Seychellen Ende Juli 2003
Seychellen Ende Juli 2003
Nachfolgend kein typischer Reisebericht, sondern eher eine
Sammlung von Eindrücken und Fakten, die uns für eine
Vorbereitung auf eine Reise auf die Seychellen als nützlich
erscheinen. Man möge mir den drögen stichwortartigen Stil
verzeihen!
ACHTUNG: Alle Erfahrungen stammen aus unserem zweiwöchigen
Urlaub Ende Juli 2003 auf La Digue und Praslin. Es sind sicher
sehr subjektive Eindrücke darunter, einiges wird nur für diese
Reisezeit und die besuchten Orte gültig sein, aber vielleicht
finden sich auch einige interessante aktuelle Informationen. Es
fällt vielleicht auf, dass viele negative Punkte genannt
werden. Das soll nicht unsere Gesamtbewertung der Reise sein,
sondern erschien mir sinnvoller, da die positiven Seiten schon
ausgiebig in Reiseführern und im Forum diskutiert werden...
Gegliedert ist das Ganze in folgende Unterpunkte:
1.) Reiseführer und Reisevorbereitung
2.) Reiseveranstalter
3.) Anreise
4.) Wetter
5.) Geld und Kosten
6.) Strände
7.) Mücken und Sandfliegen
8.) Einkaufen
9.) Die Seychellois
10.) Hotels und Restaurants
11.) Sonstiges
12.) Fazit
***
1.) Reiseführer und Reisevorbereitung:
Die meisten Reiseführer werden - unabhängig wohin es geht - von
eingefleischten Fans des jeweiligen Landes verfasst und sind
daher sehr oft von einer rosaroten Brille geprägte Eindrücke
des Landes. Zum anderen haben die Autoren meist lange Zeit im
Land zugebracht und durch enge Kontakte mit Einheimischen
vielleicht ein umfassenderes Bild. Dem typischerweise 14 Tage
verweilenden Seychellenreisenden hilft das aber weniger, er
sieht eben oft nur die Fassade und möchte vielleicht auch auf
die dadurch entstehenden Eindrücke und Probleme vorbereitet
sein.
Wir hatten drei Reiseführer studiert:
+ Der Dumont-Führer "Seychellen" von Wolfgang Därr, Ausgabe von
2001 (es gibt eine neue von 2003!):
Sicherlich der umfassendste Führer, geschrieben vom Experten
und angenehm zu lesen. Alles in allem aber auch ein sehr
positives Bild vermittelnd, dem die vom Touristen wahrgenommene
Wirklichkeit manchmal nicht entspricht. Einige Informationen
insbesondere zu La Digue waren schon arg überholt. Bei einer
Buchung bei Trauminsel-Reisen bekommt man den Führer geschenkt.
+ Der Polyglott-on-tour-Kurzführer "Seychellen", Ausgabe von
2001:
Sehr knapp und handlich aber trotzdem nützlich und mit
korrekten Informationen.
+ Lonely Planet Guide "Mauritius, Reunion & Seychelles",
Ausgabe von 2001:
Wie fast alle Lonely Planet Führer wieder ausgesprochen
ehrlich, von einer Gruppe von ?Profi-Reisenden? erstellt. Hier
findet man sehr nützliche Hinweise auch auf die "Nachteile" und
- für Touristen aus Industriestaaten - ungewohnten Dinge der
Seychellen, einschließlich einer ausgiebigen Schilderung der
politischen Situation und Seltsamkeiten. Dem "grossen
Staatsmann" Albert Rene wird hier ein wenig kritischer über die
Schulter geguckt...
SEHR hilfreich war auch dieses Forum, sowohl für aktuelle
Informationen, als auch um eine gewisse Bandbreite von
subjektiven Eindrücken zu bekommen!
***
2.) Reiseveranstalter:
Wir haben bei Trauminsel-Reisen (www.trauminselreisen.de)
gebucht. Die Wahl fiel aufgrund der aussagekräftigen Prospekte
und der exzellenten Beratung. Die Betreuung war von der Buchung
bis zum Ende der Reise kompetent und von sehr grosser
Freundlichkeit geprägt. Die Qualität der Unterkünfte
entsprachen den Prospektangaben. Auf den Inseln wird mit MASON
TRAVEL zusammengearbeitet, auch deren Betreuung war
hervorragend, freundlich, alles klappte perfekt. Durch eine
frühe Buchung bei Trauminselreisen bekamen wir einen tollen
Tagesausflug (Wert pro Person ca. EURO 110,-) spendiert. Fazit:
Alles optimal. (Nein, ich stehe nicht auf der Gehaltsliste von
Herrn Därr...)
***
3.) Anreise
Wir hatten von Frankfurt einen Zubringerflug mit der Lufthansa
nach München, von dort ging es weiter mit der Air Seychelles.
Da man in München das Terminal wechseln muss, sollte man für
das Umsteigen SEHR viel Zeit einplanen (Minimum 60 Minuten).
Unser Lufthans-Flug war total verspätet und wir wurden deshalb
direkt über das Rollfeld zur Air Seychelles-Maschine gefahren.
Unsere Koffer haben es leider nicht mehr geschafft, sie wurden
dann nach zwei bzw. vier Tagen in?s Hotel auf La Digue
geliefert. Der Air Seychelles-Flieger war nur zu etwa 40
Prozent ausgelastet (es war der erste Tag in der Saison ohne
Zwischenstopp in Rom), wir konnten uns auf den Mittelsitzreihen
schlafen legen. Der Anflug auf Mahe war bei uns "a bit bumpy",
wegen schlechtem Wetter gab es drei Durchstartmanöver und dann
wurde erstmal 40 Minuten in der Luft gekreist, die Landung war
also etwa eine Stunde verspätet. Der Flug in der kleinen
Maschine nach Praslin war dagegen sehr angenehm, auch der
Transfer mit dem Boote nach La Digue klappte einwandfrei
(empfindliche Gemüter sollten bei stärkerem Wind einen Platz
mit möglichst viel Frischluft suchen und evtl. Reisetabletten
schlucken, die Dünung vom Indischen Ozean war doch beträchtlich
und besonders nach einer langen erschöpfenden Anreise gerät man
sonst in die Gefahr, die Fische zu füttern).
