Reisebericht Seychellen 10.02.-04.03.2006 Teil 3 und 4

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joda56
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Reisebericht Seychellen 10.02.-04.03.2006 Teil 3 und 4

Beitrag von joda56 »

Teil3: La Digue
Nach ca. 30 Minuten Überfahrt auf La Digue angekommen, hat uns es schon etwas genervt, dass wir ständig von den vielen Fahrradverleihern angesprochen wurden, ob wir nicht ein Fahrrad brauchen. Ansonsten sind die Menschen hier aber noch einen Tick freundlicher als sie es ohnehin auf den Seychellen schon sind. Wir wohnten im La Passe Guesthouse bei Marie Anne, einer sehr netten und lustigen Gastgeberin, die durch mehrfache Besuche in Deutschland auch ein wenig deutsch spricht. Die Lage ist okay, das Guesthouse ist ein eingeschossiger Wohnhaus mit Terrasse (Essbereich), kleinem Empfangs/Aufenthaltsbereich, 4 Zimmern und Küche. Leider sind auch die Zimmer zwar sauber, nett eingerichtet (außer der Kleiderschrank, mit dessen „Ableben“ wohl jederzeit gerechnet werden muss) und mit viel Mühe dekoriert, aber ziemlich klein (unseres war 15qm, Bad 5qm) und das Bett zu schmal (1,40m) und außerdem noch mit einer „Kuhle“ in der Mitte. Da außerdem im Zimmer auch kein leiser Deckenventilator, sondern nur ein Tischventilator stand, war unser Schlaf dort nicht sehr gut (wofür auch zusätzlich wieder wie auf Mahe bellende Hunde und krähende Hähne sorgten). In diesen Nächten habe ich mir geschworen, in Zukunft immer mit Klimaanlage zu buchen, egal ob man sie an macht oder nicht, man hat auf jeden Fall Fenster, die man auch fest schließen kann. Mit 80 Euro pro Nacht für HP war das La Passe Guesthouse aber auch eins der billigen Häuser auf der Insel. Dafür war das Frühstück endlich eines, das den Namen verdient hat und das Abendessen war immer außergewöhnlich lecker, reichhaltig und abwechslungsreich. Nach dem Essen ging Marie Anne in Nachbars Garten um frisches Zitronengras für einen Tee zu schneiden. Es wohnt auch eine Familie aus Frankreich mit 2 Jungs dort im Guesthouse. Die Jungs haben sich dort mit Chikungunya angesteckt, am Tag unserer Abfahrt auch Marie Anne. Der Vater der Jungs hat erzählt, dass im Krankenhaus, wo die Jungs behandelt wurden, einige Touristen und Einheimische waren (ambulant), die sich alle mit Chikungunya angesteckt hatten. Wir sind während der gesamten Reise davon verschont geblieben, haben aber auch viel dafür getan (einschmieren, Moskitonetz etc.). Mückenangriffe auf uns gab es auch nur auf La Digue (trotz einschmieren hatte ich dort doch einige Stiche), auf Mahe und Praslin überhaupt nicht. Opfer von Sandfliegen sind wir zum Glück auch nirgends geworden.

Unser Pech mit den elektronischen Geräten hat uns dagegen auch auf La Digue nicht verlassen, hier ließ sich eines Morgens unser Nokia Handy einfach nicht mehr einschalten. Zum Glück hatte ich hier vorsichtshalber nur unser altes 8210 mitgenommen, das ich dann schon wegwerfen wollte. Marie Anne riet uns jedoch, es den Jungs vom Internet Cafe und Elektronikladen im 1. OG am Hafen zu zeigen und dort wurde es auch für 50 Rupien „resetted“. In diesem Internet Cafe habe ich auch bei ebay eine IXUS 40 mit Displayschaden nach Sturz ersteigert, um aus 2 defekten eine funktionierende Kamera zu machen. Übrigens ist das Internet Cafe dort im 1. OG auch viel billiger gewesen als das um die Ecke mit der Videothek.

