Back to future: Yasiras Reisebericht Teil 2 La Digue

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yasira
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Back to future: Yasiras Reisebericht Teil 2 La Digue

Beitrag von yasira »

1. Teil Vorbereitung und Anreise
3. Teil Mahe

2. Teil La Digue 07.07.- 12.07.

Freitag, 07.07. 2006

Wir wurden schon von Jennita erwartet, die uns unsere Bungalowhälfte vorstellte. Klimaanlage, Kühlschrank, ein relativ großes Bad und eine große Terasse konnten wir nun unser eigen nennen. Hinzu kam, dass die Abstände zwischen den Bungalows recht großzügig bemessen sind. Strandlaken konnten zusätzlich ausgeliehen werden und auch zusätzliche Adapter. Unsere Wertsachen wurden im Safe des Hotelbesitzers aufbewahrt.
Das absolute Plus aber ist die tolle Lage zur Anse Source d' Argent. Innerhalb von 10 Minuten ist man bei Ebbe durchgewatet. Wir haben unsere Wahl nicht bereut.
Nun aber schnell die Sachen ausgepackt und dann ab an den Strand. Naja, dass was sich gegenüber der Lodge befand ist wirklich recht mickrig (vor allem bei Flut), zumindest für seychellianische (????) Verhältnisse.

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Nach einer kleinen Abkühlung geht es auf Nahrungssuche; das letzte Essen gab es im Flugzeug. Im Forum stand doch was von einem Take-Away??? Also aufs Rad geschwungen und Richtung Jetty geradelt und wir finden ihn (Abzweigung Richtung Chateau St. Cloud).
Leckeres Essen für 25 SRP und eine super-freundliche Verkäuferin, die wir in den 5 Tagen ins Herz schließen werden (und ich glaube sie uns auch ein bissel, am letzten Tag gibt’s nicht nur bei ihr Tränen).Nebenan befindet sich übrigens ein Internet-Cafe (1Min = 1 SRP), ein anderes näher am Jetty (15 Min = 10 SRP).
Es bleibt noch die Frage, wo abends essen gehen. In der Lodge gibt es ein Menü für 180 SRP pro Person.
Ehrlich gesagt ist das uns ein wenig zu teuer. Noch dazu, wo ich eh ein schlechter Esser bin.
Schließlich landen wir beim Chez Marston und werden dort jeden Abend einkehren.
Der alte Marston ist schon ein Unikum, die Bedienung wiederum sehr freundlich und bemüht.
Zum Schluß fahren wir noch an die Anse Severe und nehmen ein erfrischendes Bad.
Was ich nicht verstehen kann: Wieso bleiben die meisten vorne und liegen dann dicht an dicht (für La Digue - Verhältnisse)? Wir finden im hinteren Drittel ein ruhiges, schattiges Plätzchen.
Dann, gegen 17.00Uhr verschwinden die Tagesbesucher und auch wenn es ein wenig überheblich sind sie manchmal ein bissel nervig.
Wir kaufen im Supermarkt noch Wasser, O-Saft (für Campari auf der Terasse) und natürlich Seybrew und radeln dann Richtung Lodge. Himmlisch diese Ruhe, hier sind wir richtig!!
Von unserer Terasse sehen wir, wie Flughunde ihr Nachtquartier beziehen. Sind janz schön laut mit dem Gequietsche.
Es wird dunkel und dunkel bedeutet vollkommen dunkel.
Gegen 7 fahren wir mit unseren Rädern Richtung Marston, in der einen Hand die Taschenlampe. Klappt ausgezeichnet.
Die Preise für die Gerichte sind meist zwischen 50-80 SRP und es ist lecker.
Wir fahren durch die Dunkelheit zurück, je näher wir der Lodge kommen umso stiller wird es.
Todmüde fallen wir ins Bett.

