Donnerstag 30.08.07
Kurz nach dem Frühstück wurden wir vom Taxi abgeholt und zum Jetty gebracht. Dort reservierten wir gleich die Fähre für den Ausflug am Freitag und setzten kurze Zeit später nach La Digue über. Die Überfahrt war sehr ruhig und war schnell erledigt. Am Hafen angekommen wartete schon unser „Taxi“ auf uns. Bei dem „Taxi“ handelte es sich um einen Ochsenkarren, was für uns eine ganz neue Erfahrung darstellte. Der Besitzer war sehr nett und brachte uns in wenigen Minuten zu unserer Unterkunft. Als wir in der Pension Michel ankamen, wurden wir mit einem selbstgemachten Begrüßungssaft in Empfang genommen. Nach dem alle Formalitäten erledigt waren und wir unser Zimmer bezogen hatten, mieteten wir uns Fahrräder und gingen auf Erkundungsfahrt. Wir fuhren nach Norden mit Ziel Anse Patates. Scheinbar hatten wir die Nordspitze der Insel übersehen bzw. fuhren einfach zu weit und kamen schließlich an einen Punkt an der Weg nicht weiter führte. Also gings wieder retour, doch nicht fahrend sondern per pedes, da uns die Knie weh taten. Die Fahrräder waren einfach schrott und eine vernünftige Sitzposition war nicht zu finden. Da wir beide sehr gute, teure Fahrräder besitzen, war klar, dass wir uns mit so etwas nicht zufrieden geben wollten. Also gaben wir die Räder wieder zurück und entschlossen uns die Insel nur noch auf eigenen Füßen zu durchqueren. Ach ich sollte noch erwähnen, dass wir auf dem Rückweg die Anse Patates noch lokalisieren konnten, doch hat uns dieser Teil von La Digue überhaupt nicht gefallen. Vielleicht lag es am Wetter (bewölkt) oder an der Tatsache, dass gerade Ebbe herrschte. In hafennähe holte ich mir beim Take Away noch ein Hühnchen-Curry, welches geschmacklich gut war, nur musste man sich erst der vielen Knochen, Knorpel und Haut entledigen. Nach dem Essen begaben wir uns zum Source d'Agent. Nur dumm, dass wir trotz fortgeschrittener Uhrzeit (ca. 16Uhr) noch das Eintrittsgeld für den L’Union Estate Park zahlen mussten, aber egal wir wollten unbedingt hin.

Der Park war schön anzuschauen, was wir vom Source d’Agent nicht behaupten konnten. Inzwischen war wieder Flut, die Sonne schien auch nicht und überall lagen Touristen rum, hauptsächlich Italiener. Uns war klar, dass sich der Zauber, der von diesem Ort ausgeht, nur bei schönem Wetter, Ebbe und fehlenden Touristen entfalten konnte, deshalb wollten wir bei besseren Bedingungen wieder kommen. So schländerten wir noch ein wenig rum und begaben und später in unser Zimmer und gingen relativ früh zu Bett, da am nächsten Morgen der Ausflug anstand.
Ochsenkarren (der hat mich ziemlich angeschnauft, war wohl zu nah dran)

