paradise adventure - 15.7 bis 15.8 - Teil 2 - La Digue

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anja3001
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paradise adventure - 15.7 bis 15.8 - Teil 2 - La Digue

Beitrag von anja3001 »

Dienstag, 25.7. Ankunft auf La Digue

Nach einem gemütlichen Frühstück und ein bisschen Wehmut, weil wir nun Jimmy und die Mango Lodge verließen, bezahlten wir noch schnell die Rechnung und dann stand auch schon das Taxi bereit. Vorher machten wir noch ein Erinnerungsfoto mit Jimmy und einem großen Redsnapper, der an diesem Tag beim Barbecue in den Touristenmägen landen sollte.
Abgeholt wurden wir von Francis, meiner Meinung nach hätte er ein typischer Italiener vom Aussehen her sein können – kleiner Schönling – und auch sein Auto war dementsprechend gestylt – mit Bildschirm zum DVDgucken aufm Rücksitz…OK!

Um 10.00 ging die Fähre nach La Digue. Das Wetter war richtig schön und das Meer auf der Fahrt auch relativ ruhig. Ich habe keine ungewollten Rückwärtsfrühstücker gesehen.
Plötzlich sprang genau neben dem Boot ein großer Rochen aus dem Meer, flatterte noch ein bisschen und platschte wieder in sein Element! Das war ja ein tolles Bild!

Auf La Digue angekommen kümmerte sich ein netter Mann gleich, dass unser Taxi kam (dauerte etwa 10 Minuten). Ich beobachtete währenddessen das rege Treiben am Hafen. Mir fielen natürlich die Ochsenkarren auf. Aber es waren auch einige Autos unterwegs – auch wir bekamen ein Taxi zum Hotel. Mit den Ochsenkarren wurden tatsächlich nur die Touris zu den Hotel gekarrt. Und auch im Laufe des Urlaubs verfestigte sich das Bild, dass La Digue keinesfalls fast autofrei ist. Da sind alle Reiseführer äußerst unaktuell!

Wir wurden rasch zum Chateau St. Cloud gebracht – und wir waren sehr überrascht, dass der Weg recht kurz war und kein wirklicher Berg zu überwinden war – nach der Mango Lodge war der Weg vom Hotel zum Hafen z. B. ein Witz!!
Nach einem Begrüßungscocktail kamen wir in unserem Zimmer an. Mein erster Eindruck nach dem großen, freistehenden Häuschen der Mango Lodge war zunächst etwas verhalten…war halt ein kleines Hotelzimmer. Aber es war nett eingerichtet mit Granitfußboden, Kühlschrank, Minibar, Wasserkocher, und Moskitonetz (wieder kaputt und ekelig – wir nehmen unseres!), Bad mit Dusche. Es lag im 1. Stock direkt am Swimmingpool und Frühstücksraum. Wir waren in der Mitte von insgesamt drei Zimmern (Zimmer Julius). Hellhörig war es eigentlich nicht.
Erstmal Sachen auspacken und dann mal Gegend erkunden. Wir gingen zum Hafen und dann rechts an der Küste weiter an der Anse Sévère vorbei. An der Anse Patatas machten wir dann einen Badestopp. Und es war traumhaft! Am kleinen Strand waren wir relativ lange allein – später kam kurz eine Familie. Ins Meer zum schwimmen haben wir uns nicht richtig getraut, weil doch relativ nah die Felsen in der Brandung anfingen und kräftige Wellen an den Strand rollten. Aber wir haben tolle Fotos im Sonnenschein an und zwischen den Fotos gemacht. Auch in der Brandung sind tolle Videos und Fotos entstanden – auch Felix Lieblingsfoto: Ich sitze in der Brandung, die Welle kommt und ich mache ein furchtbar erschrecktes Gesicht (beim Anschauen der Fotos am Abend sind wir vor lachen fast beide aus dem Bett gefallen! Das Nachahmen meines Gesichtes wurde ein running-Gag von Felix. Dankeschön!)

Zurück schlenderten wir dann durch La Passe- uns fiel auf, dass es viel mehr Einkaufsmöglichkeiten auf La Digue als auf Praslin gibt. Und sie sind nicht in indischer Hand! An der Einbiegung zum Chateau kehrten wir beim Take away ein. Die gute Köchin musste erstmal jeden Topfdeckel hochheben, bis wir dann Pork – und Sharkcurry bestellten. Und es war sooo lecker. Für 2 Portionen und ein Getränk bezahlten wir umgerechnet 10 Euro!

