Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

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Suse
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von Suse »

Da hat der aufregende Tag doch noch ein gutes Ende genommen. Jetzt haben wir also tatsächlich ein besseres Auto bekommen, als wir vorher hatten. Das schöne Louisiana-Kennzeichen ist aber weg, aus die Maus mit der Voodoopriesterin, die sich durch den Sumpf kutschieren läßt, jetzt haben wir ein Kennzeichen aus Georgia.

Der Silberne wirkt durch die hellere Farbe großzügiger und offener, man kommt sich nicht mehr ganz so sehr vor, als ob man in einer Wanne sitzt. Insgesamt finde ich ihn optisch auch nicht unangenehmer als den schwarzen, irgendwie hat er was von einem Hai.

Nur der Mister dreht jetzt am Rad. Schon auf der Rückfahrt geht es bei Grün ab die Post, innerhalb von Sekunden sind die anderen Autos, die eben noch rechts und links mit uns an der Ampel standen nur noch winzige Punkte im Rückspiegel. Nachdem ich mir den Schädel an der Kopfstütze gestoßen habe und vom Fahrersitz nur mehr hysterisches Gekicher kommt, ist es Zeit, dem Mister zu erläutern, daß man mit so einem Auto auch beifahrerverträglich fahren kann. Ich freu mich ja für ihn, aber diese Aktion hat er jetzt gleich dreimal gemacht: Zum ersten, zum einzigen und zum letzten Mal.

Der Orange Blossom Trail ist nicht ohne Grund mit Werbeschildchen von Scheidungsanwälten gepflastert :wink:

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Morgen reisen wir ab. Allzusehr wird der Challenger da noch gar nicht gefordert werden, denn unser nächstes Ziel liegt nur zwei Ausfahrten weiter: Gotha.

Wer hätte das gedacht, Gotha liegt in Florida, und da wollen wir morgen hin. Bis dahin hab ich noch etwas vorzubereiten. Während der Mister draußen um den silbernen Challenger herumschleicht und vermutlich weiterhin glückselig vor sich hin kichert, sitze ich im Zimmer und male ein Bild.

Ein kleines Mitbringsel für unseren Besuch morgen. Eine Vorstellung, für wen es gedacht ist?

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Am nächsten Morgen beladen wir den Wagen und brechen zeitig auf. Es nieselt leicht, wir haben Glück gehabt, das Wetter war bis zu unserer Abreise hochsommerlich. Jetzt geht es in den Norden, mal sehen, wie es da ist.

Der Challenger blubbert so laut, daß man es auf dem ganzen Gelände hört und der costaricanische Motelmanager schaut mit seinem Sohn um die Ecke und sie winken uns nach. Die nette Familie bewohnt eines der Zimmer neben unserem und hat den Mister abends beim Dampfen immer ihre vor der Tür aufgebauten Gartenmöbel mitbenutzen lassen. Eigentlich gehört er schon fast zur Familie, zumindest, was den kleinen Sohn angeht.
Das Motel liegt direkt neben dem Turnpike, aber wir fahren schon zwei Ausfahrten später wieder ab.

Gotha liegt am nordwestlichen Rand von Orlando und beherbergt einen der größten Friedhöfe Floridas, den Woodlawn Memorial Park. Der Friedhof ist leicht zu finden und gut ausgeschildert, schwieriger wird es schon mit dem Grab selbst, das wir hier suchen, in Section O, Lot 537, denn der Park ist wirklich riesig, inklusive See, zahlreichen Skulpturen und riesigen Live Oaks voller Spanish Moss.

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Es gibt tolle Steine hier, viele, die erkennen lassen, was der Verstorbene zu Lebzeiten mochte.

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Nur das, das wir suchen, sehen wir nicht. Es nieselt jetzt stärker, aber wir wollen das jetzt nicht abbrechen. Mein Bild wandert in eine schützende Plastikhülle und wir stiefeln die Reihen ab. Die Gräber selbst sind nicht erkennbar durchnumeriert und das Grab, das wir suchen, hat eine flache, im Rasen versenkte Platte und ist von daher von weitem nicht gut zu erkennen.

Es ist ja Ostersonntag und ein Stück entfernt hält eine Großfamilie ein Picknick um ein Grab eines vermutlichen Familienangehören ab, die wollen wir jetzt nicht mit so einer peinlichen Touristenfrage behelligen. Aber wir haben Glück, ein anderes Auto rollt heran, die Leute haben Angehörige hier liegen und wissen genau, wo das ist, was wir suchen. Wir sind mehrmals daran vorbeigelaufen.

