, aber wir stehen ja gerade trocken und lassen und von dem creolischen Verkäufer einige Tipps für den Weg zur Anse Coco geben. 10 Minuten später scheint wieder die Sonne und wir radeln weiter. Wir beobachten die heftige Brandung, erst an der Grand Anse, dann an der Anse Coco. Ich bade gerne in den Wellen, aber diese hier waren relativ unberechenbar, überschlugen sich stets woanders, daher haben wir hier nicht gebadet. Dann wollten wir in dem kleinen netten Restaurant an der Grand Anse einen Mittagssnack nehmen, dort gab es aber leider nur ein - wenn auch sehr lecker aussehendes - Grillbuffet für 20€ / Person, so viel wollten wir in Erwartung eines weiteres prächtigen Dinners nicht essen. Wir haben dann am Jetty ein Sandwich für 5€ gegessen, das war lecker und preislich OK, aber der Fruchtsaft hatte auch 5€ gekostet und war nicht besser als der Tetrapack-Saft aus dem Supermarkt.
Dann weiter den Radweg bis zur Anse Formis, leider war die ganze Nordküste sehr wellig, nicht gut zum Baden und schon gar nicht zum Schorcheln. Auf dem Rückweg ist meiner Frau, dem Sunnygirl, die Kette vom Fahrrad gesprungen und hat sich ordentlich verklemmt. Ein Seygirl, dass vorbeikam fragte ob sie helfen kann und hielt gleich einen anderen Typen an, der auch Fahrräder verlieh. Ein paar Minuten später hat er das ganze wieder in Ordnung gebracht und schwang sich wieder fröhlich pfeiffend alleine auf sein Tandem. An der Anse Severe konnten wir dann noch ein wenig schnorcheln, ein sehr schöner Spot, allerdings relativ flach und dadurch nicht ganz einfach über den Korallen.
In der Swimupbar der Island Lodge gab es dann noch einen Absacker bevor heute ein creolische Buffet zum Dinner serviert wurde, wieder mal ganz großes Kino.
Tag 5: Donnerstag, 21.5.09, Praslin
Da wir für den Rückweg von La Digue über Praslin nach Mahe keinen Transfer vorgebucht hatten bestellte ich ein Taxi (ich wollte am liebsten einen Ochsenkarren) vom Hotel zum Jetty, aber die Mitarbeiterin an der Rezeption machte uns darauf aufmerksam, dass die Fahrt zum Jetty eine kostenlose Leistung des Hotels sei. Der Fahrer half uns auch beim Kauf der Tickets, weil wir irretiert waren, da dort kein Schalter oder dergleichen wie auf Praslin war. Hier ist es so, dass die Fähre anlegt, die Gäste von Bord kommen, und dann einer der Mitarbeiter von Bord dort den Fahrkartenverkauf eröffnet. Hier erfährt man das erste mal das 2-Klassen-System der Seychellen: Einheimische zahlen ich meine bei 100 SR, Ausländer dagegen 12€. Dieses Phänomen sollte uns auf Praslin noch öfters begegnen, bei Fähren, im Restaurant, Taxis, Eintrittsgelder, und wir vermuten auch bei Fruchtständen und im Supermarkt (kann man nicht genau sagen, da die Waren nicht preisausgezeichnet sind wie bei uns, aber gerade in den Supermärkten kamen uns die Preise sehr individuell vor).
Auf der Überfahrt nach Praslin sahen wir unserem Strand lange nach, die Ruhe und der Erholungsfaktor hier auf La Digue waren - gemessen an unseren bisherigen Urlauben - einmalig und wir bereuten jetzt schon ein bischen, dass wir nicht mehr Tage hier eingeplant hatten.
Vom Jetty Praslin ging es mit dem Taxi für stolze 10€ zur anse Volbert ins Les Lauriers Guesthaus, wo wir freundlich von den Inhabern Edwin und Sybille empfangen wurden. Unser Zimmer war eigentlich sehr nett, trotzdem sollten wir in der ersten Nach einige Probleme damit bekommen, näheres hierzu ist wieder in der entsprechenden Rezension nachzulesen, siehe http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... 4b3#p75583.
