Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

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pippi
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Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Wer sich selbst schon mal mit dem Reiseziel Costa Rica befasst hat, weiß wie abwechslungsreich und verschieden das Land ist.
Da mehr wie 14 Tage für uns nicht machbar sind, galt es, 13 Übernachtungen so zu verteilen, dass ein Gleichgewicht zwischen Entdeckungstouren und Erholungstagen entsteht. Mein Freund ist kein Fan von langen Flugreisen, aber auf meiner Wunschliste standen die Vulkane Costa Ricas schon lange. Also musste ich ihn mit schönen Stränden locken und immer mal einen „autofreien“ Tag mit einplanen.
Unsere Flugroute führte uns über die USA / Newark. Emigration – oh Wunder – dauerte gerade mal 30 Minuten! Von hier aus noch knapp 5 Stunden Flug bis San Jose, wo wir gegen 21.30 Uhr landeten. Nur noch Shuttle zum Hotel, auf der Terrasse das erste einheimische Bier getrunken (Imperial - sehr zu empfehlen) und ab ins Bett.
Nach dem Frühstück Mietwagen übernommen und kurz nach 9 Uhr Abfahrt zum ersten Highlight, dem Vulkan Poas. Eine gut ausgebaute Straße führte uns zum Parkplatz auf ca. 2500m und dann weiter zu Fuß. Laut Reiseführer sollte man vor 10 Uhr auf den Vulkanen sein, weil später meist Wolken reinziehen und es nichts mehr zu sehen gibt. Ich wurde die letzten Meter immer schneller und dann lag er zu meinen Füßen, der grau-bläulich schimmernde Kratersee des Poas, dazu gab es noch ab und zu paar Rauchwölkchen aus dem aktiven Vulkan. Toll, einer von meinen 3 zu besuchenden Vulkanen hatte sich uns in voller Pracht gezeigt. Es dauerte auch gar nicht lange und kurze Zeit später zogen die ersten Wolkenfetzen heran und hüllten das ganze in eine weiße Decke.
Unser Tagesziel war für heute die nördliche Pazifikküste – Playa Grande am Nationalpark Marino Las Baulas. Panamericana – wer hat noch nicht von dieser bekannten Straße gehört oder geträumt. Für mich war das immer eine sehr gut ausgebauter, breiter Highway – also unsere normale Straße ist glaub ich breiter und besser gekennzeichnet. Die LKW fahren wie vom Teufel verfolgt und selbst vor Kurven überholt dich noch so ein Wahnsinniger mit Anhänger! Wir waren froh als wir unsere Abfahrt zur Halbinsel Nicoya erreicht hatten. Pünktlich zum Sonnenuntergang standen wir am Strand und checkten ins Hotel El Manglar ein. Von Henning, dem deutschen Pächter der Anlage konnten wir uns viele Tipps für die Umgebung holen und sparten so Zeit für lästiges suchen. Die Anlage lag keine 50m vom traumhaften Strand entfernt und dahinter nichts als Wildnis, die zum Glück auch nicht mehr bebaut werden darf. Gegen 5 Uhr früh hörte man dann die Wildnis – Brüllaffen ließen uns aus dem Schlaf schrecken und nach und nach stimmten immer mehr andere Tiere in das Morgenkonzert ein. Jeden Morgen statt Weckerklingeln eben Brüllaffen! Unser nächstes Ziel lag wieder ziemlich mittig, Vulkan und Lake Arenal. Durch Weideland ging es nun wieder bergauf und wir erreichten nach knapp 4 Stunden Fahrt (ca. 160 km) den Lake Arenal und sahen schon von weitem den perfekten Kegel des Vulkan Arenal, den wir bei unserer Fahrt rund um den See immer in Sichtweite hatten. Wir hatten in der Arenal Observatory Lodge reserviert und hatten selbst vom Bett aus den Vulkan genau vor uns. Der Arenal ist ja aktiv und schleudert mit schöner Regelmäßigkeit glühende Steine aus