Einen ganz besonders herzlichen Dank auf diesem Weg noch ein Mal an Friedel (aka DIGWAMAN, der vor ca. 8? Jahren aus Deutschland ausgewandert ist und dort „hingeheiratet“ hat), dass er uns seine Canon Digitalkamera geborgt hat, obwohl wir uns nur aus dem Forum kannten. So konnten wir wenigstens noch von La Digue viele schöne Fotos machen. Lustig war auch unser erstes Zusammentreffen: Da ich nicht wusste, ob Friedel vielleicht durch ständige Besucher aus Deutschland genervt ist oder nicht, habe ich ihn erst am zweiten Tag nachmittags von der Telefonzelle am Hafen aus angerufen. Seine Frau sagte mir, dass er nicht da sei, ich solle doch später noch ein Mal anrufen. Na gut, ich mich wieder aufs Fahrrad geschwungen und ab zum Guesthaus. Dort angekommen, erzählt mir meine Frau, dass ein Friedel dort war, nach mir gefragt hat und sich dann gut mit ihr unterhalten hat. Leider ist er kurz bevor ich zurück war auch wieder weggeradelt, wir hätten uns also sehen müssen. Also wieder los zur Telefonzelle und diesmal rufe ich ihn auf seinem Handy an. Zehn Minuten später treffen wir uns dort zum ersten Mal an der Telefonzelle und unterhalten uns eine Weile, dann muss ich schnell wieder zurück, denn wenn man bei Marie Anne zu spät zum Essen kommt, gibt’s Mecker! Außerdem ist es nicht so einfach abends im Dunkeln dort Fahrrad zu fahren. Keine Straßen- oder Wegbeleuchtung, natürlich auch keine Lampen am Fahrrad. Auf dem Weg nach Hause wäre ich dann auch beinahe über eine Wurzel gestürzt. Dann wurde ich noch von bellenden Hunden begleitet und hatte schon die Befürchtung, dass sie mir in den A.... (Arm??? Hmmmm nö, fehlen noch 2 Buchstaben, man spricht hier aber auch von den 4 Buchstaben!) oder auch ins Bein beißen.
Wir haben uns dann öfter getroffen und gut unterhalten, am Ende hat er sogar angeboten, uns seine Kamera auch für unseren letzten Aufenthalt am Beau Vallon auf Mahe mitzugeben und sie dann selbst irgendwann dort abzuholen (das Vertrauen hat uns natürlich sehr gefreut, aber wir wollten ihm das nicht zumuten). Und dann ist er auch am letzten Tag extra noch morgens zu uns gekommen, damit wir die Fotos auf meine Speicherkarte übertragen können.
DANKE, DANKE, DANKE lieber DIGWAMAN! Wir wünschen Dir, Deinem Sohn und Deiner Frau alles Gute! Leider habe ich vergessen ein Foto von uns beiden zu machen, aber du hast sehr große Ähnlichkeit mit meinem Schwager, nur dass du etwas älter bist aber viel jünger aussiehst (wahrscheinlich wegen dem geruhsamen Leben dank der SPPF im sozialistischen Paradies??? lol) und deshalb brauch ich nicht unbedingt ein Foto.
Von Friedel habe ich auch noch viele interessante Einzelheiten über die Seychellen erfahren, zum Beispiel, dass Trinken von Alkohol im öffentlichen Strßenland unter Strafe verboten ist. Ein Mal kamen wir mit dem Fahrrad vom Strandbesuch und hielten vor einem kleinen Laden an, um uns etwas zu trinken zu kaufen. Davor stand ein ca. 12jähriger Junge und schaute mich prüfend an, so dass ich mich schon wunderte, was er von mir will. Er sprach mich dann auf Englisch an (Pisa lässt grüßen: auf den Seychellen haben sich sogar kleine Kinder mit mir auf Englisch unterhalten!) und fragte, ob ich ihm eine große Flasche Cola mitbringen könne. Ich sagte klar und dachte HÄÄÄ??? Cola??? Ist die verboten für Jungs unter weiß ich wie viel Jahren? Aber dann schaute ich ihn mir genauer an und mir fiel auf, dass er kein T-Shirt an hatte. Da mir schon vorher aufgefallen ist, dass auf den Seychellen außer am Strand fast niemand ohne Oberbekleidung zu sehen ist, hatte ich dann die richtige Vermutung, die die Verkäuferin auf meine Nachfrage bestätigte: Es ist verboten ein Geschäft ohne Oberbekleidung zu betreten. Auf La Digue haben wir dann auch endlich mal einen ordentlichen Tropenschauer genießen können. Wenn das Wasser von oben so warm ist und man auch so schnell trocknet wie dort macht sogar der Regen Spaß.


