Reisebericht La Digue und Praslin im Januar 2006

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andre72
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Reisebericht La Digue und Praslin im Januar 2006

Beitrag von andre72 »

Hallo liebe Seychellen Fans,

monatelang war ich in der Vorbereitung unserer (meine Partnerin und ich) Seychellenreise ein anonymer Leser im Forum und habe zahlreiche gute Infos "abgestaubt". Als kleinen Dank möchte ich an dieser Stelle unsere persönlichen Reiseerfahrungen niederschreiben:

Unsere Seychellenreise führte uns vom 06.01.06 bis 21.01.06 für je eine Woche nach La Digue und Praslin. Die Flüge erfolgten mit Condor und wurden selbst gebucht. Alle weiteren Reisebausteine wie Unterkunft, Transfers, Flug mit dem Inselhopper wurden über Gellwien Tours in München gebucht. An dieser Stelle herzlichen Dank an Herrn Kurzendörfer und Frau Bornschein für die hervorragende und persönliche Beratung.


Nach einem ziemlich anstrengenden Flug in der Holzbankklasse der Condor (ja es stimmt wirklich, der Sitzabstand entspricht wirklich dem der Mallorca Flieger) kamen wir am 07.01. morgens pünktlich auf Mahe an. Der Weiterflug mit der Twin-Otter war schon ein erstes Highlight (hier wird noch richtig geflogen) und im Tiefflug bekommt man einen ersten Eindruck von Meer, Stränden und Landschaft. Von Praslin ging es dann nahtlos mit Taxi, Boot und Ochsenkarren in die Pension Michel auf La Digue weiter. Im Michel wurden wir freundlich empfangen und die Zimmer entsprachen unser Erwartung: relativ großzügiger Schlafraum mit einem leider nur 1,40m breiten Bett, welches meiner Partnerin (ich bin 1,95m groß und brauche ein wenig Platz) wenig Raum zum entspannten Schlafen ließ. Deckenventilator (dieser war dringend von Nöten!!!) und ein Bad mit Wanne und Dusche gehörten ebenfalls dazu. Die Räume waren recht sauber und würden nach europäischen Maßstäben einer 2-3* Pension entsprechen. Morgens gab es das angekündigte eher spärliche Frühstück welches aber durch das frische Obst,den selbstgepressten Fruchtsaft und die selbstgemachten Marmeladen erheblich aufgewertet wurde. Das Highlight im Michel war das Abendessen (je nach Gästebelegung als Buffet oder Menü).Obwohl wir manchmal nicht wussten was wir da essen, war es geschmacklich das Highlight auf La Digue. Des weiteren ist bezüglich des Michels zu sagen, daß die Mitarbeiter sehr freundlich und aufgeschlossen waren. Eine für uns als recht geräuschempfindliche Personen unangenehme Situation war die permanante Beschallung eines Klimakompressors des benachbarten Supermarktes. In der Nacht nervte das permanente Gebrumme doch ganz schön...und an Fenster schliessen war nicht zu denken, da man dann den Hitztot starb...das ist aber wirklich der einzige Kritikpunkt am Michel gewesen.
Wir haben uns für35Rupien/Tag am Michel für die ganze Woche Räder geliehen um die Insel zu erkundigen. Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel ist absolut zu empfehlen.
Restaurants:
Das Chez Marston emfanden wir entgegen anderer Meinungen als typischen Tourischuppern mit riesiger Karte und geschmacklich mittelmäßigen Gerichten. Dafür wars preiswert.
Das Zerof ist auf la Digue auf jeden Fall zu empfehlen...auch wenn es an den Abenden an denen wir dort einkehrten nur ein Gericht gab. Geschmacklich war es hervorragend.
Für tagsüber bietet sich der Takeawaynördlich vom Jetty an. Sehr lecker und ca.25Rupien für ein gericht.
Strände und Ausflüge:
Unser persönliches Highlight war sicher die Anse Coco die trotz großer Wellen wie gemalt war. Vielleicht gefiel sie uns durch die kleine Wanderung über Grand Anse und Petite Anse auch so gut. Apropo GrandAnse...hier wars ab 11.00 teilweise doch recht nervig, da mit diversen Mason Bussen diverse Tagestouris herangekarrt wurden die lautstark den Strand in Beschlag nahmen (ca.30-40Leute/tag)...die wussten aber wohl gott sei dank nix von den schönen benachbarten Stränden.
Sehr schön gefiel uns auch eine frühmorgendliche Wanderung bei Ebbe über die Anse Source D'argent und bis zur Südspitze der Insel.
Die Anse Severe gefiel uns auch super(hier schwammen im hüfttiefen Wasser zwei große Karettschildkröten an mir vorbei).