***
4.) Wetter
Das Wetter Ende Juli war im Prinzip wie vorhergesagt: Um 25
Grad, ein stetiger, zum Teil frischer Wind aus Südost, viel
Bewölkung, seltener ein wirklich blauer Himmel und regelmäßig
(vorwiegend nachts) leichter Regen. Dazu kamen zwei tropische
Schauer. Sonnenanbeter habe es also zu dieser Jahreszeit
schwer, aber ansonsten war das Wetter zur Erkundung der Inseln
optimal, nur in den Bergen manchmal zu heiß. Die angenehmen
Temperaturen lassen einen auch den grauen Himmel nicht so
schlimm erscheinen. Nachteil des stets frischen Windes: Das
Meer war sehr unruhig, selbst in den geschützten Buchten. Auf
La Digue gab es deshalb fast keine Stelle, die optimal war zum
Schnorcheln geeignet war und auch vor der Felsinsel St. Pierre
bei Praslin war das Wasser ziemlich unruhig und das Schnorcheln
zumindest keine allzu entspannende Angelegenheit.
***
5.) Geld und Kosten:
Auf LA DIGUE konnte in vielen Restaurants (auch solche die
Hotels, z.B. der La Digue Island Lodge oder den Patatran-
Hütten, angeschlossen waren) mit Rupien bezahlt werden. Hier
lohnt es sich also einige Euros umzutauschen. Das geht
problemlos mit Reiseschecks oder Bargeld in den Banken oder
auch mit EC-Karte (Maestro) oder Kreditkarte (nicht Amex) am
Automaten.Auf PRASLIN wurde an sehr vielen Plätzen Devisen
verlangt, hier wird es zum Teil schwer, die Rupien wieder
loszuwerden. Auf Praslin wurden wir mehrmals wegen
Schwarztauschen angesprochen. Die Kurse schwankten (Ende Juli
2003) zwischen 5.7 und 6.2 Rupien pro Euro, Reiseschecks
bekommen einen etwas besseren Kurs, kosten aber bei der
Beschaffung je nach Bank Gebühren. Visa- und Mastercard sind
weit verbreitet, Amex eher selten.Wir haben (Übernachtung und
Frühstück war im Reisepreis enthalten) ca. EURO 40,- pro Tag
und Person ausgegeben, das meiste für Abendessen (ca. EURO 30,-
pro Person inklusive Getränke).
***
6.) Strände:
Zur Schönheit vieler Strände sollte man sich einfach auf dem
Netz ein paar Fotos ansehen, es sieht dort wirklich so aus! Die
meistfotografierteste, hängende Palme an der Anse Source
d?Argent dürfte aber wohl ihren letzten Sommer erleben. Sehr
nützlich waren insbesondere auf LA DIGUE Badeschuhe! Viele
Buchten sind unter Wasser mit abgestorbenen Korallen und Felsen
überhäuft und man kann sich so viele blaue Flecken ersparen
(gerade zu Niedrigwasser, wenn Schnorcheln wegen der geringen
Wassertiefe zum Teil unmöglich wird. An der Anse Volbert auf
PRASLIN steht man dagegen auf einem fast mehlartig-feinen Sand.
Seegras wurde auch an den Lee-Seiten der Inseln angespült. Zwar
keine Riesenmengen, aber doch genug um Mücken und Sandfliegen
Unterschlupf zu bieten? Viele Strände schienen extrem von
Erosion bedroht, ich weiss nicht ob das schon eine Folge der
ansteigenden Meeresspiegel ist. Zumindest bei Springtide
(Neumond und Vollmond) verschwinden einige Strände bei
Hochwasser komplett (z.B. größere Teile der Anse Volbert, Anse
Source d?Argent). Auf La Digue unbedingt auch zur Grande Anse
fahren auch wenn bei uns angesichts des Südostmonsuns
Badeverbot herrschte. An allen Stränden war man mehr oder
weniger alleine (Ausnahme Anse Source d?Argent).
***
7.) Mücken und Sandfliegen:
Moskitos und insbesondere stechende Sandfliegen waren eine
erhebliche Beeinträchtigung beim gesamten Aufenthalt, sowohl
auf La Digue wie auf Praslin. Vielleicht hatten wir Pech wegen
des sehr nassen Junis und relativ nassen Julis, aber Vorsorge
kann nicht schaden. Das heisst zumindest für alle typischen
Mückenopfer: Moskitonetz mit ausreichen Schnur zum Befestigen
(z.B. beim Kaufhof für EURO 18,-), Mückenabwehrmittel und Salbe
(z.B. Fenistil) wenn es doch passiert ist mitnehmen. Autan hat
mehr eine psychologische Wirkung bei Angriffen von
Tropenmoskitos, man muss härtere Geschütze auffahren. Diese
waren in LA DIGUE für uns nirgendwo zu beschaffen, auf PRASLIN
(Anse Volbert) nur unter der Hand für 75 Rupien im indischen
Kramladen (Tabbard-Spray aus Südafrika). Deswegen unbedingt
schon etwas zu Hause besorgen (z.B. im Outdoor-Laden oder in
der Apotheke)!
***
8.) Einkaufen:
In den Läden merkt man die vielen Jahre des Sozialismus: Sehr
spärliche Auswahl, fast kein frisches Gemüse oder Obst, wegen
Devisenmangel kaum aus dem Westen importierte Waren. Das
Sortiment und die Präsentation in den vielen kleinen Läden auf
LA DIGUE (seit Juli 2003 auch ein neu eröffneter Gregoire?s
Supermarkt) war viel besser als in den Läden an der ANSE
VOLBERT auf PRASLIN. Hier und auch in BAIE ST. ANNE findet man
nur sehr schlecht bestückte, ziemlich verdreckte von Indern
geführte Läden, meist ohne Selbstbedienung. Am besten fanden
wir noch den Laden (A1-Supermarkt oder so) neben dem Internet-
Shop an der ANSE VOLBERT, kurz vor dem Berjaya Beach Resort.
Angesichts des, zumindest auf Praslin und La Digue
eingeschränkten Angebotes, sollte man insbesondere exotischere
Ausrüstungteile (Mückenabwehr, Badelatschen, Schnorchel,
Medikamente, Taschenlampe, Batterien, etc.) unbedingt von zu
Hause mitnehmen.
