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Verfasst: 01 Aug 2007 21:27
von Gaby
seybrew hat geschrieben:Aus dem meinen ist es ihr inzwischen zu normal. :wink:
:)) :)) :))
seybrew hat geschrieben: P.S. Wenn Mrs. Seybrew nicht diese Sonnengarantie verlangen würde....
versuch's doch einfach mal mit 'nem großen Heizstrahler, dann klappt's vielleicht auch mal mit der Bretagne :wink:

Liebe Grüße
Gaby 8)

Verfasst: 01 Aug 2007 21:31
von Gaby
Andi hat geschrieben:Und ich glaube, ich muß auch mal in die Bretagne fahren.... ;)
kann ich dir nur wärmstens empfehlen, ist uns in mehr als 20 Jahren noch nicht langweilig geworden
für Tipps stehe ich jederzeit zur Verfügung, aber für dich geht's ja jetzt erst mal in wärmere Gefilde :wink:

Liebe Grüße
Gaby 8)

Verfasst: 01 Aug 2007 21:59
von Gaby
Teil 6

Es geht weiter Richtung Lorient. Wir entschließen uns nicht für den direkten Weg sondern fahren „par la côte“ in der Hoffnung, evtl einen schönen Campingplatz mit Meerblick zu finden. Aber weit gefehlt. Entlang des gesamten Küstenstreifens vor Lorient tanzt der Bär. Ich habe solche Menschenmassen zu dieser Jahreszeit in der Bretagne noch nirgends gesehen. Zu beiden Seiten der Küstenstraße befindet sich eine nicht enden wollende Schlange von geparkten Fahrzeugen und vom Strand ist vor lauter Leuten fast nichts mehr zu sehen, das erinnert mich schon an Fotos vom sog. „Teutonengrill“. Offensichtlich ist am heutigen Sonntag ganz Lorient unterwegs. Nix wie weg von hier.

Nach einer längeren Irrfahrt durch Lorient - ausgeschildert waren hier immer nur irgendwelche Stadtteile, deren Namen uns natürlich nichts sagte – sind wir dann endlich auf dem Weg Richtung Etel. Wir fahren über die Etelmündung und biegen dann ab nach St Cado. Ich wollte mir schon immer mal die Gezeitenmühle hier in Natura ansehen, die ich schon auf so vielen Fotos und Ansichtskarten bewundert habe. Zu meinem großen Bedauern liegt sie bei unserer Ankunft voll im Gegenlicht, also denkbar ungünstige Voraussetzungen für gute Fotos. Die winzige Insel St Cado ist zu Fuß über eine kleine Steinbrücke erreichbar. Sie liegt ganz idyllisch in der Abendsonne und ich kann mich gar nicht satt sehen. Eine kleine Kirche, ein Reetdachhaus, viele kleine Boote im Wasser, einfach schön.

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In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Campingplatz. Es ist zugegebenermaßen nicht der Allerschönste, aber alleine schon wegen der Aussicht am nächsten Morgen die Gezeitenmühle im Morgenlicht fotografieren zu können hätte ich mich dort gern für die kommende Nacht eingemietet. Leider streikt jedoch Matthias. Die Aussicht auf meine Fotosession am nächsten Morgen kann ihn – aus seiner Sicht wohl verständlich – nicht dazu bewegen, auf dem Campingplatz zu übernachten, der ihm absolut nicht gefällt.

Schweren Herzens steige ich also wieder ins Womo und wir fahren weiter Richtung Quiberon. Bereits am Kreisverkehr bei Plouharnel kommt uns eine riesige Blechlawine entgegen, die sich bis nach St Pierre-Quiberon staut. Wir kommen aus dem Staunen nicht raus, hier muss am Wochenende wirklich die Hölle los gewesen sein.
Wir mieten uns für eine Nacht auf dem Camping Beau Séjour ein. Nach dem Abendessen machen wir einen Spaziergang am Strand. Es dämmert bereits und in der Ferne können wir die Lichter entlang der Küste Richtung Süden erkennen.

