Donnerstag, 30. 6. 06 - Intependence Day
Wir marschierten den gewohnten Weg zur Bushaltestelle und fuhren heute Richtung Osten, unser Ziel war die Anse Capucine. Auf Grund des Feiertages war das Busfahren heute kostenlos. An den Anse Forbans Chalets stiegen wir aus und liefen nach rechts durch einen Palmenhain. Der Weg war ziemlich breit, wurde auch von PKWs benutzt. Einer der üblichen kurzen aber heftigen Regenfälle brachte uns die erste Wanderpause. Ein umgestülptes Boot war unser Regenschutz. Es folgte eine kleine Siedlung von 4-5 Häusern und hier endete auch der breite Weg. Nun diente lediglich ein weißer Farbklecks als Orientierungshilfe. Langsam wurde das Grün um uns immer dichter und undurchdinglicher. Erschwerend kam dazu, daß hier viele Steine mit weißen Flechten überzogen waren und wir so einfach die Markierung nicht mehr fanden. Nach etlichen erfolglosen Kletterversuchen und von Spinnennetzen verklebt gaben wir auf. Wir marschierten dann einfach den Berg runter Richtung Meer und fanden eine wunderschöne kleine Bucht. Es war Flut und die Wellen klatschen an die Steine, so richtig wollte dann doch keiner ins Wasser gehen. Aber Picknickpause war ok., da unsere Männer ihr 11 Uhr Urlaubsbier nicht verpassen wollten. Auf dem Rückweg sprach uns ein Österreicher an, der hier ein Haus besaß. Wir quatschten über Gott und die Welt und nach unseren Schilderungen über den gegangen Weg, meinte er, daß wir die Anse Capucine gefunden hätten. Durch die Anlage der Forb. Chalets erreichten wir wieder die Strasse und liefen weiter bis zum Alamanda Hotel, wo heute sogar gearbeitet wurde.(z.Zt. geschlossen)
Dort befand sich dann auch die Bushaltestelle und auch ein kleiner Laden. Extra zum Feiertag gab es ein dunkles Intependence Bier, kostete nur 10 Rupien, hatte 6 % und schmeckte sehr gut. Unsere Rettung war mal wieder ein Privatauto, da der Bus ewig nicht kam. Zurück im Hotel folgte erst mal ein schönes Mittagsschläfchen und dann ab an unseren Strand. Welch eine Freude bei unseren Männern. Riesige Wellen rollten in die Bucht, über die ein richtiger Gichtschleier hing. Das ewige Kind im Manne kam durch und unsere 2 tobten bis zum Einbruch der Dunkelheit in den Wellen. Wir empfanden den heutigen Tag als den wärmsten und schwülsten von allen, es war wirklich unerträglich. Zum Abendessen wollten wir ins La Reduit, obwohl bei der Schwüle keiner so richtig mehr laufen wollte - aber so viel Zeit blieb uns nicht mehr. Mit unserer Taschenlampe (den Forumsschreibern unseren Dank) bewaffnet ging es wieder den Berg hoch, bereits nach ein paar Metern waren wir total durchgeschwitzt. Tja Freude, das Restaurant hatte wegen Bauarbeiten geschlossen! Also wieder brav zurück zu Batista und wir liefen auch gleich Agnes in die Arme. Ihrer Empfehlung für heute folgten wir nur zu gerne und bekamen eine gemischte Fischplatte aus Chopfisch und Red Snapper serviert. Dazu Reis und eine Kartoffel änliche Frucht als Gemüse. (Den Namen des Gemüses haben wir einfach nicht verstanden und auch bei Chopfisch bin ich mir nicht so sicher) Nach dem üppigen Mahl blieben wir noch auf einen Cocktail im Restaurant sitzen und unterhielten uns mit Agnes und Batistas Frau. Die Wellen waren immer noch sehr hoch und durch die Flut spritzte das Wasser ab und zu bis auf die Tische.
Freitag, 30. 6. 06
Über Nacht hatten die Wellen ganze Arbeit geleistet und bestimmt 1/2 Meter Sand weggespült. Der Stand sah jetzt ganz anders aus. Kurz nach den Bäumen ging es steil bergab und es waren auch Korallen und Steine im Uferbereich sichtbar geworden.