***
9.) Die Seychellois
Sicherlich ein besonders subjektiver Eindruck, ab das war für
uns eigentlich die größte Enttäuschung auf der Reise. Zum Glück
waren wir durch Berichte im Forum schon vorgewarnt, aber die
Wirklichkeit traf einen dann doch manchmal hart. Zunächst
einmal schien über beiden Inseln eine insgesamt sehr "traurige"
Stimmung zu liegen, vereinfachend gesagt: Es wurde wenig
gelacht, von tropischer Heiterkeit und Lebensfreude war nur
selten etwas zu spüren! Natürlich gab es viele Ausnahmen, aber
der Gesamteindruck blieb. Dann war die Behandlung in manchen
Läden, Restaurants und Hotels absolut seltsam: Es wurde nicht
gegrüßt, Teller wurden auf den Tisch geknallt, es wurde
"gemotzt". Und das nicht nur gegenüber den Touristen sondern
auch untereinander. Ich bin sehr weit gereist, aber ich habe
das so noch nirgendwo erlebt. Und das hat nichts damit zu tun,
dass ich für 200 Euro pro Nacht jetzt einen besonders guten
Service verlangt hätte! Noch einmal: Natürlich gibt es
Ausnahmen, sehr hilfsbereite, freundliche Seychellois. Aber
insgesamt sollte man sich besser darauf einstellen sehr
unfreundlich bedient zu werden, wenn man positiv überrascht
wird, umso besser. Zum Teil haben wir das Verhalten mit den
langen Jahren des Sozialismus zu erklären versucht, aber
vielleicht ist es auch einfach die angeborene Mentalität.
***
10.) Hotels und Restaurants
Wir waren zunächst eine Woche im HOTEL L?OCEAN auf La Digue.
Tolle Lage über dem Meer, absolut gepflegte Zimmer, gutes
Frühstück mit viel Obst. Raum Nummer 1 ist zu empfehlen, dann
hat man Fenster an zwei Seiten und einen besonders freien Blick
auf?s Meer (man muss nicht über das Dach des Restaurants
gucken). Das Abendessen war wahlweise a la carte oder ein
festes Menu (ca. 150 Rupien=25 Euro ohne Getränke). Leider
waren einige Mitglieder des sehr zahlreichen Servicepersonals
extrem unfreundlich, da konnte einem der Appetit vergehen. Etwa
jeden zweiten Abend kam ein Sänger mit Gitarre und
Animationsprogramm. Sehr empfehlenswert ist das Restaurant im
PATATRAN-Hotel direkt um die Ecke. Dort gibt es oft Buffet und
die Chefin und das Personal sind sehr herzlich.
Die zweite Woche waren wir in der Selbstversogerunterkunft
VILLAS D?OR auf Praslin. Toll ausgestattete Bungalows mit Küche
und direkt am schönsten Abschnitt der Anse Volbert. Das
Frühstück war etwas schlechter als im L?OCEAN aber ok. Die
?Selbstversorgung? war etwas schwierig (siehe ?Einkaufen?). Da
es Abends stockduster ist, der Strand z.T. wegen Hochwasser
nicht zu begehen ist, ist der Besuch der umliegenden
Restaurants etwas schwierig. Selbst mit zwei Taschenlampen
bewaffnet macht es keinen Spaß, sich vor jedem dritten
herannahenden Auto mit einem Sprung in den Grünstreifen machen
zu müssen.
***
11.) Sonstiges
Sehr lohnenswert war der eintägige Bootsausflug nach COUSIN,
CURIEUSE und ST. PIERRE. Wir waren nur zu acht auf einem
Riesenkatamaran. Der Spaß hätte (bei uns war es in der Reise
mit drin) pro Person 105,- Euro gekostet, aber das hätte sich
gelohnt. Organisiert wurde der Ausflug von Mason?s Travel. Es
gibt auch billigere Veranstalter mit exakt der gleichen Tour,
aber da wurden dann 30 oder mehr Teilnehmer auf ein kleines
Motorboot gequetscht.
Von der in manchen Reiseführern erwähnten GEPÄCKBESCHRÄNKUNG
auf 10 kg bei den Inlandsflügen haben wir nichts gemerkt, bei
internationalen Anschlussflügen wurden auch über 20 kg schwere
Gepäckstücke anderer Fluggäste anstandslos mitgenommen.
RIESENSCHILDKRÖTEN (anzutreffen z.B. in den Gärten einiger
Hotels, auf La Digue im Union Estate, auf Cousin und Curieuse)
werden sehr gerne am Hals gekrault, dafür unterbrechen sie
sogar die Nahrungsaufnahme. Vorsicht, dass man nicht vor lauter
Begeisterung unter einen Schildkrötenfuß gerät!
In die Zimmer kamen abends seltsam gläsern gefärbte GECKOS,
ganz nützlich da sie Insekten vertilgen. Brotkrümel, Kekse etc.
werden aber auch nicht verschmäht?
Die oft als so angsteinflößend geschilderten PALMSPINNEN am
Wegesrand waren zwar manchmal beeindruckend, das größte
Spinnentier (handgroß) war aber eine andere Art die zweimal
abends im Bungalow auftauchte.
FLUGHUNDE habe wir Dutzende gesehen, insbesondere abends in der
Dämmerung an Bäumen, die Früchte tragen.
***
12.) Fazit:
Das durch die Medien und die meisten Reiseführer geprägte Image
vom perfekten Paradies können wir nicht bestätigen. Unsere -
auch durch die hohen Preise - geprägten Erwartungen einer
entspannten Traumreise wurden, trotz gründlicher Vorbereitung,
nicht erfüllt. Insbesondere fehlte es uns an Atmosphäre.
Teilweise fühlte ich mich mehr an eine meiner Rucksack-
Interrail-Reisen erinnert, als an die geplante ?Luxus-
Hochzeitsreise?. Ein Ausweg wäre es vielleicht, den ganzen Tag
in der eigenen Hotelanlage zu bleiben, aber das war nicht
unsere Urlaubsvorstellung. Toll waren die Tropen-Eindrücke (und
das - bis auf das geringe Dengue-Fieber-Risiko - ohne
Tropenkrankheiten) , viele Strände und der indische Ozean.
Sammlung von Eindrücken und Fakten, die uns für eine
Vorbereitung auf eine Reise auf die Seychellen als nützlich
erscheinen. Man möge mir den drögen stichwortartigen Stil
verzeihen!
ACHTUNG: Alle Erfahrungen stammen aus unserem zweiwöchigen
Urlaub Ende Juli 2003 auf La Digue und Praslin. Es sind sicher
sehr subjektive Eindrücke darunter, einiges wird nur für diese
Reisezeit und die besuchten Orte gültig sein, aber vielleicht
finden sich auch einige interessante aktuelle Informationen. Es
fällt vielleicht auf, dass viele negative Punkte genannt
werden. Das soll nicht unsere Gesamtbewertung der Reise sein,
sondern erschien mir sinnvoller, da die positiven Seiten schon
ausgiebig in Reiseführern und im Forum diskutiert werden...