Im Hotel angekommen gingen wir relativ früh schlafen. Aber es war noch im Dinnerroom Essenszeit und es war recht laut! Auch die spielenden Kinder ausm Swimmingpool waren lange laut. Naja – Ohropax in die Ohren und ratzen!
Rechts und links neben uns waren übrigens auch Deutsche, die aber sehr zurückgezogen und für sich waren. Da waren wir als „junge Leute“ sicherlich die lautesten.

Wir haben uns erstmal keine Fahrräder ausgeliehen, weil wir ja 9 Tage dort sind und wir dadurch viel Zeit hatten alles zu Fuß zu erkunden. Denn zu Fuß sieht man viel mehr kleine Tiere, Blumen und andere nette Sachen!



Mittwoch 26.7. Anse Source d’Argent


Zunächst inspizierten wir das Frühstück: Buffet mit frischem Mangosaft, kleinen Croissants, frischem Toast, Rosinenschnecken, Käse, Wurst (!!), 2-3 verschiedene Marmeladen, Hönig, Butter, Früchten (nicht so eine große Auswahl wie in der Mango Lodge) und frisch gemachten Pancakes. Also ein wirklich reichhaltiges Frühstück.

Kugelrund starteten wir dann zu Fuß zum Anse Source d’Argent. Wieder fielen uns die vielen kleinen Einkaufsläden auf! Am Union Estate angekommen wollten wir die 5 Euro bezahlen, leider hatten wir keine Devisen mit, obwohl ich den Felix morgens noch fragte, ob wir Dollar mitnehmen sollen…Tja! In Rupien kann man dort nicht bezahlen. Also Rückmarsch und Geld holen. War schon ärgerlich!
Gegen 10.30 waren wir dann endlich bezahlter Weise im Union Estate. Es waren recht viele Leute dort unterwegs. Die Plantage fanden wir jetzt nicht so spannend (O-Ton Felix: “Palmen gibt’s doch überall…“) Aber wir gingen dann zum Strand und der Blick war schon toll! Als ob man in der Postkarte gelandet wäre. Wir gingen dann auf dem angelegten weg oder auch am Strand bis zum Ende des Strandes. Leider fielen mir die an die tollen Felsen gemauerten Wege negativ auf…ist nicht sehr naturbelassen. Schade. Felix hatte eine Kokosnuss im Schlepptau, die noch geöffnet werden wollte. Schnell war ein spitzer Stein gefunden. Doch da kam auch schon ein netter Mann mit einer Machete, der Felix half. Wir kamen ins Plaudern. Nun wissen wir, dass er mindesten 27546378947 Freunde in Deutschland hat. Soso!

Weiter hinten wurde es dann immer leerer und wir legten einen Badestopp ein. Felix ging auf Fotosafari und ich lag am Strand und versuchte zu realisieren, dass ich gerade an dem Strand liege, der zu den 10 schönsten der Welt zählt. Unglaublich. Das Meer war sehr seicht und auch für das eine oder andere Foto super!

Wir genossen einfach den tollen sonnigen Tag! Aber nach kurzer Zeit legte ich mal Antibrumm auf, denn mir vielen die gestreiften Mücken auf, die, wie ich im Forum lernte, Chick übertragen konnten. Dann traute sich aber keine mehr an mich ran.

Gegen 16.00 traten wir den Rückweg an, denn dunkle Wolken zogen auf. Wir kamen dann an dem großen Supermarkt, der neu gebaut wurde, vorbei. Mal wieder ein Einkaufserlebnis der anderen Art. Felix stand staunend vor dem Chipsregal---na klar nahmen wir ne Tüte mit. Ich deckte mich mit Postkarten ein, denn in der Heimat warteten viele auf Nachricht aus dem Paradies. Kaum aus dem Markt draußen war unsere Chipstüte auch schon Vergangenheit...(wir mögen Chips voll gerne!).

