Reisebericht/La Digue/Silhouette

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Dirk
Beiträge: 117
Registriert: 29 Okt 2001 14:05

Beitrag von Dirk »

Hallo,
über La Digue gibt es ja hier ja schon viele Berichte. Darum möchte ich nur auf die Dinge eingehen, die uns bei unserem zweiten Besuch nach Dezember 2000 Anfang Februar dieses Jahres aufgefallen sind. Wir haben wie vor einem Jahr im Patatran Village und im selben Bungalow (Superior, "Buisson") gewohnt. (Vielen Dank "TRAUMINSELREISEN" dass uns u.a. auch dieser Wunsch erfüllt werden konnte). Trotz der in diesem Forum geäußerten Kritik an diesem "Hotel" hatten wir den Eindruck, dass das Essen an Qualität und Umfang zugelegt hat. Es gab jetzt jeden Tag ein Frühstücksbuffet. Die Gerichte à la carte waren sehr gut. Auch die Gäste, die Halbpension gebucht hatten, waren mit ihrem Abendmenü offensichtlich zufrieden. Wir haben mehrmals das Essen (z.B. Fischcurry) mit dem benachbarten "Restaurant Patatran" beim Le´Ocean Hotel verglichen. Uns hat es im Patatran-Village besser gefallen. Insbesondere der Service im "Restaurant Patatran - Le ´Ocean" war uns schon im vorletzten Jahr negativ aufgefallen. Sehr lustlos und unfreundlich wurden uns auch in diesem Jahr die Teller und Bestecke auf die Glaskastentische geknallt. Dies waren allerdings auch die einzigen negativen Erlebnisse mit dem hier im Forum oft angesprochenen schlechten Service auf den Seychellen, die wir im gesamten Urlaub erlebten. Im Patatran-Village war an dem Service (nicht nur im Restaurant)nichts auszusetzen. Auch sonst hatten wir den ganz subjektiven (nicht begründbaren) Eindruck, dass die Stimmung auf La Digue in diesem Jahr besser war als im Dezember 2000 trotz (oder gerade wegen) des häufigen Regens, den wir fast eine Woche genießen konnten.

Gerade bei diesem relativ schlechten Wetter kommt die gute Lage der Patatran Bungalows zum tragen. Man kann geschützt auf dem großen überdachten Balkon sitzen und den Blick weit über das Meer schweifen lassen, dass bieten auf La Digue nicht viele Unterkünfte. Zugegeben: die Bungalows sind zwar sauber und werden regelmäßig neu gestrichen, aber sie sind recht spartanisch eingerichtet. Der kleine, eigentlich schöne Strand vor dem Hotel war aufgrund des recht starken Seegangs fast immer überspült. Die hohen Wellen machten Baden und Schnorcheln praktisch unmöglich - schade.

Statt zu baden, konnnte man jedoch bei den etwas niedrigeren Temperaturen (Geschätzt 26 C)prima Wandern. So haben wir u.a. auch in diesem Jahr versucht über die Nord-Ost-Seite der Insel zur Anse Coco zu gelangen. Im alten Forum habe ich schon einmal gefragt, warum der angeblich (und in den Inselkarten eingezeichnete Weg) nicht markiert ist, da die breite Piste plötzlich im Nichts endet und der Weiterweg für unkundige schwer zu finden ist. Jetzt gibt es tatsächlich dort eine gelb-weiße Wegmarkierung (auch sonst wurde in die Weg-Ausschilderung auf La Digue einiges investiert - sehr positiv). Sehr attraktiv fanden wir diesen Weg allerdings nicht, da er sehr mühsam mit erheblichen Klettereien über Fels und Stock verbunden ist...

Lohnen tut sich aber ein Aufstieg zum Gipfel des Inselberges (den Namen weiß ich nicht mehr, "...eagle ..?"). Vom Ortsteil "Bellevue" geht eine Straße steil bergauf. Wenn mann sich an den Weggabelungen immer links hält, kommt man bald an dem letzten Haus vor dem "Gipfel" vorbei. Dort lädt seit kurzem ein Schild zur Pause ein. Auf der Terrasse eines (damals) noch nicht fertigen Wohnhauses bietet ein freundlicher junger Unternehmer Getränke und kleine Speisen an. Nach seiner Auskunft waren wir seine ersten Gäste überhaupt. Man hat von dieser Terrasse aus einen fantastischen Blick über den ganzen westlichen Teil der Insel und nach Praslin - sehr empfehlenswert!

