Die erste Überraschung kam beim Einchecken in Frankfurt! Ich sah plötzlich einen Mann, den ich von Fotos aus diesem Forum kannte, und den ich gewiß nicht in meinem Flieger erwartet habe, da Salzburg nun mal nicht in der Nähe von Frankfurt liegt!


Samstag:

Auf Mahé angekommen hat der Olaf uns mit drei Autos abgeholt. Wie er die zum Flughafen geschafft hat, weiß ich nicht-wahrscheinlich nacheinander. Ich bin zusammen mit lauter jungen Leuten in der Beachvilla untergekommen. Es gab eine Terasse und einen großen Garten mit Hibiskus, Frangipani, Heliconia, Allamanda, Duranta repens und natürlich meine Lieblinge...die Mabuyas, die jetzt anders heißen, ist mir aber wurscht! Bis die Langschläfer aufgestanden sind, habe ich schon im Garten gefrühstückt und mich an den kleinen Kerlchen erfreut.
Badende Skinke im Wassereimer:

Am ersten Tag war es noch sehr ruhig aber am dritten Tag war das Haus vollbelegt und der arme Olaf mußte auf der Terrasse schlafen. Ich denke aber, dass er weniger geschwitzt hat, wie ich in meinem Zimmer. Ich habe mich nachts nicht getraut ein Fenster aufzumachen, da ich kein Gitter davor hatte. Wir hatten einen tollen Blick auf den Strand und einen kleinen Laden in der Nähe. Es war einfach ideal. Ab und an hatte ich auch Hunde-Besuch.




Zum Abendessen mußten wir in die Kokos-Villa hochfahren. Die Villa liegt sehr weit oben im Grünen und ist von Brotfruchtbäumen umrahmt, weshalb es dort viele Flughunde gibt. Da hat sich dann abends die ganze Grupe aus drei Häusern getroffen, zusammen gegessen und danach gab es allabendlich Vorträge. Die waren immer sehr interessant.
Sonntag: Wanderung durch das Glacis.

Das allererste was wir dort gesehen haben, haben wir an dieser Stelle am allerwenigsten erwartet: einen Walhai! Natürlich nicht im Glacis sondern unten in der Bucht. Viel konnte ich aus der Entfernung nicht erkennen aber Robert sagte, dass der braune Fleck im Wasser ein Walhai ist.

Wir haben zwei endemische Palmen gesehen, die latanyan millpatte (Tausendfüßlerpalme) und die Roscheria "dingens" und Tenrek-Babys!! Leider sind meine Fotos nix geworden, aber der Robert stellt bestimmt welche ein. Die Vanilla Phaläonopsis haben wir natürlich auch gesehen, allerdings nicht blühend, weil es zu trocken war. Sie blüht ja nur nach Regen auf. In einem kleinen Bassin hat unser Zoologe dann ein Bad genommen.

Unterwegs haben wir viele Zimtbäume gesehen, Icaco-Pflaumen, Dilenia ferruginea mit den typischen Fraßspuren und viel anderes Grünzeug. Irgendwann sind wir an einem Strand mit einer Mangroven-Lagune angekommen. Das Wasser war kälter wie das Meerwasser, aber total klar. Ein paar Tilapien sind darin rumgeschwommen. Robert hat eine Geschichte erzählt von einer ängstlichen Frau, der er versichert hat, dass es sich nicht um Piranhas handelt, als ein frecher Buntbarsch ihn in die Brustwarze gebissen hat.




Unser Vogelkundler hat immer gen Himmel geschaut...auch sonst hatte er etwas prießterhaftes an sich, fand ich jedenfalls.

Am Strand hat der Olaf dann einen Vortrag über Granit und andere Gesteine gehalten und über ozeanische und kontinentale Inseln...das Thema kennen wir ja aus dem Quiz! Danach ging eine Gruppe schnorcheln, bzw. vorher auf Walhaisuche und die andere Gruppe ist auf das Tauchboot gegangen. Wir haben leider keinen Walhai gesehen. Ich bin kein Zoologe, aber ich denke dass es vieleicht zu früh war, weil die Planktonblüte ja erst begonnen hat. Vieleicht hat er im November mehr Glück! Ich gönne es ihm auch wenn ich nicht dabei sein werde.
Ist der nicht süüüß??