Samstag, 08.07.2006

Wir haben uns den Wecker auf 06.00 Uhr gestellt. Wir wollen vor dem Frühstück zur Anse Source D'Argent fahren. Also auf dem Drahtesel. Allerdings tut uns der Hintern furchtbar weh. Das letzte Mal Fahrradfahren ist lange her. Zur Dämpfung legen wir ein Handtuch auf den Sattel. Dann fahren wir durchs Tor …und wir sind da…
Uns stockt der Atem. Viele Bilder haben wir schon gesehen, uns vorgestellt, wie es sein könnte…
Wie alles aufnehmen, den Augenblick festhalten?? Ich fange an wie eine Verrückte Fotos zu knipsen, schaue immer wieder staunend nach oben zu den Felsen
Es ist so wunderschön und wir ganz allein mit den Felsen und dem Meer.
Nach einer Stunde fahren wir zur Lodge, duschen und frühstücken.
Es gibt jeden Morgen als "Vorspeise" 4 Bananen und etwas Kokosnuss, ein Omelette mit Bacon oder ein gekochtes Ei sowie 2 Scheiben Toast und wechselnde Konfitüre, Kaffee oder Tee.
Dann geht es los auf unsere Tour: Zur Grand Anse weiter zur Petit Anse und dann zur Anse Cocos.
Wir fahren Richtung La Passe biegen dann nach rechts ab. Der Reiseführer hat recht: Das Fahrrad ist für diese Insel zu schnell. Zuviel entgeht einem.

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Es ist Samstagvormittag. Aus den Häusern tönt Musik, Wäsche hängt zum Trocknen draußen.
Menschen kommen uns entgegen, wir grüßen freundlich und lächeln. Unser Gruß wird freundlich erwidert. An manchen Steigungen geben wir auf und schieben. Dann sind wir an der Grand Anse angelangt. Wir stellen die Räder beim Strandrestaurant ab und nehmen unsere Rucksäcke. Als Berliner kann man sich immer noch schwerlich vorstellen, ein unangeschlossenes Fahrrad wieder vorzufinden.
Ein paar Leute liegen vorne. Wir gehen weiter nach hinten, finden schließlich einen Felsen am Strand der uns Schatten spendet.Ca.1 Stunde verweilen wir, erfrischen uns, sammeln neue Kräfte. Stille, nur durch das Rauschen der Wellen unterbrochen.

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Dann packen wir unsere Sachen, denn wir wollen noch weiter.
Nun leicht empfinden wir den Weg zur Petit Anse nicht unbedingt. Aber wir stellen uns der "Herausforderung" und kraxeln nach oben, nach unten, nach oben, nach unten.
Wir fühlen uns wie Entdecker, sehen sonnenbadende Geckos, lauschen den Geräuschen der Vögel, riechen den Duft der Bäume… und schwitzen, schwitzen, schwitzen.
Aber das ist eigentlich egal.
Wir erreichen die Petit Anse. Nur ein Paar sitzt da. Man grüßt einander freundlich. Wir finden den Trampelpfad, sehen das Wohnhaus und auch die beiden Bretterbrückchen. Und wieder hoch, hoch, hoch…Zur Entschädigung gibt’s einen herrlichen Ausblick auf beide Buchten.

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Dann sind wir an der Anse Cocos. Ca. 10 Leute sind da, faulenzen im Schatten.
Wir bleiben ca. 2 Stunden. Dann wird uns der starke Wind zu kalt und unser Wasservorrat zu knapp.
Der Rückweg erscheint uns kürzer, leichter. Wir sehen und hören Dinge, die uns auf dem Hinweg entgangen sind. Ein Baum mit Früchten wie Ananas.
Ein großer Krebs nimmt vor uns Reißaus in sein Loch.
Dann kommt uns eine italienische Familie entgegen, mit kleinen Kindern, nur Badesachen, gestylt. Der Weg zur Anse Cocos als Catwalk.
Unsere Räder sind tatsächlich noch da. Wir machen uns auf den Rückweg, fassen unterwegs Getränke, essen in unserem Take-Away.
Nachmittags fahren wir wieder zur Anse Severe, baden als "Belohnung".
Abends zu Chez Marston und dann auf der Veranda Seybrew trinken.
Heute spielt Deutschland um Platz 3. Doch es gibt wichtigeres: Der Stille lauschen.
Als der Anpfiff ertönt gehen wir schlafen.

