La Digue, Rising Sun Guesthouse vom 07.11.-20.11.
Mahé, Chez Batista vom 20.11.-27.11.
Vorwort: Meine Fotoausrüstung war bei nahezu jedem Schritt dieser Reise dabei. Einige der fast 2.500 gemachten Aufnahmen gibt es hier zu sehen: http://www.seychellen-infos.de/gallery/ ... /TorstenD/
Nach ruhigem Flug mit der Air Seychelles landeten wir am frühen Sonntagmorgen auf Mahé. Der Landeanflug durch die komplett geschlossene Wolkendecke bereitete uns darauf vor, dass der erste Tag wettermäßig nicht der idealste werden sollte. Vom Mahé International Airport ging es dann mit der 20-sitzigen Propellermaschine weiter nach Praslin. Dort wartete bereits unser Taxi, welches uns zum Hafen von Praslin brachte (alle Transfers wurden bereits durch unseren Reiseveranstalter GELLWIEN TOURS im Vorfeld organisiert, und auch bei dieser Reise funktionierte wieder alles reibungslos). In dem Moment, an welchem wir an Bord gingen, öffnete der Himmel sämtliche Pforten und es goss wie aus Eimern. Die 30-minütige Überfahrt nach La Digue war dennoch gut zu ertragen, der Seegang hielt sich nach unserem Empfinden in Grenzen - nur eine deutsche Touristin sah das anders und frühstückte rückwarts...


Nach der Ankunft im Rising Sun (einer günstigen und zweckmäßigen Unterkunft, welche wir aber uneingeschränkt empfehlen können und auch beim nächsten Aufenthalt auf La Digue wieder bevorzugen würden) nutzten wir die Wetterkapriolen für einen erholsamen Mittagsschlaf. Trotzdem gelang es uns nach dem Abendessen, erneut einzuschlafen. Am nächsten Morgen hatte es sich ausgeregnet. Nach dem Frühstück dann zu Tati´s Bicycle Hire, Anmietung von zwei Fahrrädern für die folgenden zwölf Urlaubstage. Der erste „Ausritt“ führte uns dann auch sofort zu meinem Lieblingsstrand: Grand Anse. Dort verbrachten wir den kompletten Tag bis kurz vor Sonnenuntergang. Während der nächsten Tage, an denen ausnahmslos Postkartenwetter herrschte, erkundeten wir nahezu die gesamte Insel und saßen fast jeden Abend auf der Veranda der „Paradise Flycatcher Lodge“, denn dort waren unsere Mitreisenden Meik und Anja, welche wir im November 2003 auf den Malediven kennengelernt haben, einquartiert. An den meisten Abenden leistete uns Friedel alias „digwaman“ Gesellschaft, der es offensichtlich genoss, sich mal wieder in seiner Muttersprache über „Gott und die Welt“ unterhalten zu können. So erfuhren wir auch viel über das La Digue hinter den Kulissen. Da unsere Taschenlampe bereits sehr früh den Dienst quittierte, leuchtete uns ab dem dritten Abend Friedel´s freundlicherweise bereitgestellte Ersatztaschenlampe zuverlässig den allabendlichen Heimweg zum Rising Sun (drei Minuten mit dem Fahrrad von der „Paradise Flycatcher Lodge“ entfernt). Ansonsten erlebten wir auf La Digue so ziemlich alles, was man als Touri erleben sollte: Fußmarsch zur Anse Coco, Erkundung der Source d´ Argent inklusive Begehung des verfallenden Präsidentenbunkers, Schnorcheln an der Anse Severe inklusive Sichtung eines ausgewachsenen Barracudas (Respekt!), Radtour entlang der Ostküste bis zum Ende des asphaltierten Weges inklusive Sichtung und Ablichtung der freilaufenden Riesenlandschildkröte, Bestaunen des Sonnenaufgangs an der Grand Anse bei bereits akzeptablen 26 Grad Lufttemperatur um 05.15 Uhr morgens. Es ist schön, den Strand für mindestens 4 Stunden für sich alleine zu haben und dabei noch eine Wasserschildkröte auf ihrem Weg über den Strand auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz zu bewundern. Den Höhepunkt bildeten aber die Klettertouren in die Felsen, die Wanderung zur Anse Marron und der 30-minütige Helikopterrundflug rund um La Digue und die benachbarten Inseln bei strahlendem Sonnenschein.