Wir fanden es an der
• Grand Anse sehr schön, aber dort waren uns viel zu viele Touristen und zu wenig Schatten. Außerdem hielten uns hohe Wellen und das Schild mit der Strömungswarnung davon ab, dort zu verweilen. Gut und sehr interessant in der Ausstattung ist jedoch das unmittelbar vor dem Strand gelegene Loutier Coco Restaurant.
• Petite Anse einsam und mit einem schönen breiten Sandstrand, auf den die Wellen ziemlich heftig einschlagen. Auch hier steht ein Schild mit einer Strömungswarnung, hier habe ich aber meine Frau ins Wasser gelockt und wir hatten viel Spass mit den für sie eigentlich viel zu hohen Wellen, die teilweise über uns zusammenschlugen. Obwohl es auch hier wenig Schatten am direkt Strand gibt, haben wir in der Mitte der Bucht ein schattiges Plätzchen unter einem Palmendach gefunden (natürlich ohne Kokosnüsse über uns). Schön auch der Palmenwald im Hintergrund des Strandes, jedoch nicht ganz so schön wie Georgette und Lazio auf Praslin. Genial fand ich ein Pärchen, das sich mitten auf dem Strand niederließ. Normalerweise bei der Sonneneinstrahlung eine tödliche Angelegenheit (okay, tödlich ist wohl etwas übertrieben). Sie hatten ein Sonnen- und Windschutz bei, welches wunderbar Schutz bot und diesen prominenten Platz ermöglichte.
• Anse Cocos genau so schön wie an der Petite Anse, mit dem Unterschied, dass der Strand hier nicht so malerisch aussieht, die Wellen nicht so heftig hereinkommen, keine Badewarnung existiert und es hier an beiden Buchtenden sehr schöne Schnorchelreviere gibt. Ich habe hier große Schildkröten und die allermeisten Fische gesehen, sogar ein Weißspitzenriffhai (osä) hat meinen Weg gekreuzt. Für mich (als Schnorchelneuling) war die Anse Cocos das beste Schnorchelrevier, das ich auf den Seychellen kennen gelernt habe (ja, es gibt bestimmt auch noch schönere, aber wir sind halt nicht extra mit dem Boot irgendwo hin gefahren). Obwohl der Weg zur Anse Cocos ja doch mit Anstrengung verbunden ist (bis zur Grand Anse mit dem Fahrrad, über 2 Felsenhänge kraxeln und an der schönen Petite Anse vorbei), sind wir hier 2 mal in 5 Tagen gewesen.
• Anse Severe nicht so besonders einladend und deshalb sind wir dort nicht ins Wasser gegangen. Sah ziemlich flach aus, weit draußen konnten noch Schnorchler stehen.
• Anse La Source A Jean und Source D’Argent ziemlich enttäuschend. Abgesehen davon, dass an diesem Tag gerade zwei Kreuzfahrtschiffe vor La Digue lagen und die Insel mit ihren Insassen übervölkerten, waren diese Strände auch noch nach der Abfahrt der Kreuzfahrer viel zu voll. Wir haben dort gebadet und geschnorchelt, beides hat uns nicht begeistert. Der Eintritt von 4 Euro pro Person für die L’Union Estates war auch übertrieben. Das einzige, was dort interessant war, sind die Riesen-Landschildkröten gewesen. Wirklich witzig, wie ihr Hals immer länger wird, wenn man ihn streichelt! Die „Arbeiter“, die die Kopramühle und die anderen Arbeiten vorführen sollten, hatten keine rechte Lust dazu. Wir haben auch ein Hochzeitspaar bei der Trauung gesehen. Das wäre jedoch nichts für mich: im Anzug bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit am Strand in der Sonne schwitzen, ohne Familie und Freunde. Na ja, wer’s mag....