seinem Schlund. Tagsüber hörte man nur das poltern und rollen der Steine, aber nachts war es ein beeindruckendes Schauspiel, die glühenden Steine zu beobachten. Ich konnte mich jedenfalls kaum losreißen und saß die halbe Nacht auf dem Balkon. Tagsüber machten wir eine Tour über die Hanging Bridges und eine Wanderung mit Tierbeobachtung zu einem alten Lavastrom des Arenals. Eigentlich wollte ich ja gar nicht weg von meinem Aussichtspunkt auf unserem Balkon. An beiden Tagen dort klare Sicht, was will man mehr! Mal wieder stand ein Ortswechsel an und wir fuhren an die Karibikküste. Endlich bekam man mal ein kleines Gefühl für die riesigen Obstanbauflächen Costa Ricas. Etliche Kilometer nur Ananasfelder, denen folgten dann Bananenplantagen und dann kamen die Papaya-Bäumchen. Mangobäume standen sowieso überall voll beladen rum. Was für ein Reichtum der Natur. Auf dieser Seite erwartete uns ein etwas anderer Menschenschlag. Jamaikanische Einwanderer hatten für frisches Blut gesorgt. Möchtegern Rastafaris sah man überall, Regaemusik dudelte aus den Restaurants, das Essen ging mehr in die karibische Richtung und es war alles etwas lockerer. Die Bungalows Azania waren unser Quartier für die nächsten Tage, eine wirklich schöne Anlage in einem tropischen Garten. Ganz in der Nähe hier der Cahuita NP mit traumhaften feinen Sandstränden und Palmenbewuchs bis ans Ufer. Affenherden toben herum und die männlichen Brüllaffen mußten sich natürlich wieder lautstark bemerkbar machen. Ein anderer Ausflug führte uns nach Manzanillo, ziemlich nahe Richtung Panama – auch hier wieder alles NP mit wunderschönen Wanderwegen.
Wer rastet der rostet – also diesmal auf ins Hochland. Die Orosi-Lodge im gleichnamigen Orosi-Tal war unser Ziel für weitere 2 Nächte. Der Lodge angeschlossen ist ein sehr schönes Cafe, wo es auch das leckerste Frühstück der ganzen Reise gab. Ein Vulkan stand noch auf meiner Wunschliste – der Irazu, mit 3432m der höchste des Landes. Zwei mal war das Glück auf unserer Seite, sollten wir wirklich das Glück haben alle Drei ohne Wolken zu sehen? Vom Hotel konnte man theoretisch den Irazu sehen, aber dicke Wolken versperrten die Sicht. Wir fuhren trotzdem kurz nach 8 Uhr los. Die Straße schraubte sich höher und höher. Auf so 2000m war grad die Kartoffelernte im Gange und mit einem Mal waren wir in der Wolkendecke und darüber schien die Sonne! Die Straße war wieder bis ganz nach oben voll ausgebaut und wir erreichten kurz nach neun den Parkplatz. Von dort waren es ca. 400m zu laufen und dann erreichte man die Absperrzäune. Da lag er uns dann zu Füßen. Ein wunderschöner giftgrüner Kratersee mit schönen gelben Rändern. Bei voller Sonne waren die Farben wunderbar am leuchten. Ringsum steil abfallende Kraterwände, so eine richtig schöne Mondlandschaft. Gut das meine Kamera genügend Speicherplatz hatte. Es dauerte gar nicht lange und die ersten Wolkenfetzen zogen in den Krater und eine halbe Stunde später war alles dicht. Gut gelaunt rollten wir wieder den Berg hinunter und besuchten noch den botanischen Garten von Paraiso.
Laut Reiseführer sind die Vulkane die meiste Zeit des Jahres in den Wolken versteckt, doch wir haben alle Drei zu sehen bekommen.
Vom Orosital ging es zur letzten Station unserer Reise, an die zentrale Pazifikküste nach Manuel Antonio.