Gegliedert ist das Ganze in folgende Unterpunkte:
1.) Reiseführer und Reisevorbereitung
2.) Reiseveranstalter
3.) Anreise
4.) Wetter
5.) Geld und Kosten
6.) Strände
7.) Mücken und Sandfliegen
8.) Einkaufen
9.) Die Seychellois
10.) Hotels und Restaurants
11.) Sonstiges
12.) Fazit
***
1.) Reiseführer und Reisevorbereitung:
Die meisten Reiseführer werden - unabhängig wohin es geht - von
eingefleischten Fans des jeweiligen Landes verfasst und sind
daher sehr oft von einer rosaroten Brille geprägte Eindrücke
des Landes. Zum anderen haben die Autoren meist lange Zeit im
Land zugebracht und durch enge Kontakte mit Einheimischen
vielleicht ein umfassenderes Bild. Dem typischerweise 14 Tage
verweilenden Seychellenreisenden hilft das aber weniger, er
sieht eben oft nur die Fassade und möchte vielleicht auch auf
die dadurch entstehenden Eindrücke und Probleme vorbereitet
sein.
Wir hatten drei Reiseführer studiert:
+ Der Dumont-Führer "Seychellen" von Wolfgang Därr, Ausgabe von
2001 (es gibt eine neue von 2003!):
Sicherlich der umfassendste Führer, geschrieben vom Experten
und angenehm zu lesen. Alles in allem aber auch ein sehr
positives Bild vermittelnd, dem die vom Touristen wahrgenommene
Wirklichkeit manchmal nicht entspricht. Einige Informationen
insbesondere zu La Digue waren schon arg überholt. Bei einer
Buchung bei Trauminsel-Reisen bekommt man den Führer geschenkt.
+ Der Polyglott-on-tour-Kurzführer "Seychellen", Ausgabe von
2001:
Sehr knapp und handlich aber trotzdem nützlich und mit
korrekten Informationen.
+ Lonely Planet Guide "Mauritius, Reunion & Seychelles",
Ausgabe von 2001:
Wie fast alle Lonely Planet Führer wieder ausgesprochen
ehrlich, von einer Gruppe von ?Profi-Reisenden? erstellt. Hier
findet man sehr nützliche Hinweise auch auf die "Nachteile" und
- für Touristen aus Industriestaaten - ungewohnten Dinge der
Seychellen, einschließlich einer ausgiebigen Schilderung der
politischen Situation und Seltsamkeiten. Dem "grossen
Staatsmann" Albert Rene wird hier ein wenig kritischer über die
Schulter geguckt...
SEHR hilfreich war auch dieses Forum, sowohl für aktuelle
Informationen, als auch um eine gewisse Bandbreite von
subjektiven Eindrücken zu bekommen!
***
2.) Reiseveranstalter:
Wir haben bei Trauminsel-Reisen (www.trauminselreisen.de)
gebucht. Die Wahl fiel aufgrund der aussagekräftigen Prospekte
und der exzellenten Beratung. Die Betreuung war von der Buchung
bis zum Ende der Reise kompetent und von sehr grosser
Freundlichkeit geprägt. Die Qualität der Unterkünfte
entsprachen den Prospektangaben. Auf den Inseln wird mit MASON
TRAVEL zusammengearbeitet, auch deren Betreuung war
hervorragend, freundlich, alles klappte perfekt. Durch eine
frühe Buchung bei Trauminselreisen bekamen wir einen tollen
Tagesausflug (Wert pro Person ca. EURO 110,-) spendiert. Fazit:
Alles optimal. (Nein, ich stehe nicht auf der Gehaltsliste von
Herrn Därr...)
***
3.) Anreise
Wir hatten von Frankfurt einen Zubringerflug mit der Lufthansa
nach München, von dort ging es weiter mit der Air Seychelles.
Da man in München das Terminal wechseln muss, sollte man für
das Umsteigen SEHR viel Zeit einplanen (Minimum 60 Minuten).
Unser Lufthans-Flug war total verspätet und wir wurden deshalb
direkt über das Rollfeld zur Air Seychelles-Maschine gefahren.
Unsere Koffer haben es leider nicht mehr geschafft, sie wurden
dann nach zwei bzw. vier Tagen in?s Hotel auf La Digue
geliefert. Der Air Seychelles-Flieger war nur zu etwa 40
Prozent ausgelastet (es war der erste Tag in der Saison ohne
Zwischenstopp in Rom), wir konnten uns auf den Mittelsitzreihen
schlafen legen. Der Anflug auf Mahe war bei uns "a bit bumpy",
wegen schlechtem Wetter gab es drei Durchstartmanöver und dann
wurde erstmal 40 Minuten in der Luft gekreist, die Landung war
also etwa eine Stunde verspätet. Der Flug in der kleinen
Maschine nach Praslin war dagegen sehr angenehm, auch der
Transfer mit dem Boote nach La Digue klappte einwandfrei
(empfindliche Gemüter sollten bei stärkerem Wind einen Platz
mit möglichst viel Frischluft suchen und evtl. Reisetabletten
schlucken, die Dünung vom Indischen Ozean war doch beträchtlich
und besonders nach einer langen erschöpfenden Anreise gerät man
sonst in die Gefahr, die Fische zu füttern).
***
4.) Wetter
Das Wetter Ende Juli war im Prinzip wie vorhergesagt: Um 25
Grad, ein stetiger, zum Teil frischer Wind aus Südost, viel
Bewölkung, seltener ein wirklich blauer Himmel und regelmäßig
(vorwiegend nachts) leichter Regen. Dazu kamen zwei tropische
Schauer. Sonnenanbeter habe es also zu dieser Jahreszeit
schwer, aber ansonsten war das Wetter zur Erkundung der Inseln
optimal, nur in den Bergen manchmal zu heiß. Die angenehmen
Temperaturen lassen einen auch den grauen Himmel nicht so
schlimm erscheinen. Nachteil des stets frischen Windes: Das
Meer war sehr unruhig, selbst in den geschützten Buchten. Auf
La Digue gab es deshalb fast keine Stelle, die optimal war zum
Schnorcheln geeignet war und auch vor der Felsinsel St. Pierre
bei Praslin war das Wasser ziemlich unruhig und das Schnorcheln
zumindest keine allzu entspannende Angelegenheit.
***
5.) Geld und Kosten:
Auf LA DIGUE konnte in vielen Restaurants (auch solche die
Hotels, z.B. der La Digue Island Lodge oder den Patatran-
Hütten, angeschlossen waren) mit Rupien bezahlt werden. Hier
lohnt es sich also einige Euros umzutauschen. Das geht
problemlos mit Reiseschecks oder Bargeld in den Banken oder
auch mit EC-Karte (Maestro) oder Kreditkarte (nicht Amex) am
Automaten.Auf PRASLIN wurde an sehr vielen Plätzen Devisen
verlangt, hier wird es zum Teil schwer, die Rupien wieder
loszuwerden. Auf Praslin wurden wir mehrmals wegen
Schwarztauschen angesprochen. Die Kurse schwankten (Ende Juli
2003) zwischen 5.7 und 6.2 Rupien pro Euro, Reiseschecks
bekommen einen etwas besseren Kurs, kosten aber bei der
Beschaffung je nach Bank Gebühren. Visa- und Mastercard sind
weit verbreitet, Amex eher selten.Wir haben (Übernachtung und
Frühstück war im Reisepreis enthalten) ca. EURO 40,- pro Tag
und Person ausgegeben, das meiste für Abendessen (ca. EURO 30,-
pro Person inklusive Getränke).
