Moin,
also, mit Hoteltipps kann ich nicht so sehr dienen. Das einzige Mal, dass ich in Venedig in einem Hotel war (sonst miete ich mir immer eine Wohnung), war 2000 im "Colombina". Liegt einen Steinwurf vom Markusplatz entfernt, am Kanal der unter der Ponte dei Sospiri durchführt. Somit ideal gelegen, nettes Haus (3 oder 4 Sterne), vernünftiges Frühstück, ordentliche Zimmer. Allerdings nicht billig (Seychellen-Preisniveau ...), aber in Ordnung.
Anreise: Ab Flughafen mit dem öffentlichen Boot (Abfahrt vor dem Empfangsgebäude) nach San Marco oder San Zaccharia. Oder Bus (brrr) bis zur Piazzale Roma, dann weiter mit den Vaporetti.
Bewegen in Venedig: Auf jeden Fall eine 3-Tages-Karte der ACTV (
www.actv.it) kaufen, gibts an jeder Anlegestelle in den Kassenhäuschen. Kostet nicht die Welt und man hat freie Fahrt im ganzen ÖPNV-Netz, einschließlich Burano, Lido etc. Allerdings nicht mit der Flughafen-Linie, die kostet extra.
Gondel: Touristenkitsch für Japaner, Amerikaner und hemmungslose Romantiker. Aber: Gondelfähren (gibt etliche) über den Canale Grande benutzen. Kosten einen geringen Obulus, man erlebt authentische Gondelfahrt im Stehen.
Taxiboot: Wenn man sich's leisten will und evtl. zu mehreren ist: Ab Flughafen in die Stadt eine sehr schöne Anreise, kostet aber. Ich schätz mal, mehr als der Flug auf jeden Fall ...
Sehen: S. Andi. Murano würde ich mir sparen, es sei denn man steht auf Glasbläserkunst. (P.S.: Was man in Venedig zu kaufen kriegt, kommt im Regelfall aus Fernost ...). Sehr schön ist Burano, aber wenn ich nur 2,5 Tage hätte würde ich mich auf Venedig selbst konzentrieren. Evtl. noch das Armenierkloster auf S. Lazzaro (Boot ab S. Zaccharia, nur kurze Überfahrt), da gibts sehr schöne Führungen durch einen Pater und eine tolle Bibliothek. Für einen Augenblick der Ruhe: Friedhofsinsel San Michele, zwischen den Fondamente Nuove und Murano, ganz eigene Atmosphäre, ein Ort der Ruhe. Auch sehr schön, mal was ganz anderes: Zum Lido übersetzen, dort am winterlichen Adriastrand auf Thomas Mann's Spuren entlangschlendern. Auf jeden Fall nicht versäumen: Rialto-Markt ... wer das Angebot dort mal gesehen hat, weiß weshalb ich meine Mietwohnung mit komplett ausgestatteter Küche jedem Hotel vorziehe ...
Futter: Tagsüber in eines der typischen Baccari gehen. Auf einen Ombra (ein Gläschen, 0,1 l, Wein oder Prosecco) und ein Tramezzini (kleine Häppchen). Sehr typisch, leider inzwischen auch schon von Touristen besucht, ist das "Do Mori", in einer Seitengasse hinter dem Rialto. Mit einem Stück Pizza aus einer Tavola Calda (so diese nicht an einer der Touristen-Calli liegt) fährt man aber im Regelfall auch nicht schlecht.
Abends: Wenn draußen eine Speisekarte in 4 und mehr Sprachen hängt und "Menu Turistico" angepriesen wird überlegen, ob man die Euros gleich in den Kanal wirft ... großen Bogen drum rum! Nette Lokale in den Seitengassen und kleinen Campi, drauf achten, ob auch Venezianer und nicht nur Touristen drin sind. Und: Der Anschein von außen besagt über die Küche überhaupt nichts.
Empfehlenswert: "Ai quattro ferri" in San Polo, hinter der Accademia. Rustikales Ambiente, auch im Winter voll, da nur wenige Tische, rustikale Bedienung und eine traumhafte Küche. Die natürlich ihren Preis hat. Oder das "Al peoceto risorto", Nähe Rialtomarkt. Auf Burano das "Gatto nero".
Wichtig: Alles, was in einschlägigen Reiseführern als "Insidertipps" oder so gepriesen wird - getrost vergessen.
So, hoffe Du hast schöne Tage in dieser tollen Stadt!
Ciao e buon divertimento
TomG