Dann gings noch zur Post wegen Briefmarken…Die hatte allerdings eigentlich schon zu, aber ein netter Mann verkaufte uns trotzdem noch welche! Echter Service eben. Aber ich glaube, als ich sagte, ich hätte gerne 15 Briefmarken, da dachte er,er müsste mal wieder Ohren waschen.
Dann gings wieder zum Take away. Wir teilten uns ein Chickencurry, da die Chips schon gesättigt hatten. Leider waren uns in dem Curry zu viele Knochensplitter. Aber das ist wohl auch Geschmackssache. Zum Nachtisch gabs noch ein kleines Eis bei nem andern Laden.
Im Chateau angekommen begrüßte uns mal wieder die (dicke) Managerin. Sie war immer sehr nett und erkundigte sich oft, wies uns geht.
Ab unter die Dusche und dann Karten schreiben und lesen. Zur Dinnerzeit habe ich mich einige Male gewundert, warum und wieso die im Radio so schlechte Musik spielen…aber dann merkte ich, dass es Livemusik war…HUCH! Ein Alleinunterhalter versuchte im gebrochenen Englisch mit Hintergrundmusik vom Band zu singen. Seine Gitarre, die er eigentlich spielte, konnte man nicht unbedingt hören. Mmmh. Das geht doch auch besser, oder? Felix hatte schon das Ohropax tief in den Ohren, dass er mich kaum noch hören konnte (Was? Häh?).
Naja. Wir hatten auf jeden Fall einen tollen Tag! Gute Nacht!


Donnerstag 27.7. Wanderung zum Nid d’Aigle oder Verschollen im Dschungel (ungekürzte Version)

Heute sollte Wandern auf dem Programm stehen. Das Wetter war zunächst bedeckt und darum sehr gut für einen Wandertag geeignet. Wir nahmen die Straße links vom Chateau den Berg hoch. Den anschließenden Pfad konnte man gut finden. Auf dem Gipfel des Bergrücken angekommen hatte man einen wunderbaren Blick über die Insel – es schien mittlerweile die Sonne. Auf dem Weg sahen wir viele Tausendfüßler (ca. 10) in den Blättern und auf den Steinen. Dann wanderten wir auf dem Bergrücken weiter. Der Weg war wirklich toll. Mitten im Urwald und keine Menschenseele zu sehen. Ein tolles Erlebnis. Felix machte viele Fotos von Insekten, Blumen, Bäumen. Teilweise musste man jedoch auf die Spinnweben achten und sie mit nem Stock wegmachen. Scheinbar ist hier schon länger niemand gewandert…

Dann kamen wir an die Gabelung, an der es geradeaus auf die Ostseite an der Anse Gaulette runtergehen sollte und links auf die Straße nach La Passe. Wir hatten uns vorgenommen die Osttour zu gehen, denn dort waren wir noch nicht.
Leider sah es nicht eindeutig nach einem Weg aus. Felix kletterte ein bißchen weiter über die Felsen. Mmmh. Kein Weg? Ok. Wir kehrten zur Weggabelung zurück. Dort sahen wir dann dass jemand auf den dicken Stiel eines Palmblattes „NO WAY“ geschrieben hatte. AHA! Nagut, dann nehmen wir den linken Weg. Nach ca. 15 Minuten konnte man dort am Hang aber auch keinen Pfad mehr erkennen. Seltsam! Also wieder zur Weggabelung den Berg hoch. Vielleicht hatten wir was übersehen. Nö! Jetzt standen wir da und waren nicht damit einverstanden den gesamten Weg wieder zurück zu gehen. Den hatten wir ja schließlich schon gesehen! Also probierten wir noch mal den „No way-Weg“. Hätt ja sein können dass der Pfad ein bisschen später weiter geht. Wir kletterten über die Felsen, da man recht tief in das Laub auf dem Boden einsank und wer weiß was da so drin wohnt…(Tausendfüßler…). Es war sehr unwegsam, man musste immer auf die Spinnennetze aufpassen. Aber nach einem Weg sah das halt nicht aus. Tja. Wieder spielten wir mit dem Gedanken umzudrehen. Jetzt waren wir jedoch schon einige Zeit in den Dschungel vorgedrungen und man konnte das Meer schon von weitem leise hören. Irgendwann war dann klar, dass wir jetzt hier den Berg runterklettern müssen, denn zurück wäre zu zeitraubend.
Wir waren also mitten im Dschungel gelandet und ich hatte schon ein bisschen die Orientierung verloren. Felix war noch recht ruhig und gelassen. Ein Abenteurer halt…
Dann kamen wir an einen Platz, wo Farne wuchsen. Dort konnte man nicht mehr auf den Felsen klettern – wir mussten ins Laub treten.
Felix ging vor und plötzlich lief er Aua-schreiend und umsich schlagend wieder an mir vorbei. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da merkte ich auch schon die brennenden Stiche am Bein – ich schlug dahin und schon stach mich etwas in den Mittelfinger der rechten Hand. Ich rannte so schnell ich konnte zu Felix. Es spielte sich innerhalb von Sekunden ab.
Irgendwas hatte uns gestochen – Felix dreimal in die Wade, aus den Stichen bei Felix blutete es sogar. ACH DU SCHEISSE! Was war das? Wir machten schnell Fenistil drauf, ich spielt noch mit dem Gedanken die Stiche auszusaugen. Ich hatte noch im Augenwinkel eine dieser gelben Wespen gesehen, die recht langsam fliegen und lange Beine haben. Haben die uns gestochen?
Ich war völlig fertig, total am zittern und wir mussten ja jetzt noch mindestens ne Stunde durch den Urwald weiter klettern. HILFE!
OK. Ruhe bewahren. Giftige Tiere solls ja hier nicht geben. Von der Schwellung und den Schmerzen her wars tatsächlich wie ein Wespenstich. Vermutlich ist Felix in ein Nest dieser Wespen getreten. Später haben wir erfahren, dass sie Nester in Bäumen oder auch an Sträuchern bauen. Na toll!!