***
6.) Strände:
Zur Schönheit vieler Strände sollte man sich einfach auf dem
Netz ein paar Fotos ansehen, es sieht dort wirklich so aus! Die
meistfotografierteste, hängende Palme an der Anse Source
d?Argent dürfte aber wohl ihren letzten Sommer erleben. Sehr
nützlich waren insbesondere auf LA DIGUE Badeschuhe! Viele
Buchten sind unter Wasser mit abgestorbenen Korallen und Felsen
überhäuft und man kann sich so viele blaue Flecken ersparen
(gerade zu Niedrigwasser, wenn Schnorcheln wegen der geringen
Wassertiefe zum Teil unmöglich wird. An der Anse Volbert auf
PRASLIN steht man dagegen auf einem fast mehlartig-feinen Sand.
Seegras wurde auch an den Lee-Seiten der Inseln angespült. Zwar
keine Riesenmengen, aber doch genug um Mücken und Sandfliegen
Unterschlupf zu bieten? Viele Strände schienen extrem von
Erosion bedroht, ich weiss nicht ob das schon eine Folge der
ansteigenden Meeresspiegel ist. Zumindest bei Springtide
(Neumond und Vollmond) verschwinden einige Strände bei
Hochwasser komplett (z.B. größere Teile der Anse Volbert, Anse
Source d?Argent). Auf La Digue unbedingt auch zur Grande Anse
fahren auch wenn bei uns angesichts des Südostmonsuns
Badeverbot herrschte. An allen Stränden war man mehr oder
weniger alleine (Ausnahme Anse Source d?Argent).
***
7.) Mücken und Sandfliegen:
Moskitos und insbesondere stechende Sandfliegen waren eine
erhebliche Beeinträchtigung beim gesamten Aufenthalt, sowohl
auf La Digue wie auf Praslin. Vielleicht hatten wir Pech wegen
des sehr nassen Junis und relativ nassen Julis, aber Vorsorge
kann nicht schaden. Das heisst zumindest für alle typischen
Mückenopfer: Moskitonetz mit ausreichen Schnur zum Befestigen
(z.B. beim Kaufhof für EURO 18,-), Mückenabwehrmittel und Salbe
(z.B. Fenistil) wenn es doch passiert ist mitnehmen. Autan hat
mehr eine psychologische Wirkung bei Angriffen von
Tropenmoskitos, man muss härtere Geschütze auffahren. Diese
waren in LA DIGUE für uns nirgendwo zu beschaffen, auf PRASLIN
(Anse Volbert) nur unter der Hand für 75 Rupien im indischen
Kramladen (Tabbard-Spray aus Südafrika). Deswegen unbedingt
schon etwas zu Hause besorgen (z.B. im Outdoor-Laden oder in
der Apotheke)!
***
8.) Einkaufen:
In den Läden merkt man die vielen Jahre des Sozialismus: Sehr
spärliche Auswahl, fast kein frisches Gemüse oder Obst, wegen
Devisenmangel kaum aus dem Westen importierte Waren. Das
Sortiment und die Präsentation in den vielen kleinen Läden auf
LA DIGUE (seit Juli 2003 auch ein neu eröffneter Gregoire?s
Supermarkt) war viel besser als in den Läden an der ANSE
VOLBERT auf PRASLIN. Hier und auch in BAIE ST. ANNE findet man
nur sehr schlecht bestückte, ziemlich verdreckte von Indern
geführte Läden, meist ohne Selbstbedienung. Am besten fanden
wir noch den Laden (A1-Supermarkt oder so) neben dem Internet-
Shop an der ANSE VOLBERT, kurz vor dem Berjaya Beach Resort.
Angesichts des, zumindest auf Praslin und La Digue
eingeschränkten Angebotes, sollte man insbesondere exotischere
Ausrüstungteile (Mückenabwehr, Badelatschen, Schnorchel,
Medikamente, Taschenlampe, Batterien, etc.) unbedingt von zu
Hause mitnehmen.
***
9.) Die Seychellois
Sicherlich ein besonders subjektiver Eindruck, ab das war für
uns eigentlich die größte Enttäuschung auf der Reise. Zum Glück
waren wir durch Berichte im Forum schon vorgewarnt, aber die
Wirklichkeit traf einen dann doch manchmal hart. Zunächst
einmal schien über beiden Inseln eine insgesamt sehr "traurige"
Stimmung zu liegen, vereinfachend gesagt: Es wurde wenig
gelacht, von tropischer Heiterkeit und Lebensfreude war nur
selten etwas zu spüren! Natürlich gab es viele Ausnahmen, aber
der Gesamteindruck blieb. Dann war die Behandlung in manchen
Läden, Restaurants und Hotels absolut seltsam: Es wurde nicht
gegrüßt, Teller wurden auf den Tisch geknallt, es wurde
"gemotzt". Und das nicht nur gegenüber den Touristen sondern
auch untereinander. Ich bin sehr weit gereist, aber ich habe
das so noch nirgendwo erlebt. Und das hat nichts damit zu tun,
dass ich für 200 Euro pro Nacht jetzt einen besonders guten
Service verlangt hätte! Noch einmal: Natürlich gibt es
Ausnahmen, sehr hilfsbereite, freundliche Seychellois. Aber
insgesamt sollte man sich besser darauf einstellen sehr
unfreundlich bedient zu werden, wenn man positiv überrascht
wird, umso besser. Zum Teil haben wir das Verhalten mit den
langen Jahren des Sozialismus zu erklären versucht, aber
vielleicht ist es auch einfach die angeborene Mentalität.
***
10.) Hotels und Restaurants
Wir waren zunächst eine Woche im HOTEL L?OCEAN auf La Digue.
