La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

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wandersmann
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La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von wandersmann »

Da ich mit keiner der gefundenen Weg-Beschreibungen irgendetwas anfangen konnte, schreibe ich eine bessere.

Der Weg ist weder gefährlich noch technisch anspruchsvoll, es hat allerdings zeitraubende Passagen mit einfacher Kletterei. Da man über Felsen und teilweise durchs flache Wasser muss, sind Wandersandalen hilfreich. Wem die Dinger zu sperrig oder zu hässlich sind, kann auch mit Flip-Flops starten, auf den Felsen und im Wasser geht man dann barfuss; naturgemäss geht man dann deutlich langsamer (Zeitplanung!)

Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen starten verschiedene Beschreibungen auf der Westseite, um die Insel nach Osten zu umrunden. Das ist aus einer Reihe von Gründen nicht sinnvoll! Wichtigster Grund: Die Strecke zwischen Union Estate und Anse Marron enthält ein paar Passagen zu waten, und das macht bei Niedrigwasser entschieden mehr Sinn. Wenn man dann nach dem Badespass in der Anse Marron den weiteren Weg nicht findet, muss man ggf. bei Hochwasser zurückwaten; das ist nicht gefährlich, aber auch kein Spass! Diese Tour gliedert sich also wie folgt: Erster Teil beginnt bei Grand Anse und führt zur Anse Marron, zweiter Teil beginnt Anse Marron und endet im Union Estate.

Für den ersten Teil mag es _d_e_n_ Weg geben, ob ich ihn gefunden habe, weiss ich nicht. Ich habe aber _e_i_n_e_n_ Weg gefunden, der sehr schön ist und viel Freude bringt. Auf gehts.

Folgt man (von La Passe) der Strasse zur Grand Anse bis kurz vor deren Ende, also schon fast wieder auf Meereshöhe, so kommt man an eine Gabelung. Links erkennt man die nicht mehr genutzte alte Strasse ans Nordende der Grand Anse, geradeaus führt der aktuelle Fahrweg. Genau an dieser Stelle geht noch ein Trampelpfad nach rechts ab, und das ist unser Weg. Erst Feld, dann Gestrüpp, dann Bäume, dort auch sehr kleine Steigung. Mitten im Wald (wir sind noch keine fünfhundert Meter von der Strasse fort), kommt es zu einer Weggabelung. Geradeaus ein schmaler Weg mit roten Bändern markiert, links ein etwas breiterer aber unmarkierter Weg. Wir nehmen den unmarkierten Weg nach links, der uns nach ein paar Verzweigungen auch wieder aus dem Gestrüpp heraus und auf einen Felsen an der Küste führt. Von dort Blick auf die kleine Anse Songe, die wir links liegen lassen. Wir gehen weiter nach Süden, und kommen in die Grand L'Anse, die wir bis zum südlichen Ende gehen.

Dort erfolgt der Einstieg in die Felsen. Man sieht einen flach ansteigenden Block, der allerdings bei Hochwasser nur mit nassen Füssen erreichbar ist; trockenen Fusses geht es auch, ist aber eine kleine Kletterei. Nur die ersten zehn Meter sind evtl. tricky, danach folgt "wanderbares Österreich". Diese erste Stück Felswanderung entlang der Küste dauert nur hundert Meter, dann hat es rechts einen Abzweig (erkennbarer Weg). Erkennbar ist der Weg allerdings nur ca. hundertfünfzig Meter, dann steht man wieder auf Fels. Hier über und unter Felsen durch zum Wasser, und dann nach Auge und Instinkt recht nah am Wasser (partiell nasse Füsse) der Küste folgen. Es kommt noch ein Einstieg in eine grössere Felsgruppe, von dort oben sieht man dann die Anse Marron. Man erreicht sie entlang der Kante Fels/Gestrüpp.