Die Grand Anse war trotz des bescheidenen Wetters immer sehr gut besucht, insbesondere von italienischen Reisegruppen. Aber es gibt ja Ausweichmöglichkeiten, wie die Anse Coco und der besondere Knüller und für uns die Entdeckung überhaupt: die Insel Silhouette!!! Darüber später ....

Gruß, Dirk
Dirk
Beiträge: 117
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Beitrag von Dirk »

zu Silhouette:

Wenn man einige hundert Dollars/Euros sparen will (so wie wir) und nicht sich von La Digue zur Insel Silhouette dirkt mit dem Hubschrauber fliegen läßt, kommt man in den Genuß für den ca. 60 Kilometer weiten Transfer eine rekordverdächtige Vielzahl von Verkehrmitteln für diese kurze Distanz zu benutzen: Auto, Schiff, Auto, Flugzeug und Hubschrauber. Wenn man Zeit hat eigentlich ein netter Ausflug.

Nur am Rande eine kurze Geschichte zur Freundlichkeit der Seychellois:

Beim Umsteigen vom Flugeug (Praslin-Mahé) auf den Hubschrauber stellte meine Frau auf dem Flughafen Mahé erschrocken fest, dass sie Ihre Brieftasche u.a. mit EURO-Bargeld, Reiseschecks und dem Reisepass vor dem Kiosk in dem (ganz neuen und noblen) Flughafengebäude auf Praslin liegen gelassen hatte. Der Schreck saß tief. Die sehr freundliche Mitarbeiterin des Hubschrauberservice rief sofort auf dem Flughafen in Praslin an und tatsächlich fand der Kioskverkäufer die Brieftasche, brachte diese zum nächsten Flieger nach Mahé und eine knappe Stunde später hatte meine Frau ihre Breiftasche mit dem gesamten Inhalt wieder in den Händen.

Der Hubschrauberflug von Mahé nach Silhouette ist bei guter Sicht schon sehr eindrucksvoll. Viktoria aus der Luft und dann über die Berge von Mahé nach Silhouette. Besonders schön ist natürlich die Aussicht vom Sitz neben dem Piloten aus. Dort darf offensichtlich der größte (und dickste) Passagier sitzen.

Auf Silhouette landet der Hubschrauber keine hundert Meter von der Island Lodge entfernt. Man kann folglich bequem zu Fuß die Strecke zurücklegen. Das Gepäck wird mit einem kleinen hoteleigenen Traktor zu den Bungalows gebracht. Die Rezeption, die drei Restaurantgebäudeteile, die sehr große Bar (mit Boutique) und ein weiterer Aufenthaltsraum sind sehr gepflegt, geschmackvoll, mit Palmendächern und an den Seiten offen dicht an das Meer gebaut worden.
Auch die einzelnen (12) Bungalows liegen zum größten Teil unmittelbar am Wasser. Die anderen Bungalows liegen in zweiter Reihe dahinter. So wie wir es uns bei der Reisebuchung gewünscht hatten, erhielten wir einen Bungalow der keine 4 Meter von der Wasserlinie bei Flut entfernt lag. Da sich die sehr praktische und geschmakvoll in dunklem Holz eingerichten Bungalows zum Wasser hin durch große "Flügeltüren" und einer Terasse öffnen, kann man vom breiten Doppelbett aus direkt auf den Strand (mit Palmen) und das Meer und den Sonnenaufgang schauen - alles super romantisch. Die unmittelbare Nähe hat nur einen kleinen aber lautstarken Nachteil. Die Brandung kann trotz Lagune nachts erstaunlich laut werden. In der ersten Nacht dachten wir ein Unwetter tost, aber es war fast windstill und nur leichte Brandung - ein Phänomen. Ohrenstöpsel nicht vergessen oder die zweite (längst nicht so schöne)Bungalowreihe buchen! Den Wohn-/Schlafraum kann man auch an den Seiten fast vollständig öffnen, sodass der leichte Wind vom Meer durch das Haus ziehen kann (was auch bei geschlossenen Fensterläden funktioniert). Die Bungalows sind durch einen kleinen gepflasterten Weg miteinander verbunden und liegen verstreut in einer geflegten Gartenanlage. Die zwei Superior-Bungalows haben uns (abgesehen vom Preis) trotz ihrer Größe nicht gefallen. Das zusätzliche Zimmer ist klein und dunkel und die Terrasse unter dem hohen Giebel bei den normalen Bungalos erschien uns "gemütlicher".