Wo war unser feinsandiger Strand mit den kleinen Wellen? Die riesigen Wellen türmten sich hoch auf und zogen eine richtige Gichtfahne hinter sich her. Wir Frauen beschlossen spontan nochmal nach Victoria zu fahren, unsere Männer fühlten sich von den Wellen magisch angezogen und hatten keinen Bock auf nochmal 1 Std. Busfahrt.
Wir zogen los und liefen in Victoria erstmal zum Markt, bestaunten die vielen verschiedenen frischen Fische, kauften Gewürze und Postkarten und probierten rote Bananen. Aus dem Obergeschoß ließ sich das bunte Treiben bestens beobachten. Weiter gings zum Postamt, durch ein paar kleine Läden gebummelt und die Verkaufsstände an der Hauptstrasse abgeklappert. Zuletzt noch im Supermarkt Getränke geholt und wieder ab zum Busbahnhof. Im wie immer total überfüllten Bus gings wieder zurück.
Unsere Männer hatten es sich auf der Terrasse gemütlich gemacht, die Wellen waren heute selbst für sie zu groß.
Ja, was tun. Wir liefen mal wieder zur Bushaltestelle und fuhren zum Restaurant Kaz Kreole. Nett eingerichtetes Lokal, direkt an einem schönen Strand. Wir bekamen 2 verschiedene Speisekarten gereicht - eine mit chineschen, die andere mit kreolisch/itali. Gerichten. Essen auch hier wieder hervorragend und preislich unter Batista.
Vom Bus aus hatten wir am Fairylandhotel ein riesiges Werbebanner für Fußball live übertragung gesehen und lt. Karte sollte es auch nicht weit vom Kaz Kreole sein. Also los gelaufen, aber die Straße zog sich ewig hin und das bei totaler Finsternis und den schlechten Straßenbegrenzungen. (Grenzt eigentlich schon an lebensmüde, wie wir am Tag darauf vom Taxi aus sehen konnten)! Unsere Taschenlampe hielt tapfer mit uns durch und wir erreichten unbeschadet das Fairyland. Auch hier waren wir nur angenehm überrascht. Im Foyer war eine riesige Leinwand samt Beamer aufgebaut und vielleicht ca. 30 Leute jeden Alters sahen Deutschland gegen Argent. Das Personal kümmerte sich rührend um alles - schleppte Stühle und Getränke ran und im Garten war ein Grill samt Buffet aufgebaut. Mit dem letzten Bus fuhren wir dann wieder heimwärts. Ab 20 Uhr zählte die Tageskarte dann nicht mehr und es mußten 5 Rup. p.P. bezahlt werden. Nach dem Erfolg Deutschlands ließen wir unseren letzten Abend geruhsam auf der Terrasse ausklingen.
Sonnabend, 01. 07. 06
Tja, so schnell ist eine Woche Urlaub rum. Vor 7 Tagen landeten wir gegen 8 Uhr und waren voller Erwartungen. Jetzt saßen wir 8 Uhr hier, barfuß im Sand und blickten ein letztes Mal vom Frühstückstisch auf die traumhafte Bucht und die Felsen. Dann hieß es Koffer packen und an der Rezeption einschließen lassen. Wir hatten noch den ganzen Tag und beschlossen nochmal loszuziehen, da in unserer Bucht das Baden unmöglich war. Wir fuhren mit dem Bus die schon bekannte Strecke Richtung Baia Lazare, holten Getränke im kleinen Laden und stiefelten los Richtung Petite Anse/ Anse Soleil. Natürlich überraschte uns auch nochmal ein heftiger Regenschauer, kein Haus weit und breit und die Schirme waren schon im Koffer verstaut. Dann endlich ein Pick up der uns bis zur Baustelle Fishermans Cove mitnahm. Dort diesmal den Weg gerade runter zur Anse Soleil, vorbei am Beachcomber Hotel und durch das Soleil Cafe runter zum Strand. Auch hier wieder eine traumhafte Bilderbuchbucht, zwar auch mit Wellen, aber nicht so hoch. Der Regen hatte zum Glück aufgehört und die nächsten 3 Stunden wechselten sich Sonne und Wolken ab, aber es blieb trocken. Gegen 14 Uhr mußten wir den Heimweg antreten und kein Auto weit und breit, das uns mitnehmen konnte und wir mußten bis zur Bushaltestelle laufen. Zurück im Hotel nochmal duschen und die Badesachen verstaut. 17 Uhr stand unser Transferauto bereit und es hieß Abschied nehmen. Fast die ganze Mannschaft ließ sich sehen, selbst der Chef mit Frau. Wir hatten diese freundlichen Menschen richtig ins Herz geschlossen.