Nach einem Mittagsimbiss schlendern wir mit Badesachen bepackt die Anse Volbert hinunter bis zur Villa D'Or. Der Strand ist wundervoll für das Auge, aber es gibt kaum bis keine schattigen Plätzchen, man kann eigentlich nur ins Unterholz der Büsche flüchten, oder eines der Hotels nehmen, die direkt am Wasser liegen, diese haben hier das Unterholz beseitigt und nur die Palmen und Bäume stehen lassen. Im Nachhinein würde ich jedem daher empfehlen, eben eines jener Hotels wie das Paradise Sun, das Acajou oder dergleichen zu nehmen, deren Grundstücke eben bis direkt an den Strand gehen, so dass man sich dort - es muss ja nicht den ganzen Tag sein sondern auch gerne mal nur ne Stunde nach einem Tagesausflug - auf eine gemütliche Hotelliege in den Schatten legen kann und einfach den Tag nochmal ruhig ausklingen kann. Das haben wir im Nachhinein auf Praslin vermisst.
Am Abend waren wir zum Essen dann im Les Lauries und genossen das hervorragende Grillbuffet von Edwin, sehr zu empfehlen, wenn auch 30€ recht happig sind, allerdings ist es an der Cote d'Or schwierig, deutliche günstiger essen zu gehen.
Tag 6: Freitag, 22.5.09, Praslin
Nach unserem Umzug in eine andere Unterkunft (siehe o.g. Hotelrezension) haben wir uns über den Souveniershop neben dem Village du Pecheur für 35€ einen Mietwagen genommen und sind erstmal an die Anse Lazio gefahren, der sofort unser Lieblingsstrand wurde. Wir haben bei ruhiger See ein wenig geschnorchelt und sind anschließend zum Zimbabwe hochgefahren, wo wir einen tollen Ausblick Richtung Aride, Curieuse und Ile St. Pierre hat. Auf dem Rückweg haben wir in der Villa Minoir ein Sandwich verdrückt und dabei mit dem Wirt über die wirtschaftliche Lage in Europa und den Seychellen gesprochen. Anschlißend empfahl er uns noch die Anse Takamara zum Schnorcheln, was wir heute aber nicht mehr schaffen würden, denn wir wollten ja noch weiter die Küste entlang bis hoch bis zum Lemuria. Da wir aber so ziemlich jede Seitenstraße mal reingefahren sind (zum L'Archipel, Zur Anse La Blague, zum Jetty usw) und wir erst gegen 17:30 Uhr am Tor des Lemuria waren, wollte man uns da nicht mehr zur anse Georgette reinlassen, aber morgen gerne, am liebsten aber nur mit Voranmeldung. Nicht so schlimm, auf dem Rückweg sind wir dann noch in der Pizzaria an der Grand Anse eingekehrt, wo ich bei der Gelegenheit nochmal bestätigt fand, dass tatsächlich die Grand Anse zu dieser Jahreszeit ziemlich voll mit Seegras ist und die Anse Volbert gar nicht. Der Rückweg durch das inzwischen dunkle Vallee de Mai war wenig spektakulär.
Tag 7: Samstag, 23.5.09, Praslin
Am Vormittag gehen wir mit Sybille und 2 weiteren Paaren des Les Lauriers des Salazie-Track. Er ist nicht sonderlich schwierig, aber ohne Sybille hätte ich den Weg nie gefunden. Es geht tief durch den Wald in die Berge, von oben hat man einen Blick auf Cousin und Cousine, der Rückweg ging dann über den Pasquiere-Track. Sybille erklärte viel über die Pflanzen, die Insel und das Leben in den Seychellen. Am Ende des Pasquiere-Track fällt der Blick auf den Neubau des Real-Estates, eine riesige Anlage die sich tief in die Berge einfrisst, weshalb die kompletrte Baustelle rot vom Granitsand leuchtet. Sybille erzählte, dass für die Anlage extra die Straße von der Küste in die Berghänge verlegt wird, damit die neuen Bewohner direkten Strandzugang haben.