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Ja, da liegt er, Robert Norman Ross, besser bekannt als Bob Ross, der Maler, dem sicher viele von uns unterhaltsame Stunden verdanken. Wir mochten ihn jedenfalls sehr, mit seinen happy little clouds und happy little trees. Obwohl er so viel Freude in das Leben vieler Menschen brachte, war sein eigenes nicht immer nur glücklich.

https://www.youtube.com/watch?v=h5nMXlA-_rM

Wir verbringen hier ein paar Minuten, außer uns ist ja niemand sonst da, den wir stören könnten. Mein kleines Machwerk platzieren wir am Rand des Grabs und beschweren es mit einigen der handbemalten Steine, die andere Fans hier hinterlassen haben.

Dann geht es zurück auf den Turnpike, es regnet weiter und der Mister bemüht sich um eine gemäßigte Fahrweise.

Vielleicht ist es ja auch der beruhigende Einfluß von Bob Ross, der hier am Werk ist.

https://www.youtube.com/watch?v=Urc9lKFe-m8

Wir blubbern also gemächlich nach Norden. Hier ist es deutlich kühler als im tropisch-schwülen Orlando. Die Blumenwiesen lassen ahnen, daß wir voll in den floridianischen Frühling kommen. Und als wir hinter Ocala die ersten Welcome Schilder mit Windelgators sehen, wissen wir: Wir sind wieder im real Florida, wo es uns am besten gefällt.

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Am späten Nachmittag erreichen wir Lake City. Wir hatten leichte Befürchtungen, vielleicht auf ein überfülltes Motel zu stoßen, denn es ist ja Ostersonntag. Aber da man hier ja keinen Ostermontag kennt, sind die Feiertagsreisenden wohl alle schon abgereist. Die Lodge liegt verlassen da.

An der Rezeption hat zu unserem Glück die sprichwörtliche Amber Dienst, zu der der Mister letztes Jahr regelmäßig an die Rezeption pilgern mußte, um W-LAN zu haben. Sie erkennt uns wieder und der Stammgast-Effekt in Kombination mit dem sich nun anschließenden Langzeitaufenthalt von über drei Wochen bringt uns ein tolles Upgrade ein. Anstelle eines normalen Motelzimmers erhalten wir eine der wenigen Suiten, die das Motel bereithält, und das zu einem Schnäppchenpreis.

Wir richten uns häuslich ein und stellen die schon in Orlando erworbenen Klappstühle vor die Tür. Zur Feier des Tages gibts jetzt erstmal ein paar Peeps. Schon Monate vorher habe ich mich auf die Sonderedition gefreut, und ja, sie schmecken wirklich wie Dr. Pepper Cola! So lecker!

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So sitzen wir da und genießen den hereinbrechenden Abend. Abgesehen von einem weiteren Fahrzeug, das weit von uns entfernt parkt, sind wir wie so oft die einzigen Gäste. Wäre es nicht abends noch so empfindlich kühl, hätten wir jetzt den puren Luxus eines Pools ganz für uns allein. Morgen müssen wir einkaufen, wir wollen so oft wie möglich grillen. Wenn wir Glück haben, haben wir auch den Grillpavillon wie üblich fast ganz für uns allein.

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Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Klara hat geschrieben: 21 Jun 2023 16:23 Mit Navi, wenn auch bei euch wohl eher verhasst, findet man vielleicht leichter Tankstellen ;-)
LG + Danke
Klara
Das freut uns, daß Du Dich da hineindenken kannst.

Natürlich hat Suse das Auto auch mit Respekt und etwas Abstand betrachtet, aber Freude hatten wir beide daran. Es hat uns letzten Endes ja auch viele menschliche Kontakte beschert.

Zum Navi - würde ich jetzt sagen, ich stünde damit auf Kriegsfuß, wäre das ja nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich ist es für mich meist überflüssig und in manchen Fällen sogar kontraproduktiv. In jedem Fall nervt es ungeheuer. Ich kann das nicht ab, wenn die Tante mich ständig vollquatscht, dafür die Musik unterbricht und dabei doch nur schwer verständliche oder auch falsche Angaben macht.

In Lakeland hätte das Ding mir vielleicht die sechs Tankstellen angezeigt, aber in der Zeit, die ich für die Eingaben und fortlaufende Orientierung auf dem Display gebraucht hätte, habe ich die ersten beiden dann schon selber gefunden. Und ob die Luftpumpen überhaupt vorhanden sind und funktionieren, weiß das Navi ja auch nicht... 😉

Es ist auch egal, ob man im Ausland nun das eigene Handy nutzt oder eingebautes Navi, die Kosten dafür sind in beiden Fällen zu hoch, als daß das für mich Sinn machen würde.