Sonntag, 09.07.2006

Heute ist die Nordumrundung angesagt. Nach dem Frühstück brechen wir auf.
Vorher geben wir einige Shirts zum Waschen (8 SRP pro Stück).
Unsere Hintern schmerzen. Es ist 9 Uhr. Selbst am Jetty ist es noch ruhig. Heute sieht es etwas trübe aus, könnte Regen geben. Wir sind froh, dass die Sonne nicht scheint.
Vorbei an der Anse Severe geht’s zur Anse Patates. Eigentlich wollten hier einen Stop machen. Aber als wir die Treppe runter gehen, sehen wir den Strand schon von den Gästen des Hotels ziemlich voll belegt, zu voll finden wir. Mit der Zeit wird man sehr wählerisch Also wieder hoch und weiter. Schließlich erreichen wir die Anse Grosse Roche. Keine Menschenseele weit und breit. Hier bleiben wir für eine Weile. Ausflügler radeln an uns vorbei und als ein paar Tropfen vom Himmel fallen sieht man eine Menge in Richtung La Passe zurück fahren.
Nach einer Stunde fahren wir weiter. Halten an einem kleinen Geschäft, grüßen die Männer davor, fahren an einem Haus mit spielenden Kindern vorbei, an dem auch Früchte und Kokosnüsse angeboten werden.
Dann sind wir an der Anse Formis und zwar ganz alleine. Wir finden am Ende einen romantischen Platz neben einer Palme. Hier bleiben wir, baden, schauen den Krabben zu. Eine große Krabbe lässt sich ausnahmsweise anstandslos fotografieren.

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Wir sind wunschlos glücklich. 2 Stunden dauert unser Aufenthalt. Dann wollen wir weiter.
Aber die Straße ist zu Ende, also zurück. Am Haus halten wir und kaufen uns zwei Kokosnüsse, sprechen mit dem Besitzer. Die Kinder mit ihren Wasserpistolen schauen neugierig zu uns. Wir setzen uns auf eine Bank und trinken Fresh Cocos.
An der Anse Severe ist wieder Nachmittags-Belohnungs-Baden angesagt.
Gegen 17.30 geht es zurück zur Lodge.
Am Sportplatz steppt der Bär. Dort findet eine Kundgebung der Regierungspartei, der Roten, für ihren Kandidaten "JJ" statt. Es ist eine ziemliche Materialschlacht. Ein Laster fährt mit der schreienden "Parteijugend" die Straße rauf und runter. Alkohol tut sein übriges. Ich möchte nicht im St. Gregoires wohnen.
Heute Abend passen wir mit dem Rad besonders auf. Die Leute sind heute in ihren Bewegungen sagen wir unberechenbar.
An der Lodge bekommt man davon aber nichts mit.
Heute ist das WM-Finale. Wayne interessierts?!

Montag, 10.07.

Nach dem Frühstück nehmen wir unsere Badesachen und waten vorbei am Heliport Richtung Anse Source D'Argent. Ein strahlender Himmel begleitet uns. Das Wasser ist sehr flach und so wagen wir uns am Ende um die Ecke und treffen ein deutsches Paar aus unserer Lodge.
Sie suchten den Trampelpfad für die Südumrundung. Wir können leider auch nicht helfen.
Belohnt für unser frühes Losziehen werden wir mit einem tollen Badeplatz eingerahmt zwischen 3 Felsen, unser kleines Separee.

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Eine Stunde später ziehen andere Ausflügler vorbei, manche mit neidischen Blicken auf unser kleines Reich.
Gegen Mittag laufen wir durch die Union L'Estate zurück zur Unterkunft.
Nach einem kurzen Zwischenstopp fahren wir zum Take away. Unser Hintern tut nicht mehr weh.

Dann wollen wir als letztes größeres Ziel auf La Digue hoch zum Nid d' Aigles. Ja, ich weiß: Die Uhrzeit ist nicht gerade optimal. Also wieder Richtung Chateau und dann links ab.
Wir treffen eine Familie, fragen sie ob das der richtige Weg wäre.
Ist er, aber wir sollen unsere Fahrräder hier lieber stehen lassen.
Also geht’s zu Fuß weiter. Ein Schweiß-Handtuch haben wir griffbereit und der Anstieg ist heftig. Ab und zu eine kurze Rast im Schatten. Wasser trinken, Schweiß aus dem Gesicht wischen. Wieder viele Eindrücke: Eine alte Frau die unter dem Schatten eines Baumes sitzt, Arbeiter die vor einem Eingangstor lagern.
Und immer weiter, immer höher. Wunderbare Ausblicke präsentieren sich. Blüten -und Blumenpracht.
Dann sind wir aber doch geplättet, kehren auf Höhe des Hinweisschildes zu einem Cafe um.

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Uns kommt ein englisches Pärchen entgegen.
Wir erreichen unsere Räder und radeln zur Anse Severe. Nie habe ich ein Bad so wohltuend empfunden.

Dienstag, 11.07.