Offensichtlich haben die jetzt aber enorme Probleme mit Erosion, so dass nach regenfällen die Anse Takamara des öfteren komplett rot vom abgespülten Granitsand war. Jetzt wurden wohl Experten aus Südafrika eingeflogen, die dieses Problem in den Griff bekommen sollen, mal sehen, was daraus wird.
Nachmittags nochmal Baden in der Anse Volbert und abends nochmal das Buffet im Les Lauriers.
Tag 8: Sonntag, 24.5.09, Praslin
Heute fahren uns Edwins Skipper Randy und Stephan nach Curieuse und dann nach St. Pierre zum Schnorcheln, der Tripp kostet 20€ pro Person zzgl. 10€ Landegebühr. Auf Curieuse wurde uns die Aufzuchtstation der Schildkröten sehen, die sich hier frei bewegen können, nur die kleinen sind zu Ihrer eigenen Sicherheit eingesperrt und seit gestern auch Kameraüberwacht, nachdem über Nacht auf mysteriöse Weite wieder 2 Schildkröten verschwunden sind - die privaten kleinen Schildkrötengehege auf den anderen Inseln werden immer beliebter... Die meisten Touris werden dann von Ihrem Skipper an der Anse Jose auf Curieuse wieder abgeholt, wo ein Pfad von der Aufzuchtstation hin führt. Leider haben wir uns auf diesen Trip aber nicht gut vorbereitet, Stephan und Randy schlugen zwar auf dem Hinweg vor, dies so zu tun, aber da wussten wir nicht genau, was es damit auf sich hat, und so sind wir den Pfad nur halb in die Mangroven reingelaufen und dann wieder zurück. Das sollte man anders machen, nur als Tipp für die nächsten, denn der Pfad durch die Mangroven ist sehr schön und führt an einen tollen Strand, wo das Dr's House ist, eine ehemalige Leprastation.
Die kleine Ile St. Pierre war schon ziemlich voll, als wir ankamen, daher schnorchelten wir vom Boot aus. Der Spot ist eigentlich sehr schön, wir hatten aber etwas Strömung und Wellen dort, so dass es einerseits nicht ganz einfach war und man immer mit den Felsen aufpassen musste, zum anderen war dadurch der Boden etwas aufgewirbelt und die Sicht nicht optimal aber OK. Hier soll man auch mal Haie sehen können, aber auch hier hatte ich wieder kein Glück.
Am Nachmittag haben wir wieder einen langen Strandspaziergang an der Anse Volbert bis zum L'Archipel hinunter gemacht und an der Straße zurück, um mal die Hotels von vorne zu sehen, an denen wir hinten am Strand vorbei liefen (und ab und zu mal ne kleine Pause auf einer Bank oder Liege dort eingelegt haben).
Abendessen im Village de Pocheur, das ein Beachrestaurant mit Sandfussboden bietet. Der Grillfisch kostete dort 13€ und war recht gut, trotzdem waren nur 4 Tische hier besetzt.
Tag 9: Montag, 25.5.09, Praslin
Heute steht das Valle de Mai auf dem Programm wo wir den 61er Bus hin genommen haben. Dort haben wir uns für den großen Nord-Süd-Rundweg entschieden, wo wir oft minutenlang alleine unterwegs waren und so nicht nur optisch sondern auch akustisch den Dschungel für uns hatten. Einmal kam uns eine Führung mit 10 Leuten entgegen, die nur wenig mehr Informationen bekamen als in dem Faltblatt standen, die es beim Eingang gibt, dafür hörte diese Hammelhorde mehr sich selbst als die Vögel oder das Rauschen der Blätter - nichts für uns.
