Endlich ist es soweit. Wir haben beschlossen, im November nach Peru zu reisen. Im Rahmen dieser Rundreise wird auch der Inka-Trail angeboten. Braucht man zwingend Trekkingerfahrung, um diese Wanderung zu schaffen? Bisher bin ich lediglich hin und wieder auf Tageswanderungen im "Flachland" unterwegs. Da ich nie der große Sportler war, werde ich in den kommenden 10 Monaten erstmal meine Kondition auf ein normales Niveau bringen, aber reicht das? Wie sind denn Eure Erfahrungen? Gibt es andere "Normal"wanderer, die das auch geschafft haben und wie trainiere ich am Besten? Wie sicher ist der Inka-Trail zur Zeit? Ich habe häufig von Überfällen gelesen.
Reisehai
Peru
Re: Peru
Hallo Reisehai,Reisehai hat geschrieben:Endlich ist es soweit. Wir haben beschlossen, im November nach Peru zu reisen. Im Rahmen dieser Rundreise wird auch der Inka-Trail angeboten. Braucht man zwingend Trekkingerfahrung, um diese Wanderung zu schaffen? Bisher bin ich lediglich hin und wieder auf Tageswanderungen im "Flachland" unterwegs. Da ich nie der große Sportler war, werde ich in den kommenden 10 Monaten erstmal meine Kondition auf ein normales Niveau bringen, aber reicht das? Wie sind denn Eure Erfahrungen? Gibt es andere "Normal"wanderer, die das auch geschafft haben und wie trainiere ich am Besten? Wie sicher ist der Inka-Trail zur Zeit? Ich habe häufig von Überfällen gelesen.
Reisehai
Peru ist ein klasse Land und ich mir sicher, dass es euch gut gefallen wird. Der Inka Trail ist der meistbegangene Wanderweg Amerikas und hat mir sehr schöne Eindrücke vermittelt, an die ich auch nach Jahren noch gerne zurückdenke. Man durchläuft verschiedene Vegetationszonen und sieht viele interessante Pflanzen und Inka Bauwerke, dass einem echt das Staunen kommt. Technisch ist der Weg nicht schwierig und wenn man ein normales Tempo einschlägt auch für jeden Wanderer zu schaffen. Konditionell anstrengend ist eigentlich nur der Aufstieg zu den Pässen, von denen es drei gibt, der höchste ist gleich der erste, da hab ich schon gedacht hoppla, ist nicht ganz ohne. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen steil den Hang hoch und jeder ist am keuchen, schliesslich befindet man sich auf einer Höhe von über 4000 Metern und da ist die Luft schon dünn. Ich habe die Wanderung auf eigene Faust gemacht und mein Gepäck selbst getragen, was zwar ein Nachteil bei den Aufstiegen war, aber ich konnte dafür meine Zeit frei einteilen und pausieren wo ich wollte. Viele nehmen Träger für ihr Gepäck, das ist vielleicht zu empfehlen, wenn man nicht alles selbst tragen möchte. Ich hatte aber nicht viel dabei, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Photoausrüstung sowie Kleider und Lebensmittel für die Zeit der Wanderung. Mein restliches Gepäck hatte ich in Cusco im Hotel zurückgelassen. Kann ich nur empfehlen, nimmt bloss nicht alles für die Wanderung mit. Nur das was ihr für die paar Tage wirklich braucht.
Ob es heute noch gefährlich ist weiss ich nicht aber ich denke, seitdem Guzmán einsitzt hat der leuchtende Pfad sehr viel an Eifluss verloren und die politische Situation ist heute viel stabiler als in 1989, als ich da war. Damals herrschten in Peru bürgerkriegsähnliche Zustände und Überfälle waren an der Tagesordnung. Kurz vor meiner Wanderung wurden gerade zwei holländische Touristen auf dem Inka Trail getötet und ich hatte mir damals lange überlegt, das Risiko einzugehen oder nicht. Es hat sich gelohnt! Wir waren eine Gruppe bestehend aus drei Chilenen, einer Schwedin und mir. Wir hatten uns zufällig in einer Kneipe in Cusco getroffen und ganz spontan entschieden, das Wagnis einzugehen. Als wir Tage später zurück in Cusco waren haben wir erfahren, dass die Gruppe, welche vor uns unterwegs war, bestehend aus zwei Personen, ausgeraubt wurde. Genauso erging es auch der Gruppe, welche unmittelbar nach uns die Wanderung wagte. 20 Personen, überfallen und ausgeraubt. Sich zu wehren hatte auch keinen Sinn, man wurde meist über den Haufen geballert. Aber wie gesagt, das war damals. Da finanzierten die Guerilleros noch ihren kampf gegen die Regierung mit Raubzügen und Überfällen auf Touristen.
Spezielle Konditionsübungen hatte ich nicht gemacht, mir kam die Idee für den Inka Trail auch ganz spontan in den Sinn als ich Urlaub auf Galapagos machte. Ich hatte dann spontan meinen Aufenthalt verlängert und bin von Ekuador nach Peru und Bolivien weitergereist. Bereut hab ichs nie. Alles sehr interessante Länder, aber eine völlig andere Welt als beispielsweise die Seys. Aber wenn du dich konditionell vorbereiten möchtest empfehle ich dir laufen, wandern, schwimmen oder radfahren zu gehen. Je mehr, desto besser. Du hast einfach mehr Spass an der Wanderung wenn du dich weniger anstrengen musst. Ich wünsche euch vor allem schönes Wetter, bei mir hats die meiste Zeit geregnet auf dem Inka Trail. Leider. Aber ich war auch zu einer anderen Jahreszeit dort, im Februar und März.
Wenn du noch Fragen zu Peru hast dann raus damit.
Liebe Grüsse
Anubis
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