Ein großes Stück des Weges legten wir wieder auf der Panamericana (Interamericana) zurück, die auf diesem Abschnitt den bekannten Cerro de la Muerte passiert, den mit über 3400m höchsten Punkt der gesamten Straße. Durch Erdrutsche fehlte ab und zu mal die Hälfte der Fahrbahn, aber das wird hier nicht so dramatisch bewertet. Ein paar Schilder aufgestellt und abgesperrt. Der Verkehr reiht sich ein und beim vorbeifahren guckt man dann doch etwas skeptisch den abgerutschten Hang runter. Wir reden hier nicht von 20m! Nach ner Stunde nur bergauf, musste es ja auch mal wieder runter gehen und nun mal Benzin sparend rollten wir wieder hinab ins Küstengebiet. Über eine ca. 20 km Schotterpiste, hier konnte man endlich mal Gas geben, erreichten wir Quepos und damit wieder die Zivilisation. Ab dem Flughafen war die Straße geteert und relativ schnell waren wir an der Küste bei Manuel Antonio. 3 Tage Badeurlaub mit kleinen Wandertouren. Wir wohnten im Hotel Karahe, mit einem Haupthaus im Garten und kleinen Bungalows oben am Hang mit Meerblick. Zu Hause beim buchen kam für uns nur der kleine Bungalow in Frage, wem stört schon der Zusatz – nur über ansteigende Treppen erreichbar! Bei 40 Grad und schön Luftfeuchtigkeit sieht das dann etwas anders aus, besonders wenn man mal eben was vergessen hatte! Aber nach paar Minuten ruhig sitzen und still vor sich hin tropfen war alles wieder ok. Zu unserem Bungalow gehörte noch ein mindestens 60 cm langer Leguan, der Häuptling der ganzen Bande und da er dort das ganze Jahr lebt, muss er auch nicht rüber gehen wenn wir kommen! Das sind ja noch richtige Urviecher und wir konnten ihre Machtkämpfe so richtig aus nächste Nähe beobachten. Der Manuel Antonio NP erstreckt sich nicht weit vom Hotel über 2 Halbinseln und hier haben wir endlich unser erstes Faultier gesehen – und es hat sich sogar bewegt! Die restliche Zeit verbrachten wir am Strand – der hier auch wieder feinsandig und flach abfallend ist. Auf der Fahrt zurück nach Alajuela stoppten wir noch vor der Brücke über den Rio Tarcoles. Im seichten Wasser des Flusses bzw. im Uferschlamm tummelten sich vielleicht ca. 15 Krokodile von ordentlicher Größe. Also unter 2m war da keines dabei! Auch die schönste Tour geht einmal zu Ende und nach Abgabe unseres Mietwagens landeten wir wieder in unserem Anfangshotel und ließen bei ein paar Flaschen Imperial noch mal das Gesehene Revue passieren. Auf jeden Fall kann man hier zum Wiederholer werden. Wir waren angenehm von der Sauberkeit im Land überrascht. Supermärkte und kleine Läden gab es überall, so dass Wasser, Bier, Kekse usw. jederzeit gekauft werden konnten. Mittag aßen wir meist in einheimischen Sodas, z.B. Reis mit Huhn für ca. 3 Euro. Abends Steak oder Fisch, nie teurer als 10 Euro pro Nase. Jetzt kein Billigland, aber auch kaum Wucherpreise vorgefunden. Als Richtlinie für die Fahrerei – für ca. 40 km braucht man 1 Stunde und die Polizei steht an jeder Ecke mit Laserpistolen. Wir waren brav und mussten kein einziges Mal zahlen. Kamen nur einmal in eine große Polizeikontrolle, da standen dann plötzlich 5 Polizisten mit MG auf uns gerichtet ums Auto und wollten den Ausweis sehen. Am nächsten Tag hörten wir dann, dass aus einer Polizeistation paar Kilo weißes Pulver geklaut worden sind. Fühlten uns während der ganzen Reise sehr sicher und wurden auch selbst am Strand kaum von Händlern angesprochen. Es gab zwar Bier- und Obstverkäufer, die fragten aber nur von weitem.
So, ist doch etwas ausführlicher geworden. Das also waren unsere Erlebnisse und unsere persönlichen Eindrücke von Costa Rica im März/April 2009.