Viel Spaß noch beim Mitlesen, bald geht es weiter. 😃
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Wir mögen die völlig entspannte Atmosphäre des verwaisten Kleinstadt-Motels wirklich sehr.

Es ist etwas, das ich seit jeher mit Florida verbinde. Nicht immer ist es hier im Norden abends so kühl wie jetzt zu unserer Ankunft und dann bei Dunkelheit über den immer noch warmen Asphalt des fast leeren Parkplatzes zu schleichen, ist für mich echtes Urlaubsgefühl. Die Grillen zirpen, die Leuchtstoffröhren summen und dieses Jahr verwandelte sich das Gelände nachts auch noch in einen Zoo. Aus dem angrenzenden Waldstück kamen regelmäßig Rehe, Gürteltiere und Waschbären in die Parking Lot gelaufen, um nach Freßbarem zu suchen.


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An manchen Tagen sind wir wieder die einzigen Gäste der Anlage, die fast 100 Zimmer hat. Und die Gewerbestruktur in Lake City ist bilderbuchartig gut und vielfältig. Für das, was man hier an einem halben Nachmittag alles einkaufen kann, braucht man in Orlando mehrere Tage und in Miami eher Wochen.

Schon bald mache ich mich auf den Weg, um geeignete Chemikalien zu erwerben, die den Challenger in den nächsten Wochen erstrahlen lassen werden. Alamo wird das Teil in besserem Zustand zurückkriegen als dem, in dem ich es bekommen habe...

Ja, ich weiß, ich bin verrückt, aber ich kann nicht anders.

Lake City hat mindestens so viele Dollarläden wie ganz Orlando und ich kenne jeden einzelnen. Somit werde ich schnell fündig und den Rest kauf ich bei einem der zahlreichen Autoteile-Läden ein.


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Im Walmart ist die Auswahl natürlich noch größer, aber identische Produkte kosten hier einfach mal das Doppelte.


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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Und schon kann es losgehen!

So oder so ähnlich sah es täglich vor unserem Zimmer aus. Der bekloppte Deutsche und sein Challenger. Als ich eines Tages die Videokamera auf's Stativ packe, um mich als Putzsklave selbst zu filmen, bläst ein Windstoß die Flaschen von der Haube auf den Asphalt. Da hatten dann außer der Ehefrau auch die Zimmermädchen was zu lachen...


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Der Lohn der Mühe ist ein praktisch neuwertig erscheinendes Auto, das ich in all den Wochen nicht einmal richtig waschen mußte. Da war einfach nie genug Dreck drauf, der das nötig gemacht hätte. :lol:


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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von Klara »

Suse hat geschrieben: 20 Jun 2023 17:53 , aber ich stehe trotzdem zwischendurch auf und setze mich für einen Moment ins Wohnzimmer und stelle mir vor, ich wohnte hier.

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Ich bin noch tief beeindruckt, wer weiß, ob ich jemals weitere Gebäude von FLW irgendwo in den USA sehen werde, in New York oder im Mittelwesten, aber sowas werde ich ganz sicher nicht wieder erleben.
Man kann (oder konnte) wohl FLW Häuser auch mieten. https://www.ad-magazin.de/article/frank ... bernachten.

Die Stühle auf dem Bild meine ich in "gehobenen" Einrichtungshäusern auch schon gesehen zu haben.

Sicher tolles Erlebnis auf dem Campus, ich liebe es sowieso Unis im Urlaub zu durchstreifen, wenn ich sie auch eher zufällig sehe, ohne den Architekten zu wissen, oft ja eher alte, ehrwürdige Gebäude, versetzt mich immer in eine eher wehmütige Stimmung, dass der unbewschwerte Lebensstil von damals vorbei ist :lol:
LG
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von Klara »

mr.minolta hat geschrieben: 22 Jun 2023 00:27
So oder so ähnlich sah es täglich vor unserem Zimmer aus. Der bekloppte Deutsche und sein Challenger. Als ich eines Tages die Videokamera auf's Stativ packe, um mich als Putzsklave selbst zu filmen, bläst ein Windstoß die Flaschen von der Haube auf den Asphalt. Da hatten dann außer der Ehefrau auch die Zimmermädchen was zu lachen...

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Oh, wer hätte gedacht, dass ich gebannt deine Autogeschichten verfolge. Ich wasche mein Auto fast nie. Hatte beruflich öfter in einer Behörde zu tun und parkte dort im Hof, der, der mir die Schranke öffnete fragte mal, warum mein Auto auf einer Seite so dreckig ist, weil ich oft am Feldrand parke und da teils Matsch ist. Er fragte dann ganz freundlich, ob er mir den Wagen mal waschen sollte :lol:
Aber einen Mietwagen zu polieren käme mir nie in den Sinn. Aber vielleicht verführt Florida manche zum Putzen, eine Freundin mietete da ab und ein Haus und kaufte dann (wahrscheinlich von den Läden begeistert wie du) Möbelpolitur und und brachte Tisch und Schränke auf Hochglanz.