Unsere Fahrt führte zuerst zum Flughafen, wo wir das Gepäck bei der Polizeistation abgeben konnten, dann weiter Richtung Victoria. Aber weit kamen wir nicht. Wir erfuhren von unserem Fahrer, das heute der große Festumzug zum Interpendence Day sei und deshalb alles auf den Beinen war. Auto um Auto schob sich zentimeterweise Richtung Zentrum. Am Bot. Garten beschlossen wir auszusteigen und den Rest zu laufen. So bekamen wir viel von dem Umzug zu sehen, der irgentwie an unsere Karnevalsumzüge erinnerte. Unser Ziel war das Pirates Arms. Wir ergatterten einen Tisch und ließen uns das letzte Abendessen auf den Sey. gut schmecken. Ja, wenn wir das geahnt hätten, wären wir außerhalb geblieben, aber so mußten wir mit der Massenabfertigung vorlieb nehmen. Das Essen war aber trotzdem gut. Wir starteten dann lieber ein ganzes Stück eher in Richtung Flughafen. Der Umzug war zwar vorbei, aber die Straßen noch heillos verstopft.
Erst nach dem Kreisverkehr fanden wir ein Taxi zum Flughafen. Die Schalter haten schon geöffnet und in der Warteschlange holte uns so langsam die Realität wieder ein. Pünktlich 22.50 Uhr hob die Maschine Richtung München ab und wir hatten auch wieder jeder 3 Plätze zum schlafen.
Urlaub nach Wunsch/ Teil 2
Pippi, danke für diesen Teil 2 pünktlich zum Wochenende. Wenn ich jetzt daran denke, daß Harry K. vielleicht gerade im Flieger sitzt ...?! Träum!
Teilweise hatte ich den Eindruck, daß Ihr auf einer ganz anderen Insel gewesen seid. Aber Mahé ist eben die größte, und vieles haben wir noch nicht gesehen (Anse Petite zum Beispiel).
Daß das Reduit geschlossen hatte, ist natürlich schade. Ich kann mir gut vorstellen, wie verdutzt Ihr davor gestanden habt nach dem Anmarsch. Für uns war es eines der besten Restaurants überhaupt.
Ach so, was ich noch fragen wollte: War der Buddhistische Tempel in Victoria von seinem Baugerüst befreit, und konnte man ihn besichtigen?
Liebe Grüße, krebs
Teilweise hatte ich den Eindruck, daß Ihr auf einer ganz anderen Insel gewesen seid. Aber Mahé ist eben die größte, und vieles haben wir noch nicht gesehen (Anse Petite zum Beispiel).
Daß das Reduit geschlossen hatte, ist natürlich schade. Ich kann mir gut vorstellen, wie verdutzt Ihr davor gestanden habt nach dem Anmarsch. Für uns war es eines der besten Restaurants überhaupt.
Ach so, was ich noch fragen wollte: War der Buddhistische Tempel in Victoria von seinem Baugerüst befreit, und konnte man ihn besichtigen?
Liebe Grüße, krebs
Tempel
krebs fragte:
http://www.travel-images.com/view.shtml ... lles14.jpg
ist allerdings ein Hindutempel.
Dürfte noch ummantelt sein.
@krebs: Meinst du diesen, in der Nähe des Marktes?War der Buddhistische Tempel in Victoria von seinem Baugerüst befreit, und konnte man ihn besichtigen?
http://www.travel-images.com/view.shtml ... lles14.jpg
ist allerdings ein Hindutempel.
Dürfte noch ummantelt sein.