Klettern auf La Digue:
Für mich zählt es immer wieder zu den absoluten Höhepunkten, neue Wege durch und auf die Felsen zu suchen. Den zum Teil im Wasser stehenden, mächtigen Felsen am südlichen Ende der Source d´ Argent, kurz vor dem Präsidentenbunker (siehe z.B. dieses fc-Foto von Klaus & Maggie: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... ay/4570568) habe ich diesmal ebenso „erklommen“ wie den Gipfel des „Löwenkopfes“ zwischen Grand Anse und Petite Anse am Pointe Belize ( http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... ay/3811438 ). Die Aussicht von dort ganz oben - man überblickt die komplette Grand Anse ( http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... ay/5186251 ) ebenso wie die komplette Petite Anse ( http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... ay/3339474 ) - ist die schönste, die ich mir persönlich vorstellen kann. Von allen Fleckchen Erde, welche ich bisher gesehen habe, ist dies mein Lieblingsplatz. Vor allzu waghalsigen Manövern möchte ich hier an dieser Stelle aber ausdrücklich warnen. Es soll immer wieder mal vorkommen, dass Touris zwar einen geeigneten Weg rauf, aber nicht mehr herunter finden. Weiterhin besteht natürlich an einigen Stellen durchaus Absturzgefahr. Von daher: nur in Begleitung und mit festem Schuhwerk loskraxeln, möglichst das Handy mitführen (wobei dieses sicher nicht in allen Felsspalten empfangs- und sendebereit sein dürfte) und sich nicht selbst überschätzen. So, das war auch schon die Passage mit dem erhobenen Zeigefinger. Den „President´s Rock“ bzw. “Giant Union Rock” habe ich auch diesmal wieder nicht besteigen können, da ich keinen gefahrlos begehbaren Weg entdecken konnte. War schon jemand oben? Wegbeschreibung erwünscht, bitte melden! Meine felserprobten Turnschuhe sind schon für die nächste Reise nach La Digue geputzt...

Wanderung zur Anse Marron bzw. Umrundung der Südspitze:
Diese sollte unserer Meinung nach mit einheimischer Begleitung stattfinden, da es sich wirklich um eine Wanderung „über Stock und Stein“ handelt, teilweise sogar über beängstigend tiefe und nicht minder beängstigend enge Felsspalten. Wir wandten uns diesbezüglich an Danny, den auf La Digue Jedem bekannten Ochsenkarrenfahrer. Er organisierte uns innerhalb weniger Stunden eine geführte Tour mit dem einheimischen Guide Eddie. Kurz vor Niedrigwasser starteten wir dann zu Fuß am Rising Sun in Richtung Source d´ Argent, vorbei am bereits erwähnten Präsidentenbunker. Hier endet meine Wegbeschreibung zur Anse Marron auch schon, da es ab dort dann über zahlreiche Felsen, diverse Pfützen, zugewachsene Trampelpfade, durch „Felstunnel“ hindurch usw. geht. Nochmals unser Ratschlag: einen einheimischen Guide organisieren. Nach einem herrlich erfrischenden Badeaufenthalt an der sehr fotogenen Anse Marron führte unser Rückweg dann über Grand l´ Anse und Anse Songe an die Grand Anse. Ab dort gibt es dann ja wieder erkennbare Wege. Für die komplette Umwanderung der Südspitze im „Touri-Tempo“ sollte man vom Eingang der Union Estate bis zur Ankunft an der Grand Anse in etwa zwei bis zweieinhalb Stunden plus Aufenthaltsdauer an der Anse Marron einplanen. Eddie erzählte uns, dass er die Umwanderung der Südspitze innerhalb von 45 Minuten schafft, was für uns persönlich nicht ganz nachvollziehbar war... *schwitz*
Helikopterrundflug:
Meik und ich hatten unseren beiden Herzdamen bereits Wochen vor dem Urlaub zu deren Geburtstagen einen Gutschein für einen 30-minütigen Hubschrauberrundflug geschenkt. Völlig uneigennützig - quasi, damit die Damen sich bei plötzlich auftretenden Turbulenzen irgendwo festklammern konnten


Am 15.11. fuhren wir vier mit der ersten Fähre nach Praslin und bestaunten dort das Vallée de Mai. Die mächtigen Pflanzen sind immer wieder faszinierend, aber am meisten begeisterte uns der süße Tenrek, der sich plötzlich völlig angstfrei aus dem Unterholz näherte und uns dann noch eine tolle Show bot. Er versuchte sogar, Meik´s Bein hochzukrabbeln, und als dies nicht funktionierte, biss er ihm als Dank in den Fuß. Gestern haben wir uns diese Szene nochmals auf Video angesehen und wieder herzlich über den Kleinen gelacht! Anschließend fuhren wir dann zur Anse Lazio zum ausgiebigen Baden, Mittagessen und Fotografieren, bevor wir dann mit der letzten Fähre wieder nach La Digue übersetzten.