Nochmal zum Navi, die HERE We Go App ist kostenlos, läuft auch offline, da wo ich sie benutzte, war ich gut zufrieden, allerding zu USA kann ich nichts sagen.

Hat wieder riesigen Spass gemacht an euren Erlebnissen teilzuhaben. Die Autobilder sind auch echt werbewirksam. Gibt es nach der Putzorgie auch Bilder mit Dame auf der Motorhaube? Würde das Klische des Autofreaks doch nett abrunden :mrgreen:
LG
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mr.minolta
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Klara hat geschrieben: 22 Jun 2023 12:23 Ich wasche mein Auto fast nie.
Ich mach das auch nur, wenn es mal ein für mich besonderes Fahrzeug ist. Gehört bei mir zur Urlaubsstimmung dazu, wenn ich mal nicht auf die Uhr gucken muß und mich entspannt mit so 'nem Quatsch beschäftigen kann.

Zum Navi: bei den hohen Kosten bezog ich mich auf die Erfordernis einer lokalen Simkarte bzw. die irren Gebühren für eins im Mietwagen. Und offline ist auch so' ne Sache. Da müßte man erst mal tonnenweise Kartenmaterial für die Sümpfe und Wälder in Nordflorida oder die Inseln im Südpazifik finden und runterladen... Mit eigener Sim geht hingegen gar nicht, das hätte zum Beispiel letztes Jahr in Französisch Polynesien schlappe 10.000 Euro für jedes einzelne Gigabyte Daten bedeutet.

Kein Witz und kein Tippfehler! Zehntausend Euro.

Muß jeder selbst entscheiden, wie er das handhaben will und wenn es für Dich in Deutschland gut funktioniert, ist das ja super. Ich bin da eher altbacken und empfinde das alles noch als viel zu unausgegoren.

Das lärmende Auto war ja auch altbacken mit seiner wuchtigen Erscheinung und dem für deutsches Empfinden utopisch hohen Benzinverbrauch. ;-)
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Ach ja, danke für den Tip!
Klara hat geschrieben: 22 Jun 2023 12:23 Gibt es nach der Putzorgie auch Bilder mit Dame auf der Motorhaube? Würde das Klische des Autofreaks doch nett abrunden :mrgreen:
LG
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Ich werd Suse mal fragen, beim nächsten Mal... ;-)
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von Klara »

mr.minolta hat geschrieben: 22 Jun 2023 17:55
Zum Navi: bei den hohen Kosten bezog ich mich auf die Erfordernis einer lokalen Simkarte bzw. die irren Gebühren für eins im Mietwagen. Und offline ist auch so' ne Sache. Da müßte man erst mal tonnenweise Kartenmaterial für die Sümpfe und Wälder in Nordflorida oder die Inseln im Südpazifik finden und runterladen... Mit eigener Sim geht hingegen gar nicht, das hätte zum Beispiel letztes Jahr in Französisch Polynesien schlappe 10.000 Euro für jedes einzelne Gigabyte Daten bedeutet.

Kein Witz und kein Tippfehler! Zehntausend Euro.

Muß jeder selbst entscheiden, wie er das handhaben will und wenn es für Dich in Deutschland gut funktioniert, ist das ja super. Ich bin da eher altbacken und empfinde das alles noch als viel zu unausgegoren.
Ich habe ja keine Ahnung, aber der Göttergatte lädt zuhause Karten runter, Simkarte brauchts gar nicht. So geht es jedenfalls beim Android Tablet oder Handy. In Europa und VAE lief es bisher bestens. Aber wie du sagst, jeder wie er will und für so einen Geographischen Analphabeten wie mich ein echter Segen.
LG
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von foto-k10 »

Klara hat geschrieben: 23 Jun 2023 13:52 Ich habe ja keine Ahnung, aber der Göttergatte lädt zuhause Karten runter, Simkarte brauchts gar nicht. So geht es jedenfalls beim Android Tablet oder Handy. In Europa und VAE lief es bisher bestens. Aber wie du sagst, jeder wie er will und für so einen Geographischen Analphabeten wie mich ein echter Segen.
Geht sowohl bei Google (meckert wohl, wenn die Daten 30 Tage alt sind) und bei OpenStreetMap. Für Florida wären es ca. 260 MB für die Straßendaten und 650 MB, wenn man auch Wanderweg usw. braucht.