Da man die Island Lodge nur mit Vollpension buchen kann und es auch keine Restaurant-Alternative auf der Insel gibt, ist die Qualität der Verpflegung natürlich besonders wichtig. Obwohl wir dies schon in den Katalogen und auch hier im Forum gelesen hatten, waren wir dennoch sehr positiv überrascht. Das Essen ist hervorragend. Die italienische Chefin (unaufdringlich freundlich und immer hilfsbereit) läßt italienischen Käse, Salami u.a. einfliegen, die dann beim sehr abwechslungs- und umfangreichen Frühstücksbuffet angeboten werden. Auch das Mittagsbuffet geht über das übliche Fisch- und Hühnercurry hinaus. Am Abend gibt es ein dreigängiges Menü (mit einem "Gruß aus der Küche" vorneweg). Zu jedem Gang gibt es eine Alternative. Alles qualitativ hochwertig und bis zu den selbstgemachten, leckeren Nachspeisen wiederholte sich das Menü in der einen Woche unseres Aufenthaltes nicht - Klasse!!! Die Tische wurden morgens, mittags und abends immer neu mit teuren aufwendigen Stoffservietten und Tischtüchern, Gläsern und Bestecken eingedeckt. Auch der Service war sehr professionell und (nicht aufgesetzt) freundlich. Man hatte das Gefühl, denen macht ihre Arbeit noch Spass.

Bei der ersten Inselerkundung kommt man zwangsläufig durch den kleinen Ort La Passe. Eine Sandstraße und rechts und links ein paar Wohnhäuser, ein vergleichsweise riesiger Kindergarten (wir sahen dort nur drei Kleinkinder mit drei Kindergärtnerinnen), ein kleines Krankenhaus, ein Laden (der nicht an Touristen verkaufen darf, so wurde uns zumindest erklärt) ein öffentliches "Partyhaus", ein Verwaltungsgebäude und eine etwas heruntergekommene Koprafabrik. Am Rande des Dorfes dröhnt recht laut ein Stromgenerator (im Hotel aber ist davon nichts zu hören). Auch eine Reihe von leeren und vollen Ölfässern, Abfall und rostige Maschienenteile, die am auch nicht gerade schönen Hafenbecken und auf den Brachflächen herumliegen, stören die sonstige Idylle etwas. Verläßt man die Lodge in die andere Richtung (Richtung Norden)stößt man auch sofort auf wenig paradiesische Überreste einer Fabrikanlage (Hühnerfarm?). Sechs riesige Hallen und mehere kleinere Gebäude stehen in unmittelbarer Nähe zum Strand als Ruinen in der fantastischen Natur. Schade. Der Aufwand für eine akzeptable Müllentsorgung scheint hier offensichtlich zu groß zu sein.

Dies ist aber auch das Einzige, was uns an dieser Insel nicht so ganz gefallen hat. Silhouette ist eben kein Disneyland - zum Glück!. Die Ruhe (obwohl es mindestens zwei Traktoren gibt, aber als einzige KfZ)und die fantastischen Wälder, die bis an die Strände reichen, haben uns sehr beeindruckt. Die Strände können durchaus mit denen auf La Digue mithalten. Es gibt allein an dem Strand an dem auch die Lodge liegt, mindestens drei schiefe "Torsten-Palmen". Auch die typischen Seychellen-Felsen fehlen nicht. Der üppige Wald reicht teilweise direkt bis an den Strand. Wem La Digue schon zu hektisch und voll ist, hier hat man die Strände wirklich für sich allein (wenn man sich etwas von der Lodge entfernt).