Tolle Lage über dem Meer, absolut gepflegte Zimmer, gutes
Frühstück mit viel Obst. Raum Nummer 1 ist zu empfehlen, dann
hat man Fenster an zwei Seiten und einen besonders freien Blick
auf?s Meer (man muss nicht über das Dach des Restaurants
gucken). Das Abendessen war wahlweise a la carte oder ein
festes Menu (ca. 150 Rupien=25 Euro ohne Getränke). Leider
waren einige Mitglieder des sehr zahlreichen Servicepersonals
extrem unfreundlich, da konnte einem der Appetit vergehen. Etwa
jeden zweiten Abend kam ein Sänger mit Gitarre und
Animationsprogramm. Sehr empfehlenswert ist das Restaurant im
PATATRAN-Hotel direkt um die Ecke. Dort gibt es oft Buffet und
die Chefin und das Personal sind sehr herzlich.
Die zweite Woche waren wir in der Selbstversogerunterkunft
VILLAS D?OR auf Praslin. Toll ausgestattete Bungalows mit Küche
und direkt am schönsten Abschnitt der Anse Volbert. Das
Frühstück war etwas schlechter als im L?OCEAN aber ok. Die
?Selbstversorgung? war etwas schwierig (siehe ?Einkaufen?). Da
es Abends stockduster ist, der Strand z.T. wegen Hochwasser
nicht zu begehen ist, ist der Besuch der umliegenden
Restaurants etwas schwierig. Selbst mit zwei Taschenlampen
bewaffnet macht es keinen Spaß, sich vor jedem dritten
herannahenden Auto mit einem Sprung in den Grünstreifen machen
zu müssen.
***
11.) Sonstiges
Sehr lohnenswert war der eintägige Bootsausflug nach COUSIN,
CURIEUSE und ST. PIERRE. Wir waren nur zu acht auf einem
Riesenkatamaran. Der Spaß hätte (bei uns war es in der Reise
mit drin) pro Person 105,- Euro gekostet, aber das hätte sich
gelohnt. Organisiert wurde der Ausflug von Mason?s Travel. Es
gibt auch billigere Veranstalter mit exakt der gleichen Tour,
aber da wurden dann 30 oder mehr Teilnehmer auf ein kleines
Motorboot gequetscht.
Von der in manchen Reiseführern erwähnten GEPÄCKBESCHRÄNKUNG
auf 10 kg bei den Inlandsflügen haben wir nichts gemerkt, bei
internationalen Anschlussflügen wurden auch über 20 kg schwere
Gepäckstücke anderer Fluggäste anstandslos mitgenommen.
RIESENSCHILDKRÖTEN (anzutreffen z.B. in den Gärten einiger
Hotels, auf La Digue im Union Estate, auf Cousin und Curieuse)
werden sehr gerne am Hals gekrault, dafür unterbrechen sie
sogar die Nahrungsaufnahme. Vorsicht, dass man nicht vor lauter
Begeisterung unter einen Schildkrötenfuß gerät!
In die Zimmer kamen abends seltsam gläsern gefärbte GECKOS,
ganz nützlich da sie Insekten vertilgen. Brotkrümel, Kekse etc.
werden aber auch nicht verschmäht?
Die oft als so angsteinflößend geschilderten PALMSPINNEN am
Wegesrand waren zwar manchmal beeindruckend, das größte
Spinnentier (handgroß) war aber eine andere Art die zweimal
abends im Bungalow auftauchte.
FLUGHUNDE habe wir Dutzende gesehen, insbesondere abends in der
Dämmerung an Bäumen, die Früchte tragen.
***
12.) Fazit:
Das durch die Medien und die meisten Reiseführer geprägte Image
vom perfekten Paradies können wir nicht bestätigen. Unsere -
auch durch die hohen Preise - geprägten Erwartungen einer
entspannten Traumreise wurden, trotz gründlicher Vorbereitung,
nicht erfüllt. Insbesondere fehlte es uns an Atmosphäre.
Teilweise fühlte ich mich mehr an eine meiner Rucksack-
Interrail-Reisen erinnert, als an die geplante ?Luxus-
Hochzeitsreise?. Ein Ausweg wäre es vielleicht, den ganzen Tag
in der eigenen Hotelanlage zu bleiben, aber das war nicht
unsere Urlaubsvorstellung. Toll waren die Tropen-Eindrücke (und
das - bis auf das geringe Dengue-Fieber-Risiko - ohne
Tropenkrankheiten) , viele Strände und der indische Ozean.
Zuletzt geändert von azi am 19 Aug 2003 13:00, insgesamt 2-mal geändert.
Hallo Azi,
wenn dieser Reisebericht als " dröge " gilt, dann steh´ ich ab sofort auf dröge Reiseberichte. Er hat mir sehr gut gefallen. Sachlich und informativ, ohne viel Schnickschnack.
Erlaube mir eine Anmerkung zu deinem Fazit:
die Definition des perfekten Paradieses kann und sollte sich m.E. wirklich nur auf Flora und Fauna sowie der anzutreffenden Ruhe und relativen Einsamkeit beziehen. Alles andere weist, subjektiv betrachtet und unter Berücksichtigung des allgemeinen touristischen Perfektionsdenkens, in der Tat zu viele Mängel auf.
Mir persönlich ist das schnuppe, denn die wichtigsten meiner Bedürfnisse werden auf den Seychellen erfüllt.
Gruß 007
wenn dieser Reisebericht als " dröge " gilt, dann steh´ ich ab sofort auf dröge Reiseberichte. Er hat mir sehr gut gefallen. Sachlich und informativ, ohne viel Schnickschnack.
Erlaube mir eine Anmerkung zu deinem Fazit:
die Definition des perfekten Paradieses kann und sollte sich m.E. wirklich nur auf Flora und Fauna sowie der anzutreffenden Ruhe und relativen Einsamkeit beziehen. Alles andere weist, subjektiv betrachtet und unter Berücksichtigung des allgemeinen touristischen Perfektionsdenkens, in der Tat zu viele Mängel auf.
Mir persönlich ist das schnuppe, denn die wichtigsten meiner Bedürfnisse werden auf den Seychellen erfüllt.
Gruß 007
Wenn der Kontakt zu den Menschen und das Wetter diesmal nicht gestimmt hat, dann konnten die feinsandige Strände dies natürlich nicht wett machen. Dass man auch solche Erfahrungen im "Paradis" machen kann, sollte jedem von vornerein klar sein, deshalb finde ich den Reisebericht auch sehr hilfreich. Er schmälert die hohe Erwartungshaltung ungemein.