Auf Mauritius konnte man das kostenlose Navi zum Mietwagen vergessen. Wenn man mit dem Teil nicht aufpasste, fuhr man verkehrt herum in eine Einbahnstrasse. Google kannte zu dem Zeitpunkt die Änderungen an der Autobahn zwischen Mahebourg und Flughafen nicht, OSM sehr wohl. Dafür kannte Google eine Landstraße, damit man nicht durch Mahebourgh musste, die fehlte noch bei OSM.
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von Suse »

Anfangs verbringen wir viel Zeit in Lake City und seiner näheren Umgebung.

Lange ausschlafen, der Mister wienert zur Belustigung der gesamten Belegschaft am Auto herum während die Ehefrau gemütlich mehrere große Becher Kaffee verdrückt, liest und einfach mal runterkommt vom heimatlichen Alltagsstreß. Im Campingstuhl sitzen, den Lake City Reporter lesen, am Handy ein Spielchen daddeln, und dabei aus dem Augenwinkel beobachten, wie der Mister mit Ohrenstäbchen den Dreck aus den Felgen kratzt und dabei glückselig und selbstvergessen lächelt. Es ist so entspannend.

Wenn ich morgens an die Rezeption komme um mir meinen Frühstückskaffee zu holen, hat die jeweils diensthabende Mitarbeiterin immer eine Bemerkung zu dem, was sich da unten auf dem Parkplatz abspielt. Er liebt das Auto, oder? Putzt er auch zuhause so viel? Kann er mit meinem Auto weitermachen, wenn er fertig ist?

Problem ist nur, er wird nie fertig, denn das hier ist Florida und es gibt fast jede Nacht einen Regenguß, dessen Spuren morgens beseitigt werden müssen.

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Irgendwann gegen Mittag ist dann alles bereit und wir brechen auf. Liebgewonnene Plätze wieder besuchen und neue Ecken der Stadt entdecken. Die gibt es tatsächlich immer noch.

Nach einer Woche Burger und anderem Fast Food-Kram in Orlando haben wir jetzt wirklich dringend Bedürfnis nach Gegrilltem und Salat. Das Fleischangebot, das wir im letzten Jahr schon extrem verteuert fanden, hat sich im letzten Jahr nicht gebessert. Publix ist unbezahlbar, Walmart ist soweit ok, hat aber eine ähnliche Auswahl wie Aldi, also landen wir wieder dort. Und mitsamt all unserem Grillkram landen wir dann wieder da, wo wir die letzte Reise beendet haben: Am Alligator Lake.

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Das Fleisch mit ausreichend Eis im Kofferraum kühl gehalten, machen wir einen Gang über den Damm, der auf den See hinausführt.

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Ein paar Angler sind auf dem See, zwischen den Sumpfzypressen, die hier tatsächlich ein bißchen so aussehen wie auf meinem Bild für Bob Ross, gibt das wieder ein schönes Südstaatenbild.

Tiere sehen wir wenige, überhaupt ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, daß man zunehmend weniger Schildkröten sieht und ich frage mich, ob das an der stark angewachsenen Alligatorenpopulation liegt. Der Mister sieht da keinen Zusammenhang. Aber früher gab es eindeutig mehr Schröten links und rechts des Weges, nicht nur hier. Naja, wer weiß, woran das liegt, früher war ja überhaupt mehr Lametta. Und ich werde auf dieser Reise noch entschädigt werden.

Unter dem wachsamen Blick von Chief Alligator packen wir dann unser Grillzeug aus. Der kaputte Grill vom letzten Jahr ist inzwischen abgebaut worden, aber hier ist ja heute ein ganz normaler Wochentag und von daher nicht viel los und es gibt genügend freie Grills.

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Vollgefressen geht es zurück ins Motel und zurück auf die Klappstühle. Wenn man nicht zu spät am Nachmittag zurückkehrt, ist es noch warm genug für den Pool. Und ansonsten gibt es sicher was am Challenger zu putzen. :wink:

Das Leben im Motel pendelt sich ein. Unsere Housekeeping-Dame ist eine Latina ohne Englischkenntnisse, dafür aber mit viel Empathie für müde Reisende. Nachdem sie einmal registriert hat, daß wir Dauergäste sind und keineswegs, wie die sonst hier üblichen Nächtigenden, schon im Morgengrauen wieder abreisen, wird unser Zimmer immer erst geputzt, wenn wir morgens unsere verstrubbelten Köpfe aus der Tür gesteckt haben. Nachdem ich meine zwei Brocken Los Wochos-Spanisch ausgegraben und zusätzlich ein paar Vokabeln gepaukt habe, ist zumindest eine rudimentäre Verständigung möglich.