Teil4: Mahe Nord
Nach der etwas unruhigen Überfahrt mit der Motorseglerfähre von La Digue nach Praslin (10 Euro je Fahrt und Person) sind wir für 100 Rupien mit dem Taxi vom Jetty zum Flughafen gefahren. Da wir noch einige Zeit hatten, haben wir es uns auf der Terrasse des Flughafenrestaurants „Touch Down“ gemütlich gemacht. Dort kann man vorzüglich essen und dabei die kleinen Inselhüpfer beobachten. Leider durfte dann unser Koffer nicht mit uns zusammen fliegen, da der Flieger (die kleine Twin Otter) ein „Gewichtsproblem“ hatte. So mussten wir, in Mahe angekommen, eine Stunde auf unseren Koffer warten. Das war schon ein riesiger Unterschied zwischen dem Hinflug in der „komfortablen“ Shorts 360 und dem Rückflug in einer überfüllten Twin Otter! Übrigens war die Buchung der Inselflüge von Air Seychelles vor Ort geringfügig teurer als im Internet (110 statt 105 Euro). Der einfache Flug ist auch möglich und kostet etwas mehr als die Hälfte. Wäre aber eine Überlegung wert, eine Tour mit dem Flieger, die andere mit einer Fähre. Nach einer sehr langsamen und vorsichtigen Fahrt im Taxi (wohl weil sonst der klapprige und verrostete Toyota verreckt wäre) zahlten wir 150 Rupien für die Fahrt vom Flughafen zum Beau Vallon.
Der letzte Teil unserer Reise war als Erholung vom Entdeckerstress gedacht. Darum haben wir am Touristenstrand Beau Vallon eine Unterkunft in unmittelbarer Strand- und Restaurantnähe gesucht, um in Ruhe Bücher zu lesen, „abhängen“, schwimmen, Wasserski fahren und in der Sonne zu brutzeln. Wobei während der gesamten 6 Tage, die wir dort verbracht haben, immer ziemlicher Wellengang war und deshalb dort niemand irgendwelchen Wassersport (Jetski, Wasserski oder ähnliches) betrieben hat. Ursprünglich wollten wir die Romance Bungalows mieten, die aber besetzt waren. Gebucht haben wir dann die auf dem gleichen Grundstück liegenden Beau Vallon Bungalows für 55 Euro pro Tag (Sonderpreis ab 7 Tage Mietdauer) für BB. Beide Unterkünfte gehören der gleichen Familie. Bekommen haben wir dafür ein großes Zweizimmerapartment mit 2 großen Ehebetten, Klimaanlage, Dusche und kleinem Kühlschrank. Da jedoch die Zimmernachbarn ziemlich laut waren, zogen wir am nächsten Tag ein Zimmer weiter in das einzige noch freie Apartment #4 mit Klima. Hier hatten wir außer einem 24qm Schlafzimmer noch ein dahinter und etwas erhöht liegendes 20qm Schlafzimmer jeweils mit großem Ehebett und Nachttischen, eine Küche und ein 10qm Bad mit Badewanne für 10 Euro mehr pro Übernachtung. Ideal für Familien! Hier gab es das beste, abwechslungsreichste und reichhaltigste Frühstück. Und hier gab es Enda, die „Chefin vom Dienst“. Sie war fast ängstlich bemüht, ihren Gästen alle Wünsche zu erfüllen und es ihnen so schön wie möglich zu machen. Sie war aber auch eine sehr lustige Frau, wir haben viel mit ihr gelacht. Obwohl immer schön sauber gemacht wurde, besuchten uns hier 2 Kakerlaken in der Küche. Das ist aber völlig normal, denn diese Tierchen sind sehr schlau und suchen halt nur etwas zu futtern. Wenn dann das Küchenfenster offen steht, kommen sie angeflogen um sich den Bauch voll zu schlagen. Eine ziemlich große hat versucht, eine Untertasse von einer Schüssel weg zu bewegen, damit sie an das „Futter“ darin kommt. Das war schon unheimlich interessant, aber ich habe sie dann doch erschlagen, weil ich nicht wollte dass sie umherfliegt. Bei diesem Gedanken bekomme ich sogar gerade jetzt noch eine Gänsehaut, obwohl ich weiß, dass es Unsinn ist. Aber das ist mit diesen Riesenspinnen ähnlich. Solange man sie aus der Ferne betrachtet, sind sie sogar hübsch anzuschaun, aber wehe, es krabbelt einem eine über den Körper. Ich würde also trotz der dort aufgetretenen Kakerlaken diese Unterkunft wieder buchen, wenn ich denn überhaupt jemals wieder am Beau Vallon wohnen wollen würde. Lange Rede, kurzer Sinn: am Beau Vallon hat es uns nicht gefallen, obwohl es genau so war, wie wir es geplant hatten: Touristenhochburg. Da wir aber vorher die Ruhe und partielle Einsamkeit auf den Seychellen so sehr genossen haben, mochten wir es dort nicht mehr. Deshalb sind wir auch meist mit dem Bus unterwegs gewesen. Vor kurzem wurde auf den Seychellen das „Tagesticket“ eingeführt, mit dem man an einem Tag für 6 Rupien 6 Busfahrten machen kann. Die Busfahrer wollen es einem jedoch meist nicht verkaufen und sind merklich vergnatzt, da sie im Gegensatz zu den normalen Bustickets (bei dessen Verkauf sie von den 3 Rupien etwa 5-10 Cent behalten dürfen) an den Tagestickets nichts verdienen. Wir waren dann von dort wieder 2x unterwegs zum Port Launay wo wir beim Warten auf den Bus eine Mangoernte beobachteten. Der Mann war in einem riesigen Mangobaum gleich neben der Straße und stocherte mit einer langen Holzstange nach den Mangos, die von einer Frau einem Jungen dann aufgelesen wurden. Da wir neugierig schauten, kam die Frau zu uns und schenkte uns zwei Mangos, die sehr lecker waren.

