Reisebericht Februar 2009

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lufsan
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Reisebericht Februar 2009

Beitrag von lufsan »

Ich möchte hier noch ein paar allgemeine Worte über meine Reise verlieren, die gestern zu ende ging. Uns haben die Inseln, Mahé, Pralin und la Dique sehr gut gefallen. Die Wanderungen auf Mahé und La Dique waren ein Highlight. Landschaft, Pflanzen- und Tiervielfalt sicherlich einzigartig. Aber die Unterwasserwelt ein Witz! Die Korallen sind tot und die letzten Muscheln werden noch an die Touris verkauft. Absolut befremdet hat mich, als eine Gruppe Schnorchler eine Schildkröte zwecks Foto, eingekreist haben und diese voll in Panik brachten. Anderswo bezahlt man fürs betatschen von Seeschildkröten bis zu 10000$ Strafe. Auch das Leihen von Schnorchelausrüstung war nicht immer einfach, vor allem auf Pralin und la Dique. Meistens haben wir mit Euro bezahlt, den Leuten war das viel lieber, die Rupie scheint nichts mehr wert zu sein. Die Seychellois sind freundlich und hilfsbereit, von agressionen haben wir gar nichts gespürt. Unangenehm aufgefallen sind, wie so oft, Touris aus bestimmten südeuropäischen Ländern, die vor allem den traumhaften Strand von Grande Anse auf La Dique an Mallorca erinnern liesen. Tip: ignorieren und weiter bis zur Anse Coco gehen, es lohnt sich! Ausserdem empfehlen kann ich den Seychellenreiseführer aus dem Lonely planet Verlag, allerdings hatte ich ihn nur in französischer Sprachegefunden, er erschien im Herbst 2008.
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Torsten
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von Torsten »

Hallo luftsan,

wie ist das denn mit den "mallorquinischen Verhältnissen" an der Grand Anse zu verstehen? War das nur an einem Tag so und Ihr hattet einfach großes Pech, oder musstet Ihr diesen Zustand mehrmals erleben?

Mir wird es übrigens immer ein Rätsel bleiben, wieso jeder dritte Seychellenreisende "La Dique" anstelle von "La Digue" schreibt. Steht denn irgendwo ein Schild, auf dem es mit "q" geschrieben wurde, oder ist es vielleicht so auf einem der Fahrpläne für die Fähren aufgedruckt? Anders kann ich es mir bald nicht mehr erklären. Wer löst das Rätsel?

Viele Grüße,
Torsten
VoMa
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von VoMa »

Torsten hat geschrieben:Hallo luftsan,

wie ist das denn mit den "mallorquinischen Verhältnissen" an der Grand Anse zu verstehen? War das nur an einem Tag so und Ihr hattet einfach großes Pech, oder musstet Ihr diesen Zustand mehrmals erleben?
Wir hatten diese Verhältnisse auch an einem Tag, da war gerade eine Menge Leute von einem Kreuzfahrer da.
Am nächsten Tag waren wir wieder fast allein.
Ich denke (und hoffe), dass das kein Dauerzustand ist.
Guat goahn!
Volker
lufsan
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von lufsan »

Was die Grand Anse betrifft, so stellten wir fest, dass es sich um Leute handelte, die von Pralin oder Mahé für einen Tag hierhergekommen sind. Wenn ich mal meine fotos sortiert habe, stell ich eins hier ins Forum.
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Torsten
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von Torsten »

mr.minolta hat geschrieben: ... Und sei es (noch) nicht an jedem Tag der Fall, so häuft es sich jedenfalls und wird einmal der Normalzustand auf La Digue sein... :(
Würdest Du uns die Hintergründe dieser These bitte offenbaren? Du scheinst Dir da ja recht sicher zu sein, also hast Du wahrscheinlich auch die passende Erklärung parat (?).

Viele Grüße,
Torsten
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foto-k10
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von foto-k10 »

lufsan hat geschrieben: Unangenehm aufgefallen sind, wie so oft, Touris aus bestimmten südeuropäischen Ländern, die vor allem den traumhaften Strand von Grande Anse auf La Dique an Mallorca erinnern liesen.
Nun ja, normalerweise haben deutsche Touristen den Ruf, unangenehm aufzufallen ...

Wie sind diese Unmengen von Touristen denn an den Strand gekommen? Mit einem Schiff und dann durch die Brandung schwimmen? Vom Jetty aus einmal über die Insel wandern? Um wieviel Personen geht es eigentlich, wenn Du von mallorca-Verhältnissen schreibst?

