nun eine kleine Rückmeldung von mir. Ich hoffe es ist ok einen neuen Thread zu eröffnen,
hatte nichts passendes gefunden wo ich meine Worte "anhängen" konnte.
Wir sind letzten Samstag auf LaDigue angekommen, seit gestern aber schon auf Praslin und das ist auch gut so.
Ja, es war schlimmer als befürchtet.

Die Insel hat sich brutalst verändert. Ich war ja schon 1998 und 2008 auf den Seychellen.
Die Veränderungen welche ich 2008 vernahm waren, gegenüber dem was ich hier jetzt erlebte und sah, ja harmlos.
Natürlich gönne ich den Seychellois. Jeder will sich weiterentwickeln und soll es auch. Es hat ja viele gute Veränderungen
für die Menschen hier gegeben. Infrastruktur, Wohnraum etc.
Was ist da nur passiert. Die Domain? Katastrophe, passt dort absolut nicht hin.
Nur ein Beispiel von vielen. Aber das kennen ja die meisten von Euch schon.
Was ist aus der Severe geworden? Rechts und Links des Weges Saftbuden (3 waren besetzt) zum Ende hin (gen Norden)
Reste von verfallenen Verkaufsständen (4 an der Zahl). Meiner Meinung nach vermüllt.
Mann das sieht schei… aus, das ist eine Schande. Das kratzt scheinbar niemanden.
O.K., am Sonntag war nicht viel los, es hat von 5:00 bis um 14:00 Uhr geschüttet wie aus Kübeln.
Wir waren Nachmittags auch erst raus, vorher ging einfach nicht. Dann laufen da doch tatsächlich Touris rum
welche die Schildkröten auf der Straße mit den Obstresten (Schalen) der Saftbuden füttern. Die Tiere bleiben natürlich
dort liegen und der Verkehr rast drum herum. Das war schon heftig.
Ich hätte die am liebsten…, da könntest du glatt zum hauptamtlichen Fressenpolierer werden, das könnt ihr mir glauben.
Am Montag (sehr schönes Wetter) sind wir auf der Ostseite bis zur Anse Caiman, haben uns dann ein Plätzchen an der Anse Fourmis ergattert und schön relaxt und geplanscht.
Mittags zu Jules, da gings rund und es war voll. Auf der ganzen Strecke (hin und zurück) war ganz schön was los. Wie schön verschlafen war das dort doch früher. Heute geht da die Post ab, Verkehr fast wie am Frankfurter Hauptbahnhof.
Ab dem Patatran wurde ja reichlich gebaut bzw. wird noch gebaut. Damals gab es noch einen unbefestigten Weg.
Schnell zurück, erstmal 1/2/3 Seybrew und versucht den Tag zu verdauen.
Ehrlich, war schwer genug.
Am Dienstag nach dem Frühstück mit gemischten Gefühlen zum Union Estate. War wie erwartet rappelvoll. Meine Liebste hat das gar nicht so gestört dort. Da sieht man wie ein Neuling das empfindet. War natürlich schön das alles wiederzusehen. Dann zur Source. Der Hammer. Du findest keinen Platz. Wir sind bis zum Ende, nix da, zurück. Dann etwas gefunden als ein Pärchen die Location verließ. Ab ins Wasser, einfach herrlich.
Es dauerte nicht lange, da kamen Heerschaaren von Menschen. Echt, das hörte gar nicht auf. Ich guck genauer hin und denk mich trifft der Schlag.
Haben die doch alle so ein kleines Schildchen mit ner Nummer auf dem Shirt. Shit.
AIDA
Ich fass es nicht. Der Pott liegt irgendwo da draußen und spuckt jetzt einen nach dem anderen hier aus. Sachen eingepackt, rauf aufs Fahrrad und ab zur Grand Anse. Am Eingang zur Union Estate stand ein Bus, mit Schild der AIDA-Tournummer. War auch zu lesen das die über Pralin herfallen.
Der Weg Grand Anse auch interessant, da kommt man aus dem Staunen nicht raus. Die Grand Anse hab ich mir gegeben, auf die Petite und Cocos hab ich dann verzichtet. Damals wurde dort noch auf einem hälftigem Ölfass mit ner Baustahlmatte gegrillt. Mann, was waren das Zeiten.
Ach ja, Palmwedelbeschattungsvorrichtungen sind an der Grande Anse reichlich vorhanden. Wer dort hin will kann seinen Sonnenschirm beruhigt daheim lassen

Das Meer war platt wie ein Baggersee, nur kleine Wellen also völlig safe. Hab das hier im Juli/August schon anders gesehen, da wird dir Angst und Bange. Wir sind dann noch zur Erfrischung rein und dann zurück geradelt.
Seybrew besorgt, ab zum Hotel und dann den Tag ausklingen lassen.
Mittwoch um 10:15 Uhr zur Jetty, die Fähre spuckte schon die nächste Rutsche Touris aus, und das reichlich. Kam eine ganze Armada kompressionsbestrumpfter Mittachziger vorbei.
Da fehlte nur noch das Löschen der Rollatorflotte.
O.K. ich weiß, das klingt despektierlich, soll es absolut nicht sein. Wir werden alle alt. Aber genau so hab ich das empfunden.
Es wird einfach rangekarrt was eben geht.
Wir sind dann recht flott in der Unterkunft auf Praslin angekommen, alles TipTop. Waren gestern dann noch an der Lazio. Boah, der Weg ist nichts mehr für mich, ich hab jetzt einen Mietwagen. Konnte auch das Areal des Raffles "bewundern", ist ja riesig. Hatte das ja 2008 gesehen wie dort
abgesteckt und abgeschoben wurde. Das die Straßenführung so hoch geht hätte ich nicht gedacht. Krass. Mehr als ärgerlich das man dort nicht mehr so einfach ans Wasser kommt an der Takamaka.
Fazit LaDigue:
Mr. Minolta hatte Recht, leider. Es war mein persönlicher Abschied von der Insel. Ich bin dankbar das ich das Ursprüngliche dort vor vielen Jahren erleben durfte. Natürlich ist dort das Blau immer noch blauer und das Grün immer noch grüner als woanders. Aber die Insel hat ihre Identität, ihren Charme verloren. Für mich jedenfalls. Andere mögen das anders sehen.
Und es wird dort offensichtlich weitergehen mit dem Ausbau der Kapazitäten. An allen Ecken und Enden sieht man es, es wird gebaut ohne Ende.
Ist die Energie und Wasserversorgung dem gewachsen? Ich kann mir das nicht vorstellen. Am Montag gab es 2x und am Dienstag 3x Stromausfall, teils 1,5 Stunden lang. Die Dame vom Rey & Josh Takeaway (übrigens sehr zu empfehlen) sagte mir, das es häufiger vorkomme.
Ach ja, den neuen Fischmarkt habe ich gesehen. Morgens wird Fisch verkauft, ab Mittags gib es dort Obst.
Kann jetzt leider nicht mit Bildern dienen, krieg die nicht von der Kamera runter.
Heute stand das Maital auf dem Programm, war sehr sehr schön. Anschliessend noch zur Anse la Blague, dann weiter an die Volbert
(da wohnen wir) und es mehr als genossen.
Mal schauen was uns hier hier auf Praslin und auf Mahe noch so erwartet.
Ich hoffe das ich Euch nicht zu sehr genervt oder gelangweilt habe, lasst die Dresche nicht so heftig ausfallen.
LG
Thomas