Da ich mich vor dem Urlaub im Forum schlau gemacht habe, nun eine Zusammenfassung meiner Eindrücke von den Seychellen:
Wir sind über London mit der Air Seychelles geflogen, wobei der Hinflug knackige 6 Stunden Verspätung hatte. Die Flüge waren o.k., ein besseres Entertainment-System an Bord und eine häufigere Frequenz des Getränke servierens wäre wünschenswert gewesen (in der Eco, natürlich)
Nach der Ankunft in Mahe sind wir sofort nach Praslin weitergeflogen und haben mit hängender Zunge noch die Fähre nach La Digue erreicht.
Dort haben wir die ersten 3 Nächte im CHEZ MARSTON verbracht (reserviert unter www.seychelles-resa.com), wobei die Unterkunft "very basic" ist (dafür für relativ preiswert). Empfehlenswert ist das Abendbuffet (100 Rp/p.p), allerdings nur für Fischliebhaber. Was uns allerdings ziemlich gestört hat ist die nächtliche Lärmkulisse. Es gibt dort keinen Strassenlärm, aber da spielt sich jede Nacht eine Gebellkanonade der Hunde in der Nachbarschaft ab, gepaart mit Hahngekrähe (nein, die krähen nicht nur zum Sonnenaufgang), ohne Ohrenstöpsel hätten wir kein Auge zugemacht. Da die Hunde und Hühnerpopulation sehr hoch ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß auch nur ein Hotel oder Guesthouse davor gefeit ist.
Mit dem Rad lassen sich alle sehenswerten Strände erreichen, allerdings ist es ein Muß eine Taschenlampe bei sich zu haben, wenn die Nacht hereinbricht (ab 18.45 ist es stockdunkel).
Die Anse Source D'argeant ist ausgesprochen beeindruckend (auch wenn man dafür jedesmal zahlen muß: 5US$/EUR,2GBP pro pers.), die Anse Patatran: etwas mehr Wellen,kaum Schattenplätze, aber gutes Schnorcheln.
Als Unterkunft hätten mir auch die 2 Hotels an der Anse Patates recht gut gefallen, die Aussicht ist sicher nett.
Trotzdem: La Digue ist etwas besonders und sollte man nicht missen.
In Praslin habe wir uns an der Anse Volbert (Cote d'or) in das Berjaya einquartiert (Superior-Room). Ich kann die negativen Berichte im Forum nicht nachvollziehen, es war sauber, großzügig und vor allem: ruhig!
Außer: Bitte nicht die Pizza (im dazugehörigen Strandrestaurant) essen (würg!), das Buffet ist aber o.k.
Gutes Buffet mit viel gegrilltem Fleich und Fisch, samt gediegener Vorspeisen und Salatauswahl gibt es gleich daneben im LAURIENT
(30 EUR/pp).
Die Anse Lazio ("kleiner" Fußmarsch, falls man mit dem Bus kommt), ist einfach atemberaubend schön, Schnorcheln am rechten (östlichen) Rand eine tolle Sache.
Die Anse Volbert selbst ist nicht so interessant gewesen, dies lag aber am Seegras.
Obligatorisch: Valee de May mit den Coco de Mer-Palmen, ein netter Ausflug (Dschungelspazieren) für 15 US$ pp Eintritt.
Anse La Blague: Lt. Reiseführer (Dumont) ein toller Spot zum Schnorcheln, die Realität: forget it!
Großartig: Tagesausflug mit "Premier Holidays" (100 US$ pp), nur Montags zu den Sister-Islands und Cocos-Island. Eine prachtvolle Unterwasserwelt (Fischschwärme, Riffhaie, Meeresschildkröten, die sich streicheln lassen), El Nino hat aber viel zerstört, wie schade.
Schlußendlich: 2 Tage Mahé!
Hotel: AUBERGE DE BOUGAINVILLE, eine komplette Katastrophe!
Ich habe schon in Jugendherbergen in Turkmenistan besser gewohnt, eine Bruchbude, teilweise kein funktionierendes Licht, Unmengen an Kakerlaken im Badezimmer, wird als Stundenhotel verwendet, was auch nicht zu "überhören" ist, kein Warmwasser und die Zimmer werden nicht gemacht!!!!
Meiner Meinung gehört so ein Hotel sofort von allen Veranstaltern verbannt und denen die Konzession entzogen. Die Besitzerin, oder Managerin hat auf unsere dezenten Beschwerden nicht persönlich reagiert (andauernd Kopfschmerzen), sondern eine 16 jährige Bedienstete vorgeschickt. Soviel zum gepriesenen Kolonialcharme des Hauses!
Aktivitäten: Die Lage des Hotels (sehr südlich) erfordert unbedingt einen Mietwagen.
Strände: Baie de Lazarre (passables Schnorcheln, allerdings gab es Sandfliegen!), Anse Takamaka: sehr schön, wird bei Flut allerdings komplett "gewassert", Port Launay: nett
Bei Port Glaud gibt es einen Wasserfall, in dem man auch schwimmen kann, allerdings muß man dafür ein Privatgrundstück passieren, 10 EUR pp sollte das einem wert sein. Schade, daß diese Leute, um den Touristen einen "Privatzoo" präsentieren zu können, Tiere unter erbärmlichen Bedingungen in Käfigen halten (z.B.: Flughunde).
Sehenswert: Jardin du Roi (für ganz sportliche: zu Fuß auf den Berg), geöffnet bis 17.30. Sehr netter Naturlehrpfad mit allerhand Obstbäumen, Kräutern etc. auch ein passables Restaurant ist attached. Neuerdings gibt es auch ein Chalet zu bewohnen, wer Hunger hat, kann sich an den Bäumen bedienen.
Fazit: Ein v.a. landschaftlich tolles und preislich sehr gehobenes Inselparadies, welches mit außergewönlichen schönen Stränden punktet, allerdings insgesamt mit "kleinen" Fehlern. Generell ist die Bevölkerung sehr freundlich und hilfsbereit, die Busse am Sonntag (Praslin und Mahé) sollten in der Reisplanung allerdings außen vor gelassen werden.
Wir habe es sehr genossen, für die gebotene Qualität ist es aber letzendlich zu teuer!