Mit "Lonewolf" machten wir eine 1/2Tagestour nach Ile Coco und Felicite (Kostenpunkt 200Rupies/Kopf plus 10€ Nationalparkeintritt). Auf Ile Coco sind die vielen Fische sehr nett anzuschauen...als Taucher schockte mich jedoch das mausetote Korallenriff sehr. Die wenigen jungen neuen Korallen wurden obendrein durch die ungeschickten Flossentritte diverser Touris noch beschädigt. Der anwesende Nationalparkwächter inkl. der Skipper schienen sich jedoch nicht dafür zu interessieren.
Felicite war deswegen interessant, da hier recht zahme Wasserschildkröten im Wasser durch die Gegend schwammen die man aus nächster Nähe beobachten kann.

Diese Halbtagestour ist für Leute die keine Schnorchel- und Taucherfahrung in tropischen intakten Gewässern haben sicher empfehlenwert...bei allen anderen ist das Risiko einer Entäuschung recht hoch.

Vielleicht noch abschliessend zu la Digue: Vor und während unseres Urlaubes hat es (so die Insulaner) sehr heftig geregnet. Daher hatten wir sehr viele Mücken. Die elektrischen "Doom" Mückenkiller helfen jedoch gut und befinden sich im Michel in jedem Zimmer.



Unsere zweite Woche verbrachten wir im le Laurier auf Praslin. Die Zimmer sind hier noch etwas ansprechender und etwas größer. Das Le laurier ist in erster Linie ein Freiluft-Restaurant. Die Zimmer 1und2 liegen in unmittelbarer Nähe zu diesem und man muss sich darüber im klaren sein, daß man durch die Geräuschkulisse abends vor 23.00Uhr kaum schlafen kann. Das Restaurant bietet außer Mittwoch abend die ganze Woche Buffetabende, die Sonntags durch eine kreolische Band untermalt werden. Auf dem Grill werden vom netten Chef Edwin selbstgefangene Fische sowie Hähnchen und Schwein in bester Barbecue Manier zubereitet. Außerdem gibt es diverse Salate und eine leckere Fischsuppe.
Es lohnt sich das Buffet von Deutscland aus mitzubuchen, da es dann eutlich preiswerter ist. Bezüglich der Qualität würde ich das Essen mit der Note 2 bewerten.
Edwin bietet Bootscharter an und wir fuhren mit ihm nach Curieuse und St.Pierre. Curieuse ist wunderschön (insbesondere Turtlebay) und landschaftlich unbedingt zu empfehlen. St. Pierre habe ich (siehe auch Ile Coco) als ziemlichen Reinfall empfunden.
Weitere Restaurants:
Tante Mimmi: Sehr edles Ambiente und hervorragendes Essen, aber teuer
La Goulue: Ebenfalls sehr lecker aber einfach und preiswert. Es lohnt sich die creolischen Spezialitäten vorzubestellen(siehe Menue).
Das Eiscafe am Anse Volbert: Lecker Eis und gute Pizzas zu ordentlichen Preisen.

Auf Praslin bewegten wir uns einige Tage mit dem Linienbus. Das klappte eigentlich gut. Für 2 Tage liehen wir uns ein Auto um die Insel auch bis in die hinterste Ecke erkundigen zu können.

Die schönsten Strände waren für uns die Anse Lazio und die Anse Georgette an der wir Monsterwellenbaden konnten. Aber auch der Hausstrand Anse Volbert kann sich sehen lassen.