Nachtrag: Ich bitte alle Leser das nicht nachzumachen!! Wir haben uns in dem Moment nichts dabei gedacht. Mittlerweile weiß ich aber, dass diese Kugelfische durch das Aufblasen sterben können. Es ist also TIerquälerei und ich bin nicht mehr stolz auf dieses Foto. Ich lasse es aber bewußt stehen um darauf aufmerksam zu machen, dass man unter Wasser nichts anfassen sollte! Es bedeutet für die Tiere Streß und kann auch für den Menschen gefährlich werden!
Abends nach dem Essen hat der Robert einen Vortrag über Plattentektonik und über die Sooglossiden (Mini-Frösche) und Nasibatrachus (Indischer Mini-Frosch) gehalten, die die Kontinentaldrifttheorie nach Alfred Wegner belegen, wenn ich alles richtig verstanden habe! Ich will nicht die Oberlehrerin spiele, aber für diejenigen, für die das Böhmische Dörfer sind: Es gab mal einen Südkontinent-Gondwana. Dann haben sich irgendwann die Kontinente getrennt und Indien ist wohl samt Frosch nach Nordosten gedriftet, auf Asien geprallt und hat den Himalaya aufgetürmt. Das andere Fröschlein ist zurückgeblieben. (Klingt fast wie Legende vom Dodo auf Mauritius, der ausgestorben ist, weil der Solitär von der Nachbarinsel ihm nicht helfen wollte. Dieser ist dann auch ausgestorben). Wer sich dafür interessiert, kann's nachlesen:
http://afrika.heim.at/Berichte/Gondwanaland.htm
An diesem Abend habe ich erfahren, dass ich nicht die einzige Laiin bin. Es war eine Krankenschwester dabei, eine Medizinstudentin und ein Dermatologe.
Nach dem Abendessen mußte ich zurückfahren, da ich in unserem Haus die einzige Person mit Führerschein war (außer dem Olaf). Es war lustig! Da ich sehr kurz bin habe ich mir den Rucksack ins Kreuz gestellt um an die Pedale zu kommen. Dann habe ich das normale Licht nicht gefunden, also bin ich mit Fernlicht gefahren. Es war eh keiner mehr auf der Straße. Die Jugend fand es sehr belustigend. Durch meine Suche nach dem Licht habe ich irgendwann auch noch Scheibenwischer und Blinker in Gang gesetzt. Ich habe dann beschlossen, alles anzulassen und mich auf die Straße zu konzentrieren! So sind wir bei der Polizeistation vorbei gefahren-der Polizist hat uns lange nachgeschaut, das hab ich im Rückspiegel gesehen.
Montag:
Am nächsten Tag haben wir den Walhai gesucht. Es war bewölkt, die Wellen waren hoch und sind über uns geklatscht. Es war nass und kalt. Auf einmal kam eine Riesenmenge Wasser ins Boot, ich konnte meinen Fotoapparat und meine Videokamera im allerletzten Moment vor dem Absaufen bewahren. Die Rucksäcke standen im Wasser. Wir haben versucht sämtliche Flossen drunter zu legen was aber nichts brachte.



Irgendwann haben wir dann an einem Traumstrand angelegt (Ile Therese) und ich konnte meine nassen Klamotten aufhängen. Robert hat mir einen unversehrten Carpax von einer Krabbe geschenkt, den habe ich als Souvenir mitgebracht. Ich habe dann mehrere Stücke der kobaltblauen Koralle, ich glaube sie heißt Heliophora? gefunden. Danach ging es weiter zu einer Anse du Riz,Bay Ternay, den Namen habe ich vergessen, mit einem traumhaften Mangrovensumpf.

Video bitte anklicken!

Am Strand gab es bebrandete Felsen mit Felsenhüpfer.

Die sind viel kleiner als ich dachte! Wir haben versucht sie zu fotografieren und es hat mich beruhigt, dass selbst der Fachmann Probleme hatte seine Kamera dabei trocken zu halten. Ich habe dann die Einweg-UW-Kamera rausgeholt um näher ranzukommen. Natürlich muß ich den Film erst entwickeln lassen. Anschließend haben wir dem Horst zum Geburtstag ein Ständchen gesungen. Ich habe dem Robert meine Korallenfunde gezeigt. Ein Mädchen hat gewitzelt, dass es jetzt bestimmt einen Vortrag gibt! So war es auch: es gab einen Cnidaria-Vortrag, der gelegentlich von einem übermütigen Hund unterbrochen wurde. Der Hund war goldig aber sehr aufdringlich. Er wollte unentwegt spielen und hat dabei gekniffen, vor allem in unsere Hinterteile. Ich habe ihm dann ein Stück Koralle zum Spielen überlassen um ihn abzulenken. Später, nach dem Barbecue am Strand, haben wir ihn eingegraben.

Video:

Dienstag:
Einen Tag später sind wir die Sans Souci Road bis zur Forststation hochgefahren, dann ging es zu Fuß noch ein Stück die Straße hoch und schließlich in den Wald. Es gab keinen Weg, nur Vegetation,Wurzeln,Steine. Im ersten Abschnitt der Wanderung habe ich eine einzige gelbstachelige Palme gesehen, danach nur noch schwarzstachelige. Da wir uns am Gestrüpp festgehalten und hochgezogen haben, mußten wir aufpassen, nicht in diese Stacheln zu greifen. Wir sind bis auf ca 600 m hochgekraxelt, ich überwiegend auf allen Vieren, mich an Wurzeln, Lianen und kleinen Bäumen hochziehend. Es war sehr anstrengend und schweißtreibend. Wir haben die zwei endemischen Schlangen gefunden,


eine wunderschöne Orchiedee,

blühende Dianella ensifolias (Wachslilien, leider waren die dekorativen, tropfenförmigen blauen Beeren noch nicht dran). Ich habe mir einen Ableger mitgenommen, aber dann leider auf La Digue vergessen.