Es gab keine andere Möglichkeit- wir mussten weiter. Und ich versichere euch, wenn wir das Meer nicht schon laut hören konnten und wenn es nicht die kleine Insel La Digue gewesen wäre, dann hätten wir uns nie in den Urwald ohne Pfad begeben.
Also gings weiter.
Und ich versichere euch noch was: noch nie habe ich so auf eine Straße oder einen Weg gehofft. Felix war da relaxter…es war DAS Abenteuer! Und ich glaube ich war noch ganz tapfer.

Irgendwann waren wir endlich unten, das Meer war laut zu hören und wir kamen an eine Mauer, die wir hochkletterten – da war der WEG! JUCHUH! Gerettet.
Ich sags euch…das war nicht die Wanderung zum Nid d’Aigles! Das war die Wanderung durch das Nest der Wespen!! AUA!

Tja wo waren wir denn jetzt eigentlich? Wir kamen auf dem Weg bei der Anse Grosse Roche raus. Erstmal Pause machen nach 2 Stunden Urwald-Adventure.

Plötzlich hörten wir in einem Baum am Weg eine tolle Melodie, die ein Vogel zwitschert!
Es war der Paradies Flycatcher!! Wie toll! Dieser seltene Vogel! Das war schon toll! Wir haben das Gezwitscher auf Video!
Dann haben wir den Rückweg um die Nordspitze angetreten. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir wieder zurück und völlig kaputt.

Mensch war das ein Tag!!
Ich hatte erstmal die Nase voll vom Wandern im Urwald.

Noch eine Warnung am Rande: Ich kann nur jedem nicht urwaldfesten Touristen davon abraten ohne existierenden Weg in den Wald zu wagen. Im Nachhinein wars ne gefährliche Sache – nicht nur die Wespen, sondern auch die Gefahr in Felsspalten zufallen, die mit Laub bedeckt waren oder ähnliches!
Natürlich war es ein Erlebnis für uns, was wir nie vergessen, und was man toll den Lieben zuhause erzählen kann, aber besser ist es immer einen Pfad zu benutzen!

Falls jemand weiß, wo der Weg runter zur Ostküste tatsächlich war, der möge sich bitte melden. Das interessiert mich!

Gute Nacht!