Als sie eines Tages den Mister kopfüber in ihrem Wäschewagen abgetaucht vorfindet, bei dem Versuch ein versehentlich zwischen die schmutzigen Handtücher geratenes extraflauschiges Mikrofasertuch wieder herauszufischen, erweist es sich noch als sehr nützlich, daß ich dann sagen kann, daß das Tuch zwar genauso aussieht wie die Frottier-Handtücher des Motels, aber für die Limpieza vom Coche ist. Danach hält sie uns vermutlich für komplett bescheuert.

Natürlich führt uns gleich in den ersten Tagen eine Fahrt nach White Springs. Das Frühjahr scheint dieses Jahr trockener gewesen zu sein als im letzten, die Blumenwiesen voller Phlox und Thunbergien kommen gerade erst richtig in Schwung. Auch viele Laubbäume treiben gerade noch aus, es ist sehr frühlingshaft mit den unterschiedlichen Grüns der Blätter und der Nadelbäume und den bunten Straßenrändern.

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Der Challenger röhrt über die 41 nach Norden, irgendwo kurz vor der Stadt passieren wir den Suwannee, der, aus dem Sumpf von Okefenokee herabkommend hier eine scharfe Biegung nach Westen macht, um sich später bei Luraville mit dem Santa Fé zu vereinigen. Den Suwannee wiederzusehen ist immer wieder schön, dem Fluß haftet etwas Magisches an.

https://www.youtube.com/watch?v=LsGygMw0-OQ

White Springs selbst hat sich verändert, aber das wußten wir schon aus dem letzten Jahr.

Adams Country Store ist jetzt ein Landhandel und die Barn Quilts verblassen langsam

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Genauso wie die Bemalung des schon lange geschlossenen Outdoor Cafés. Es ist so schade, der Ort hat so ein wunderbares Südstaatenflair, wirkt aber zunehmend ausgestorben.

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Am Fluß das Telford Hotel.

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Es gibt angeblich Pläne, hier zumindest wieder einen Restaurantbetrieb zu eröffnen. Ansonsten tut sich nichts. Die Eigentümer wollen auch viel zu viel Geld, so wurde uns vor ein paar Jahren hier von unserer Spontanbekanntschaft erzählt, einem Geschichtsdozenten der Universität Gainesville, der uns bei unserem ersten Besuch hier zu sich einlud.

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Unsere Vermutung aus dem letzten Jahr, daß der sympathische, aber ganz offensichtlich schwer kranke Mann, möglicherweise nicht mehr lebt, hat sich inzwischen bestätigt. Und daß wir das wissen, war keine schwierige Recherchearbeit, sondern eher ein Beweis für den fehlenden Datenschutz in den USA. Kennt man die Adresse einer Person, ist nichts einfacher, als alle möglichen Hintergrundinformationen ganz legal abzufragen. Einer der Momente, in denen ich für deutsche Bürokratie durchaus dankbar bin.

Auf der Veranda des Geschichtslehrerhauses ist ein Maler zugange. Der silberne Challenger mit dem Kennzeichen aus Georgia und unser Videoequipment, mit dem wir Aufnahmen vom Telford machen, lassen uns vermutlich so vertrauenswürdig aussehen, daß er uns bereitwillig erzählt, das Haus stünde jetzt zum Verkauf.

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Wir hätten nichts dagegen einzuwenden hier zu wohnen. Oder ein Conch-Häuschen auf Key West, das ließe ich mir auch gefallen.

Der Maler erzählt uns, daß er hier in der Straße eigentlich alle Häuser schon gestrichen habe, auch die großen viktorianischen Villen direkt am Fluß. 6 Monate braucht er für so ein Holzhaus.

Auf dem Rückweg legen wir einen Stop am Wasserfall ein. Der Falling Creek ist genauso tanningefärbt wie der Suwannee und das Wasser leuchtet golden, wenn es über die kleine Klippe herabfällt.

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Der Fall ist nicht wirklich beeindruckend, eigentlich sind es ja nur bessere Stromschnellen, aber hier in Florida, wo es ja so gut wie keine Wasserfälle gibt, ist er schon etwas Besonderes und wird von den Leuten aus der Umgebung auch gern besucht, auch heute sind wir bei weitem nicht die einzigen, die hier sitzen.

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Gegen Ende der Woche häufen sich die Termine. Der Donnerstag ist nur einer von zwei Öffnungstagen des Columbia County Historic Museum, das in einer prächtigen Foursquare-Villa mit umlaufenden Veranden in der historischen Downtown untergebracht ist. Das Museum wird nur mit ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben und hat daher nur so eingeschränkte Öffnungszeiten. Die Villa soll innen weitestgehend im Originalzustand aus der Bürgerkriegszeit eingerichtet sein. Gelegentlich gibt es Reenactments, besonders wenn die Schlacht von Olustee sich jährt.