Wer sich selbst schon mal mit dem Reiseziel Costa Rica befasst hat, weiß wie abwechslungsreich und verschieden das Land ist.
Da mehr wie 14 Tage für uns nicht machbar sind, galt es, 13 Übernachtungen so zu verteilen, dass ein Gleichgewicht zwischen Entdeckungstouren und Erholungstagen entsteht. Mein Freund ist kein Fan von langen Flugreisen, aber auf meiner Wunschliste standen die Vulkane Costa Ricas schon lange. Also musste ich ihn mit schönen Stränden locken und immer mal einen „autofreien“ Tag mit einplanen.
Unsere Flugroute führte uns über die USA / Newark. Emigration – oh Wunder – dauerte gerade mal 30 Minuten! Von hier aus noch knapp 5 Stunden Flug bis San Jose, wo wir gegen 21.30 Uhr landeten. Nur noch Shuttle zum Hotel, auf der Terrasse das erste einheimische Bier getrunken (Imperial - sehr zu empfehlen) und ab ins Bett.
Nach dem Frühstück Mietwagen übernommen und kurz nach 9 Uhr Abfahrt zum ersten Highlight, dem Vulkan Poas. Eine gut ausgebaute Straße führte uns zum Parkplatz auf ca. 2500m und dann weiter zu Fuß. Laut Reiseführer sollte man vor 10 Uhr auf den Vulkanen sein, weil später meist Wolken reinziehen und es nichts mehr zu sehen gibt. Ich wurde die letzten Meter immer schneller und dann lag er zu meinen Füßen, der grau-bläulich schimmernde Kratersee des Poas, dazu gab es noch ab und zu paar Rauchwölkchen aus dem aktiven Vulkan. Toll, einer von meinen 3 zu besuchenden Vulkanen hatte sich uns in voller Pracht gezeigt. Es dauerte auch gar nicht lange und kurze Zeit später zogen die ersten Wolkenfetzen heran und hüllten das ganze in eine weiße Decke.
Unser Tagesziel war für heute die nördliche Pazifikküste – Playa Grande am Nationalpark Marino Las Baulas. Panamericana – wer hat noch nicht von dieser bekannten Straße gehört oder geträumt. Für mich war das immer eine sehr gut ausgebauter, breiter Highway – also unsere normale Straße ist glaub ich breiter und besser gekennzeichnet. Die LKW fahren wie vom Teufel verfolgt und selbst vor Kurven überholt dich noch so ein Wahnsinniger mit Anhänger! Wir waren froh als wir unsere Abfahrt zur Halbinsel Nicoya erreicht hatten. Pünktlich zum Sonnenuntergang standen wir am Strand und checkten ins Hotel El Manglar ein. Von Henning, dem deutschen Pächter der Anlage konnten wir uns viele Tipps für die Umgebung holen und sparten so Zeit für lästiges suchen. Die Anlage lag keine 50m vom traumhaften Strand entfernt und dahinter nichts als Wildnis, die zum Glück auch nicht mehr bebaut werden darf. Gegen 5 Uhr früh hörte man dann die Wildnis – Brüllaffen ließen uns aus dem Schlaf schrecken und nach und nach stimmten immer mehr andere Tiere in das Morgenkonzert ein. Jeden Morgen statt Weckerklingeln eben Brüllaffen! Unser nächstes Ziel lag wieder ziemlich mittig, Vulkan und Lake Arenal. Durch Weideland ging es nun wieder bergauf und wir erreichten nach knapp 4 Stunden Fahrt (ca. 160 km) den Lake Arenal und sahen schon von weitem den perfekten Kegel des Vulkan Arenal, den wir bei unserer Fahrt rund um den See immer in Sichtweite hatten. Wir hatten in der Arenal Observatory Lodge reserviert und hatten selbst vom Bett aus den Vulkan genau vor uns. Der Arenal ist ja aktiv und schleudert mit schöner Regelmäßigkeit glühende Steine aus seinem Schlund. Tagsüber hörte man nur das poltern und rollen der Steine, aber nachts war es ein beeindruckendes Schauspiel, die glühenden Steine zu beobachten. Ich konnte mich jedenfalls