Wir haben einen Carausius gefunden

Die Gruppe hat sich dann getrennt, weil die bergerfahreren Österreicher, ausschließlich Männer, bis auf den Gipfel wollten. Wir anderen waren bereits verschrammt genug und wollten lieber nach Sooglosus gardinieri suchen, deshalb sind wir ja hierrauf geklettert. Das lustigste war, das Robert extra einen zweiten Führer angeheuert hatte, weil er wußte, dass nicht alle bis zum Gipfel gehen werden. Es war so gedacht, dass der zweite, ein lustiger Rasta, uns zurückführen sollte. Der ist aber den anderen nachgegangen, weil er mit auf den Gipfel wollte. So hatte die andere Gruppe schließlich zwei Führer, während wir den Rückweg alleine finden mußten. Das hat Robert aber super hingekriegt!! Einmal bin ich beim Fotografieren zu weit zurückgeblieben und wäre promt falsch gegangen, wenn der "gelbe T-Shirt-Norbert" nicht hinter mir gewesen wäre. Jetzt aber das wichtigste: da schaut er noch skeptisch-

aber wir haben den süßen kleinen Kerl natürlich gefunden!! Die Strapatzen haben sich gelohnt! Ich fand ihn viel schöner, wie auf den Fotos, die ich bisher von ihm gesehen hatte.



Der Rückweg war dann eine einzige Rutschpartie, zum Teil tatsächlich auf dem Hosenboden. Irgendwann kam eine längere Rinne, da haben wir wie auf einer Rutschbahn hintereinander gesessen und sind runtergerutscht. Robert hat hinterher ein schönes Foto von den Hintern einiger Teilnehmerinnen gemacht. Meine Hose ist nach zweimaligem Waschen noch nicht sauber geworden.





Video:

Mittwoch:
Heute durften wir ausschlafen, zumindest die Nicht-Taucher. Natürlich war ich um 6 Uhr wach! So geht es mir immer im Indischen Ozean, egal auf welcher Insel. Wir sind dann nach Victoria auf den Markt gefahren.



Danach sind



"Hilfe! Meine Wanne ist zu klein geworden!"

Es gibt dort üppige Blütenbüsche, große Ingwergewächse,Heliconias und riesige Hibiskusbüsche. Beeindruckt hat mich der Lipstick-Tree! Seine Samenkapseln sehen, wenn sie leicht geöffnet sind, wie Ober-und Unterkiefer aus. Die Samen darin erscheinen wie Zähnchen.

Es gab auch viele Pfeffersträucher. Wir haben ihn gekostet-sehr aromatisch! Und Jackfrucht.


Anschließend haben wir Sternfrüchte geklaut. Da waren zwei große Bäume, die Äste hingen wie bei einer Trauerweide zu Boden und waren voll beladen. Etliche Früchte waren schon angefressen. Da in diesem Garten offensichtlich niemand erntet, haben wir das übernommen! Anschließend waren wir an einem Strand mit hohen Wellen und haben die Früchte vertilgt.


Donnerstag
Am letzten Tag auf Mahé war ich im Museum.



Danach haben wir uns im Botanischen Garten getroffen. Da wurde gerade ge...schildkrötet.




Nach dem Besuch des Botanischen Gartens sind wir den Mont Copolia hoch, haben uns die berühmten Kannenpflanzen angesehen und die großartige Aussicht genossen.





Abends gab es wieder Essen mit anschließendem Vortrag. Wir wurden nochmals darauf hingewiesen, dass wir die Fähre am anderen Morgen nicht verpassen dürften. Als einzige Frühaufsteherin in unserem Haus, wurde ich gebeten, die anderen zu wecken. Ich war so nervös in dieser Nacht, dass ich um 12 Uhr aufgewacht bin und dachte, es sei schon Morgen.Ich bin ums Haus rum, wo, wie abgemacht der Wasserkocher auf der Terrasse stand, weil ich keinen Schlüssel für das Haus hatte. Ich hatte einen separaten Nebeneingang und konnte nicht in die Küche, solange die anderen schliefen. Ich habe mich gewundert, wieso ich so ungewöhnlich verschlafen bin, habe mir den Wasserkocher geschnappt und mir eine Tasse Kaffee gekocht. Dann hab ich den Olaf getroffen, mich dearüber gewundert, dass er schon wach ist. Ich sagte ihm, dass ich jetzt die anderen wecke! Olaf sagte mir dann dass es mitten in der Nacht sei, und er noch gar nicht geschlafen hätte. Nach dem Kaffee konnte ich nicht mehr richtig schlafen, war jede Stunde wach. Um 5 Uhr wollte ich wieder wecken gehen, habe dann aber noch mal auf die Uhr gesehen und bemerkt, dass es immer noch zu früh ist. Um 8 Uhr ging es dann endlich los!
Zweiter Teil: La Digue folgt!