Zeitplanung: unbedingt den ganzen Tag planen! Entweder verläuft man sich, dann braucht man das. Oder man kommt gut durch, dann hat man mehr Zeit am Strand. Ich habe beim zweiten Begehen (also ohne den Aufwand zur Orientierung) von der Strasse an der Grand Anse bis zur Anse Marron mit Pause 90 Minuten gebraucht, bei Orientierungsproblemen wird daraus sehr schnell sehr viel mehr.

Für die Tour ist ein Tag zu wählen, wo am Nachmittag Niedrigwasser ist; wer den zweiten Teil eine halbe Stunde vor Niedrigwasser in der Anse Marron startet, bekommt bei Nipptide nicht mal nasse Knie. Dieser zweite Teil bedarf keine näheren Beschreibung, man geht einfach der West-Küste entlang nach Norden, abwechselnd über die Felsen oder durchs flache Wasser.

Die Probleme sind primär psychologisch. Kommt man durch? Ja, es geht. Kann ich mich verlaufen? Begrenzt, wenn links Wasser und rechts Dschungel ist. Und wenn ich doch nicht durchkomme? Dann gehst Du einfach zurück, wie Du gekommen bist.

Für GPS Freunde: ich habe ein paar Wegpunkte gesetzt, kann ich bei Bedarf zur Verfügung stellen.
Zuletzt geändert von wandersmann am 26 Feb 2011 05:59, insgesamt 1-mal geändert.
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foto-k10
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron

Beitrag von foto-k10 »

wandersmann hat geschrieben:Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen starten verschiedene Beschreibungen auf der Westseite, um die Insel nach Osten zu umrunden. Das ist aus einer Reihe von Gründen nicht sinnvoll! Wichtigster Grund: Die Strecke zwischen Union Estate und Anse Marron enthält ein paar Passagen zu waten, und das macht bei Niedrigwasser entschieden mehr Sinn.
Von der Source d'Argent bis zur Anse Marron kann man trockenes Fußes gelangen, die einheimischen Guides kennen den Weg, der teilweise durch den "Dschungel" führt.
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Tramp
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron

Beitrag von Tramp »

wandersmann hat geschrieben:
Der Weg ist weder gefährlich noch technisch anspruchsvoll ...

... danach folgt "wanderbares Österreich". ...

... Kann ich mich verlaufen? Begrenzt, wenn links Wasser und rechts Dschungel ist.
:lol:

Hallo Wandersmann! (Das donnernde "Willkommen" überlasse ich ... Berufeneren 8) )

Ich war bisher leider nur auf Praslin, und da auch nur viel zu kurz. Seit Jahren kann ich diesen Horrorgeschichten hier nichts abgewinnen. Liegt aber wohl... hmm... daran, wie und wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe (bei mir schon ein paar Jahrzehntchen her). Orientierungssinn, Gelände "lesen", Möglichkeiten erkennen, mit den eigenen Fähigkeiten abgleichen, ... und auch mit denen der Mitgeher... liegt dem einen in Fleisch und Blut, der andere weiss halt nur, wo der nächste Mac Doof Drive In ist...

Ja... "wanderbares Östereich" ... den Piz Buin lieber auslassen, dafür Dreiländerspitze, Abstieg über den Jamtalferner äusserst vorsichtig angehen, ist ja Sommer... der 1972 da oben in der Silvretta total verregnet war... (ich was gerade 13 Jahre alt) ...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass La Digue so eine fürchterliche Herausforderung bedeutet...

Aber ACHTUNG! Das gilt natürlich nicht für Niederrheiner, die das Erklimmen "ihres" Steinchens als Höchstleistung empfinden (Entschuldige, Torsten, ich sag's nie wieder), nicht für "Wanderer", die ein Strickmuster mit einer Wanderkarte verwechseln, nicht für Zeitgenossen, die sich im Stadtpark verlaufen, und auch nicht für "Minoltas", die aufgrund der Zeitanzeige ihrer Kamera denken, sie wären in Nordnorwegen :wink:

Wandersmann, ich glaube, ich muss nach La Digue!

Für Unsichere gibt es ja die "Wanderin" ...

LG Tramp

Edith sacht: die "Tirolerin"!

