Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

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mr.minolta
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Suse hat geschrieben: 01 Sep 2022 02:07Parkautomaten scheinen inzwischen überall so selten zu sein, daß sie auch hier, wo es noch einen gibt, gar nicht mehr genutzt werden und man statt dessen wild auf ihren Smartphones herumwischende und über die mangelhafte Funktionalität der App fluchende Amerikaner herumstehen sieht.
Tatsächlich ist dieser sehr zeitgeistige Zwang zum Parking-App-Blödsinn im Großraum Miami alles andere als effizient, sondern vielmehr nervtötend kompliziert und zeitaufwendig.

Vor allem ist er aber auch kontraproduktiv, denn die Stadt sollte nach meiner Einschätzung in diesem Zusammenhang spürbare Einnahmeverluste erleiden. Wenn selbst Einheimische sowie amerikanische Touristen an der Online-Abwicklung des Parkbegehrens scheitern, wie kann man dann erwarten, daß die Touristen aus aller Welt, die man gerne in die Stadt lockt, mit diesem Unsinn klarkommen? Uns hat er jedenfalls konsequent daran gehindert, in den drei Tagen Miami gewisse Unternehmungen zu machen, bei denen wir viel Geld ausgegeben hätten.

Für die Teilnahme am Online-Parking wäre zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts allein für Miami das Laden von drei verschiedenen Apps erforderlich gewesen, verbunden mit der Eröffnung von Konten inklusive hinterlegter Zahlungsmethode. Nach dem Abstellen des Fahrzeugs auf einem beliebigen Stellplatz muß man dann Beschilderung suchen, die Aufschluß über die auf dem Parkplatz jeweils gültige App gibt. Dazu muß man sein Fahrzeug oft verlassen, die Schilder existieren nur in großen Abständen. In der gewählten App erfolgt dann eine aufwendige Anmeldung mit Übertragung des Kennzeichens in's System, in dem man natürlich auch den Ort, an dem man parkt, identifizieren und markieren muß.

Gibt es solchen Unsinn (ohne Alternative zur Online-Anmeldung) eigentlich auch schon in Deutschland? Ist wohl nur eine Frage der Zeit.

Der Amerikaner, der in der von Suse beschriebenen Situation seinen Monster-Pick Up dann neben mir einparkte, kam aus dem Fluchen nicht mehr raus. Es dauerte ca. 20 Minuten, bis er den Kampf mit der Nerv-App gewonnen hatte. Zwischenzeitlich rief er die Person an, die ihn offenbar in Coconut Grove erwartete:


"Darling, I'll be late. Trying to fix that fucking parking app! It's a pin in the ass!"
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Mir fällt gerade auf, daß ich hier bisher nur genörgelt habe... :wink:

Deshalb will ich mal feststellen, daß das Parken außerhalb Miamis, das heißt in den ländlichen oder kleinstädtischen Regionen Floridas, einen Komfort bietet, von dem man in Europa nach wie vor nur träumen kann und der wie gewohnt nie etwas kostet. Und zu sehen gibt es auf diesen Parkplätzen für den autointeressierten Besucher ja sowieso immer etwas Spektakuläres!


Knackige Sportwagen:

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Charmante Klassiker:

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Monströse Stretch-Limos:

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Vollgeschissene Kleinwagen:

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Zerschossene Familienkutschen:

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Und wem eine einzige Corvette zu langweilig ist, wie wär's hiermit?

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Der Kollege hatte eben mal 'ne Million Dollar aufgeladen... :smokin:
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Suse
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Suse »

Der nächste Morgen ist schon unser letzter in Miami. Frühstück gibt’s im Bett mit Blick auf den Atlantik. Etwas Starbucks Frappé, bißchen Hummus auf Weißbrot, Zimtschnecken und Hawaiian Punch, und damit unsere Alabasterkörper auch ganz bestimmt nicht vergessen, daß sie in den USA sind, gibts zum Nachtisch ein kleines gelbes Marshmallow-Küken.

Wenn Lebensmittel Gesichter haben, vor allem, wenn sie niedlich sind, z.B. bei Marzipanfiguren oder Osterhasen, habe ich immer Probleme damit, ihnen den Kopf abzubeißen, völlig albern. Aber die Peeps haben genau die richtige Größe und Konsistenz, die kann man sich als Ganzes in die Futterluke schieben und dann warten bis der Marshmallow schmilzt. Die gelben haben einen leicht zitronigen Geschmack, sehr lecker. Egal, was manche Leute sagen, ich mag Peeps.

Nach dem Frühstück wird nicht weiter herumgetrödelt, wir haben heute noch viel vor. An jedem Finger gefühlt fünf Publixtüten mit Krempel laufen wir zigmal zwischen dem Zimmer und dem Auto hin und her und amüsieren uns dabei immer über die weibliche Schlafzimmerstimme, die im Fahrstuhl die Lobby ankündigt. Laaahbe spricht sie das aus, mit so einem hingetupften i am Ende. Es ist die gleiche Stimme wie schon vor vier Jahren, die Frau dazu stelle ich mir wie ein laszives Pinup vor.

Wir nehmen mit einer letzten Sitzung in der Dampferecke Abschied von dem Anblick, den der Mister die letzten drei Nächte in der tropischen Wärme sitzend genossen hat:

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Es war ein schönes Wiedersehen mit Miami, aber jetzt geht es raus aus der Großstadt und hinein in die Pampa, dorthin, wo Florida am süßesten ist.

