
Schon am Tag nach der Ankunft gab es das erste Spektakel. Zahlreiche Einwohner und Touristen versammelten sich am Hafen für das ganz große Kino, gleich zwei Boote brannten hier lichterloh. Als ich eintraf, war eines davon schon hinter den Damm geschleppt worden, doch das andere brannte noch etwa eine Stunde fröhlich vor sich hin. Die Mobilfunkrechnungen der La Diguois schnellten an diesem Abend in die Höhe, Seybrewflaschen wurden herumgereicht und ein jeder schien seine eigene Theorie zum Hergang des Geschehens zu haben. Der allgemeine Konsens: die Insel hat keine Feuerwehr, wenn es brennt, dann brennt es... Und wir alle schauen zu! Von Versicherungsbetrug war die Rede, auch davon, daß eines der Boote einem bekannten Tourenveranstalter gehöre. Eine andere Theorie besagte, daß es sich nur um einen Maschinenschaden handeln könne. Dabei habe das Feuer von einem Boot zum anderen übergegriffen. Und schließlich kam doch noch "Feuerwehr"! Mit geschwenkten Außenbordmotoren wurde reichlich Wasser über das brennende Boot gespritzt und ein Todesmutiger sprang auf das noch glühende und qualmende Wrack, um zusätzlich Wasser aus Kisten und Eimern zu verteilen.
Das Ereignis sorgte noch tagelang für Gesprächsstoff. Auch lag der verkohlte Schrott noch ca. eine Woche im Hafenbecken herum, bevor er dann unbestätigten Meldungen zufolge vor der Insel im Meer entsorgt wurde.