Und hallo, dreyester Jürgen... zerfledder meine Aussagen nicht... wenns gut läuft, schau ich mir das dies Jahr noch an...
swimma
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von swimma »

Ich war auch aktuell auf La Digue und habe die Südumrundung ohne Guide von beiden Seiten startend versucht. Der Abschnitt zwischen Anse Marron und Grand L'Anse hats in sich. Von Anse Marron ausgehend war bereits die Felswand an Anse Marron unser Problem. Von der anderen Seite startend haben wir nur bis zum Danger-Felsen geschafft. Da schien es uns schlicht und einfach zu gefährlich weiterzuklettern, so dass wir zurückgegangen sind.

Die obige Beschreibung reicht m.E. keineswegs, der Weg ist nicht erkennbar und es gibt keine Markierungen mehr.

Dazu muss ich noch sagen: wir sind beide Anfang 30 und mit Wandererfahrung.
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mr.minolta
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von mr.minolta »

swimma hat geschrieben:... Danger-Felsen ... schlicht und einfach zu gefährlich...
So ist es. Nicht umsonst trägt er diesen Namen.
Die obige Beschreibung reicht m.E. keineswegs...
So ist es. Das ist fahrlässig!
... es gibt keine Markierungen mehr.
So ist es. Und das ist gut so. :wink:
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
wandersmann
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von wandersmann »

swimma hat geschrieben:...haben wir nur bis zum Danger-Felsen geschafft. ...
was ist das?
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Mission1
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von Mission1 »

@ wandersmann

von der Anse Marron kommend bietet sich dieses Bild

Bild

Aus Richtung Grand Anse dieses

Bild

Nu ja, da bleibt halt nur festzustellen, was für den einen kein Problem, ist für den anderen unüberwindlich...
Ich war Ende 30 und der Dangerfelsen war kein Problem, allenfalls die Anse Marron "Wand" wobei mit heftenden Wanderschuhen geht man da hoch wie Spidermen hehe. Ich habs immer genossen quasi allein was rauszufinden, wer das nicht will geht halt mit äh wie hieß er doch gleich... Tirolerin hallo dein Einsatz :wink: :D


Liebe Grüße
an alle verhinderten und durchgekommenen Wanderer

Euer M1
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
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wandersmann
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von wandersmann »

Mission1 hat geschrieben:...
Bild
Habe aufgrund des Bildes eine ungefähre Vorstellung, wo das ist. Ich glaube, da bin ich falsch abgebogen. Weils mir so gut gefallen hat, bin ich beim 2. Mal wieder falsch abgebogen. Bin aber jedesmal durchgekommen.
Mission1 hat geschrieben: Nu ja, da bleibt halt nur festzustellen, was für den einen kein Problem, ist für den anderen unüberwindlich...
Ich war Ende 30 und der Dangerfelsen war kein Problem, allenfalls die Anse Marron "Wand" wobei mit heftenden Wanderschuhen geht man da hoch wie Spidermen hehe. Ich habs immer genossen quasi allein was rauszufinden, ...
Dto. Wer schwierig mit gefährlich übersetzt, kann jederzeit zurück. Man kann sich auch einfach genug Zeit nehmen, und entsprechend vorsichtig sein, dann ist die Tour nicht gefährlich.
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foto-k10
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von foto-k10 »

mr.minolta hat geschrieben:
swimma hat geschrieben:... Danger-Felsen ... schlicht und einfach zu gefährlich...
So ist es. Nicht umsonst trägt er diesen Namen.
Und trotzdem sind wird dort alle entlanggekraxelt!
Die einheimischen Führer amüsieren sich jedesmal über diese "Beschriftung".
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mr.minolta
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von mr.minolta »

Brauchst Du denn noch "jedesmal" einen einheimischen Führer, um dorthin zu finden? :lol:
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von foto-k10 »

Klar, in meinem Alter wird man vergesslich :lol:
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Anubis
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Re: La Digue Südumgehung und Anse Marron ohne Führer

Beitrag von Anubis »

Das geht ja früh los bei Dir ... :lol:
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