Auch unsere Fähre legte pünktlich ab. Beim Verlassen dieses kleinen Paradieses blickte ich etwas melancholisch zurück, bis es am Horizont verschwand

Vorbei an anderen Juwelen des Ostindiks, wurde irgendwann das neue Ziel erreicht. Die Zeit schien in diesem Fall eine untergeordnete Rolle zu spielen. Sie interessierte mich eigentlich überhaupt nicht. Viel wichtiger war der Anblick der Eilande, die sich wie Perlen in einem nicht endenden Gewässer erhoben. Jedes war anders geformt und verbarg Teile seiner Geheimnisse vor den Augen der vorbei Fahrenden, so, als würden sie mitteilen wollen, man solle sie doch aufsuchen, um ihre Rätsel zu lösen. Leider war der Aufenthalt zeitlich begrenzt.
Beim Verlassen des Wasservehikels wurden wir schon erwartet und los ging`s zum Beau Vallon. Victoria, die einzige Stadt der Seychellen, wies einen recht regen Verkehr auf, was auf europäische Verhältnisse hindeutete. Die in Reiseführern als kleinste Hauptstadt der Erde angegebene Ortschaft, wurde ihrem Ruf auch deshalb nicht gerecht, weil es einfach nicht stimmt! Da braucht man nur ein bisschen nachzublättern und stoßt auf eine Reihe von Kapitalen, die um einiges kleiner sind. So z.B. zählt Melekeok - die Hauptstadt von Palau - nur 391 Einwohner - Victoria 25.000 - und hat nur eine asphaltierte Straße, die zum Parlamentsgebäude führt - die anderen sind mehr oder weniger Urwaldpfade... Da ist Victoria schon "etwas" moderner. Außerdem hatte es "zu unserer Zeit" schon zwei Ampeln

Beim Überqueren des Passes, der Victoria vom Beau Vallon trennt, lernten wir auch schnell die Fahrweise der einheimischen Busfahrer kennen. Die schnitten die Kurven derart "exakt", dass jeder Tourist - die Einheimischen haben sich damit bestimmt schon abgefunden - egal, ob fromm oder atheistisch eingestellt, anfängt zu beten. Die - gemeint sind die Fahrer - kommen bestimmt alle ins himmlische Paradies und gießen dort die Blumen, weil sie so viele Menschen zu Lobeshymnen zum Oberboss bewegt haben, während die Pastoren die Ställe ausmisten müssen, weil während ihrer Predigten die Gläubigen vor Langeweile einschliefen...
Die Ankunft im Augerine war sehr freundlich. Ein vietnamesisches Paar führte Regie. Das Zimmer war ziemlich spartanisch eingerichtet, doch Komfort interessierte mich in diesen Breiten so viel, wie einen Eisbär die Kokospalme oder einen Pygmäen ein Nerzmantel...
Zwischen La Digue und Mahe
Vorbei an den Perlen des Ostindiks
Das Tagesziel rückt immer näher
Endlich Mahe
Auf geht`s zum Beau Vallon
Die letzten "Ausläufer" von ... Victoria
Der Empfangsraum im Augerine
Das Augerine
Von hier sind`s dreißig Meter bis zum Strand
Der Weg zum Strand