Der 61er fuhr auf dem Rückweg komischerweise nicht bis zur Cote d'Or sondern nur bis zum Jetty, weshalb wir bei Baie St. Anne ausgestiegen sind um beim Takeaway das leckerste Fish-Stew zu essen, was wir auf den Seychellen hatten. Abends bin ich mit dem Mietwagen, den wir uns am Nachmittag für diesen und den nächsten Tag noch genommen hatten, nochmals hierher zurück und habe und nochmal jeweils eine Portion geholt. Wir sind Nachmnittags dann mit dem Mietwagen noch zu den White-Tip-Divern am Paradise Sun (Tipp von Edwin), wo ich einen Termin für den nächsten morgen machte. Anschließend sind wir nochmal zur anse Lazio gefahren, wo eine gute Brandung herrschte, da machte das Baden spaß.
Tag 10: Dienstag, 26.5.09, Praslin
Wir sind mit dem Mietwagen zum Paradise Sun gefahren, wo ich mit 6 weiteren Tauchern zum Boobay Rock gefahren wurden, der kleine Felsen, den man von der Anse Lazio aus auf halben Weg nach Aride sieht. Das Briefing war kurz aber vollständig, einige weitere Infos über den Spot selbst wären nett gewesen. Als schlechtester Taucher der Gruppe (mein 5. Tauchgang) bekam ich den Divemaster als Buddy, und prompt traten auch Probleme auf: Im Laufe des letzten Jahres seit meinem letzten Tauchgang hatte ich nicht mehr in Erinnerung, wieviel Blei ich am Gürtel hatte, und wir stellten erst im Wasser fest, dass 4 kg. für mich deutlich zu wenig waren, ich konnte nicht abtauchen. Erst nach 2 weiteren Kilos in der Weste konnte ich dann abtauchen, wobei das eigentlich immer noch zu wenig war, da ich nicht zu tief atmen konnte, ohne gleich wieder aufzusteigen, ich musste ziemlich mit den Flossen dagegen arbeiten, und das ist ja nicht Sinn der Sache. Der Spot selbst war aber sehr schön, wobei wir auch hier nicht das Glück hatte, Haie, Rochen oder Schildkröten zu sehen.
Mein Sunnygirl, die nicht taucht, hatte es sich solange auf den Liegen des Paradise Sun gemütlich gemacht, und wollte nach meiner Rückkehr nochmal zur Anse Lazio, was wir auch nochmal gemacht hatten. Wellengang und Flut ließen zwar das Baden zu, hinlegen konnte man sich direkt am Strand aber nicht mehr. daher sind wir dann zurück zum Paradise Sun und haben uns den Rest des Nachmittags dort 2 Liegen geschnappt, haben gelesen, gebadet und die Sonne genossen.
Tag 11: Mittwoch, 27.5.09, Mahe
Mit dem Mietwagenverleiher hatte ich ausgemacht, dass er den Wagen am Jetty abholen kann, so dass wir kein Taxi brauchten. Die Überfahrt von Mahe nach Praslin kostete - für Touristen zumindest - 42€. Die Berge von Mahe lagn in dicken schwarzen Regenwolken, aber Rund um die Insel schien die Sonne. Die Berge, die so direkt von der Küste auf 900m ansteigen sind noch beeindruckender als auf den anderen beiden Inseln. Ein Taxi brachte uns zur anse Volbert zum Augerine Guesthouse. Auch zu dieser Unterkunft habe ich eine Rezension verfasst, siehe http://www.seychellen-infos.de/seyforum ... 2f5#p75577
Wir gingen mittags zur Baobab-Pizzaria und weiter zu einer Tauchbasis noch ein paar 100m dahinter, deren Namen ich vergessen habe, weil ich mir inzwischen leider keine Notizen mehr für meinen Reisebericht gemacht hatte.
Danach legten wir uns an den Strand der Anse Volbert, wo es viele schattige Stellen gab, und auch das Baden ist hier sehr schön, der Blick hinüber auf Silhouette oder auf die Berge ins Landesinnere sind traumhaft.
Abends war an der Strandstraße vor dem Boathouse ein Bazar, der wohl jeden Mittwoch und Samstag ist. Hier gibt es viele Stände mit Grill- und Curry-Gerichten, Kuchen, Keksen, Säften, aber auch Souveniers und TShirts. Nicht nur die Touris nutzten die Stände hier, auch viele Einheimische nutzten die Abendstunden am Strand zum Baden und Essen.
