Schönen guten Morgen ihr beiden.
Keine Sorge, ich habe ein Gemüt wie ein Fleischerhund, mich grämt so schnell nichts. Fototechnisch habe ich ja eine lange Lehr- und Leidensgeschichte. Als ich den Foto- und Grünzeug afinen Göttergatten kennen lernte kam ich in eine kleine, akribisch aufgeräumte 1 Zi-Wohnung, neben dem riesigen Schreibtisch eine Bananenstaude im Hydrotopf, davor ein Stativ mit Kamera, täglich wurde 1 Aufnahme gemacht, damit danach schön im Film zu sehen war, wie sich die Blätter öffneten. Ein durchaus ernst gemeintes, „komm da bloß nicht gegen“ hätte mir schon zu denken geben können. Ich als damals eitle Weitsichtige konnte im Sucher ja kaum erkennen ob die Bilder scharf sind, da hieß es ja auch nicht „Speicher kostet ja nichts“, jede Aufnahme, jeder Abzug wollte überlegt sein. Ich nahm die Kamera nur in die Hand, wenn die Aufnahme mir wirklich lohnend erschien und der Göttergatte mit aufs Bild sollte. Da stand ich dann und mühte mich ab, der Göttergatte oft schon leicht genervt. Später hatten wir dann mal eine EOS, die konnte wohl teils schon automatisch scharf stellen oder besser erkennbar, da sie etwas klobiger war und wohl vieles was der Göttergatte wollte nicht konnte, hieß sie dann „der dumme Brummer“, aber für mich ging sie. Dann kamen Zeiten des gemeinsamen Reisen, wo sich ja auch Eigenheiten offenbaren, die man vielleicht gar nicht erkennen möchte, aber inzwischen klappt das bis auf kurze, lautstarke Wortwechsel, bestens. Der Göttergatte neigt zu Rückenbeschwerden und ich als liebevolles Weibchen trage dann schon mal das ein oder andere obwohl ich ja der Freund von kleinem Gepäck bin. So stand ich dann schweißtriefend neben dem Schmerzgeplagten, mit Filmkamera umgekängt, Objektiv in der Hand (kannst Du mal kurz halten, faß‘ da nicht drauf,..) und er machte Aufnahmen mit dem jeweils geeigneten Gerät. Oh, jetzt ist ein Objektivdeckel irgendwo verloren gegangen, vielleicht da hinten bei den Sträuchern, kannst Du mal suchen helfen,...da stellte ich klar, Fotozeug schleppe ich nicht mehr durch die Gegend und halte auch nicht dauernd was. Und siehe da, Zoom Objektive sind ja sooo schlecht auch nicht und aus Videos rausgezogene Fotos sind oft eh schmeichelhafter, zumindest bei Personenaufnahmen. Ich habe jetzt eine ältere, abgelegte Kamera, läßt sich ohne hinzusehen anschalten, kaum Auslöseverzögerung, hinhalten, abdrücken, super. So vertreibe ich mir die Zeit, wenn der Göttergatte akribisch, Luft anhaltend, damit nichts verwackelt, sein Motiv anpeilt. Warum die Jacke an der Seite dreckig ist, der Hemdsärmel angerissen, lässt sich so auch bestens dokumentieren.
Im Wasser dümpeln heißt bei mir kampfschwimmerartig mit Maske , Flossen und Anzug beim Schnorcheln, Bootstouren sind ja wegen des schnell aufkommenden Würgereizes nicht so meins. Fische nicht von hinten stimmt da schon, denn sonst hat man so das Gefühl die sind auf der Flucht und wenn sie einen anschauen, ist die Erinnerung gleich viel herzerwärmender. Da halte ich auch nur die Unterwasserkamera hin, Göttergatte flucht dann über die Fülle der Bilder, denn bei mir liegt tatsächlich nur hinhalten und abdrücken, der ganze Rest, Bilder Speichern, Akku aufladen,... liegt in den bewährten Händen des Göttergatten. So genieße ich, um mit Harald zu sprechen, betreutes Reisen
Sorry, wenn ich euch euern Reisebericht so zerquatsche.
Schönen Alltag
Klara