Morgens nach dem Frühstück fahren wir zunächst nach Quiberon zum Einkaufen. Danach geht es an die Côte Sauvage. Hier stellen wir mit großem Staunen fest, dass seit unserem letzten Aufenthalt vor 4 Jahren fast sämtliche Parkplätze entlang der Küste mit Schranken in Höhe von 1.85m bis 2.10m versehen wurden. Selbst der große Womo-Parkplatz direkt am Ortsausgang von Quiberon existiert nicht mehr. Das ist schon sehr schade.

Die Sonne hält sich ziemlich bedeckt. Als wir jedoch zu einem meiner Lieblingsplätze an der Côte Sauvage kommen schafft sie es doch noch durch die Wolken. Es ist immer wieder schön hier zu stehen und auf die Brandung zu schauen, in der Ferne an der Pointe de Rohu auf den Felsen die wohl meistfotografierte Ruine Quiberons.

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Wir fahren weiter nach Portivy und genießen, wie schon so oft, den Blick von der Terrasse des Café du Port auf den kleinen Fischerhafen.
Nach einem Kaffee und einer heißen Schokolade fahren wir rüber auf die andere Seite der Halbinsel an den Strand von Beg Rohu. Im Gegensatz zur Côte Sauvage gleicht das Meer auf dieser Seite von Quiberon eher einem großen See. Es ist inzwischen wieder Ebbe und die Franzosen gehen ihrer Lieblingsfreizeitbeschäftigung, dem Pêche à Pied nach. Diesmal allerdings in einer uns bislang unbekannten Variante. In Gummihose und Gummijacke waten sie bis zur Schulter im Wasser, bewaffnet mit einem Käscher. Hinter sich her ziehen sie ein Behältnis, bestehend aus einem Gummireifen, an welchem ein Netz befestigt ist, um dort das erbeutete Meeresgetier unterzubringen. Während wir hier zu Mittag essen sind die Pecheurs eifrig bei der Arbeit. Ein älterer Franzose, der neben uns geparkt hat kommt in dieser Zeit mehrmals zu seinem Fahrzeug, um seinen Fang zu verstauen. Leider kann ich nicht sehen, um was genau es sich dabei handelt, da er seinen Fang durch Decken gegen die Sonne schützt.
Wir können auch noch eine Gruppe von Kindern beobachten, die – in Schwimmwesten gepackt – ihre ersten zaghaften Versuche unternehmen, das Meer in kleinen Katamaranen mit bunten Segeln zu bezwingen.

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Am späten Nachmittag mieten wir uns für die kommende Nacht auf dem Camping Les Jonces du Roches ein, wo wir bereits des öfteren waren.
Gegen Abend fahren wir dann noch mal nach Quiberon zum Einkaufen und drehen anschließend noch eine kurze Runde an der Côte Sauvage. Die Sonne steht bereits sehr tief und das Meer glitzert silberfarben.

Zurück auf dem Campingplatz müssen wir feststellen, dass ein recht großes Wohnmobil mit 4 Franzosen an Bord unmittelbar vor unserem Stellplatz steht und das obwohl auf dem großen Terrain fast alle Plätze frei sind. Etwas genervt packen wir Campingtisch und Campingstühle ein und ziehen um auf einen anderen Stellplatz.
Nach dem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang am Meer.

Nach dem Frühstück brechen wir unsere Zelte auf Quiberon ab. Ich kaufe beim Traiteur in St Pierre noch fürs Mittagessen ein und dann geht’s los Richtung Halbinsel Guérande.

In Auray legen wir einen Stopp ein, da ich gerne runter zum Hafen möchte. Das gestaltet sich allerdings etwas schwieriger als erwartet und wir kreuzen einige Male durch den Ort. Ab und an taucht auch mal ein Schild in Richtung Port auf, aber spätestens an der nächsten Kreuzung rätseln wir wieder wo es nun weiter geht. Als Matthias schon fast so weit ist das Handtuch zu werfen gelangen wir endlich zu einem Parkplatz, von wo aus wir nach ca 10 Minuten Fußweg endlich den Hafen von Auray erreichen.

