Harry K. hat geschrieben:Trotzdem verstehe ich nicht, daß auch du die Infrastruktur nutzt, dies aber nicht als Teil des Problem begreifst. Das ist für mich die Oberflächlichkeit, die du aber an anderen bemängelst.
Da hast Du mich wohl falsch verstanden bzw. vielleicht habe ich mich auch unklar ausgedrückt.
Natürlich nutze ich bei meinen Reisen die bestehende Infrastruktur des jeweiligen Landes. Es ist ja auch überhaupt nichts gegen Tourismus als solchen auszusetzten - von mir schon gar nicht, denn dafür verreise ich einfach zu gerne
Das eigentliche Problem sehe ich aber in dem steigenden
Anspruchsdenken vieler Touristen an das Reiseziel. Wenn ich irgendwo hinfahre, dann passe ich mich den dortigen Verhältnissen an und bin nicht enttäuscht oder sogar unzufrieden, dass ich dort mit einfachen Mitteln und einfachen Unterkünften zurecht kommen muss oder wenn ich keinen Pool habe, wenn ich auf holprigen Straßen unterwegs sein muss etc. In manchen Gegenden mit Wasserknappheit aber einer touristischen Sehenswürdigkeit gibt es trotzdem Luxushotels, die den Großteil des wichtigen Grundwassers für Springbrunnen, Pools etc. verschwenden, nur damit sich die Touristen "wohl" fühlen. Braucht es das wirklich? Meiner Meinung nach eben nicht!
Ich fahre doch nicht wegen irgendeines Hotels in das Land sondern einzig und allein wegen Natur und Kultur. Wenn genau das jedoch - natürlich aus kommerziellen Gründen - auf der Strecke bleibt, dann läuft irgendetwas verkehrt, denn das wirkliche Kapital des Landes wird verheizt bzw. verbaut.
Mission hat es schon erwähnt: Früher waren die Gründe bzw. das Hauptinteresse der Traveller von Destinations wie den Seychellen, Thailand, Costa Rica, Indonesien usw. etwas anders und nun verschiebt sich das Klientel der Touristen (leider) in einen anderen Bereich.
Natürlich will jeder im Land ein Stückchen vom Kuchen "Tourismus" abkriegen, was aber schließlich auch im extremen Bauboom von Hotels ausartet. Ein trauriges Beispiel dafür ist z.B. Costa Rica, wo die Hotels und Cabinas wie Pilze aus dem Boden sprießen, obwohl die Auslastung der bereits bestehenden Hotels kaum mehr als 20-30% ist - nur weil jeder neuer Hotelbesitzer glaubt auch ein Stückchen vom Kuchen zu ergattern.
Ich teile auch die Ansicht von Mission, dass an diesen Punkten der Staat lenkend eingreifen könnte. Baubeschränkungen, Bauauflagen, Verbot von Großkomplexen etc. sind da nur ein paar wenige Punkte.
Was wäre denn so schlimm daran, wenn z.B. nur eine begrenzte Anzahl an Touristen ins Land gelassen wird? Dadurch würde das Land nicht uninteressanter sondern eher das Gegenteil.
Harry K. hat geschrieben:Ich hab mit der ersten Antwort versucht klarzustellen, daß es immer mehr Menschen, und damit Touristen, gibt und weiterhin geben wird. Auch der von dir angesprochene angepasste Tourismus ist Teil des dynamischen Systems "Weltbevölkerung", das jeden Ort auf dieser Welt verändert hat und weiterhin verändern wird.
Natürlich ist das Problem der Überbevölkerung eines der schwerwiegendsten für unseren Planeten in der Zukunft, allerdings teile ich nicht Deine Schlussfolgerung bzgl. des dadurch gleichermaßen wachsenden Tourismus. Man sollte doch bitte auch mal darauf schauen, in welchen Teilen bzw. Bevölkerungsschichten der Welt die Bevölkerung hauptsächlich zunimmt - das sind nunmal nicht die Staaten bzw. Schichten, die jedes Jahr in den Urlaub fahren
