wie bereits angekündigt, hier nun die Wegbeschreibung zur Anse Marron auf La Digue.
Der Zettel ist wieder aufgetaucht und ich habe ihn mal auf ein Google-Earth-Bild umgesetzt.

In voller Größe:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/L ... directlink
Man sollte wie bei den meisten Wanderung auf den Seychellen auf keinen Fall alleine gehen, da bei einem Unfall sonst keiner Hilfe holen kann und das Handy auch nicht überall funktioniert. Auch ist es von Vorteil, wenn man sich bei den ca. drei schwierigeren Stellen gegenseitig helfen kann. Grundvoraussetzung ist, dass man ohne Einschränkungen gut zu Fuß ist und auch bei kleineren Klettereien keine Probleme hat!
Es werden auch geführte Touren zur Anse Marron und auch noch weiter angeboten. Wenn Zweifel an der Durchführbarkeit auf eigene Faust bestehen, sollte man einen Guide anheuern.
Wichtig ist, dass man sich vorher über die Zeiten von Ebbe und Flut informiert und seinen Rückweg nicht bei voller Flut plant, da man einen Teil der Strecke im Wasser zurücklegen muss. Beim maximal möglichen Wasserstand muss man vermutlich schwimmen, aber es ist ja nicht jede Flut gleich hoch. Auf dem Rückweg, ca. 3 Stunden vor dem maximalen Wasserstand an diesem Tag ging uns das Wasser etwas über den Bauchnabel.
Folgende Beschreibung bezieht sich auf Mai 2008, aufgrund der schnell wachsenden Vegetation kann es durchaus vorkommen, dass die Fußpfade zuwachsen und nur noch sehr schwer zu erkennen sind. Die Wanderung ist daher grundsätzlich auf eigene Gefahr.
Man läuft zur Anse Source d'Argent und folgt dem Strand, bis man nicht mehr weiter kommt. Hier führt hinter dem Strand ein gemauerter Weg den Berg hoch, an dem man rechts ein altes Gefängnis erkennen kann. 50m weiter oben kann man rechts auf einen großen Felsen gehen und sieht natürliche Rinnen, die abwärts ins Meer führen. In der größten tiefsten Rinne klettert man nach unten, bis man wieder am Wasser ist. Alternativ kann man vom letzten trocken zugänglichen Punkt der Anse Source d'Argent gleich ins Wasser und den Felsen mit den Rinnen umgehen. Hier ist das Wasser bei Ebbe schon ca. 60cm tief, bei Flut kann man die Strecke um den großen Felsen aber nur schwimmend bewältigen, die Option über den Felsen bleibt aber offen.
Es geht weiter im Wasser, bei Ebbe ca 20-30cm tief. Immer wieder sieht man gelbe Pfeile an den Felsen, teilweise kann man auch am Strand unter großen Felsblöcken hindurch abkürzen bis man einen kleinen Strand erreicht (A). Hier geht man bis zum Ende und muss danach je nach Wasserstand wieder einige Meter durchs Wasser und über flache Felsen um Punkt B, einen kleinen Strand zwischen zwei Minihalbinseln aus Steinen zu erreichen.
An Punkt C scheint der Weg nicht weiter zu gehen, wenn man jedoch am Felsblock entlang nach hinten Richtung Wald geht, kann man in der hintersten Ecke auf den Felsen klettern. Von nun an klettert man zwischen vielen Felsblöcken hindurch. Die meisten Spalten wurden von irgendjemandem mit kleineren Steinen aufgefüllt, so dass sich eine Art Weg durch die Felsblöcke ergibt. Dieser Teil ist jedoch der schwierigste der Route, da man an einigen Stellen über ca. 1-2m tiefe Löcher klettern muss und da nicht reinfallen sollte, Verletzungsgefahr. An Punkt D findet man eine Markierung an einem Felsen, und der Pfad führt nun in den Wald um nach kurzer Zeit wieder ans Meer zurückzukehren.
Man erreicht wieder einen Strand, an dem angeblich auch Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, also vorsichtig sein! Ca. 50-100m vor seinem Ende an Punkt E muss man den Strand nach links in den Wald verlassen. Hier steht ein Stamm einer Palme, die Krone fehlt jedoch. Ein Loch im Gestrüpp neben dem Stamm führt zu einem Pfad im Wald, der nach einigen Metern unter einem querliegenden Stamm hindurchgeht.
Von nun an geht es lange durch den Wald zwischen vielen kleinen Felsblöcken hindurch, auf denen immer mal wieder Markierungen zu finden sind. Der Pfad ist ganz gut zu erkennen. An einer Stelle (F) kann man auf einen größeren Felsen gehen und einen guten Überblick über die Küste gewinnen. Weiter geht es im Wald bis zu dem Stein, an dem ich meine Digicam zerstört habe, weil mich eine Wurzel zum Stolpern brachte. Am Stein vorbei durch Gestrüpp, bis man wieder an einem Strand landet, der durch viele Felsen umsäumt ist und vor dem sich eine Art Pool befindet. Hier sieht man auch zwei riesige Felsblöcke. Am Ende des Strandes kann man durch weitere Felsen hindurch zur Anse Marron hinübergehen, man muss dazu nicht auf die Felsen steigen sondern kann in den Spalten gehen.
Da liegt sie nun, die Anse Marron, an der wir kein schattiges Plätzchen gefunden haben. Am Pool dagegen kann man unter einigen Steinen Schatten finden.
Die Wanderung lohnt sich und die Anse Marron zusammen mit dem Pool sind wunderschön.
Viel Spaß!