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Wir waren vor etwa 15 Jahren das letzte Mal hier und ich finde dieses Hafenviertel mit den etwas schiefen Fachwerkhäusern und dem Kopfsteinpflaster noch genau so idyllisch wie damals. Inzwischen ist der gesamte Hafenbereich für den Verkehr gesperrt, so dass man in aller Ruhe einen Kaffee in einer der zahlreichen Bars genießen kann, was wir dann auch tun. Als wir am Womo zurück sind ist es bereits Mittag und wir beschließen unseren Einkäufen vom Traiteur in St Pierre zu Leibe zu rücken. Hier erleben wir ein echtes kulinarisches Highlight, den Salade Créole. Ich konnte beim Traiteur schon alleine wegen des Namens nicht widerstehen und wir sind restlos begeistert von diesem Salat, bestehend aus Hühnerfleisch, Hirse und exotischen Früchten, gewürzt mit frischem Ingwer und Curry, für uns eine absolute kulinarische Neuentdeckung in der Bretagne. Beim Genuss dieses leckeren Salates werden Erinnerungen an die Seychellen wach.

Nach dem Essen geht’s weiter über La Roche Bernard und Guérande nach La Turballe. Hier hat sich zum Glück seit unserem Aufenthalt vor 2 Jahren nichts verändert. Wir drehen eine Hafenrunde und mieten uns wie immer auf dem Camping Les Chardons Bleu ein.
Gegen Abend fahren wir zurück in den Ort, parken das Womo an der Kirche und machen einen Bummel entlang des Hafenkais. Hier herrscht ein reges Treiben.

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Verfasst: 01 Aug 2007 22:20
von robhof
... bei der Betrachtung der schönen Bilder werden Erinnerungen an Roscoff wach (klingt ziemlich russisch, ist aber in der Bretagne). Dort gibt es ein traditionsreiches meeresbiologisches Institut, das von Lacaze-Dutiers irgendwann um 1860 herum gegründet wurde. Es war meine erste meeresbiologische Reise an die Atlantikküste mit diesen unglaublichen Gezeiten von ca. 6 -7 Metern. In diesen Gewässern allein zu tauchen (ich wollte nicht allein gehen, aber es war keiner da um mich zu begleiten), zwischen meterlangen Tangen, bei unvorstellbarer Strömung, das Wasser kalt und trüb ... das werde ich nie vergessen. Ich habe mich ziemlich gefürchtet ... :shock: Gesucht habe ich damals eine Braunalge (Sackwurzeltang, Saccorhiza), die bis zu 8 Meter lang wird, der größte Tang des Nordatlantiks. In der hohlen Knolle dieser Tangart lebt eine ziemlich ungewöhnliche Lebensgemeinschaft, darunter einige Fische ... Und genau die habe ich gesucht, und zum Glück auch gefunden (wenn ich wüsste, dass euch die Bretagne auch in dieser Hinsicht interessiert ..., könnte ich ... noch mehr ... darüber ... :oops: ).

Die Landschaft: einfach wunderbar! Gern würde ich die Bretagne wieder besuchen ... :)

Danke für den schönen Bericht!

Verfasst: 01 Aug 2007 23:18
von Gaby
robhof hat geschrieben:Die Landschaft: einfach wunderbar! Gern würde ich die Bretagne wieder besuchen ... :)
was hält dich davon ab? :wink:

extra dür dich das nachfolgende Foto von Roscoff :D

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Liebe Grüße
Gaby 8)

Verfasst: 02 Aug 2007 13:01
von Gaby
Teil 7

Es sind viele Hobbyangler zu Gange die teils mehr und teils weniger erfolgreich versuchen fürs Abendessen zu sorgen. Ab und zu läuft ein kleines buntes Fischerboot aus. Die Boote spiegeln sich im Licht der Abendsonne im Meer.