Freitag 28.7. Wanderung zur Anse Cocos

Kaum war ich aufgewacht merkte ich schon die schmerzenden Muskel – AUA! Hab ich nen Muskelkater vom Klettern! Im Bad bekam ich dann den nächsten Schreck! Ich hatte ganz viele neue Mückenstiche auf der Rückseite der Oberschenkel und um die Knie rum. Och nö! Scheinbar war das Antibrumm, was ich vor der Kletterpartie gestern noch aufgefrischt hatte unwirksam geworden in den Tiefen des Urwaldes. Son Mist!
Ich war schon drauf und dran den Antibrummhersteller zu verklagen. Aber dann machte ich erstmal viiiel Fenistil drauf. Zum Glück hatte ich die Familientube mit 50g mitgenommen!
Ich konnte mir echt nicht erklären, wie das passieren konnte. Aber war ja jetzt eh zu spät.
In mir wuchs dann leider die Angst, dass ja nun wegen der Mückenstiche eine erhöhte Gefahr bestehen könnte, sich mit Chick infiziert zu haben. Meine Laune war etwas getrübt. Und zu allem Überfluss tat mein Mittelfinger vom Wespenstich auch noch weh. Och menno! Muss das jetzt alles sein??!
Nach dem Frühstück starteten wir dann zu Fuß zur Anse Cocos. Ich eher weniger gut gelaunt und kratzend und Fenistil-schmierend.
An der Grand Anse waren relativ viele Leute und die Wellen waren echt hoch.
Der Weg über die Felsen und an der Petite Anse vorbei war schön. An der Anse Cocos angekommen suchten wir ein Plätzchen weit hinten. Das Wetter war wieder toll und das Meer zwar auch unruhig, aber nicht so arg wie bei Grand Anse. Wir verbrachten den ganzen Tag dort. Meine Stiche wurden leider nicht besser.

Am Abend wollten wir ins Zerof zum essen gehen. Ich dachte ich hätte eine Forumsmeinung noch im Kopf, dass es ein sehr gutes Essen dort gibt.
Aber wir fanden es irgendwie alles recht komisch: Es gab nur ein Menü zu Auswahl, keine Karte – noch nicht mal für Getränke. Der Kellner konnte nicht gut englisch, sodass er unsere Bestellung nicht verstand. Es gab dann glaub ich ne Fischsuppe (puuh, die mag ich gar nicht.) und smoked fish und als Hauptgang irgendwie nen andern Fisch. Essen war ok, aber der Preis wars nicht Wert: 45 Euro. Nee, da haben wir schon besser gegessen. Schade. Ich kann Zerof also nicht empfehlen.


Samstag, 29.7. Versuch der Südumrundung

Ok. Da ich schon einiges über das Stichwort „Südumrundung“ hier gelesen hatte, wollten wirs auch mal probieren. Los gings zu Fuß bis zur Grand Anse und von da rechts zur Anse Songe und Grande l’Anse. Der Weg bis dahin war schön. Das Wetter traumhaft und die Strände menschenleer. Aber zum Baden wars zu gefährlich. Dann kamen wir an die Felsen wahrscheinlich am Grand Cap. Tja. Der gute Därr’sche Reiseführer, der uns übrigens auf den Wanderungen wenig hilfreich war (viele Wege gibt’s einfach nicht (mehr)), sagte so was wie „Nach mehr oder weiniger langem Suchen findet man einen Pfad, der den Berg hinaufführt“ oder so ähnlich. Na toll. Felix kletterte mal hier und da hoch, wir gingen wieder ein Stück zurück, dort war dann ein Pfad, der jedoch nach einem kleinen Steinplateau in den Wald führte und derart zugewachsen war, dass man nur mit einer Machete hätte durchkommen können. Und wie ihr ja nun wisst, hatte ich nicht vor mal wieder mitten im Urwald zu landen. Kurz zuvor war ich auch noch in eine Dicke Schnecke getreten und die Schneckensuppe spritzte mir in die Sandalen. IIH! BAH! Na toll! Ich weigerte mich also. Felix ging mal wieder gucken, obs vielleicht dort doch weiter geht. Zumindest war dort ein schwarzer Schlauch lang gelegt der zur Wasserversorgung dient. Wäre also ein Hinweis auf einen Weg und Menschen. Aber ohne mich! Felix kam dann mit einer Art Pampelmuse wieder, die wir erstmal verspeisten! Super!

Tja wieder einmal sind wir an die Grenzen der Wege gestoßen. Glückwunsch denjenigen, die den Weg vielleicht gefunden haben. Wir traten den Rückweg an. Kurz vor der Grand Anse trafen wir einen Einheimischen, den wir mal fragten, wie denn das mit dem Weg da sei. Tja der riet absolut von einer Wanderung ohne heimischen Führer ab und sagte, dass erst gestern Touristen dort verschollen sind und die Polizei sie suchen musste. Was aus denen geworden ist? Keine Ahnung, aber scheinbar ist das ein eher gefährliches Gelände mit Felsspalten etc..Ok dann lassen wir das mal lieber.