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Wir werden auf dieser Reise noch die Ansicht zu hören bekommen, daß das Gedenken an diese Zeit und Traditionen ein Geschmäckle hat, und die teilen wir an sich sogar, aber interessant finden wir es eben doch, und nachdem wir die Stadt nun schon relativ lange und gut kennen, möchten wir eben auch mehr über ihre Geschichte wissen.

Daraus wird aber nichts. An der Tür ein großes Schild, aus Personalmangel derzeit geschlossen. Auch hier wird es sicher nicht einfacher, Menschen zu finden, die neben allem anderen noch ehrenamtlich arbeiten möchten.

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Wir schauen uns das Haus von außen an und sind ein bißchen enttäuscht, daß wir nicht hineinkönnen. Mich erinnert es ein bißchen an das Hemingway-Haus auf Key West.

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Es ist wirklich ein beeindruckendes Gebäude, wäre sicher schön gewesen. Wir werden das weiter verfolgen, immerhin gibt es eine Facebookseite, da wird man ja sicher mitkriegen, wenn es hier weitergeht.

Statt dessen überqueren wir einfach die Straße, denn fast genau gegenüber liegt der Lake de Soto. Wir machen es uns auf den Campingstühlen im Schatten einer Eiche bequem, vom anderen Seeufer schallt der Lärm eines Straßenfestes herüber, das das ganze Wochenende gehen wird. Ob es damit zu tun hat oder ob sich die Interaktion der Tiere in so einem Mikrokosmos wie diesem See in der Stadt innerhalb eines Jahres komplett verändern, wissen wir nicht, aber solche spektakulären Szenen, wie die mit den Schildkröten um die Schilfinseln kämpfenden Grackel beobachten wir dieses Jahr nicht. Trotzdem ist es wieder schön hier, die Menschen führen ihre Hunde aus und joggen im Kreis um den See herum, Kleinstadtidyll.

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Und dann ist schon wieder Freitag und Freitagnachmittag bedeutet: Hardee’s. Wir sind gespannt, ob wir die bekannten Autos und ihre Besitzer wiedertreffen. Immerhin fahren wir da diesmal selbst mit einem ziemlich beeindruckenden Auto vor. :wink:
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von Klara »

Suse hat geschrieben: 23 Jun 2023 15:10 Bild
Sieht ja wirklich lauschig dort aus. Hat eure Kamera ein neues Stativ bekommen?

Fleischpreise hoch, weniger Schildkröten, vielleicht kommen die auch wieder auf den Speisezettel.
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Bevor es aber zu Hardee's geht, stimme ich mich zunächst mit einer Fahrt zum nächsten Dodge-Händler ein!

Lake City ist überregional bekannt für seinen industriellen Business, es gibt hier zahlreiche Autohändler und Mobile Home Showplaces. Das Autohaus, in dem ich zahlreiche Challenger zu sehen hoffe, befindet sich nur einen Katzensprung entfernt von unserem Motel, aber natürlich will ich da mit dem Silbernen vorfahren und mache mich auf den Weg. Nach zwei Minuten erreiche ich das gelobte Land und tatsächlich steht hier alles voll. Ich bahne mir meinen Weg durch das mit Neuwagen vollgepackte Grundstück, das die aus Deutschland vertrauten Dimensionen eines Autohändlers deutlich sprengt, und das in einer amerikanischen Kleinstadt am Rande von Sümpfen und Wäldern... Die entsprechenden Autoplätze in Orlando waren auch nicht größer.

Direkt vor dem Geschäftsgebäude finde ich schließlich einen Kundenstellplatz zwischen gewaltigen Rams, Chargern und Challengern. Sofort werde ich von einem nachgeordneten Mitarbeiter begrüßt und zu meinem Anliegen befragt. Ich gebe mich als Tourist und Dodge-Fan zu erkennen, der sich ein wenig umsehen und Challenger fotografieren will, aber seinem verwirrten Gesichtsausdruck zufolge scheint er das irgendwie seltsam zu finden und begibt sich erst mal zu seinem Chef. Der eilt sofort herbei, kapiert auch gleich, was ich wünsche und lädt mich ein, mich ausgiebig umzusehen. Natürlich will er mir auch gleich ein Auto anbieten, das sei das Weekend-Special, ich würde nirgends etwas Besseres finden und deutet auf dieses Prachtstück:


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Der 2023er Charger SRT Hellcat mit 758 PS leuchtet wie eine tropische Frucht unter dem trüben Himmel und deutlich unter 100.000 Dollar sind tatsächlich ein Schnäppchen, aber ich weiß halt nicht, wie ich ihn für den Rückflug in drei Wochen in den Koffer kriegen soll. Ach was, sagt er nur, is doch kein Problem. Den verschiffen wir dir, der is dann schon in good old Germany, bevor du selber dort ankommst! Wie auch immer, ich darf jetzt in aller Ruhe die anderen Autos anschauen und Bilder machen.

