Reisebericht Seychellen Oktober 2001 Teil II von II

Hier können Seychellen-Reiseberichte hinterlegt werden
Antworten
Benutzeravatar
A-Punkt-Wannagat
Beiträge: 17
Registriert: 04 Nov 2001 13:36
Kontaktdaten:

Beitrag von A-Punkt-Wannagat »

Der Bus brachte uns in gebuchte Domizil "Fairyland-Small-Hotel". Eine etwas heruntergekommene, in Wellblechromantik gekleidete Unterkunft. Auf der Terrasse tafelte gerade eine große einheimische Familie. Nach dem Begrüsssungsdrink mit der Managerin, ging es über eine Steile Treppe in unser Zimmer mit Namen St. Iliot. Etwas abgewohnt, ein breites Bett, Kühlschrank, roher Zementboden, große Terrasse, jedoch hell und sauber. (es war das Prospektzimmer). Aber dann von der großen Terasse diese Aussicht auf das Meer, dass Rollen der Brandung an der Riffkante, dass hatte Atmosphäre und einen gewissen Charme - wir waren zufrieden. Ab in die Freiluftbar. Dort saß nur ein älterer Herr mit seinem Bier, wir wurden lange Zeit nicht bedient. Plötzlich zückte der Mann sein Handy und rief in der Küche an. (ca. 15m Luftinie) Eine Minute später hatten wir unsere Getränke. Wie sich später herausstellte war der "Gentleman" der Lebensgefährte von der Hotelmanagerin und heißt Charles Fonseca, sehr witzige Type übrigens. Die Getränke sind wie immer teuer, aber schräg gegenüber gibt es den obligatorischen Inder, bei dem wir bald Getränkerabatt haben.
Apropos Restaurant, man sitzt auf einer offenen Terrasse und falls es die Flut hoch genug ist, direkt über dem Wasser und nimmt sein Essen ein. Abends wird das vorgelagerte Inselchen mit Scheinwerfer angestrahlt, man kann den Fischen beim Schwimmen zusehen und eine romantische Stimmung macht sich breit.
Das Essen im Restaurant können wir nur empfehlen. Was über unfreundliche Bedienungen geschrieben wurde können wir nicht bestätigen. Wir haben sogar die kleine schwarze Bedienung mit den starken Wangenknochen zum Lachen gebracht. Wenn das nichts ist ?

Ist die Flut hoch genug, klatscht das Wasser an die Hauswand, jetzt kann man direkt in der Hausbucht Schwimmen und Schnorcheln. Am spannendsten, ist wie immer an der Riffkante. Ansonsten ist die Anse Royale ja nicht weit. Links vom Hotel steigt man der Steil nach oben gehenden Straße nach. Nach erreichen des Scheitelpunkts der Straße und einiger Meter Bergab ist man am Nordende der Bucht (Bild findet Ihr im Duomont-Reiseführer). Ein schönes Schnorchelrevier. Hier hatte ich, ganz nah am Ufer im Wasser stehend, eine Begegnung mit drei ca. 1m großen Babyhaien die immer wieder neugierig auf mich zuschwammen - ein Erlebnis.

Als Fortbewegungsmittel benutzten wir auch hier auf Mahe den Bus, zumal die Haltestelle keine 30m entfernt ist. Die Hauptstadt und umliegenden Strände sind damit bequem erreichbar. Für die Erkundung der Insel, uns hat besonders der nordwestliche Teil um Port Launay gefallen, ist ein Mietauto (Jeep) empfehlenswert.
Es waren sehr schöne zwei Wochen mit viel Abwechslung und Erlebnissen die wir noch sehr lange Erinnerung halten werden.

Zwei Tage vor unsren geplanten Rückflug habe ich bei der Air Seychelles angerufen und mir unseren Rückflug bestätigen lassen (sollte man unbedingt tun). Um 6 Uhr ging es los, Frühstück haben wir abgepackt schon am Abend vorher bekommen. Der Taxifahrer kam pünktlich. Am Flughafen war noch nicht viel los. Eine blau gekleidete Dame fragt mich wohin wir wollen - Munich - links anstellen -. Auf dem Schild am Checkinschalter steht Rome, na wenn das mal gut geht. Beim einchecken werden wir alles mögliche gefragt, ob wir was ausführen, usw. Ich sage zu allem nein. Schwups waren unsere zwei Koffer auf dem Transportband. Ach ja, unser Kosmetikkoffer machte mal wieder Ärger. - Nein ... der geht nicht als Handgepäck, sondern ganz normal mit. Gegenüber vom Eincheckschalter hat die Bank geöffnet, schnell noch unsere Rupees in Dollar umtauschen. Es gibt nur Dollarscheine zurück. Kleingeld wird wieder in Rupees umgerechnet und ausgezahlt, also doppelt und dreifach getauscht, - na ja.