Wir haben dann noch einen Badestopp an der Grand Anse eingelegt und dann gings zurück. Wiedermal Begrüßung durch die dicke Frau (sorry, ich weiß nicht wie sie hieß.). Sie war etwas ängstlich um uns, weil wir so viel wandern. Mmmh.

Abends gingen wir dann mal in das Restaurant des Chateaus. Felix hatte keinen großen Hunger. Ich nahm ein Fischcurry (11 Euro) und Felix einen Salat (6 Euro). Es war wirklich lecker, aber tatsächlich für meine Begriffe recht wenig. Aber nettes aufmerksames Personal.
Wieder ging ein schöner Tag zuende!

Sonntag 30.7. Schnorcheln an der Anse Source d’Argent

Mein geschwollener Finger klang langsam ab. Zum Glück! Wir starteten mit Schnorchelkram recht früh zum Union Estate. Aber ehrlich gesagt hatten wir keine Lust mal wieder für die olle Plantage zu bezahlen. Deswegen nahmen wir einen kurzen Umweg um den Hubschrauberlandeplatz durchs mehr durch. Zum Glück war Ebbe. Das ging echt gut und war kein Problem! Dann gings weiter am Anse Union ganz bis zum Ende des Source d’Argent. Vielleicht waren wir dann auch schon am Anse Pierrot. Wir wollten dann gleich noch mal checken, ob man nicht so rum die Südumrundung machen könnte. Wir kletterten bei der Ruine hoch und irgendwann waren da wieder nur Felsen, die zum Meer runterführten. Dort hätte man laut Reiseführer durchs Wasser waten müssen. Leider war das Wasser zu hoch, aber Felix entdeckte einen Pfeil oder Punkt an einem Felsen, so dass es scheinbar der richtige Weg gewesen wäre. Naja. Ab zum Strand und schnorcheln.
Trotz des niedrigen Wasserstandes auch bei Flut konnte man viele auch größere Fische und eine Schildkröte sehen. Felix schwamm bis zum Beginn des Riffs weit draußen. Aber es war zu gefährlich durch die Wellen durch du schwimmen, denn man hätte leicht an die Steine und Korallen stoßen können, wenn eine Wellen einen runterdrückt.

Den Rest des Tages verbrachten wir lesend, fotografierend und schnorchelnd dort. Wirklich schön, auch wenn doch recht viele Touris dort waren.

Den Rückweg nahmen wir durch die Plantage.

Eigentlich wollten wir wieder zum Take Away, aber die hatten zu. Und da fiel es uns ein: Heute Abend war Wahl. Deswegen war auch eher wenig überall los. Alle warteten wahrscheinlich auf das Ergebnis.
Tja dann gingen wir eben zu Chez Marston. Ein nettes Restaurant. Ich bestellte eine Pizza. Felix hatte ein Octopuscurry. Leider war meine Pizza wirklich nicht gut und die bestellten Zwiebeln auf der Pizza wurden auch vergessen. Schade! Aber vielleicht wars auch mein Fehler ne Pizza essen zu wollen, denn wahrscheinlich wären alle einheimischen Speisen gut gewesen. Naja.

Irgendwann am späten Abend fing plötzlich draußen auf der Straße laute Musik an. Ca. ne Stunde später ging das dann wieder los. Und das ging bis morgens früh! Was ist denn das?
Der nächste Morgen brachte die Antwort!


Montag 31.7. Fahrradtag


Auch beim Frühstück hörte man immer wieder die laute Musik und Gesänge. Später wussten wirs: Die rote Partei hatte gewonnen, die Anhänger hatten die ganze Nacht gefeiert und fuhren mit Caddys und lauter Musik immer wieder rund um die Insel. Verrückt!

Heute mieteten wir uns Räder im Chateau, um ein paar Strände noch mal „schnell“ zu sehen.
Es ging los zur Anse Reunion, denn Felix hatte gelesen, dass dort noch ein gutes Riff sein sollte. Dem war nicht so. Riff tot. Da könnte man auch mal einen aktuellen Reiseführer rausbringen. Felix war nicht mehr gut auf den lieben Onkel Därr zu sprechen („Dem Wolle, dem erzähl ich mal was, wenn wir wieder da sind!“) (war nicht bös gemeint).