Ob in grün, in rot oder orange, die Auswahl an Challenger-Modellen ist wirklich groß. Wie wäre es zum Beispiel mit diesem hier? Der nette kleine Laubfrosch hat knapp 500 PS und einen Basispreis von 48.000 Dollar. Dafür gibt es bei uns einen Golf. Noch Fragen? ;) Nicht für mich, ich wüßte, was ich kaufe:


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Weitere Exemplare finden sich überall auf dem Gelände. Die meisten sind Challenger R/T Scat Pack. Ich würde damit eine perfekte Geldanlage erwerben, sagt der Manager, aufgrund des nahen Produktionsendes rennen die Leute ihm die Bude ein, um sich die letzten Stücke von der Torte zu sichern.


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Ich beschließe den Ausflug in's Raserparadies mit herzlichem Dank an den Geschäftsführer und verabschiede mich. Zu gerne hätte ich mir noch einen eingepackt, aber Suse meinte später, ein Matchbox-Challenger aus dem Dollar Tree täte es doch auch. Ach ja? Nun gut, mir hat's auch so viel Spaß gemacht.

Dennoch muß ich den nicht erfolgten Neuwagenkauf erst mal mit Kompensationshandlungen an meinem Silbernen verarbeiten. Mit 0 auf 100-Exzessen auf der Service Road gleich hinter dem Motel und der Videokamera am Auspuff zur Sounddokumentation. Auf dem diesbezüglichen Screenshot kann man viele "Kratzer" sehen. Das ist der ganze Dreck vom Parkplatz, vor allem Sandkörner und Steinchen, die der Challenger bei jedem Gasstoß vom Boden aus nach oben bläst.

Herrlich! :smokin:


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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Klara hat geschrieben: 23 Jun 2023 17:57 Hat eure Kamera ein neues Stativ bekommen?
Ich faß es nich! :shock:

Sowas siehst Du?? Damit hätte ich jetzt im Leben nicht gerechnet. Solch ein unwesentliches Detail und Du erkennst es in Erinnerung an irgendwelche Bilder vom letzten Jahr, auf denen ein anderes Kamerastativ zu sehen war, das im damaligen Kontext ebenfalls eher unwichtig für den Leser war.

Respekt vor Deinem fotografischen Elefantengedächtnis! :bounce:

Das Teil ist übrigens sehr empfehlenswert. Karbon mit nur 900 Gramm und reicht mir bis zum Kinn. War im Angebot bei amazon für unter 100 Euro.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Beitrag von mr.minolta »

Beim Hardee's geht es diesmal sehr gemütlich zu.

Wir treffen den Bekannten aus dem letzten Jahr, der seinen straßenzugelassenen 700 PS-Chevy Nova Dragster wieder an gewohnter Stelle geparkt hat und geduldig die Fragen der Besucher beantwortet. Von Zeit zu Zeit läßt er das Monster an, dann versteht man auf dem ganzen Platz sein eigenes Wort nicht mehr. Spätestens dabei wird mir klar, daß wir wieder einen wunderbaren Urlaub haben! Ja wirklich, auch Suse genießt das hier sehr. Ganz besonders mag sie die klassischen Oldtimer, die auf dem Grundstück der Fast Food-Kette wöchentlich ausgestellt werden.

Ich durfte den Challenger neben den Klassikern abstellen und mache ein paar Fotos. Dann holen wir unsere Campingstühle aus dem Kofferraum, machen es uns zwischen den alten Herren und ihren blankpolierten Schätzen mit kalten Getränken bequem und beobachten das bunte Treiben.


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Neben sabbernden Hunden und bürgerlichen Familien mit kleinen Kindern besuchen auch fanatische Christen den Treffpunkt der Autoliebhaber. In der darauffolgenden Woche tragen sie etwa eine Stunde lang geduldig ihre Schilder vor sich her und die Dame auf dem Foto entschuldigt sich sogar ganz höflich dafür, daß sie mir beim Fotografieren meines Autos das eine oder andere Mal im Weg steht.


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Und das ist zwischen all diesen Besonderheiten zwar nur ein ordinäres Rental Car, zieht aber ebenfalls unerwartete Aufmerksamkeit auf sich. Eine kleine Gruppe von Besuchern betrachtet zunächst die Chevelle und umrundet dann unseren Challenger. Unfaßbar.

Wie gut, daß ich ihn vorher nochmal geputzt habe... ;)


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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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