L’Union Estate


Freitag 31.08.07
Früh um 6.45 nahmen wir unser Frühstück zu uns und liefen dann gemütlich zum Jetty um nach Praslin überzusetzen. An diesem Morgen war es recht windig und der Himmel war grau, so schaukelte die Fähre auch etwas mehr als am Tag zuvor. Da wir damit jedoch kein Problem haben, fanden wir es eher lustig. In Praslin begaben wir uns zum Anfang des Landungsstegs um so besser gesehen werden zu können (auf dem Jetty war zu viel Trubel).
Dort warteten wir nun auf den Bus und warteten und warteten... . Inzwischen war es 10.15 und uns wurde klar, dass da was nicht stimmen konnte. Also hielt ich nach dem nächsten Fahrzeug von Mason’s ausschau und erklärte dem Fahrer unser Problem. Dieser telefonierte kurz und teilte mir mit, dass das Boot um 9 Uhr gestartet sei. Der Fahrer hatte uns am Jetty nicht bemerkt und ist einfach ohne uns losgefahren. Na toll, hatten wir uns doch extra so positioniert, dass jeder der zum Jetty rein- und rausfuhr an uns vorbei kam. Zusätzlich hielten wir den Mason’s Zettel in der Hand, was nicht zu übersehen war. Ganz toll, hatten wir nun zusammen 250 Euro in den Sand gesetzt? Der Fahrer war sehr nett und sichtlich bemüht uns behilflich zu sein. Ein Telefonat mit seiner Vorgesetzten ergab, dass wir den Ausflug an einem anderen Tag nachholen hätten können. Darüber wollten wir uns erst Gedanken machen, schließlich hatten wir keine Lust noch einen Tag auf La Digue zu verlieren, da wir nur noch 2 1/2 Tage verweilten. Wir vereinbarten, dass wir am Sonntag ins Mason’s Office in La Digue kommen würden um die Angelegenheit zu klären. Wir waren schon froh, dass man nicht uns die Schuld für dieses Missgeschick gab und fuhren wieder nach La Digue. Lustigerweise war das Wetter auf La Digue wesentlich besser und wir beschlossen zur Grand Anse und weiter zur Anse Cocos zu wandern. Der Fussmarsch betrug ca. 3 km auf Asphalt und weitere 3km über schmale Pfade. Die Grand Anse war sehr schön anzuschauen, doch auch hier waren die Wellen ziemlich heftig, welche einer italienischen Urlauberin ein paar Tage zuvor zum Verhängnis wurden. Sie wurde wohl auf einem Felsen stehend - beim fotografieren - von einer Welle ins Meer gerissen und ertrank. So etwas zu hören war nicht gerade ermutigend. Auf dem Weg von der Grand Anse zur Petite Anse nahmen wir wohl den falschen Weg, denn plötzlich gings nicht weiter und wir liefen zurück. Da der Weg kaum zu sehen war, mussten wir schon etwas suchen bis wir endlich wieder an der Grand Anse ankamen. Schließlich fanden wir den rechten Pfad und stießen zur Petite Anse vor. Dort hielten wir uns nicht lange auf und gingen gleich zur Anse Cocos weiter. Dieser Strand war wieder ein optisches Highlight auf unserer Reise, als holten wir die Kamera raus und es wurden einige Bilder gemacht. Baden war wieder nicht möglich bzw. nur am hinteren Ende in der geschützten kleinen Bucht. Doch lasse ich meine Kamera nur ungern allein am Strand liegen und so mussten wir auf ein erfrischendes Bad verzichten. Trotzdem war es hier sehr schön und wir liefen nur ungern zurück, doch war es schon spät und wir wollten nicht von der Dunkelheit überrascht werden. Der Rückweg war recht mühsam und meine Füße sahen schon sehr lediert aus, was an den noch fast neuen Teva-Sandalen lag. Abends probierten wir die Pizzeria aus und waren sehr angetan. Auch wenn der Tag enttäuschten startete, so fand er doch ein versöhnliches Ende.
auf dem Weg zur Grand Anse

Grand Anse

weiter zur Anse Cocos

Anse Cocos



Samstag 01.09.07
Es regnete den ganzen Vormittag und wir blieben somit lieber im Zimmer und schauten uns bisher gemachte Bilder an. Dass nach Regen wieder Sonne folgt, sollte sich auch hier zeigen, denn plötzlich hörte es auf und der Himmel war plötzlich überwiegend blau. Wir gingen also ein zweites Mal zum Source d’Agent. Also wieder Eintritt bezahlt und diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Es herrschte Ebbe und durch den Regen waren auch wenige Besucher unterwegs. Wir machten eine Vielzahl an Bildern und waren sehr angetan von den bizarren Felsformationen. Leider hielt das Wetter nicht und es kam wieder Regen, also stellten wir uns unter einen Felsen und warteten auf Besserung. Der Regen ließ schließlich wieder nach und wir fotografierten weiter. Später zog der Himmel wieder zu und wir liefen zurück zu unserem Zimmer. Abends holten wir uns dann zur Abwechslung mal wieder Pizza.

auf dem Weg zum Source d'Agent

am Source d'Agent



Titelbild eines hier sicherlich nicht unbekannten Reiseführers (die eine oder andere Palme fehlt mittlerweile)


Sonntag 02.09.07
Nach dem Frühstück gingen wir ins Mason’s Office und buchten unseren entgangenen Ausflug um. So sollten wir am Samstag vor unserer Abreise eine Umrundung von Mahé mit dem Catamaran machen. Zwar nicht unbedingt ein guter Ersatz, aber besser als nichts. Mittags gings dann wieder zum Source d’Agent, doch wir wollten nicht schon wieder Eintritt bezahlen und so gingen wir einfach am Hubschrauberlandeplatz entlang und zwängten uns durch ein Loch im Holzzaun und schon waren wir drin. Ansonsten passierte an unserem letzten Tag auf La Digue nichts Erwähnenswertes mehr. Ok, abends gabs mal wieder Pizza.
Fazit La Digue:
Meiner Meinung nach, wird ein viel zu großer Rummel um diesen Ort gemacht. Es gibt ein paar nette Plätze hier, aber dagegen stehen die Autos, die hier nicht nötig wären und nur dazu dienen die Tagesgäste zum Source d’Agent zu karren. Der Gestank, der von den Fahrzeugen ausgeht, lässt jedes Urlaubsfeeling verfliegen und passt hier definitiv nicht her. Trotzdem waren wir froh auf La Digue gewesen zu sein um uns eine Meinung bilden zu können. Meine Freundin dachte im Vorfeld der Reise, dass ihr La Digue am besten gefallen würde, doch so kam es ganz anders.

Die Strände sind zwar z.T. sehr schön, doch zum Baden ist Praslin besser geeignet.
Die Pension Michel kann ich allerdings wärmstens empfehlen, die Leute sind sehr nett und man fühlt sich sehr gut aufgehoben.