Ein echter Tipp ist auch der Bereich um Anse Consolation der in den Reiseführern wohl vergessen wurde...auf jeden fall fanden wir die kleinen Buchten und Strandabschnitte in diesem Bereich wunderschön.


Als Fazit kann gesagt werden, daß wir 2 sehr schöne Wochen auf den Seychellen verbracht haben. Landschaftlich werden die tollen Strände in Verbindung mit den verschiedensten Blau-Türkis Tönen im Meer und dem blau weissen Himmel jeder Phantasie gerecht. Wer seinen Urlaub in erster Linie auf Tauchen oder schnorcheln auslegt, sollte sich jedoch überlegen ob er nicht z.B. im Roten Meer, in Thailand oder auf den Malediven besser aufgehoben ist...das kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen.Ich habe auf früheren Reisen den Golf von Thailand, die Similans im Golf von Bengalen, die Grenadinen, die Tobago Keys, Grenada und St. Lucia kennengelernt und empfand an allen Orten die Unterwasserwelt deutlich spektakulärer als auf den Seychellen. Von der Überwasswerlandschaft kann ich mich jedoch nicht erinnern auf früheren Reisen etwas schöneres gesehen zu haben.

So nun habe ich aber auch genug geschreibselt. Ich hoffe, daß ich dem/der einen oder anderen mit meinem Bericht ein bischen bei der Reisevorbereitung helfen kann.

Viele Grüße

Euer Andre
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Mixery
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Beitrag von Mixery »

andre72 hat geschrieben: Apropo GrandAnse...hier wars ab 11.00 teilweise doch recht nervig, da mit diversen Mason Bussen diverse Tagestouris herangekarrt wurden die lautstark den Strand in Beschlag nahmen (ca.30-40Leute/tag)...
Mason Busse auf La Digue??? :shock: Sollten wir die tatsächlich (und glücklicherweise...) übersehen haben, oder ist das neu?

Die Grand Anse hatten wir nahezu menschenleer erlebt, ich kanns kaum glauben. Dafür hatten wir ein ähnliches Erlebnis auf Praslin, an der Anse Lazio.

Ansonsten, toller Bericht! :)
andre72
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Beitrag von andre72 »

Da bin ich mir eigentlich sicher, zumal wir ein Pärchen aus der Gruppe ansprachen. Sie erzählten, daß Sie von Praslin aus einen Tagesausflug über Mason machen würden und einen recht straffen Tagesterminplan hätten....
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anse kerlan
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Beitrag von anse kerlan »

toller bericht, wie wärs mal mit der südsee...ganz ohne streß und all inclusive, nur der flug is a bisserl länger...lg
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anse kerlan
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Beitrag von anse kerlan »

wie heißt es doch so schön... andre länder andre sitten, geheimtip von mir...einfach in germany bleiben...lg
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Mixery
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Beitrag von Mixery »

@anse kerlan:
Ich finde Deine Kommentare nicht sehr treffend. Was lässt Dich an diesem Bericht auf AI-Klientel schließen? Ich lese daraus durchaus Aufgeschlossenheit gegenüber Land und Leuten...

@andre72:
Mich schockte der "Bus" an sich, ich habe auf La Digue keinen Mason's Bus gesehen. Aber schon gut möglich. Es gibt ja mittlerweile doch einige motorisierte Gefährte auf La Digue..
Gaby
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Beitrag von Gaby »

anse kerlan hat geschrieben:wie heißt es doch so schön... andre länder andre sitten, geheimtip von mir...einfach in germany bleiben...lg
:roll: :roll: was bitte soll denn dieser Kommentar?

Gruß Gaby 8)
Gaby
Beiträge: 310
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Beitrag von Gaby »

Hallo Andre,

danke für den informativen Reisebericht. Er bestätigt mich übrigens mal wieder darin auch beim nächsten Seychellenurlaub in jedem Fall wieder mit Air Seychelles zu fliegen :wink:

Gruß Gaby 8)
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krebs
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Beitrag von krebs »

Hallo, André,

danke für Deinen ausführlichen und informativen Bericht! Ich denke, für alle, die ihren Urlaub noch vor sich haben (ätsch!), sind interessante Schilderungen und Einschätzungen dabei.

