Fortsetzung:
Carriacou, die südlichste Insel der Genadinen, zu Grenada gehörend, hat uns angenehm überrascht. Sehr freundliche Leute, die uns am Hafen schon geraten haben, beim deutschen Tauchlehrer Tanki Müller zu übernachten. Mit dem Taxi sind wir das relativ kurze Stück nach Süden (über den Airstrip) gefahren und haben bei ihm im Paradise Inn an der „L’Esterre Bay“ eingecheckt. Tanki (Tankred ) war zu derzeit schon an die 60, aber ein kerniger und total netter Typ. Die Hotelanlage war von einem Bekannten finanziert worden und warf wohl nicht genug ab, um die Raten zu bezahlen. Seine (einheimische) Frau kochte hervorragend - wunderbar abends beim Sundown in der Beachbar

- hatte aber den ganzen Tag einen Baptistenprediger am Radio. Dieses „Geplärre“ nervte Tanki dermaßen, dass er es wohl nur mit viel Alkohol ertragen konnte. Dann wurde er melancholisch und verriet uns, dass er das Ganze nicht mehr lange mitmachen wollte.

.. Am nächsten Tag brachte er uns auf das Trauminselchen Sandy Island, wo wir glücklicherweise ganz alleine waren und den ganzen Tag schnorcheln, spielen (Boule mit Golfbällen) und faulenzen konnten.
Wie ich gehört habe, ist Tanki jetzt Teilhaber einer anderen Tauchschule auf Carriacou. Das Paradise Inn hat auch einen Besitzerwechsel erfahren und soll seitdem grottenschlecht geworden sein. Wer etwas Aktuelles über Tanki weiß, bitte melden!!
Der nächste Tag sollte sportlicher werden: wir haben die Insel fast komplett zu Fuß umrundet, einen schönen Strand nach dem anderen entdeckt, auch Berge von Riesenmuscheln (Lambis) und Mangroven. An diesem Tag lief ein Kricket-Spiel „England vs. Westindies“, so dass wir kaum eine Menschenseele gesehen haben. Nach einem Faulenzertag buchten wir einen Flug nach Union Island mit der Union Island Airline.
Zum Glück funktionierte noch eine der kleinen Propellermaschinen, so dass wir schon nach kurzem Flug auf Union Island (gehört zu St. Vincent und den Grenadinen) landeten. Eine Insel, auf der ich keinen längeren Urlaub verbringen möchte, alles ziemlich vergammelt, einschließlich des Clifton Hotels, und viele bekiffte Rastamen.
Wir hielten es 2 Tage aus, indem wir am ersten einen Katamaranausflug zu den Tobago Keys und Palm Island unternahmen. Das hat sich gelohnt. Einer der schönsten Tage unserer Reise. Als wir einen Flug nach Bequia buchen wollten, ging nix. Das letzte Flugzeug hatte Motorschaden. Ein Schiff ging auch erst 3 Tage später. Wir fragten dann bei einer Deutschen, die einen Souvenierladen in Clifton hatte, ob sie wüsste,wie wir von der Insel wegkämen. Sie wusste!, rief Martin an, einen Schotten, der eine kleine 2-sitzige Maschine hatte und auch sofort zusagte, uns zu helfen. Ich legte mich hinter die Sitze auf die Ablage und für 100 USD brachte uns Martin nach Bequia, eine Sightseeintour von oben war inklusive.

Auf Bequia wurd uns vom Taxifahrer das „Creole Garden Hotel“ empfohlen. Dieses wird witzigerweise von einem deutschen Ex-Seemann, Willi aus Marl im Ruhrgebiet und seiner Frau Dawn geleitet. Preiswert, sehr ordentlich und direkt oberhalb des Strandes an der Lower Bay. Sonnenuntergang inklusive. Am Strand dort tauchten viele alleinstehende Frauen, haupsächlich Amerikanerinnen auf, zu denen sich nach kurzer Zeit einheimische „Boys“ setzten. Nach noch kürzerer Zeit verschwanden die Pärchen. Willi klärte uns auf: ein Großteil der jungen Männer der Insel lebt von der Prostitution. In den USA ist diese Insel wohl einschägig bekannt.

In der „Hauptstadt“ Port Elisabeth haben wir abends wunderbar und preiswert gegessen. Bequia hat uns sehr gut gefallen, wir haben zwei längere Wanderungen an der einsamen Ostküste der Insel unternommen.
Die Überfahrt nach St. Vincent mit einenm alten Seelenverkäufer bot eine Überraschung. Mehrere ca. 10 m lange Wale und eine Reihe von Delfinen schwammen eine Stunde lang neben dem Schiff her. Ich weiß bis heute nicht, welche Wale es waren.
Falls es interessiert, kann ich noch etwas fortsetzten.