Letzter Tag.
Heute ist Relaxen angesagt. Wir gehen durch die Union L'Estate, schauen uns um.
Dann erreichen wir wieder unseren Platz. Da sehen wir 3 Männer vom Berg herunterlaufen.
Da ist er also der Trampelpfad nach oben. Wir sind halt blinde Städter!
So geht mein Mann nur mit Badehose, Fotoapparat und Strandschuhen nach oben zu den Felsen. Ein französisches Pärchen ist vor ihm angekommen. Sie machen Fotos, gehen wieder.
Um richtig tolle Fotos zu machen muss man über eine Felsspalte springen. Allein ein wenig problematisch. Das Pärchen bemerkt das Zögern, fragen ob sie helfen können. Mein Mann schießt tolle Fotos und bedankt sich.

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Ein letztes Mal geht es in den Take Away.
Nachmittag lassen wir den Tag mit Seybrew an der Anse Severe ausklingen.
Wir müssen uns langsam von La Digue verabschieden. Eine gewisse Melancholie befällt uns.
Dabei geht unser Urlaub doch noch eine ganze Weile.

Mittwoch, 12.07.

Heute am morgen ist Kofferpacken angesagt. Es kommt uns vor, als wenn der Himmel heute wegen uns leicht bedeckt bleibt. Wir bezahlen, um 10.00 Uhr kommt unser bestelltes Taxi. Der Fahrer begrüßt uns mit Handschlag, im nu sind wir am Jetty (40 SRP). Dort sehen wir einige bekannte Gesichter. Auch Richard Harris, von dem wir uns herzlich verabschieden.
Wir besteigen die Fähre und langsam wird diese kleine Insel, noch kleiner, noch kleiner…

Liebe Grüße
yasira
Zuletzt geändert von yasira am 26 Jul 2006 15:57, insgesamt 1-mal geändert.
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krebs
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Registriert: 15 Jan 2006 22:12
Wohnort: Hessen

Beitrag von krebs »

Hach, danke, yarira! Das kam genau richtig zum Wochenende! Hast Du sehr schön beschrieben, wie ihr das alles erlebt habt. Einiges ähnlich, aber vieles auch wieder anders!

Ich lege mich jetzt erst mal in die Bild und träume von La Digue. Und freu mich auf Mahé.

Merci und liebe Grüße aus Seligenstadt

krebs
seechelle
Beiträge: 24
Registriert: 11 Jan 2006 13:23
Wohnort: Essen

Beitrag von seechelle »

Hallo yasira,

ersteinmal herzlich willkommen zurück und danke für deine 2 Reiseberichte.Ich weiss nur zu gut,das man jetzt eigentlich erstmal was anderes zu tun hätte als Berichte zu schreiben,nämlich den ganzen Wäscheberg zu waschen und auch die vielen Fotos zu entwickeln bzw. zu ordnen.Daher ganz lieben Dank dafür ,das Du uns an deinen Erlebnissen teilhaben lässt.Ich hoffe,es war auch für euch ein Traumurlaub und euch hat das seyfieber genauso gepackt wie uns. Welche der Inseln hat dir am besten gefallen?Welche Unterkunft würdet ihr nochmal buchen?Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?

Lg seechelle
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yasira
Beiträge: 11
Registriert: 30 Apr 2006 12:10
Wohnort: Berlin

Beitrag von yasira »

Hallo seechelle,

schön, dass es dir gefallen hat. :D
Da wir einen Teil der Wäsche in den Guesthouses waschen ließen war ich zum Glück schon nach zwei Maschinen durch.
Mein Mann hat unterdes die über 600 Fotos gesichtet und geordnet. Heute haben wir erst einmal die 200 Schönsten zur Entwicklung gegeben.
Auf jeden Fall wollen wir wieder auf die Seychellen fliegen, dann wohl in der Kombi Mahe+ Praslin.
Jede der beiden Inseln hat ihre Reize: La Digue das Ursprüngliche, Ruhige, Überschaubare; Mahe ist hingegen voll das Leben. Deshalb ist es schwer einen Favoriten zu küren.
Beide Unterkünfte entsprachen unseren Erwartungen, ja auch die 50 €- Bude.
Ich würde gerade auf den Seychellen einem Guesthouse immer den Vorzug vor einem Hotel geben.
Beim nächsten Mal würde ich den Kofferinhalt noch etwas stärker reduzieren bzw. umschichten ( Hosen raus, luftig Röcke rein). :shock:
Den Mietwagen würden wir schon von D aus klarmachen und dann gleich vom Flughafen losfahren.

LG (auch Blaufotograph)
yasira
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