Da meine Liebste in diesem Monat noch keine Schuhe gekauft hatte, gingen wir gegen Ende unseres Urlaubs mal so richtig in Victoria shoppen. Und natürlich hat sie auch mehrere Schuhe gekauft!!!! Es ist manchmal so einfach, eine Frau glücklich zu machen.... Allerdings muss man sich mit dem shoppen etwas beeilen, denn viele Läden sind während der Mittagspause geschlossen und nicht viel später werden pünktlich um 17:00 Uhr die Bürgersteige hoch geklappt und es gibt nix mehr! Übrigens ist in der unmittelbaren Nähe des Busbahnhofs ein Internet Cafe ein Laden der den Namen auch wirklich verdient, denn vorne gibt es lecker Sandwichs, Kuchen, Eis und Kaffe, hinten stehen die Computer bereit.
Abgesehen von dem ganzen leckeren Essen in den vielen „Take aways“ kann man auch in „The Pirates Arms“ gehen und dort gemütlich sitzend für vergleichsweise viel Geld essen. Oder man geht in die Seitenstrasse rechts vom Restaurant, da wo die ganzen Einheimischen Schlange stehen nach dem gleichen Essen aus dem „The Pirates Arms“ für wenig Geld. Jeder wie er es mag.
Ein sehr guter Tipp von Enda: Mittwochs ist am Beau Vallon „non cooking day“. Von 14:00 bis 21:00 Uhr wird an der Strandpromenade an vielen Ständen Essen, Trinken und Souvenirs verkauft. Viele Muttis sparen sich somit heute das Kochen und essen dort mit der ganzen Familie oder kaufen ihr Essen ein um es zu Hause zu essen. Man sollte jedoch nicht gleich um 14:00 hingehen, da dann noch viele Stände aufgebaut werden. Wir haben aber den Fehler gemacht, dass wir erst um 17:30 Uhr hingegangen sind, was zu spät war, denn es war sehr voll und einige Speisen waren schon ausverkauft. Außerdem wurde es gegen 18:30 schon dunkel und bis wir die ganze Promenade rauf und runter gelaufen sind und uns endlich für irgendetwas unaussprechliches und undefinierbares zu essen entscheiden konnten, war es auch schon dunkel. Um etwas zu bekommen musste man auch etwas aufdringlich sein und mit einem Geldschein wedeln. Wir versuchten es ziemlich lange mit mitteleuropäischem geduldigen Warten dass wir mal dran sind, merkten dann aber irgendwann, dass wir so wahrscheinlich hungrig ins Bett schleichen müssen. Also Geldschein vor die Nase und laut den Kaufwunsch geäußert. Na also, geht doch! Wir haben leckeren Mangosalat mit Fisch und Salat sowie einen Teigfladen mit verschiedenem Matsch darin (Flughundpastete???) gegessen und die süß angemachte Brotfrucht unauffällig entsorgt. Auf der Promenade lief noch eine Band auf und ab und die Einheimischen sangen dazu. Unbedingt einplanen!

Ich glaub das war’s dann wohl erst mal. Irgendwann muss ich mir meinen Bericht aber selbst mal durchlesen, dann fällt mir bestimmt noch vieles ein.

Ach ja, ein paar Bilder gibt es hier: http://www.seychellen-infos.de/gallery/ ... ?g2_page=1

Noch was zum Abschluss? Nö, jetzt nicht! Denn endlich brennt jetzt auch in Berlin die Sonne und ich, wenn ich erst mal damit anfange zu schreiben, wieder nicht aufhören kann.