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Kurze Zeit später sitzen wir im Marie Galante und lassen uns eine Pizza mit Meeresfrüchten schmecken. Wir schaffen es anschließend gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang zu „unserem“ Stammplatz am Hafen.
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Die Flut hat gerade ihren Höchststand erreicht, die Möwen sitzen auf den wenigen nicht vom Meer überfluteten Felsen und das Sonnenlicht schimmert orangerot auf den Wellen.
Wenige Minuten später schafft es die Sonne gerade noch als roter Ball im Meer zu versinken bevor eine dunkle Wolkenfront aufzieht.

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Wir sitzen noch eine ganze Weile bei einem Gläschen Roten im Womo und lassen unsere Blicke übers Meer schweifen. In der Ferne beginnen einige Leuchttürme zu blinken und wir können vereinzelt die Lichter von kleinen Fischerbooten erkennen.

Morgens werden wir von der Sonne geweckt. Als wir dann zum Frühstücken nach La Turballe an den Hafen fahren kommt plötzlich Nebel auf. Während wir frühstücken reicht die Sicht gerade noch bis zu einigen strandnahen Felsen, auf denen sich eine kleine Schar Möwen niedergelassen hat.
Anschließend fahren wir durch die Marais de Salants - ein Sumpfgebiet, in dem Meersalz gewonnen wird - nach Le Croisic.

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Hier machen wir einen Bummel und kaufen fürs Mittagessen ein. Zum Abschluss gibt’s noch einen Grand Crème. Wir kommen gerade wieder zum Womo zurück als es zu regnen beginnt.

Wir fahren entlang der Côte Sauvage Richtung Batz-sur-mer und suchen ein schönes Plätzchen zum Mittagessen. Leider müssen wir feststellen, dass der Parkplatz, auf dem wir vor 2 Jahren noch standen, inzwischen auch mit einer Schranke versehen ist, was wir sehr bedauern. Wir fahren weiter Richtung Le Poliguen. Auf diesem Küstenabschnitt wurden seit unserem letzten Aufenthalt auf der dem Meer abgewandten Straßenseite einige neue Parkplätze angelegt, allerdings ebenfalls mit Schranke. Die 2.10 m schaffen wir mit unserem Womo gerade noch so und so stehen wir im Regen an der Côte Sauvage, essen unsere Meeresfrüchte und hoffen, dass das Wetter bald besser wird, leider Fehlanzeige.

Wir fahren nach Guérande. Der Hund muss mal raus also machen wir zunächst einen Spaziergang unter den großen Kastanienbäumen entlang der Stadtmauern. Als der Regen dann etwas nachlässt geht’s aber auch noch rein in die schönen Gassen der Altstadt mit den vielen kleinen Lädchen.

Gegen Abend fahren wir zurück nach La Turballe. Da es bereits wieder stärker regnet suchen wir erst mal Unterschlupf im Café du Port, wo wir uns einen Kir Breton genehmigen, dem alsbald ein weiterer folgt. Danach geht’s mit dem Womo zu unserem Parkplatz am Hafen. Die Sicht ist zwar etwas weiter als am Morgen, jedoch sind die Scheiben unseres Womos bereits nach kurzer Zeit so mit Regentropfen übersäht, dass kaum noch etwas anderes zu sehen ist. Wir lassen es uns trotzdem schmecken. Nach einer kurzen und recht feuchten Hunderunde gibt’s noch ein Gläschen Muscadet und wir fahren zurück zum Campingplatz.
Der Dauerregen hält an bis in die frühen Morgenstunden.

