Hab' ich mir doch gedacht. Wo hat man denn die größere Chance, sie auch als Normalo-Gästehaustouri zu Gesicht zu bekommen (Cerft, Courieuse)?
Apropos Datum: wäre echt nicht schlecht! Hab' gehört, die Eiablagetermin soll mit den Mondphasen zusammenhängen. Wenn du das Datum kennst, könnte man für dieses die Mondphase angucken und die Erkenntinis auf die nächten Jahre extrapolieren. Dann weis ich auch, wann ich meine nächste Reise zu buchen hätte. Und zwar mit Eiablage-Garantie
man kann die Schildktröten auch auf La Digue bei der Eiablage beobachten , wir haben es im Okt. o2 vom Schiff aus beobachtet . Die
Zeit war so gegen 17.30 - 18.00 Uhr und der Strand war Anse Caiman .
Ohne jemandem einen Vorwurf machen zu wollen (wirklich nicht!!!), nur einige kritische Gedanken zu "natur- und tierfreundlichen" Touristen:
Muss man denn unbedingt die Schildkröten bei der Eiablage beobachten?
Kann man sie bei dieser sehr anstregenden Angelegenheit nicht einfach in Ruhe lassen und das Beobachten den Wissenschaftlern überlassen, die sich für den Schutz dieser Tiere einsetzen?
Müssen wir wirklich überall dabei sein? Wale gucken gehen (und dann nicht nur mit 1 Boot, sondern gleich mit einer ganze Flotte), Haifische und Rochen (über)füttern wie Schosshündchen, nur damit wir ein tolles Urlaubsfoto schiessen können etc.
Ich gestehe, ich habe das alles auch einmal mitgemacht , hatte aber im nachhinein eigentlich kein gutes Gefühl dabei.
Was meint ihr dazu?
Hallo Sibylle,
kritische Gedanken finde ich in diesem Zusammenhang sehr sinnvoll!
Man muß aber wohl dabei differenzieren. Ob man einfach der Natur ihren Lauf lässt, und das Glück hat, als stiller Beobachter dabei zu sein, oder ob man die Natur "zu etwas zwingt".
Ich hatte das Glück, eine Schildkröte bei der Eiablage beobachten zu können. Der Strand war leer, und sie war einfach da. Wir haben sie aus gebührendem Abstand beobachtet, und dank Teleobjektiv konnte ich tolle Fotos machen. Ich käme aber nie auf die Idee, eine Schildkröte dabei anzufassen oder sie zu stören, damit ich irgendetwas besser mitbekomme, oder sie im Wasser zu "fangen" und festzuhalten. Ich war fasziniert von meiner Begegnung mit der Schildkröte, aber ich möchte solche Begegnungen auch nur, wenn es zufällig geschieht. Klar, Orte, wo es zu Tierbegegnungen verstärkt kommen kann, würde ich bevorzugen, aber immer nur als stiller Betrachter, denn da gebe ich dir völlig recht: sie sollten nicht in ihrem natürlichen Lebenslauf gestört werden.
Ich sehe grundsätzlich aber auch Vorteile in solchen Beobachtungen für die Tiere: viele Menschen, die einmal so eine Erfahrung gemacht haben, denken danach ganz anders über den Schutz dieser Tiere nach. Denn der Spruch "nur was man kennt, kann man lieben und auch schützen" trägt viel Wahrheit in sich...
Deinen Einwand kann ich persönlich gut nachvollziehen, aber Achtung, jeder versteht unter beobachten natürlich was anderes. Du kannst nicht automatisch verallgemeinern, dass wenn Leute von Tierbeobachtungen sprechen, sie das Tier auch gestört hätten. (Oder von sich aus auf Andere schliessen)
Man kann Tiere durchaus beobachten, ohne sie zu stören. z.B. sind wir nie näher als 5 m an eine Schildkröte gegangen und wenn, dann auch nur von hinten, wo einem die Schildkröte nicht sehen kann.
Zudem wünschen z.T. die Wissenschaftler auf den Inseln, dass man die Eiablagen - vor allem der Markierten - meldet. Um die Markierungsnummern ablesen zu können, muss man sich der Schildkröte nähern. Dies haben wir z.B. auch trotz Gelegenheit nicht getan.
Leider haben wir in einem Fall auch Touristen beobachtet, die ihr Objektiv der Schildkröte fast ins Gesicht gedrückt hielten.
Einmal haben wir durch Zufall eine Schildkröte entdeckt, welche sich im Gebüsch so unglücklich manöveriert hat, dass sie ohne unsere Hilfe nicht mehr freigekommen wäre. Hätten wir dies wirklich tun sollen oder die Natur walten lassen?
Sich für die Natur zu interessieren, heisst nicht automatisch, dass dies mit Gaffen verbunden ist; denn meiner Meinung nach kann man dies auch mit gesundem Menscherverstand und Respekt vor dem Tier tun.
Hallo Sibylle,
sofern das so statt findet, wie von Pico und Aurian beschrieben, finde ich es sehr positiv!
Meistens wird Umweltschutz erst attraktiv für ein Land, wenn es sich wirtschaftlich lohnt. Wenn Touristen sich für Meeresschildkröten begeistern können, wird man alles unternehmen ihnen diese Erlebnisse zu ermöglichen. Das ist für den Schutz aller bedrohten Arten eine wunderbare Sache (auch für Haie ), solange nicht aufgespürt, begrabscht, bedrängt und sonstwie gestört wird.
da ich ein absoluter Walfan bin, denke ich, daß man auch da differenzieren muß. Es stimmt: seit ich diese Tiere zum ersten Mal in San Francisco beobachtet habe, setze ich mich auch für sie ein. Es gibt eine ganze Reihe Walbeobachtungstouren, die von Wissenschaftlern begleitet und organisiert werden, womit sie dann wiederum auch ihre Studien mitfinanzieren. Dabei wird jedoch darauf geachtet, die Tiere nicht in ihrer natürlichen umgebung zu stören. Ein Keiko reicht ja auch... daß Schlauchboote die Wale "jagen", finde ich persönlich auch nicht gut und eine solche Tour würde ich auch nicht mitmachen.
Ich denke, man sollte der Natur einfach mit gesundem Menschenverstand begegnen, aber auch mal darüber nachdenken, was man tut. Oft steckt ja nicht mal böser Wille hinter irgendwas, sondern einfach nur Gedankenlosigkeit.
Gruß
Andi
Hallo Andi
Ich bin auch Walfan und hatte das grosse Glück, diese Giganten in Südafrika vom Land aus beobachten zu können! Sicher gibt es seriöse und wissenschaftlich geführte Touren, die scheinen mir in Ordnung zu sein und es ist natürlich ein grosses Erlebnis, die Tiere so nahe zu sehen, aber mir ist einfach nicht wohl dabei.
Gefährdete Tiere kann man ja auch anders unterstützen, ich bin zum Beispiel eine very stolze "Adoptivmutter" von 2 Hawksbill-Turtles namens Tony und Leonie! Für Schildkröten sind das doch coole Namen oder? Wenn ich das nächste Mal auf den Seychellen schwimmen gehe, werde ich mal rufen.......