Tag 12: Donnerstag, 28.5.09, Mahe
Über eine im benachbarten Berjaja Hotel haben wir uns einen Mietwagen (Jeep für 40€) reserviert und starten eine Rundfahrt über Mahe. Wir fahren zunächst durch Victoria, ohne hier auszusteigen, weil wir uns das für unsere Rückreisetag vorgenommen haben.
Die Nordostküste bietet tolle Ausblicke auf den St. anne National Park und auf Eden Island, wo die Seychelloise es Dubai nachmachen und eine künstliche Insel aufgeschüttet haben, wo vermögende Ausländer Immobilien erwerben können. Bei Craft Village fanden wir einzig den Modellbauer der Schiffsmodelle interessant, der diese mit viel Liebe zum Detail fertigt. Der Rest sind TShirt-Shops, Tee-Läden, einige Maler, aber das war es auch schon. Der Gewürzgarten Jardin du Roi war da schon deutlich interessanter und bietet zusätzlich einen schönen Blick aus den Bergen auf die Küste. Den Abzweig zur Anse Intendanse haben wir leider verpasst und das erst gemerkt als wir schon an der Westküste waren, daher wollten wir dann doch nicht noch umkehren. Aber auch die Anse Takamara fanden wir sehr sehenswert. Sehr schön ist dann sie Anse Soleil, wo wir im gleichnamigen Cafe dann auch zu Mittag gegessen haben, nachdem wir hier ein wenig geschnorchelt haben. Der Grillfisch für 100 SR war sehr gut.
Optisch ein Highlight ist dann die Bucht vor Port Glaud, wo wir auch noch einen Abstecher zum Wasserfall gemacht haben. Anschließend gings zur Teefabrik, wo wir guyK hier aus dem Forum getroffen haben. Schöne Grüße an dieser Stelle. Durch die Teefelder ging es weiter zur Mission Lodge - was für ein ausblick von hier. Hier waren wir dann übrigens auch erstmals kurzfristig in den Wolken, geregnet hat es aber nicht. Zurück über Bel Air an die Anse Volbert, Dinner hatten wir im benachbarten Berjaja in der Pizzaria dort - nicht so gut wie die Baobab aber auch OK.
Tag 13: Freitag, 29.5.09, Mahe
Um 20 vor 9 wurd eich pünktlich zum Tauchen abgeholt, nach einem ausführlichen Briefing ging es zum Felsen vor dem North Point. Der Spot war noch schöner als der vor Praslin, viel mehr weichkorallen und dadurch alleine schon deutlich farbenfroher. Dazu haben wir hier nochmal eine Schildkröte gesehen, die allerdings nur vorbeizog und nicht hier gefressen hat. Aber dafür noch riesige Papageienfische, Steinfisch, Kofferfische, Rotfeuerfische, Muränen - es war sehr schön, auf wenn die Sicht nicht so gut war wie beim letzten mal, da wir doch einigen Wellengang hatten und dadurch auch der Grund etwas aufgewühlt wurde.
Mein Sunnygirl hat sich in der Zeit wieder eine Liege geschnappt, diesmal beim höchsten zur Hälfte ausgebuchte Berjaja Hotel. Nachmittags habe ich mich dazu gelegt und wir haben hier nochmal den Rest des Tages relaxt. Abends ging es nochmal ins Berjaja zur Pizzaria (wo wir diesmal aber Fisch gegessen haben - der war sehr gut).
Tag 14: Samstag, 30.5.09, Mahe
Unser letzter Tag. Da das meiste jetzt schon in den Koffern liegt, die wir freundlicherweise nach dem Frühstück an der Rezeption einschließen lassen dürfen, wollen wir heute nicht mehr baden, sondern uns Victoria ansehen. Wir lassne uns mit dem Taxi für 100 SR hinbringen, und weil der Taxifahrer so nett ist bestellen wir ihn gleich für abends 21.30 Uhr ins Augerine, damit er uns zum Flughafen fährt.