Ich wünsche allen einen schönen Urlaub auf den Seychellen (oder wenigstens einen schönen Traum davon bzw. Erinnerung daran)

Johannes
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Warmschnorchler
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Beitrag von Warmschnorchler »

@ Johannes

danke für deinen ausführlichen Bericht über 10kg-Säcke und vieles mehr :wink:

Büdde, büdde, gib mir noch genauere Schnorcheltipps für die Anse Cocos. Am nördlichen Ende ist doch so ein felsgerahmtes Becken. Bist du da geschnorchelt oder im offenen Wasser? Ich möchte nämlich auch gerne den Hai sehen.

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joda56
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Beitrag von joda56 »

Hi Warmschnorchler,
leider habe ich das Becken an der Nordseite der Bucht nicht "beschnorchelt", denn dort waren immer mehrere "Touristen". Leider habe ich von dem Becken erst nach unserem letzten Cocos-Besuch erfahren, denn dort hätte ich auch gern mal geschnorchelt. Ich glaube aber nicht, dass da größere Fische zu sehen sind (oder??). Aber egal, ich habe 2 mal für jeweils ca. 2Stunden am Südende geschnorchelt und dort alles außer Rochen gesehen. Am schönsten war es dort, wo es kurz danach ins offene Meer übergeht. Immer am Rand entlang schnorcheln, dann kommt eine kleine wellenberuhigte "Bucht", da war es sehr schön, viel besser aber noch dahinter, wenn die Wellen an Felsen auftreffen, die knapp unter/über der Wasseroberfläche sind. Dort kann man den Fischen zusehen, die mit den Strömungen und den Luftblasen spielen (hört sich ja an wie "Der mit dem Wolf tanzt"). Noch ein Stückchen weiter draußen, bei dem letzten Felsen waren dann auch ziemlich große (so groß wie eine ausgewachsene Schildkröte), blaue Fische mit einem Buckel über den Augen, Schildkröten und der Riffhai, der aber leider so schnell in eine andere Richtung schwamm, dass ich ihn nicht fotografieren konnte. Vielleicht war ich auch nur etwas langsam, da das meine erste Begegnung mit so einem Tier, und ich auch etwas geschockt war.

Leider habe ich es versäumt, so ein Übersichtsblatt über die Bild zu kaufen, die in den Gewässern um die Seychellen vorkommen. Friedel hat mir zwar gesagt, wie sie heißen, ich habe das aber natürlich längst wieder vergessen. Also, wenn jemand ein Übersichtsblatt hat, es scannen und mir per email zusenden könnte, wäre ich sehr dankbar.

Johannes
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Beitrag von Warmschnorchler »

joda56 hat geschrieben:Noch ein Stückchen weiter draußen, bei dem letzten Felsen waren dann auch ziemlich große (so groß wie eine ausgewachsene Schildkröte), blaue Fische mit einem Buckel über den Augen, Schildkröten und der Riffhai, der aber leider so schnell in eine andere Ric

Bild
Büffelkopf-Papageienfische, auf engl. Bumphead Parrotfishes. Die beißen mit ihrem "Schnabel" große Teile der Korallen weg und können so einem Riff ganz schön zusetzen. Sozusagen als Abfallprodukt, stoßen sie den weißen Korallensand aus. Die machen also den Sand für die schönen Strände.

Das machen auch die kleinere Arten der Papageienfische, aber die Bumpheads können schon ziemlich groß werden, schätzungsweise 1,50 m.

Warmschnorchler
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joda56
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Beitrag von joda56 »

super! genau das waren sie, ich erkenne es auch an der oberen "Zahnreihe" (vom Kieferorthopäden haben die auch noch nie gehört, was?) und der Größe nach müssen es auch die voll ausgewachsenen Bumpheads gewesen sein. Bei der ersten Begegnung waren sie mir schon etwas unheimlich groß (bin halt kein Schnochelprofi)

Johannes
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krebs
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Dankeschön!

Beitrag von krebs »

joda56 hat geschrieben: ... wenn ich erst mal damit anfange zu schreiben, wieder nicht aufhören kann.
Dagegen hätte ich absolut nichts einzuwenden!!

Johannes, Du hast wirklich eine sehr anschauliche "Schreibe", die viel Spaß macht und nebenbei neue Aspekte und Informationen bietet, auch wenn man das Forum schon kreuz und quer durchgelesen hat. Deine Schilderung vom "Mutti-kocht-heute-nicht-Nachmittag" habe ich noch nirgends entdeckt und macht mich sehr neugierig.
Übrigens gab es in Teil 1 und 2 wesentlich mehr Bild.

Merci und liebe Grüße aus Seligenstadt

krebs
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