Unbedingt sollte man sich auch die Mühe machen die Insel zu Fuß zu durchqueren und z.B. nach Grand Barbe wandern. 2 1/2 bis 3 Stunden sollte man für einen Weg schon einplanen (bei gutem Wetter kann man sich auch mit einem Boot der Lodge bringen und/oder holen lassen). Es geht kräftig berauf und bergab und umgestürzte Bäume zwingen manchmal zum krabbeln. Der Strand an der Grand Barbe ist aber die Mühe wert. Lang, leer und schön. Auch ein noch relativ unberührt wirkender See mit Mangroven ist interessant - viele Fische, die man im klaren Wasser vom Ufer aus beobachten kann. Anders als in einigen Reiseführern beschrieben gibt in Grand Barbe aber auch schon einen Stromgenerator, der die vier/fünf kleinen (aber neuen) Häuser dort mit Strom versorgt.
Wir haben uns auf Silhouette sehr wohlgefühlt. Wer möglichst viel Natur und möglichst wenig Menschen sehen will, aber auf gutes Essen und guten Service nicht verzichten will, der kommt hier bestimmt auf seine Kosten. Wir kommen wieder...

Gruß, Dirk.
Zuletzt geändert von Dirk am 12 Feb 2003 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Torsten
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Beitrag von Torsten »

Hi Dirk,

das klingt ja alles mehr als interessant! Und dann noch drei Torsten-Palmen ;D ;D ;D nebeneinander!! Sollte unser Geld nochmals irgendwann für die Seychellen reichen, dann wird Silhouette sicher eine Station werden. Reichen Deiner Meinung nach 4 Tage, um vieles von Silhouette zu sehen?
--
Viele Grüsse
Torsten
Dirk
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Beitrag von Dirk »

Hallo Torsten,

die meisten Gäste, die mit uns zur selben Zeit auf Silhouette waren, wohnten dort nur drei/vier Tage. Wenn man eine Inselüberquerung einplant, so ist das vielleicht ein wenig kurz. Wenn es, wie bei unserer Ankunft vorher ausgiebig geregnet hat, soll der Weg nach Grand Barbe kaum begehbar sein - Rutschgefahr! Wir haben nach dem Regen auch erst zwei Tage gewartet, bis alles etwas getrocknet war. Rutschig war es dennoch. Feste Schuhe mit Profilsohle sind deshalb wichtig. Wenn dass Wetter nicht mitspielt, können drei oder vier Tage schon knapp werden. Wir waren auch die einzigen die diese Wanderung in dieser Woche gemacht haben. Zum Baden, um die Atmosphäre und das gute Essen zu genießen und für kurze Wanderungen z.B. zur Anse Mondon reichen m.E. auch drei vier Tage. Die Anreise ist ja auch sehr bequem und schnell (und spannend).

Gruß, Dirk

P.S.: Eine sehr fotogene "Torsten-Palme" gibt es jetzt auch wieder auf La Digue an der Anse Servege (?) etwa auf der Höhe des Friedhofs. Zumindest ist sie mir vorher nicht aufgefallen.
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Karl
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Beitrag von Karl »

Hallo Dirk

Wir waren im letzten Jahr auch auf Silhouette und haben uns über Deinen vortrefflichen Bericht sehr gefreut.
Du hast mit Deinen Ausführungen die schönsten Urlaubs- erinnerungen bei uns wachgerufen.

Die Wanderung nach Grand Barbe haben wir damals nicht unternommen, da während des Süd-Ost Monsums eine Boots-Anlandung an der Grand Barbe nicht möglich ist. Deshalb würde ich auf jeden Fall empfehlen vor Beginn der Wanderung in der Lodge nachzufragen ob eine Anlandung möglich ist, da der Rückweg über die Insel bei einer Gehzeit insges. ca 6 Std. doch sehr anstrengend wird.

Gruß Karl
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Guy
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Beitrag von Guy »

Hello Dirk,

With a lot of pleasure I red your "Reisebericht" about Silhouette.
It feels good to hear that more and more people discover this island, spared of mass tourism. I am not going to start again and praise this marvelleous place, but it 's good to be remembered and to revive this beautiful moments I spent their.
As you say the hotel is very special, built in an old coco plantation, but even without the hotel the athmosphere on the island and in La Passe is very extraordinary. When I was for my 4th time on Silhouette (April- May 1999), I lived for 3 weeks on the island in the house of Ron Gerlach, while he was with his wife Gill for the birth of their grandson in England. As you know their house is at the nicest spot of La Passe, it is the last house behind the "Koprafabrik", next to the giant tortoises. I arrived the 30th of April and the hotel closed the 1st of May. So in the evening no drinks at the bar with the toursist, no dinner at the restaurant, etc.. I was very disappointed, but after a few days it didn't mather anymore. The locals were suprised to see me, seen the hotel was closed, and saw me no longer as a tourist and brought me food and even cigarettes, they even cleaned my house. They are shy but very nice and helpful people. This was a greath experience, and since that time I return twice a year, all together I was 78 days on Silhouette.
What pleases me, the visitors are international, in the meantime I met 15 different nationalities and a lot of honeymooners. In June 2001, I spent 12 nights in the hotel, I traveled single, and during 4 days, I was together with 9 couples, all on honeymoon.
In May-June this year, I probably return for 2 weeks, and I hope to meet more people from this forum, like I met Silvia and Ralph.
Looking forward,
Regards,
Guy