Als wir morgens aufstehen ist es zwar bedeckt aber zumindest regnet es nicht. Wir fahren zum Bäcker nach La Turballe rein und dann zum Hafen. Dort ist es heute allerdings durch die Arbeiten an einem Schiff auf dem Trockendock so laut, dass wir beschließen nicht hier zu frühstücken. Wir fahren nach Pen Bron, einem Naturreservat, das sich auf einer schmalen Landzunge befindet und zu La Turballe gehört., Hier haben wir einen schönen Ausblick bis rüber nach Batz-sur-mer. Ich beobachte mit dem Fernglas einige Reiher und Kormorane, die auf der Suche nach Nahrung am Küstensaum entlang waten.

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Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang bis ganz raus auf die Landzunge und schauen rüber nach Le Croisic. So langsam kommt die Sonne durch. Nachdem sich Gonzo eine Weile am Strand ausgetobt hat fahren wir durch die Marais de Salants nach Le Croisic. Unterwegs sehe ich viele Reiher und Ibisse die allerdings selbst für mein Tele recht weit weg sind.
In Le Croisic parken wir am Hafen und machen einen Spaziergang, an dessen Ende ein Besuch im Café steht.

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Danach fahren wir entlang der Côte Sauvage über Batz-sur-mer weiter Richtung Le Poliguen. Am Horizont ziehen dunkle Regenwolken vorbei und vereinzelt zaubert die Sonne durch kleine Lücken in der Wolkendecke helle Spots aufs Meer, die silberfarben glitzern. [/img]

Verfasst: 02 Aug 2007 14:27
von Gaby
letzter Teil

Als wir durch die Marais wieder zurück nach La Turballe fahren hat es kräftig aufgebrist. Ich mache unterwegs noch einige Fotos von den Salzfeldern, wo viele Salzbauern bei der Arbeit sind.
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Da wir morgen bereits losfahren wollen, bevor die Rezeption geöffnet ist bezahle ich bei unserer Rückkehr auf dem Campingplatz schon mal unsere 3 Nächte hier. Danach fahren wir nach La Turballe rein. Am Hafen ist noch viel Betrieb und es läuft ein Fischerboot nach dem andern ein.
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Wir setzten uns ins Café du Port und gönnen uns einen Kir, während wir weiter das Geschehen im Hafen beobachten. Wir beschließen den Abend mit einem Essen im Chaumière, wo ich meine letzten Austern für diesen Urlaub genieße. Während wir uns das Essen schmecken lassen verpasse ich – zumindest aus fotografischer Sicht – den faszinierendsten Sonnenuntergang des Urlaubes. Aber irgendwo muss man eben Prioritäten setzen.
Da es unser letzter Urlaubsabend hier ist beschließen wir ihn im Café du Port mit einem Gläschen Muscadet.

Wir fahren morgens nach Guérande und decken uns im örtlichen Supermarkt mit Vorräten ein, dann geht’s los Richtung Heimat.