Gruß
Jürgen
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krebs
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von krebs »

Wir haben die Wanderung Grand Anse / Anse Cocos zweimal gemacht (05/2006 und 10/2008) und jeweils nur wenige Leute (< 10) angetroffen. Beim ersten Mal wurden mit einem "motorisierten Ochsenkarren" Tagesausflügler zum Strandrestaurant gebracht. Diese hielten sich dann aber dort auf, weil sie zu Mittag aßen. An der Grand Anse surften ein paar Einheimische, und einige - vielleicht vier oder fünf - Urlauber gingen spazieren bzw. lagen in der Sonne.
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Mission1
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von Mission1 »

mr.minolta hat geschrieben:... "schlechten" Tagen bereits auf dem Weg dorthin ca. 20 Begegnungen mit PKWs, an der Kneipe parken ein Dutzend Taxis und Busse und es herrscht ein unerträglicher Lärm, verursacht durch sich um's Essen streitende Touristen. Die Düne selbst ist dann nicht mehr zu erkennen, weil beispielsweise von rund 300 Italienern in Beschlag genommen (ich habe sie gezählt!). Und da sag ich nur noch: Um Gottes Willen! :shock:
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :D Hallo Minolta, du hast noch die viertelstündliche Direktverbindung von der Jetty zur Anse Cocos mit der neuen Magnetschwebebahn vergessen :)

Also liebe zukünftige Seychellenreisende, keine Sorge... einfach hinfahren und genießen, wir waren in den letzten 1,5 Jahren 3 Wochen auf La Digue und haben derlei extreme Zustände nicht beobachten müssen. Die maximale Anzahl der Leute an der Grand Anse bei unseren Besuchen lag bei maximal 30. Wenn überhaupt und an der Anse Cocos bei etwa 15. Manchmal waren wir da aber auch allein.
Zum Thema Auto. Als wir unsere Koffer in der Polizeiwache am Hafen La Digues zwischengelagert haben, hatte ich zu dem Thema einen kurzen Plausch mit einem Postbeamten der auf der Policestation zu Besuch war. Draufgekommen sind wir über die Oxcart Gefährte, er meinte auch, dass es mittlerweile mehr motorisierte Fahrzeuge gibt als selbige. Auf meine Nachfrage nach der total number of registered vehicles in La Digue zuckte er mit den Achseln und meinte etwa 30. Der Polizist nickte dazu. Ob´s stimmt? Wer weiß...
Viele davon sind ja auch Baufahrzeuge.
wie gesagt, sind nur unsere Beobachtungen... Bin ich jetzt ein Schönschreiber *grübel*?
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Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
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seybrew
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von seybrew »

Mission1 hat geschrieben: Auf meine Nachfrage nach der total number of registered vehicles in la digue zuckte er mit den Achseln und meinte etwa 30. Der Polizist nickte dazu. Ob´s stimmt? Wer weiß...
Von den unregistered vehicles wusste er natürlich nichts. :wink:

Ich habe da zero tolerance, und deshalb vote ich auch für andere Inseln in obigem Inselvotum.
"Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen so wenig bekümmerte, wie um die eigenen.”
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Mission1
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von Mission1 »

Hallo Seybrew
Schönen guten Abend,
Insgesamt gibts 11000 Fahrzeuge auf den Inseln :D Ein Viertel aller Haushalte haben mittlerweile ein motorisiertes Gefährt. Habe ich in irgendeinem Jahresbericht mal gelesen. Da ist doch La Digue immer noch fein raus :D

LG an Dich nebst Frau Gemahlin
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seybrew
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von seybrew »

Mission1 hat geschrieben:Hallo Seybrew
Schönen guten Abend,
Insgesamt gibts 11000 Fahrzeuge auf den Inseln :D Ein Viertel aller Haushalte haben mittlerweile ein motorisiertes Gefährt. Habe ich in irgendeinem Jahresbericht mal gelesen. Da ist doch La Digue immer noch fein raus :D

LG an Dich nebst Frau Gemahlin
M1
Hey, liebe Grüße zurück, Mission. Ich freue mich sehr, dass du wieder an Bord bist.

Als ich 93 das erste Mal auf La Digue war, konnte man die PKWs bzw. LKWs oder Busse noch an den Fingern zweier Hände abzählen. Ich selbst habe damals nur zwei Fahrzeuge gesehen.

Und auch auf Mahé waren PKWs damals noch ein echter Luxus, den sich nur wenige leisten konnten. Ich bin froh, dass ich die Zeiten noch mitbekommen habe. Wäre allerdings gerne noch ein paar Jährchen früher schon mal dort gewesen.

Um so mehr weiß ich heute Inseln zu schätzen, die g a r keine Fahrzeuge haben. Zumindest keine lärm- und (direkt) abgaserzeugenden.