kaum losreißen und saß die halbe Nacht auf dem Balkon. Tagsüber machten wir eine Tour über die Hanging Bridges und eine Wanderung mit Tierbeobachtung zu einem alten Lavastrom des Arenals. Eigentlich wollte ich ja gar nicht weg von meinem Aussichtspunkt auf unserem Balkon. An beiden Tagen dort klare Sicht, was will man mehr! Mal wieder stand ein Ortswechsel an und wir fuhren an die Karibikküste. Endlich bekam man mal ein kleines Gefühl für die riesigen Obstanbauflächen CostaRicas. Etliche Kilometer nur Ananasfelder, denen folgten dann Bananenplantagen und dann kamen die Papaya-Bäumchen. Mangobäume standen sowieso überall voll beladen rum. Was für ein Reichtum der Natur. Auf dieser Seite erwartete uns ein etwas anderer Menschenschlag. Jamaikanische Einwanderer hatten für frisches Blut gesorgt. Möchtegern Rastafaris sah man überall, Regaemusik dudelte aus den Restaurants, das Essen ging mehr in die karibische Richtung und es war alles etwas lockerer. Die Bungalows Azania waren unser Quartier für die nächsten Tage, eine wirklich schöne Anlage in einem tropischen Garten. Ganz in der Nähe hier der Cahuita NP mit traumhaften feinen Sandstränden und Palmenbewuchs bis ans Ufer. Affenherden toben herum und die männlichen Brüllaffen mußten sich natürlich wieder lautstark bemerkbar machen. Ein anderer Ausflug führte uns nach Manzanillo, ziemlich nahe Richtung Panama – auch hier wieder alles NP mit wunderschönen Wanderwegen.
Wer rastet der rostet – also diesmal auf ins Hochland. Die Orosi-Lodge im gleichnamigen Orosi-Tal war unser Ziel für weitere 2 Nächte. Der Lodge angeschlossen ist ein sehr schönes Cafe, wo es auch das leckerste Frühstück der ganzen Reise gab. Ein Vulkan stand noch auf meiner Wunschliste – der Irazu, mit 3432m der höchste des Landes. Zwei mal war das Glück auf unserer Seite, sollten wir wirklich das Glück haben alle Drei ohne Wolken zu sehen? Vom Hotel konnte man theoretisch den Irazu sehen, aber dicke Wolken versperrten die Sicht. Wir fuhren trotzdem kurz nach 8 Uhr los. Die Straße schraubte sich höher und höher. Auf so 2000m war grad die Kartoffelernte im Gange und mit einem Mal waren wir in der Wolkendecke und darüber schien die Sonne! Die Straße war wieder bis ganz nach oben voll ausgebaut und wir erreichten kurz nach neun den Parkplatz. Von dort waren es ca. 400m zu laufen und dann erreichte man die Absperrzäune. Da lag er uns dann zu Füßen. Ein wunderschöner giftgrüner Kratersee mit schönen gelben Rändern. Bei voller Sonne waren die Farben wunderbar am leuchten. Ringsum steil abfallende Kraterwände, so eine richtig schöne Mondlandschaft. Gut das meine Kamera genügend Speicherplatz hatte. Es dauerte gar nicht lange und die ersten Wolkenfetzen zogen in den Krater und eine halbe Stunde später war alles dicht. Gut gelaunt rollten wir wieder den Berg hinunter und besuchten noch den botanischen Garten von Paraiso.
Laut Reiseführer sind die Vulkane die meiste Zeit des Jahres in den Wolken versteckt, doch wir haben alle Drei zu sehen bekommen.
Vom Orosital ging es zur letzten Station unserer Reise, an die zentrale Pazifikküste nach Manuel Antonio.
