Silhouette und Mahé (Xanadu) Ende Dezember 2004

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Dirk
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Silhouette und Mahé (Xanadu) Ende Dezember 2004

Beitrag von Dirk »

Ein paar Eindrücke von zwei Wochen auf Silhouette und Mahé im Xanadu:

1. Silhouette:

Auch bei unserem zweiten Besuch vor drei Wochen hat uns diese Insel fasziniert - wenige Einwohner und noch weniger Touristen, dafür aber einsame Strände und dichter Urwald. Auf der Außenseite des Riffs vor der Hotel-Lodge gibt es beste Schnorchelmöglichkeiten. Bei einer 30minütigen Schnorcheltour konnten wir u.a. zwei Schildkröten, eine Gruppe von ca. 12 Napoleonfischen (je ca. 150 cm) und einen Schwarm von ca. 30 Fledermausfischen beobachten.

Sehr positiv überrascht hat uns, dass die Lodge, obwohl sie in wenigen Tagen schließen wird, wieder ein hervorragendes und trotz der sehr schwierigen Versorgungssituation auf Silhouette ein unglaublich abwechslungsreiches Essen geboten hat. Auch im Service gab es keine Nachlässigkeiten, obwohl zeitweise nur sechs Gäste anwesend waren - Respekt vor so viel Professionalität! Die Chefin ließ sich kein negatives Wort über die neue geplante Hotelanlage entlocken, andere äußersten sich jedoch sehr skeptisch. Mit zwei Booten ähnlich dem "cat coco" (?) sollen dann die Gäste in großer Zahl nach Silhouette kommen. Das alte, fast verfallene "Gutshaus" am Hafen soll renoviert werden und als Empfangsgebäude dienen. Ob der maledivische Investor nach der dramatischen Flut überhaupt noch in der Lage ist, auf Silhouette zu investieren?
Beim Abflug wurde uns richtig wehmütig ums Herz. Die herzliche, aber nie aufdringliche Art der italienischen Hotelchefin, die kleinen, unauffälligen Bungalows direkt am Strand und das gute Essen werden nur sehr schwer zu ersetzen sein.

Mahé (Xanadu):

Vor vier Jahren waren wir bereits schon einmal im Xanadu. Leider gab es diesmal einige kleine Dinge, die uns im Xanadu (im Gegensatz zu damals) negativ aufgefallen sind. Die junge Managerin Chantal und ihr Assistent sind zwar freundlich und baten wortreich darum, bei Problemen und Schwierigkeiten sich an sie zu wenden, sie selbst hatten aber nicht das rechte Auge für Mängel im Service. Das Frühstück sollte ab 8.00 Uhr eingenommen werden. Wenn man um kurz nach 8.00 Uhr sich an den Tisch setzte, begann eine Servicekraft langsam, sehr langsam, die Tische zu decken und dann in eher zufälliger Reihenfolge Müsli, Saft, Toast, Kaffee an die Wartenden zu verteilen - dies alles unter den Augen und nur gelegentlicher Mithilfe eines der beiden o.g. "Chefs". So zog sich das Frühstück manchmal sehr in die Länge, obwohl man lieber bereits auf Tour sein wollte. Auch wurde uns bei der Ankunft der Fernseher und ein Videorekorder in unserem Bungalow angepriesen, obwohl dieser überhaupt nicht (mehr) vorhanden war. Die Reinigungskräfte arbeiteten eher oberflächlich...Alles kein Drama und vielleicht auch nicht repräsentativ, aber doch schade. Die Lage und die Ausstattung des Xanadu machen die Anlage trotzdem empfehlenswert.

Die Anse Intendance hat durch die "Hütten" des Banyan Tree verloren. Architektonisch finde ich die Anlage misslungen. Die weißen Häuschen würden sich in ein Neubaugebiet einer deutschen Kleinstadt besser einpassen, als in diese Traumbucht. Die vielen, großen Hotelliegen und die Videoüberwachungsanlagen auf dem Strand werten diesen optisch auch nicht unbedingt auf. Schlimmer aber noch: Baumaschienen, Container, Abfallberge und Containerunterkünfte für Bauarbeiter des Banyan Tree verschandeln immer noch den Weg zur Anse Intendance auf Höhe des "Parkplatzes". Das Restaurant "Joly Rose" ist geschlossen und verbarrikadiert, das Grundstück wird als Müllkippe für Bauschutt mißbraucht. Schade!.

Die Anse Soleil war für uns eine Neuentdeckung. Schöner Strand und erstaunlicher Korallenbewuchs. Solch große Geweihkorallen und andere Steinkorallen habe ich sonst auf den Seychellen noch nicht gesehen. Zumindest hier wachsen die Korallen schon wieder nach der Korallenbleiche kräftig nach. Leider hält dies einige Touristen und Einheimische nicht davon ab, von ihren Booten aus an der Anse Soleil die Anker ohne Rücksicht in die Korallen zu werfen, um dann das dortige sehr gute und preiswerte Strandlokal zu besuchen. Festverankerte Bojen könnten größere Schäden verhindern.

Die Flutwelle haben wir an der Anse Soleil als einen Wechsel von Ebbe und Flut im Minutentakt erlebt. Erstaunlich, aber wenig furchteinflößend. Erst auf dem Rückweg ins Xanadu haben wir die Überschwemmungen und Zerstörungen an der Anse à la Mouche gesehen. Aber nichts im Vergleich zu den Bildern aus Ost-Asien. Wir waren davon überzeugt, dass in Deutschland über diese relativ geringen Zerstörungen auf den Seychellen nicht berichtet würde und hielten es dummerweise nicht für notwendig unsere Angehörigen über unser Wohlergehen zu informieren. Dass man in Deutschland zeitweise einen ganz anderen Eindruck von den Schäden und der Gefahr auf den Seychellen haben konnte, haben wir erst später erfahren.

Vielen Dank, den Mitarbeiterinnen von TRAUMINSELREISEN, die am Telefon freundlich und verständnisvoll beruhigen konnten!
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