Am 19.11., unserem letzten Tag auf La Digue, gönnten wir uns dann abends im Tarosa am Hafen noch ein paar gezapfte Seybrew. Friedel fehlte hierbei ebenso wenig wie Friedel´s Hündin, welche Herrchen wohl geschnüffelt hatte und plötzlich neben uns saß. Gegen 0 Uhr verließen wir dann das Tarosa (der Ausschank war ohnehin schon beendet), radelten mit leichten Schlenkern zur Anse la Reunion und schauten uns - die letzten, zuvor im Zimmerkühlschrank gebunkerten Seybrewflaschen in der Hand - vom Strand aus den Monduntergang an. Ein toller Abschluss!
Am nächsten Morgen holte Danny uns dann mit dem Ochsenkarren ab und brachte uns zum Hafen. Dann die gewohnte Tour: Boot nach Praslin, Taxi vom Hafen zum Flughafen, Flug nach Mahé. Dann mit dem Taxi zur Anse Takamaka, an welchem die Villas Chez Batista bekanntlich liegen. Nach dem Bezug des Zimmers lockte die Anse Takamaka bei strahlendem Sonnenschein zum Baden und zur ersten Fotosafari. Am Abend saßen Sabrina und ich dann zwei Zimmer weiter mit Beate (ja, die Beate aus unserem heißgeliebten Forum) auf ihrer Terrasse im Chez Batista zusammen und unterhielten uns über dies und das. Für Beate war es bereits der letzte Tag auf Mahé; am folgenden Tag (Sonntag) zog sie dann weiter nach La Digue. Anja und Meik kamen am gleichen Sonntag von La Digue aus rüber nach Mahé und bezogen das Zimmer neben uns. Ab Montag hatten wir dann für vier Tage einen Mini Moke gemietet, und siehe da, man brachte uns den selben blauen Mini Moke (Kennzeichen S 12617), welchen ich bereits vier Jahre zuvor über die Berge gequält hatte. Zwei Treffen mit Guy im Pirates Arms rundeten den „Forums-Urlaub“ perfekt ab! Guy ist ein unheimlich netter Kerl, der über ein sehr umfangreiches Seychellen-Wissen verfügt. Für ihn war dies der 16. (sechzehnte!) Aufenthalt auf den Seychellen... *träum* . Ansonsten auf Mahé „Standardprogramm“: Bummel durch Victoria, Überquerung aller Bergrouten mit dem Moke, Befahren jedes einzelnen Küstenstraßenkilometers, Marsch zur Petite Anse (welche bei stark bedeckten Himmel deutlich unspektakulärer wirkte als bei der vorletzten Reise bei strahlendem Sonnenschein), Baden an der Anse Soleil und der Anse Intendance, wo wir Augenzeuge eines tollen Schauspiels wurden: Am frühen Vormittag sitzen Sabrina und ich alleine am südlichen Drittel der Anse Intendance, auf gleicher Höhe mit der kleinen Lagune. Eine ausgewachsene Meeresschildkröte erscheint aus dem Ozean und schleppt sich genau in unsere Richtung. Als sie immer näher auf uns zukommt, stehen wir beide vorsichtig und mit sehr langsamen Bewegungen auf, um uns zu entfernen. Die Schildkröte stoppt kurz und deutet schon ihren Rückzug Richtung Meer an. Nachdem sie aber merkt, dass wir uns in entgegengesetzter Richtung entfernen, setzt sie ihren mühsamen Weg Richtung Lagune fort. Nachdem sie die passende Stelle gefunden zu haben scheint, fängt sie an, eine beeindruckend tiefe Grube auszuheben. Einige Zeit später nähern sich zwei Touristinnen mit einem Einheimischen. Er trägt die Arbeitskleidung von TSS („Travel Service Seychelles“), fragt uns, ob schon Einheimische die Schildkröte entdeckt hätten, da die Schildkröten und auch deren Eier auf den Seychellen verbotenerweise unter vielen Einheimischen als Delikatesse gelten. Dann ruft er beim Environment an und informiert freudestrahlend über die derzeit stattfindende Eiablage. Wenige Minuten später - im gleichen Moment öffnet der Himmel sämtliche Schleusen und es beginnt, wie aus Eimern zu regnen - erscheint ein ebenfalls gut gekleideter Herr im Arbeitsdress des Banyan Tree. Mit seinem mitgeführten Funkgerät verständigt er abermals wieder andere Leute, und ehe wir es uns versehen, stehen eine handvoll Touristen, zwei Golfkarts, vier uniformierte Herren mit Walkie-Talkies und ein leerer 25-Liter-Eimer am Strand. Alle - bis auf den Eimer




Sabrina & Torsten