Ein großes Stück des Weges legten wir wieder auf der Panamericana (Interamericana) zurück, die auf diesem Abschnitt den bekannten Cerro de la Muerte passiert, den mit über 3400m höchsten Punkt der gesamten Straße. Durch Erdrutsche fehlte ab und zu mal die Hälfte der Fahrbahn, aber das wird hier nicht so dramatisch bewertet. Ein paar Schilder aufgestellt und abgesperrt. Der Verkehr reiht sich ein und beim vorbeifahren guckt man dann doch etwas skeptisch den abgerutschten Hang runter. Wir reden hier nicht von 20m! Nach ner Stunde nur bergauf, musste es ja auch mal wieder runter gehen und nun mal Benzin sparend rollten wir wieder hinab ins Küstengebiet. Über eine ca. 20 km Schotterpiste, hier konnte man endlich mal Gas geben, erreichten wir Quepos und damit wieder die Zivilisation. Ab dem Flughafen war die Straße geteert und relativ schnell waren wir an der Küste bei Manuel Antonio. 3 Tage Badeurlaub mit kleinen Wandertouren. Wir wohnten im Hotel Karahe, mit einem Haupthaus im Garten und kleinen Bungalows oben am Hang mit Meerblick. Zu Hause beim buchen kam für uns nur der kleine Bungalow in Frage, wem stört schon der Zusatz – nur über ansteigende Treppen erreichbar! Bei 40 Grad und schön Luftfeuchtigkeit sieht das dann etwas anders aus, besonders wenn man mal eben was vergessen hatte! Aber nach paar Minuten ruhig sitzen und still vor sich hin tropfen war alles wieder ok. Zu unserem Bungalow gehörte noch ein mindestens 60 cm langer Leguan, der Häuptling der ganzen Bande und da er dort das ganze Jahr lebt, muss er auch nicht rüber gehen wenn wir kommen! Das sind ja noch richtige Urviecher und wir konnten ihre Machtkämpfe so richtig aus nächste Nähe beobachten. Der Manuel Antonio NP erstreckt sich nicht weit vom Hotel über 2 Halbinseln und hier haben wir endlich unser erstes Faultier gesehen – und es hat sich sogar bewegt! Die restliche Zeit verbrachten wir am Strand – der hier auch wieder feinsandig und flach abfallend ist. Auf der Fahrt zurück nach Alajuela stoppten wir noch vor der Brücke über den Rio Tarcoles. Im seichten Wasser des Flusses bzw. im Uferschlamm tummelten sich vielleicht ca. 15 Krokodile von ordentlicher Größe. Also unter 2m war da keines dabei! Auch die schönste Tour geht einmal zu Ende und nach Abgabe unseres Mietwagens landeten wir wieder in unserem Anfangshotel und ließen bei ein paar Flaschen Imperial noch mal das Gesehene Revue passieren. Auf jeden Fall kann man hier zum Wiederholer werden. Wir waren angenehm von der Sauberkeit im Land überrascht. Supermärkte und kleine Läden gab es überall, so dass Wasser, Bier, Kekse usw. jederzeit gekauft werden konnten. Mittag aßen wir meist in einheimischen Sodas, z.B. Reis mit Huhn für ca. 3 Euro. Abends Steak oder Fisch, nie teurer als 10 Euro pro Nase. Jetzt kein Billigland, aber auch kaum Wucherpreise vorgefunden. Als Richtlinie für die Fahrerei – für ca. 40 km braucht man 1 Stunde und die Polizei steht an jeder Ecke mit Laserpistolen. Wir waren brav und mussten kein einziges Mal zahlen. Kamen nur einmal in eine große Polizeikontrolle, da standen dann plötzlich 5 Polizisten mit MG auf uns gerichtet ums Auto und wollten den Ausweis sehen. Am nächsten Tag hörten wir dann, dass aus einer Polizeistation paar Kilo weißes Pulver geklaut worden sind. Fühlten uns während der ganzen Reise sehr sicher und wurden auch selbst am Strand kaum von Händlern angesprochen. Es gab zwar Bier- und Obstverkäufer, die fragten aber nur von weitem.
So, ist doch etwas ausführlicher geworden. Das also waren unsere Erlebnisse und unsere persönlichen Eindrücke von Costa Rica im März/April 2009.
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Monti
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von Monti »