In Victoria gucken wir uns den Hindutempel, natürlich den Markt, wo wir auch etwas Tee und Gewürze einkaufen, die Kathedrale, den "Big Ben" der keiner ist und den Yachthafen an. Im Pirates Arms essen wir einen Snack zum Mittag und wir stellen fest, dass wir eigentlich das meiste der Stadt nun gesehen haben. Zurück zur Beau Vallon fahren wir mit dem Bus. Wir gönnen und noch 2-3 Mai Tais an der Poolbar des Berjaja, und nachdem gestern schon niemand etwas gesagt hatte, als wir uns die freien Strandliegen genommen hatten, hatten wir jetzt sogar die Idee uns gleich beim Poolmeister Beachtowels zu holen und ein paar nette schattige Liegen am Pool zu belegen und noch ein wenig zu lesen, das Panorama zu genießen und ggf. noch ein Mai Tai zu schlürfen. Gesagt getan, und so blieben wir den Nachmittag hier.
Abends ging es zum Essen nochmal zu dem Bazar, wieder sehr lecker, und pünktlich um 21.30 holte und dann das Taxi zum Flughafen ab.
Auf dem Rückflug hatten wir wieder die gleichen Flugzeuge und die gleichen Plätze wie auf dem Hinflug, nur eben in umgekehrter Reihenfolge. Allerdings konnte ich diesmal auch in dem Airbus A320 gut schlafen - ob das an den Mai Tais lag?!?
Resumee
- La Digue überträgt eine unglaubliche Ruhe und sorgt für Urlausentspannung pur. Hier hätten wir es auch gut noch einige Tage länger ausgehalten.
- Die gewählte Reihenfolge der 3 Inseln war zwar flugtechnisch genial, vom Urlaubs-Erholungs-Entspannungsfaktor aber genau falsch herum. Wer kann sollte erst das quirlige Mahe (quirlig zumindest an der Beau Vallon Bay), dann Praslin und zum Schluss das ruhige La Digue machen, so hat man jedesmal eine Steigerung und ist nicht wie wir halbwegs enttäuscht, von La Digue aus nun zur nächsten Insel fahren zu müssen (etwas überspitzt ausgedrückt).
- Wenn man - wie wir - im Urlaub nicht am Herd stehen will bietet sich hier eigentlich nur Halbpension an, Essen gehen ist allzu oft sehr teuer - manchmal sogar zu teuer für das gebotene. An der Cote d'Or z.B. gibt es keinen Take Away, Boabab Pizza auf Mahe war gut und günstig, aber wer will auf den Seychellen schon Pizza essen, und auch die Sandwiches, die meist zwischen 5 und 8 € angeboten werden sind ok und machen satt, vermitteln aber auch nicht gerade die creolische Küche.
- Den besten Umtauschkurs haben wir am Geldautomaten bekommen (18,80 SR pro 1 €), beim Abheben mit Mastercard kamen auch keine Automatengebühren usw dazu, den schlechtesten gibt es normalerweise in den Hotels (16,30 SR pro 1 € im Berjaja). Das allermeiste kann man sowohl mit SR als auch € zahlen, meistens wird es aber jeweils zu deren Gunsten umgerechnet (Im Supermarkt z.B. 1:16), teilweise wird Wechselgeld nur in SR, ganz selten auch mal einfach gar nicht zurückgegeben (beim Tanken auf Praslin erlebt).
- Landschaftlich war Mahe am beeindruckensten für mich, diese steilen, schroffen Granitfelsberge, die trotzdem so grün bewachsen sind und direkt vom Strand auf bis in die Wolken ansteigen ist einmalig.
- Den schönsten Strand fanden wir die Anse Lazio auf Praslin
- Schnorcheln war eigentlich auf Ile Coco am schönsten, auch wenn die "spektakuläreren" Tiere vor Felicite waren.
dieses Berichts findet Ihr unter http://deralbers.magix.net/ (benötigt Adobe Flash Player)
Viele Grüße
vom Sunnyboy