Hallo azi,
einige in Deinem informativen Bericht geschilderten Eindrücken haben wir auf unseren beiden Seychellen-Reisen (2001, 2002) ebenfalls gehabt. Auch wenn hier im Forum der fehlende "Luxus" auf den Seychellen bereits häufiger diskutiert und teilweise bemängelt wurde, denke ich, dass man nicht oft genug darauf hinweisen kann (so wie Du es zu Recht getan hast), dass auf den Seychellen auch bei Übernachtungspreisen von 100 bis 200 EURO pro Person und Nacht die Qualität der Einrichtung der Zimmer, deren Komfort und der Service durchaus nur einem Drei-Sterne-Hotels z.B. in Deutschland entsprechen kann. Wer unter Luxus Marmorbäder, edle teure Möbel, perfekten Service versteht und erwartet, sollte wohl lieber entweder woanders hinfliegen (z.B. Mauritius) oder richtig tief in die Tasche greifen und sich Fregate, North Island oder das Lemuria Resort leisten. Wer jedoch auf diese Art des Luxus verzichten kann, der findet auf den Seychellen einen anderen, natürlichen "Luxus", den ich woanders in dieser Form bisher noch nicht gesehen und erlebt habe: leere, wunderschöne naturbelassene Strände (ohne Hotel-Sonnenschirme und Liegen, ramschigen Sportanlagen und Pommesbuden und anderen Errungenschaften der Freizeitindustrie), keine Bettenburgen - mit ein zwei Ausnahmen - und eine eindrucksvolle Natur im Inselinnern..., alles das, was hier im Forum schon so oft beschrieben wurde. Da muss man selbst entscheiden, ob man dafür die recht hohen Preise bezahlen will. Wir haben es nicht bereut und werden sicherlich bald ein drittesmal die Seychellen besuchen.
Die etwas gedrückte Stimmung der Seychellois ist uns ebenfalls aufgefallen und hat uns beim ersten Besuch auch überrascht. Überschäumende Lebensfreude und tanzende und singende Menschen an jeder zweiten Straßenecke oder jedem dritten Felsen am Strand darf man hier wohl ebenfalls nicht erwarten. Ich persönlich empfand die zurückhaltende, ruhige, aber meist freundliche Art der Menschen, grundsätzlich als sehr entspannend und angenehm...Wer jedoch hofft, nachts oder am Abend von einer Party zur nächsten taumeln zu können, wird wohl entäuscht werden.
Gruß, Dirk
einige in Deinem informativen Bericht geschilderten Eindrücken haben wir auf unseren beiden Seychellen-Reisen (2001, 2002) ebenfalls gehabt. Auch wenn hier im Forum der fehlende "Luxus" auf den Seychellen bereits häufiger diskutiert und teilweise bemängelt wurde, denke ich, dass man nicht oft genug darauf hinweisen kann (so wie Du es zu Recht getan hast), dass auf den Seychellen auch bei Übernachtungspreisen von 100 bis 200 EURO pro Person und Nacht die Qualität der Einrichtung der Zimmer, deren Komfort und der Service durchaus nur einem Drei-Sterne-Hotels z.B. in Deutschland entsprechen kann. Wer unter Luxus Marmorbäder, edle teure Möbel, perfekten Service versteht und erwartet, sollte wohl lieber entweder woanders hinfliegen (z.B. Mauritius) oder richtig tief in die Tasche greifen und sich Fregate, North Island oder das Lemuria Resort leisten. Wer jedoch auf diese Art des Luxus verzichten kann, der findet auf den Seychellen einen anderen, natürlichen "Luxus", den ich woanders in dieser Form bisher noch nicht gesehen und erlebt habe: leere, wunderschöne naturbelassene Strände (ohne Hotel-Sonnenschirme und Liegen, ramschigen Sportanlagen und Pommesbuden und anderen Errungenschaften der Freizeitindustrie), keine Bettenburgen - mit ein zwei Ausnahmen - und eine eindrucksvolle Natur im Inselinnern..., alles das, was hier im Forum schon so oft beschrieben wurde. Da muss man selbst entscheiden, ob man dafür die recht hohen Preise bezahlen will. Wir haben es nicht bereut und werden sicherlich bald ein drittesmal die Seychellen besuchen.
Die etwas gedrückte Stimmung der Seychellois ist uns ebenfalls aufgefallen und hat uns beim ersten Besuch auch überrascht. Überschäumende Lebensfreude und tanzende und singende Menschen an jeder zweiten Straßenecke oder jedem dritten Felsen am Strand darf man hier wohl ebenfalls nicht erwarten. Ich persönlich empfand die zurückhaltende, ruhige, aber meist freundliche Art der Menschen, grundsätzlich als sehr entspannend und angenehm...Wer jedoch hofft, nachts oder am Abend von einer Party zur nächsten taumeln zu können, wird wohl entäuscht werden.
Gruß, Dirk
Hi azi,
komme gerade von drei Wochen (Praslin, La Digue, Mahe) zurück.
War ja nur kurz nach dir auf den Inseln unterwegs und hab diese aber ganz anders erlebt ... wie du schreibst: subjektiv
Nur kurz zu den Seychellois:
Ich fand schon, daß eine Lebensfreude zu spüren ist. Im Bus und auf der Straße wird gelacht (schau mal, ob in Deutschland "öffentlich" gelacht wird), du wirst auf der Straße gegrüßt, es wird gefragt, wie es dir geht, ob dir die Insel gefällt etc., und zwar, wie ich finde, auf eine ehrliche und sympatische Art. Ich glaube, die Seychellois freuen sich auf eine schüchterne Art. Nicht Singen und Tanzen (das manchmal auch), sondern eher lächeln und dann zu Boden schauen.
Ich wollte mit den Leuten ins Gespräch kommen und das hat auch immer funktioniert. Keine unfreundliche Antwort, kein einziges Mal.
Die Leute haben momentan an der neuen Steuer zu knabbern und darüber wird viel gemeckert (vor allem von Geschäftsleuten, sic!).... und natürlich ist das ein soz. Staat .... und letztes Jahr gab es keine Zigaretten und im Jahr davor kein Klopapier ..... und die "Rene´s" stecken das ganze Geld ein...... aber eins weiß ich jetzt: Die Leute da leben gerne, und zwar gerne auf den Seychellen!
Gruß, Harry
komme gerade von drei Wochen (Praslin, La Digue, Mahe) zurück.
War ja nur kurz nach dir auf den Inseln unterwegs und hab diese aber ganz anders erlebt ... wie du schreibst: subjektiv
Nur kurz zu den Seychellois:
Ich fand schon, daß eine Lebensfreude zu spüren ist. Im Bus und auf der Straße wird gelacht (schau mal, ob in Deutschland "öffentlich" gelacht wird), du wirst auf der Straße gegrüßt, es wird gefragt, wie es dir geht, ob dir die Insel gefällt etc., und zwar, wie ich finde, auf eine ehrliche und sympatische Art. Ich glaube, die Seychellois freuen sich auf eine schüchterne Art. Nicht Singen und Tanzen (das manchmal auch), sondern eher lächeln und dann zu Boden schauen.