Vielen Dank Pippi, war sehr interessant und kurzweilig !!!!
Klingt richtig toll, war sicher ein Super-Urlaub !
Vielleicht könntest Du ja noch das eine oder andere Bild mit einstellen *bettelnd glotz* ?
Wäre echt Schön.
Frage ? Sollte man diesen Reisebericht nicht in der Rubrik "Andere Länder" postieren ?
Auch wenn er doppelt eingefügt ist - Ein toller Bericht (Habe es recht schnell bemerkt :wink: ).
Gruß
Monti
Die Seychellen waren schon immer "unser Traum"
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rookie
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von rookie »

Hi pippi,

danke für den Bericht! Hat Spaß gemacht und wiedermal Fernweh erzeugt.

Gruß Rookie
But anyway, I made a big mistake to join the conversation.
I will never do it again.
It really has no sense.
[i]A wise forum member[/i]

http://www.bgp-welt.de
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Mission1
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von Mission1 »

Hallo Pippi,

da dieses Land ebenso wie Belize ebenfalls noch ganz vorn auf meinem Reisewunschzettel steht, habe ich mich über deinen Bericht sehr gefreut, Leider ohne Bilder, gibts noch welche??

VG
Mission1
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky
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pippi
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Ja also, Bilder gibts ganz viele - im Moment sind es 398.
Ich möchte schon noch welche reinstellen, hab aber davon keinen Schimmer.
Am WE nimmt sich mein Sohn der Sache an, hoffentlich klappts?
LG
Romy
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Tramp
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von Tramp »

pippi hat geschrieben:Ja also, Bilder gibts ganz viele - hoffentlich klappts? LG Romy
Hoffe ich auch! :D

LG Tramp
... und klagen über den Rummel, auch wenn sie selbst ein Teil davon sind ...
WDR, bedrohte Paradiese, 3. August 2009
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pippi
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Hier die Bilder
Vulkan Poas bei Alajuela
Vulkan Poas bei Alajuela
012.JPG (77.25 KiB) 31861 mal betrachtet
[attachment=0]012.JPG
Zuletzt geändert von pippi am 30 Mai 2009 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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pippi
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Nummer 2
der klassische Kegelvulkan - Vulkan Arenal am Lage Arenal- spuckt regelmäßig glühende Steine im Moment in Richtung Observatory Lodge
der klassische Kegelvulkan - Vulkan Arenal am Lage Arenal- spuckt regelmäßig glühende Steine im Moment in Richtung Observatory Lodge
105.JPG (55.08 KiB) 31856 mal betrachtet
Zuletzt geändert von pippi am 30 Mai 2009 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
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pippi
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Nummer 3
Karbikküste bei Puerto Viejo
Karbikküste bei Puerto Viejo
153.JPG (62.7 KiB) 31853 mal betrachtet
Zuletzt geändert von pippi am 30 Mai 2009 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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pippi
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Nummer 4
im Refugio National Manzanillo/ Karibikküste unweit der Grenze nach Panama
im Refugio National Manzanillo/ Karibikküste unweit der Grenze nach Panama
207.JPG (77.62 KiB) 31847 mal betrachtet
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Nummer 5
Irazu - größter und höchstgelegener Vulkan Costa Ricas -3432 m, Blick in den Kratersee,  Die Sonne ließ den See mit seinen Giftfarben noch so richtig schön leuchten!
Irazu - größter und höchstgelegener Vulkan Costa Ricas -3432 m, Blick in den Kratersee, Die Sonne ließ den See mit seinen Giftfarben noch so richtig schön leuchten!
243.JPG (70.63 KiB) 31844 mal betrachtet
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Nummer 6
unser Haustier und Wachhund im Hotel Karahe/Manuel Antonio
unser Haustier und Wachhund im Hotel Karahe/Manuel Antonio
298.JPG (102.25 KiB) 31840 mal betrachtet
Zuletzt geändert von pippi am 30 Mai 2009 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Nummer 7
Weißgesicht-Kapuzineraffe- die waren überall und ganz schön neugierig. Wir haben mal getestet und unseren Rucksack ein Stück von uns weg gestellt. Es dauerte nicht lange und die erste kleine Hand versuchte unter den festzugeschnürrten "Deckel" unseres Rucksackes zu gelangen.
Weißgesicht-Kapuzineraffe- die waren überall und ganz schön neugierig. Wir haben mal getestet und unseren Rucksack ein Stück von uns weg gestellt. Es dauerte nicht lange und die erste kleine Hand versuchte unter den festzugeschnürrten "Deckel" unseres Rucksackes zu gelangen.
334.JPG (60.09 KiB) 31834 mal betrachtet
Zuletzt geändert von pippi am 30 Mai 2009 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von pippi »

Und das letzte die Nummer 8
Pazifikküste bei Manuel Antonio - es geht hier schön flach ins Wasser. Selbst nach gut 30m war ich noch nicht unter Wasser. (1.62m groß bzw. klein) In die andere Richtung sind es ca. 10 Minuten zu Fuß zum Eingang des Manuel Antonio Nationalparks.
Pazifikküste bei Manuel Antonio - es geht hier schön flach ins Wasser. Selbst nach gut 30m war ich noch nicht unter Wasser. (1.62m groß bzw. klein) In die andere Richtung sind es ca. 10 Minuten zu Fuß zum Eingang des Manuel Antonio Nationalparks.
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Monti
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Re: Costa Rica – Vulkane und Me(e)hr

Beitrag von Monti »

Sehr schöne Bilder - Viiiieeelen Dank !!
Gruß
Monti
Die Seychellen waren schon immer "unser Traum"
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