Gruß, Krebs
andre72
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Beitrag von andre72 »

Hallo Anse Kerlan,

ich kann Deine Kommentare nicht nachvollziehen, finde Sie sogar äußerst unpassend, da ich eigentlich der letzte bin, der möglichst abgeschottet von Land und Leuten einen AI Urlaub verbringen möchte. Ich habe versucht in meinem Bericht so sachlich und objektiv wie möglich zu bleiben um für Interessierte möglichst brauchbare Anregungen zu geben...natürlich gehört auch dazu auf die etwas unschöneren Dinge zu schauen und die waren bei unserem Seychellenurlaub (mal abgesehen vom Thema Unterwasserwelt) nun wirklich eine Randerscheinung.

Ich habe eher den Eindruck, daß Du den geringsten Stachel im Paradies nicht vertragen kannst....aber was solls.

Im übrigen würde ich jederzeit wieder eine Reise auf die Seychellen machen.


André
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Anubis
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Beitrag von Anubis »

Hallo André,

netter Bericht. Danke. Und vor allem authentisch. Was die Unterwasserwelt betrifft, ich denke da ist es auf Bird oder Alphonse schöner. Wie Du schon sagtest, viele Touris, die nicht richtig schnorcheln können, haben wohl an den "Hotspots (St. Pierre, Cocos, Félicité) einiges kaputt gemacht. Den Rest hat wohl die Korallenbleiche besorgt.

LG Anubis
Mahé. Praslin. Silhouette. La Digue. Bird. Cerf. Sea Shell. Maya's Dugong. Life is a journey and experience is more valuable than money.
Beate
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Registriert: 25 Mai 2002 19:51

Beitrag von Beate »

Hallo Andre ,
schöner Bericht !
Ich denke Anse Kerlan meint mit AI das Rudel von Maison in den
Bussen ( Pickup ), die nicht mal in der Lage sind , sich ein Ticket von
Praslin nach La Digue und zurück zu kaufen, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden :wink: .

Bei uns kam letztes Jahr 2 x eine Ladung Engländer vom Schiff des African Safari Club .
Aber die haben sie mit den Ocksencarren gefahren.

LG Beate
andre72
Beiträge: 6
Registriert: 24 Jan 2006 20:06

Beitrag von andre72 »

nochmal ein paar Nachträge für das alltägliche Leben, die mir bei meinem spätabendlichen Geschreibe entfallen sind:

Wasser...so ziemlich das wichtigste bei dem feucht heissen Klima:
die Preise für einen Liter stilles Wasser lagen in den Geschäften zwischen 8und9 Rupies

1Flasche Seybrew kostete in den Läden 11Rupies und im Restaurant zwischen 20 und 25Rupies

Erstaunlich günstig sind Softdrinks wie Cola, Fanta und Sprite...eine kleine Flasche (ich glaube 0,28l) kosten sowohl im Restaurant als auch im Laden zwischen 4und8Rupies. Eine eiskalte Cola half übrigens bei klimabedingten Schwächanfällen super auf die Beine.

Sehr preiswert und lecker fanden wir auch Kuchen/Kekse in der Bäckerei an der GrandAnse auf Praslin...man findet sie auf dem Zubringerweg zum Pasquiere Track.

Ich werde die Infos nach und nach weiter vervollständigen...ansonsten einfach fragen.

André
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digwaman
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Registriert: 10 Jul 2003 15:15

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Beitrag von digwaman »

andre72 schrieb:
1Flasche Seybrew kostete in den Läden 11Rupies


..........................................................................

...... dazu ist noch zu bemerken, daß auf alle Flaschen (außer Wasser) 2 Rupees erhoben werden. So kostet die Flasche seybrew letztlich 9 Rupees
Friedel
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Jaws
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Beitrag von Jaws »

Hallo Andre,

vielen Dank für diesen schönen Bericht. Solchen Berichten verdanke ich es, daß ich meine Vorfreude kaum noch zügeln kann. :rotate:
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