Dann gings zur Anse Patatas. Auch dort sollte Schnorcheln ein Erlebnis sein. Ich traute mich nicht in die Wellen. Aber Felix kämpfte sich durch. Leider war wohl auch dort nicht viel zu sehen wegen des Wellenganges…also wieder ne Pleite.

Dann weiter zur Ostküste zur Anse Fourmis. Dort stellten wir die Räder ab und wollten den Weg bis zur Anse Cocos wandern. Das war aber wieder ne heiden Kraxelei! Und wir hatten dafür zuviel Gepäck mit. Das machte keinen Spass. Und es fing auch noch an zu regnen. Wir kehrten um – Felix wäre so gerne dort weiter geklettert…schade.

Dann kehrten wir wegen des Regens zum Mittag kurz ins Hotel zurück, machten uns ne Instantsuppe, packten einige Sachen aus und starteten in Richtung Anse Cocos. Dort wandernd angekommen wollten wir den Pfad nehmen, der noch weiter nördlich führt – wahrscheinlich zur Anse Caiman (?). Wir kamen nach einem schönen Weg zu einem kleinen Strand mit einer Hausruine Rechts vom Haus war eine kleine von Felsen geschützte Bucht wo ein kleines Becken entstanden war. Dort machten wir Pause. Es war wirklich traumhaft. Kein Mensch dort, Ruhe, Meeresrauschen – toll! Der Strand war noch ganz groß und man konnte viele klitzekleine Muscheln finden!

Auf dem Rückweg fing es richtig an zu regnen. Aber es hörte auch schnell wieder auf.
Überall feierten noch die Sieger da Wahl und auch alle Geschäfte und Souvenirläden hatten geschlossen!
Lustiges Völkchen!

Abends gabs im Hotel ein Buffet für 150 R. p.p. Es gab Redsnapper, verschiedenen Salate, Reis, Huhn und einen Nachtisch. Es war sehr lecker. Doch leider war der Buffettag auch der Tag der Livemusik. Das war schon…sagen wir mal gewöhnungsbedürftig.
Der Koch der den Gästen vom Redsnapper abschneiden sollte, zog auch so ein böses Gesicht! Wahrscheinlich konnte er die ewige schlechte Livemusik auch nicht mehr ertragen (Wir trafen ihn später mal im Take Away und er konnte tatsächlich lachen!)

Aber das Essen war gut.


Dienstag 1.8. Strandtag – oder kommen wir jetzt ins Gefängnis?


Wir beschlossen ein weiteres Mal zum Source d’Argent zu gehen und dort wieder zu schnorcheln. Wieder nahmen wir die Umleitung durchs Wasser. Aber diesmal war Flut und ein Hubschrauber stand bereit. Aber es waren keine Fluggäste zu sehen. Man konnte also davon ausgehen, dass er so schnell nicht starten würde.
Wir fanden einen schönen ruhigen Platz. Der Strandtag konnte beginnen! Ich habe viel gelesen und auch Leute beobachtet. Felix schnorchelte. Auch ich habe mal geschnorchelt, aber mir war der Wasserstand zu niedrig. Man musste Angst haben irgendwo am Boden langzuratschen. Aber es gab viele Fische zu bestaunen.

Abends nahmen wir dann wieder den Weg zurück durch die Plantage. Am Ausgang sprach uns eine Frau der Kasse an, ob wir eine Eintrittskarte hätten. ÄHm..ähh.ähh.Felix ging weiter. Wir taten so als ob wirs nicht richtig gehört hatten und schmuggelten uns so durch. PUUH!
Das ist also der Beweis, dass der Schummelweg durchs Wasser auch nicht die beste Lösung ist – außer man geht ihn auch wieder zurück.

Tja kommen wir jetzt ins Gefängnis? Klopft die Polizei heut abends an unsere Türe? Aber es wäre sicherlich das schönstgelegenste Gefängnis was ich mir vorstellen könnte.:o)

Abends wieder Take Away: Grilles fish und Shark Chutney. Diesmal gabs noch lecker Mangosalat und für Felix Chillie dazu! Tootal lecker! Wirklich empfehlenswert!!