P.S. Thanks Dirk, to bring back some memories!
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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Hallo Dirk,

willkommen im Club der Silhouette-Fans!

Wir hatten auch einen Bungalow in der ersten Reihe (Astove) und es ist wie du schon schreibst einfach super, morgens gleich auf das Meer schauen zu können. Absolut perfekte Romantik gabs am Abend, wenn man auf seiner Terrasse sitzend den fantastischen funkelnden Sternenhimmel (einschließlich Sternschnuppen) beobachten konnte (...schwärm) :look:

Was mich noch interessiert, habt ihr eingentlich mal Ron Gerlach besucht und euch die Schildkröten angeschaut?

Viele Grüße,
Silvia.
Dirk
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Beitrag von Dirk »

Hallo Silvia,
natürlich haben wir uns auch die Schildkröten angeschaut. Am ersten Abend konnten wir beaobachten wie ein großes Männchen - vermutlich nach dem mißglückten Versuch einem Weibchen lechzend auf den Panzer zu steigen - mit den Füßen rudernd auf dem Rücken lag. Meine Frau meinte hier müsse man eingreifen. Obwohl ich skeptisch war: Nach dem Motto die Natur, sprich die Kröte wirds schon richten, wuchteten wir die massige Gestalt wieder auf die Füße. Am nächsten Tag trafen wir fast zwangsläufig Ron Gerlach, der uns einiges über seine "Kinder" erzählte und u.a. auch, dass die Riesenschildkröten tatsächlich nicht von allein wieder auf die Beine kommen.

Da fällt mir noch eine Frage ein, die vielleicht ein Vogelexperte beantworten kann. Auf Silhouette sahen wir ganz in der Nähe der Riesenschildkrötengehege einen grünen Papagei in den Bäumen kletternd und frei fliegend. Auf dem Flughafen in Mahé blätterte ich in dem Buch "Beautiful Birds Of Seychelles" (oder so ähnlich) in dem ein Papagei abgebildet war, der diesem Vogel auf Silhouette sehr ähnlich sah. Da dieser Papagei aus dem Buch auf Silhouette gelebt haben soll, aber seit hundert Jahren als ausgestorben gilt, fragen wir uns, was dies für ein Papagei gewesen seien könnte. Dass es ein Papagei war, da bin ich ziemlich sicher - Wer kennt sich aus und kann eine Erklärung geben?

Danke Guy, für die geschilderten Erfahrungen mit den hilfsbereiten Einwohnern von Silhouette. Wir waren auch überrascht wie freundlich man dort auf uns Touristen reagierte, obwohl ein Großteil des Dorfes für die Island Lodge als Privatgelände ausgewiesen ist. Da hätte ich für eine feindseeligere Einstellung der einheimischen Inselbewohner gegenüber den fremden Eindringlingen Verständnis.

Gruß, Dirk.
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Guy
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Beitrag von Guy »

Hello Dirk,

I have seen this parrot several times in La Passe, Jamaica (the village behind the hotel where the church is), and once at Anse Patat. As you say, unfortunately this not the extinct Psittacula wardi, with the English name "Seychelles Parakeet", last time reported in 1881 on Silhouette, when he already was extinct on Mahe. It is Psittacula krameri manillensis in English "Indian Ring-necked parakeet" or "Rose-ringed parakeet", in German "Indischer Halsbandsittich" introduced from India, last century. You can even find these birds in the wild in Europe, like in Holland, Belgium and Germany. More than 500 birds were counted in Central Holland last year. Anyway the Seychelles parakeet and the ring-necked resemble very much.
I hope I could help you with this explanation.
Regards,
Guy
Dirk
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Beitrag von Dirk »

Vielen Dank an Guy, für die fachkundige Aufklärung meiner Vogelfrage!
Gruß, Dirk
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