Von der Heimfahrt gibt es dann – außer der Pleite mit unserem Campingplatz - nicht mehr viel zu berichten. Da wir keine Lust haben, die ganze Strecke an einem Tag zu fahren entscheiden wir uns für eine Zwischenübernachtung in der Champagne.
Wir wählen einen Ort, er nicht weit ab von unserer Route liegt. Da wir die Gegend kaum kennen verlassen wir uns auf unseren Michelin-Campingführer und laufen abends den Campingplatz in Epernay an.
Schon als wir den Platz von außen in Augenschein nehmen möchte ich am liebsten gleich weiterfahren. Aber Matthias hat keine große Lust mehr noch länger zu fahren und wir kennen leider keine Alternative in der Nähe, also mieten wir uns ein.
Schon die Lage an sich ist nicht gerade berauschend. Der Platz ist eingebettet zwischen 2 Sportplätze, liegt an einer stark befahrenen Straße und unweit einer Industrieanlage und zudem ist noch eine Bahnlinie in unmittelbarer Nähe. Es gibt zwar auch einen Fluss aber keine Spur von Idylle, so wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt auf als wir an der Rezeption mitgeteilt bekommen, dass sich auf dem Platz ein kleines Restaurant befindet. Allerdings währt unsere Freude nur so lange, bis wir dieses „Restaurant“ in Augenschein nehmen und feststellen, dass es sich hier lediglich um einen Imbißwagen mit 2 davor aufgestellten Holzbänken handelt.
Während wir es eigentlich gewohnt sind uns unseren Stellplatz selbst auszusuchen bekommen wir hier einen zugewiesen. Der gefällt uns allerdings nicht. Nach einem Rundgang über den Platz finden wir einen andern Stellplatz, mit dem wir uns anfreunden können. Also gehen wir zurück zur Rezeption und fragen, ob wir auf diesen Platz wechseln können. Wir bekommen zur Antwort, dass wir diesen Platz nur haben können, wenn wir Strom benötigen. Benötigen wir aber nicht. Da wir allerdings gerne diesen Stellplatz haben möchten erklären wir uns bereit, den Preis für den Strom, den wir nicht benötigen trotzdem zu zahlen. Irgendwie stoßen wir damit wohl auf ziemliches Unverständnis. Der Herr an der Rezeption meint noch wir bräuchten aber für diesen Platz ein sehr langes Anschlußkabel als wir ihm nochmals erklären, dass wir wirklich keinen Strom haben möchten. Kurz darauf stehen wir dann endlich auf dem gewünschten Platz. Wir stellen fest, dass sich auf dem Campingplatz einige recht merkwürdige Gestalten tummeln und noch keine halbe Stunde nach unserer Ankunft fährt bereits ein Streifenwagen der örtlichen Gendarmerie über den Platz. Etwa eine Stunde später findet die nächste Kontrollfahrt statt. Wo sind wir hier nur hingeraten? So hatten wir uns unseren letzten Urlaubsabend eigentlich nicht vorgestellt. Da hätten wir ja besser auf einem Autobahnparkplatz übernachtet.

Wider Erwarten verbringen wir dann eine relativ ruhige Nacht. Ich mache mit Gonzo im Morgennebel einen kurzen Spaziergang, am Wegesrand sehe ich unzählige Spinnennetze, in denen die Tautropfen glitzern.

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Wir verlassen den Platz noch vor dem Frühstück. An der Rezeption sitzt diesmal eine junge Frau, die uns keine zusätzlichen Gebühren für den sowieso nicht benötigten Strom berechnet.

Am Nachmittag treffen wir dann wieder zu Hause ein, wo wir abends beim Griechen unseren Urlaub noch mal in aller Ruhe Revue passieren lassen.

Verfasst: 02 Aug 2007 14:39
von Gaby
Es würde mich freuen, wenn ich euch mit diesem Bericht nebst Fotos die Bretagne etwas näher bringen konnte. Ich hoffe, der Bericht ist auch für nicht Ortskundige einigermaßen nachzuvollziehen, denn ich habe ihn ursprünglich für ein Bretagneforum geschrieben und die Orte sind den dortigen Usern natürlich alle bestens bekannt.
Anfang September gehts wieder für 3 Wochen in die Bretagne und ich freue mich schon sehr darauf :D

Kenavo (wie die Bretonen zu sagen pflegen)
Gaby 8)

Verfasst: 02 Aug 2007 14:49
von Anubis
Die Fotos sind fabelhaft! 8)

Verfasst: 02 Aug 2007 16:18
von robhof
,,, wirklich tolle Fotos, genau so wie ich sie liebe, so richtig "saftige", satte Farben, viel Kontrast :D ...

Verfasst: 02 Aug 2007 16:30
von boldie
robhof hat geschrieben:
,,, wirklich tolle Fotos, genau so wie ich sie liebe, so richtig "saftige", satte Farben, viel Kontrast
kann ich nur bewundernd zustimmen, aber auch interessant geschrieben :roll:

Verfasst: 02 Aug 2007 16:37
von Anubis
boldie hat geschrieben:aber auch interessant geschrieben :roll:
Ja, dem stimme ich auch zu. 8-)