Mittwoch, 2.8. Wanderung zur Anse Caiman


Wir wollten unseren letzten Tag auf La Digue ganz allein und mit viel Ruhe verbringen. Deswegen sind wir wieder an der Anse Cocos weiter zu Anse Caiman gewandert. Dort schlugen wir unser Lager auf und wir sahen den ganzen Tag keine Menschenseele dort. Traumhaft! Wir lasen viel, ich sammelte Muscheln zum Fotografieren, Felix kletterte die Felsen noch ein Stück weiter. Ein wirklich toller Tag mit viel Sonne!

Abends sind wir erst ins Hotel zum duschen und dann wollten wir den Sonnenuntergang an der Anse Reunion sehen. Leider waren wir etwas zu spät dran. Schade!
Dann mal wieder lecker Essen im Take Away. Die hatten dort aber gerade ein Problem mit fliegenden Ameisen, die durchs Licht angelockt wurden und letztendlich im ganzen Verkaufsraum waren. Unser Essen verzögerte sich etwas, da erstmal das Insektengift zum Einsatz kommen musste. Dann stand aber dem kulinarischen Genuss nix mehr im Wege. Lecker!
Unser letzter Tag auf La Digue war vorbei. Schade! Nun hieß es wieder Kofferpacken!


Fazit:


La Digue ist wirklich eine tolle Insel mit einem eigenen netten Charme. Wer nur eine Stippvisite während seiner Reise dort macht hat echt was verpasst.
Leider ist das ruhige Leben ein bisschen getrübt durch den Autoverkehr. Denn „fast autofrei“ ist wirklich eine Lüge. Wir sahen die Ochsenkarren nur, wenn wieder neue Touris am Hafen ankamen – so als Alibi.
Aber trotzdem haben uns die Strände dort sehr gefallen und die Einheimischen sind alle sehr freundlich. Auch das Hotel kann ich empfehlen – obwohl es schon ein etwas größerer Betrieb als die Mango Lodge ist.
Was mir noch auffiel ist das Müllproblem. Leider kommt man beim Wandern öfter mal an Ecken, wo wirklich arger Müll rumliegt (Kühlschränke, Autos, Autobatterien). Das ist schon schade! Jeder Hausbesitzer hält mit ständigem Fegen sein Grundstück sauber und auf der anderen Straßenseite liegt der Müll. Komisch.

Aber insgesamt eine tolle Insel!
Und nach unserer Dschungeltour kann ich aus voller Kehel rufen:
Mission paradise adventure geglückt! :lol:
Harry K.
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Registriert: 19 Aug 2003 02:20

Beitrag von Harry K. »

Hi anja,
auch dieser Teil ist klasse.

Auf La Digue kann man schon super die Zeit verbringen.
Wir haben damals (2003) den anderen Weg vom Gipfel versucht. Nicht laufend sondern durchs Laub rumfallend. Wir sind dann wieder umgekehrt.
Auch von der Anse Cocos weiter war damals ein großes Abenteuer .... aber an die Hütte und an das schöne Fleckchen dort kann ich mich auch noch erinnern.
Ich hab übrigens die "offzielle" Feier der Roten nach euch durchgemacht ....

Also weiter, weiter, der nächste Teil ... :wink:

Lieben Gruß,
Harry
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blaufotograph
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Re: paradise adventure - 15.7 bis 15.8 - Teil 2 - La Digue

Beitrag von blaufotograph »

anja3001 hat geschrieben: Am Abend wollten wir ins Zerof zum essen gehen. Ich dachte ich hätte eine Forumsmeinung noch im Kopf, dass es ein sehr gutes Essen dort gibt.
Aber wir fanden es irgendwie alles recht komisch: Es gab nur ein Menü zu Auswahl, keine Karte – noch nicht mal für Getränke. Der Kellner konnte nicht gut englisch, sodass er unsere Bestellung nicht verstand. Es gab dann glaub ich ne Fischsuppe (puuh, die mag ich gar nicht.) und smoked fish und als Hauptgang irgendwie nen andern Fisch. Essen war ok, aber der Preis wars nicht Wert: 45 Euro. Nee, da haben wir schon besser gegessen. Schade. Ich kann Zerof also nicht empfehlen.
ja genau das haben wir auch festgestellt und deshalb in unserem Reisebericht leider das Zerof nicht weiterempfehlen können.
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Pico
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Registriert: 14 Nov 2003 14:03

Beitrag von Pico »

Hi Anja,

auch deine vielversperchenden Reiseberichte werde ich mir mal irgendwann in Ruhe zu Gemüte führen!
Danke! 8)

LG, Pico
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