Halt - noch was vergessen !!! Richtig - die Flughafensicherheitsgebühr. Am Schalter gegenüber sitzt ein Mann und zählt Dollarscheine, dass muss es sein. Für 80$ bekomme ich zwei Coupons, die ich schnell im jeweiligen Reisepass verschwinden lasse. Den Auswanderungsschalter und Zoll passieren wir danach problemlos. In der Abflughalle ist es schön kühl und sie füllt sich schnell mit Menschen aller Sprachrichtungen, meist jedoch hören wir Italienisch. Es gibt 2 Gates - welches ist unseres ? Die quäkende Lautsprecherdurchsage ist nicht zu verstehen. Eine Boing 737 aus Paris kommt an. Jetzt stehen 2 Maschinen auf dem Rollfeld - die Valle de Mai und die Aldebara. Der Zeitpunkt zum boarding für uns ist längst überschritten, einige Leute werden schon nervös. Plötzlich Unruhe - Die Passagiere auf Condor gebucht haben fliegen jetzt mit der Air Seychelles nach München. Für eine Handvoll Leute werden die Tickets umgetauscht. Wir sind schon eine Stunde über der Zeit. Dann geht es los, in Zwei Reihen streben wir dem Ausgang zu. - Sind wir in der richtigen Schlange ? Gar nicht so einfach, in beiden Schlangen wird Deutsch gesprochen. An der Türe werden wir nochmals genau kontrolliert, wir stehen richtig, - wir müssen nach rechts zur Aldebara. Die Damen sind nett, auch die falsch stehenden Leute werden freundlich zu richtigen Maschine gewiesen. Wir haben weiterhin Glück und können wieder 5 Sitze für uns 2 Personen in Anspruch nehmen. Der Flug ist ruhig und wir haben prima Sicht. (schon mal den Vesuv von oben gesehen - einfach toll.)

Die Verspätung holen wir aber nicht mehr auf. Bei der Zwischenladung in Rom gibt es erneut Unruhe. Wird der Anschlussflug von München nach Frankfurt noch geschafft ? Die Stewards bemühen sich um Klärung.
Da haben wir es leichter. Wir haben ein Zimmer in München gebucht, am Flughafen steht ein Auto für uns bereit. Trotzdem rufe ich im Hotel an (Handy sei Dank). Es ist alles in Ordnung, man wartet auf uns.

Beim Start berichtet der Pilot, dass er einen hohen Flugkorridor benutzten muss. Die Maschine steigt auf 12.000 m. So nahe war ich dem lieben Gott noch nie. Eine Condor-Maschine zischt entgegengesetzt unterhalb an uns vorbei, ich kann fast in ihre Fenster sehen. Man hat, wegen er guten Sicht und der Höhe einen Überblick vom Mittelmeer bis zur Adria. Wir kommen ca. 2 Stunden später als geplant in München an.
Die Maschine wird in Ihrer Parkposition von Fotografen umlagert. Haben wir einen Prominenten an Bord ? Nein - es ist die Maschine selbst. Erstmalig landen von nun ab Maschinen der Air Seychelles die von Mahe kommen direkt in München.

In der Ankunftshalle erwarten wir unser Gepäck. Zuerst kommt .... richtig unser Kosmetikkoffer ...., dann die anderen beiden.

Die Gruppe die einen Anschlussflug nach Frankfurt benötigt, steht gelöst und fröhlich am Ticketschalter. Die Bediensteten des Flughafens kümmern sich um sie. Eine schöne Reise geht nun zu Ende.

Fazit:
Unsere Entscheidung, kleinere Gästehäuser und Hotels, größeren Anlagen vorzuziehen war Goldrichtig. Wir haben viel gesehen und erlebt. Bisher war es noch nirgendwo so schön wie auf den Seychellen! Wenn man auf intakte Natur, kristallklares Wasser, Ruhe, Entspannung, Überschaubarkeit, abwechslungsreiche Landschaft und nahezu menschenleere Strände steht, so gibt es neben den kleinen und mehr als doppelt so weit entfernten Inseln der Südsee wohl kaum eine Alternative.

Einen besonderen Dank an Lars-Klein mit seinem Forum über die Seychellen. Die dort von überwiegend netten Leuten geschilderten Informationen haben uns über manche Klippe hinweggeholfen.





--
Ari
Ari
Benutzeravatar
alex
Beiträge: 10
Registriert: 27 Nov 2001 23:21
Kontaktdaten:

Beitrag von alex »

:bounce: ganz schön lesefaul die Leute hier ! Da gibt man sich so eine Mühe und keinen Interessierts...Ich finde Deinen Bericht jedenfalls sehr informativ und lebensnah beschrieben ! Klasse !
Da trinke ich einen drauf. Prost ! :drink:
Antworten