Seybrew
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krebs
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von krebs »

mr.minolta hat geschrieben:Die italienische Oper fand im Februar statt! Aber Saison und Tageszeit, sowie die Intensität der persönlichen Wahrnehmung spielen natürlich eine Rolle. Am letzten der genannten drei Tage waren wir dann auf Big Sister und haben nichts mehr von dem Terror mitbekommen, bis auf das Rudelbumsen vor Cocos Island (ca. 10 Boote!)...
Eigentümlicherweise hatten wir auf Grand Sœur die größte Ansammlung italienischer Touristen angetroffen (es waren wohl ca. 12-16 Personen; - und: nein, ich habe sie nicht gezählt). Sie haben uns nicht sonderlich gestört, blieben oben am Strand sitzen in praller Sonne bis auf zwei Pärchen, die sich kurz ins Wasser wagten. Allerdings hätte ich da am wenigsten einen solchen "Auflauf" erwartet. Wir hatten aber unser "Lager" eh' woanders aufgeschlagen.

Auf eine Helikopter-Party/Orgie an der Anse Cocos hätten wir bestimmt auch keinen Bock gehabt, obwohl auf dem Bild ja außer dem Heli am Strand auch nur zwei Personen zu sehen sind. Und ich gestehe, daß - hätte ich so viel Kohle - ich vielleicht auch meine Kumpels gerne mal einladen würde zu einem solchen Event. Wie bereits geschrieben, haben wir etwas Vergleichbares nicht annähernd erlebt. In 2006 waren wir ganz allein an der Cocos, mein Mann spielte in den Wellen (und hat damals seine Brille dort dem Indi "geopfert"). Hinten, an der Naturbadewanne, waren einige Leute. Da wir nicht dort waren, kann ich nicht sagen, wie viele es waren. In 2008 war der Strand selbst ebenfalls menschenleer, um die "Badewanne" hatte es - inklusive uns, weniger als 10 Personen, davon zwei, drei Kinder. Für mich gehört zu diesen Stränden aber ohnehin auch die Wanderung. Beim ersten Ausflug sind wir insgesamt (auf Hin- und Rückweg) zwei oder max. drei Pärchen begegnet, im vergangenen Oktober ging vor uns eine recht große Gruppe indischer (?) Arbeiter (acht, neun Männer) los, die wohl einen Wochenendmarsch machten, aber ohnehin sehr flott unterwegs waren und auch nicht an der Cocos blieben, sondern weitergingen.

La Digue ist eben klein und gleichzeitig sehr beliebt. Wenn sich zu den Inselgästen und den Tagesausflüglern dann noch der Inhalt eines Kreuzfahrtschiffes gesellt, sind die wenigen und besonders freilich die beliebteren Strände sicherlich voller als durchschnittlich auf Praslin oder Mahé. Ich kann auch gut den Ärger verstehen, wenn Ihr seit nahezu 20 Jahren die Entwicklung beobachten könnt / müßt. Mir gingen die Veränderungen zwischen 2006 und 2008 ja teilweise auch etwas auf den Keks, wobei unsere Kritikpunkte sich wohl wenig überschneiden.

Auf der anderen Seite ist es aber auch so: Die Seychellen sind über einen internationalen Flughafen als Urlaubsziel erschlossen, zu erreichen. Ohne diesen könnte wohl kaum jemand hier sich überhaupt einen Urlaub in diesem Paradies leisten. Und ohne die anderen Fluggäste an Bord auch nicht. Und man würde dann auch keine touristische Struktur vorfinden, die einem eine Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants bietet, auf die man ja auch nur ungern verzichten möchte. Nun kann man schlecht profitieren von den anderen Urlaubern, gleichzeitig aber verlangen oder erwarten oder vorschreiben, daß sie gefälligst im Guesthouse hocken bleiben sollen, solange man selbst unterwegs ist. Wer eine Art Garantie für einsame Lokalitäten haben möchte, muß wohl andere Destinationen auswählen und / oder so tief ins Portemonnaise greifen, wie es sich vermutlich die allerwenigsten hier leisten können ...

LG von krebs, die durchaus zu schätzen weiß, daß die "anderen" Seychellenurlauber meine Reise auf die Inseln in indirekter Form "mitfinanzieren", und die auch auf Mallorca schon ziemlich einsame Wanderungen gemacht hat (Offre)
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seybrew
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von seybrew »

So kamen wir zumindest in den Genuss deiner lesenswerten Schilderung. :wink:

Viele Grüße von Seybrew
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boldie
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von boldie »

Die Schilderung von minolta war wirklich lesenswert, inhaltlich kriegt man tatsächlich das Grausen.
Vor 18 Monaten war wir dort einen Tag lang fast allein, nur 2 andere Paare. Die Rodung im hinteren Teil der Bucht gab es da ebenfalls schon und läßt sich schlecht wegdiskutieren.

LG

boldie
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krebs
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Re: Reisebericht Februar 2009

Beitrag von krebs »

minolta könnte Drehbücher schreiben. Er bekäme bestimmt einen Oscar und könnte dann mit dem eigenen Heli .... :lol:
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