Ich wollte mit den Leuten ins Gespräch kommen und das hat auch immer funktioniert. Keine unfreundliche Antwort, kein einziges Mal.
Die Leute haben momentan an der neuen Steuer zu knabbern und darüber wird viel gemeckert (vor allem von Geschäftsleuten, sic!).... und natürlich ist das ein soz. Staat .... und letztes Jahr gab es keine Zigaretten und im Jahr davor kein Klopapier ..... und die "Rene´s" stecken das ganze Geld ein...... aber eins weiß ich jetzt: Die Leute da leben gerne, und zwar gerne auf den Seychellen!
Gruß, Harry
Hi kosak,
muss noch schau´n, wie ich das mit den Bildern mache und der Text muss auch noch geschrieben werden, aber irgendwas kommt noch. Der Urlaub war auf jeden Fall so klasse, daß ich mich gerne über die Arbeit mache.
Du warst doch auch erst auf den Inseln, wie hast du den die Seychellois erlebt ?
Viele deiner Erlebnisse (Lärm) kann ich nachvollziehen. Bei uns kam noch Kühlanlage im ersten Zimmer und, nach dem Umziehen, Bar-Lärm im zweiten Zimmer im Fairyland auf Mahe dazu.
Orevwar,
Harry
muss noch schau´n, wie ich das mit den Bildern mache und der Text muss auch noch geschrieben werden, aber irgendwas kommt noch. Der Urlaub war auf jeden Fall so klasse, daß ich mich gerne über die Arbeit mache.
Du warst doch auch erst auf den Inseln, wie hast du den die Seychellois erlebt ?
Viele deiner Erlebnisse (Lärm) kann ich nachvollziehen. Bei uns kam noch Kühlanlage im ersten Zimmer und, nach dem Umziehen, Bar-Lärm im zweiten Zimmer im Fairyland auf Mahe dazu.
Orevwar,
Harry
überaus positiv, auch in Restaurants. In Kaz Zanana war es sogar richtig herzlich und dabei auch noch äußerst höfflich (seltene Kombination).Harry K. hat geschrieben:Hi kosak,
... wie hast du den die Seychellois erlebt ?
Überhaupt die Art (hilfsbereit aber zurückhaltend) der Seychellos ist genau mein Ding. Ich fühle mich auch in Hamburg wohler als in der Pfalz.
Dass man es auch anders erleben kann ist mir vollkommen bewusst. Aber wieso soll ich mich beklagen, wenn's mir erspart blieb?
Auf dem Strand tanzende Seychellos habe ich auch nicht erlebt, aber es muss ja nicht jeder von meinen Touristen-Vorurteilen über das Leben in den Tropen in Erfüllung gehen .

Hallo zusammen!
Ich war Ende April/Anfang Mai 3 Wochen auf den Seychellen und kann Harry K. nur voll zustimmen!
- Auf La Digue wurde das Frühstück hie und da singend serviert. Kein Scherz!
- Die Leute auf der Straße - ob jung oder alt - grüßten ausnahmslos freundlich und waren überaus hilfsbereit und interessiert, keinesfalls aber aufdringlich.
- Die Gastfreundschaft ging so weit, dass ich schon mal abends, als ich heim kam, Kokosnüsse, Passionsfrüchte und andere Nahrungsmittel vor meiner Türe fand; manchmal auch ein paar Seychellois....
- Auf Praslin wurde ab und zu das Auto angehalten um (gratis) eine Mitfahrgelegenheit anzubieten, wenn man an einer Bushaltestelle wartete.
- Einmal wurden mir 2 Kinder hinterher geschickt um mir zu raten, eine Bushaltestelle weiter zu gehen, da es dort einen schattigen Sitzplatz auf einem Baumstumpf gab.
- Keine Busfahrt ohne Gespräch mit Einheimischen, sei es über den Urlaub, die Seychellen, das eigene Herkunftsland, SARS oder den Irak-Krieg.
- Die Schnorchelausrüstung, die pro Tag an die 100 Euro gekostet hätte, wurde mir umsonst ausgeborgt, nachdem ich meinte, dass ich sie nicht kaufen sondern nur ausleihen möchte.....
Aber wie ihr schon sagtet: Alles subjektive Erfahrungen, resultierend aus den verschiedensten Gegebenheiten.
Einen lieben Gruß aus Wien,
s+l
Ich war Ende April/Anfang Mai 3 Wochen auf den Seychellen und kann Harry K. nur voll zustimmen!
- Auf La Digue wurde das Frühstück hie und da singend serviert. Kein Scherz!
- Die Leute auf der Straße - ob jung oder alt - grüßten ausnahmslos freundlich und waren überaus hilfsbereit und interessiert, keinesfalls aber aufdringlich.
- Die Gastfreundschaft ging so weit, dass ich schon mal abends, als ich heim kam, Kokosnüsse, Passionsfrüchte und andere Nahrungsmittel vor meiner Türe fand; manchmal auch ein paar Seychellois....
- Auf Praslin wurde ab und zu das Auto angehalten um (gratis) eine Mitfahrgelegenheit anzubieten, wenn man an einer Bushaltestelle wartete.
- Einmal wurden mir 2 Kinder hinterher geschickt um mir zu raten, eine Bushaltestelle weiter zu gehen, da es dort einen schattigen Sitzplatz auf einem Baumstumpf gab.
- Keine Busfahrt ohne Gespräch mit Einheimischen, sei es über den Urlaub, die Seychellen, das eigene Herkunftsland, SARS oder den Irak-Krieg.
- Die Schnorchelausrüstung, die pro Tag an die 100 Euro gekostet hätte, wurde mir umsonst ausgeborgt, nachdem ich meinte, dass ich sie nicht kaufen sondern nur ausleihen möchte.....
Aber wie ihr schon sagtet: Alles subjektive Erfahrungen, resultierend aus den verschiedensten Gegebenheiten.
Einen lieben Gruß aus Wien,
s+l
Kann soleluna nur zustimmen. Wir waren im Juni 2 Wochen auf La Digue und Praslin und haben ähnliche gute Erfahrungen gemacht.soleluna hat folgendes geschrieben:
Hallo zusammen!
Aber wie ihr schon sagtet: Alles subjektive Erfahrungen, resultierend aus den verschiedensten Gegebenheiten.
Die Leute waren fast immer sehr bemüht und nie unfreundlich! Man kann mit ihnen jederzeit ins Gespräch kommen, aber sie drängen sich nicht auf, was ich persönlich unheimlich angenehm finde.
Liebe Grüße aus Mödling