Sugarland, so nennen die Leute dort das Land um den Lake Okeechobee, Zuckerrohranbau weit und breit, sonst nur Kühe und Gras, langweilig soll es hier sein und öde. Wir haben uns vorgenommen, uns die Backroads hier mal anzuschauen, anstatt direkt nach Orlando durchzufahren. Wir werden mehr Backroads zu sehen bekommen, als uns lieb ist, aber das wissen wir jetzt natürlich noch nicht.

Daß es hier langweilig sei, meinen aber wohl nur die Snowbirds und anderen Touristen. Die lokalen Rednecks sehen das anders. Wenn man die fragt, hat Tallahassee zwar ein paar schöne Canopy Roads, aber zwischen Stuart und dem Lake Okeechobee gibt es sogar einen Canopy Highway, und zwar den most scenic von ganz Florida! Wenn man den unzähligen youtube-Videos glauben darf, haben sie recht.

Den DeLorme auf den Knien, damit wir die Abfahrt nicht verpassen, geht es auf den Turnpike. Das Verkehrsaufkommen ist gemäßigt, aber trotzdem, jetzt sind wir nicht mehr ein Kleinwagen unter vielen im Großstadtverkehr, jetzt sind wir ein silbernes Kügelchen zwischen wild gewordenen Rams. Es ist tatsächlich noch schlimmer als vor vier Jahren, die Höchstgeschwindigkeit wird von einigen um bestimmt mehr als 20 Meilen überschritten, wir sind wirklich verblüfft. Sheriffs sehen wir wenige und auch diesmal scheinen sie niemanden zu beeindrucken, da geht keiner vom Gas, alles egal. Irgendwie hat Florida hier einen europäischen Touch bekommen, vielleicht sogar noch einen Tick unentspannter, da sogar die Lkw deutlich schneller fahren als erlaubt.

In Palm City fahren wir ab und dann nach links Richtung Lake Okeechobee. Hier zieht sich der Southwest Martin Highway aka The Martin Grade Scenic Highway schnurgerade durch das County bis zum See. Diese Ruhe, dieser Frieden nach dem Turnpike! Kaum ein anderes Auto ist hier unterwegs. Ich bilde mir ein, ziemlich gründlich auswendig gelernt zu haben, ab wann es interessant zu werden beginnt, damit ich die Videokamera rechtzeitig in Position bringen kann. Irgendwann ab Allapattah Flats soll es losgehen, aber erstmal passiert gar nicht so viel. Rechts und links Weiden, Farmen, Pferde, Rinder, ab und zu ein paar Bäume, aber so richtig über die Straße krümmen wollen die sich noch nicht, es sind auch noch viel zu viele aufrecht wachsende Palmen und Palmetto-Lücken dazwischen.

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Aber immerhin ist das ja hier ein Highway und keine Vorstadtstraße, und wie heißt es so schön: Alles kommt zu dem, der warten kann. Die Geduld zahlt sich aus. Nach und nach werden die Palmen weniger, es bildet sich eine dichte Allee aus Live Oaks, immer älter, immer knorriger, mit ausladenden Zweigen, die sich über der Straße zu verschränken scheinen. Irgendwann ist es so, wie man sich eine Canopy Road wünscht, ein dichter Tunnel, unglaublich schön.

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Für die Anwohner hier, die ja vermutlich zumeist in der Landwirtschaft tätig sind und keine Zeit zu verschenken haben, muß es nervig sein, daß die Höchstgeschwindigkeit, wie meist auf irgendwelchen „scenic“ Straßen, heruntergeregelt ist, dazu die Touristen, die dann immer noch ein kleines bißchen langsamer fahren als erlaubt. Aber es ist wirklich zu schön, die Lichtverhältnisse jetzt am Vormittag sind nicht ideal, aber trotzdem, es hat etwas Märchenhaftes, da so in der Düsternis unter dem dichten Blätterdach voller Spanish Moss hindurch zu fahren.

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Wir haben während der Fahrt nicht fotografiert, sondern nur gefilmt. Die Bilder, die wir Euch zeigen können, sind also Ausschnitte aus dem noch nicht fertig bearbeiteten Video.

Das Ende des Highways kündigt sich langsam an, durch lichter werdende Vegetation und die ersten Bahngleise der Frachtlinien von U.S. Sugar. Man hat Zeit, langsam aus den Träumereien in die Wirklichkeit zurückzukehren, bevor man abrupt an einer T-Kreuzung landet und sich entscheiden muß, ob man gen Süden nach Clewiston oder gen Norden nach Okeechobee fahren möchte.

Wenn es ums Möchten geht, wären wir gern nach Süden abgebogen und noch ein bißchen länger und tiefer ins Sugarland eingetaucht. Daß das zumindest auf dieser Reise nicht geklappt hat, liegt nicht an uns, sondern ist schlechtes Timing, und zwar nicht unseres!
Zuletzt geändert von Suse am 02 Sep 2022 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Klara »

Ich sitzte hier vorm Bildschirm, durch eure fesselnde Art zu berichten und zu bebildern, völlig gebannt und dann abrupt Ende. Ein Gefühl als käme jetzt im Film lautstark die Werbepause oder die Dame mit dem Langnese Eiskonfekt.
Danke +LG
Klara
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Suse
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Suse »

Klara hat geschrieben: 02 Sep 2022 10:32 Ich sitzte hier vorm Bildschirm, durch eure fesselnde Art zu berichten und zu bebildern, völlig gebannt und dann abrupt Ende. Ein Gefühl als käme jetzt im Film lautstark die Werbepause oder die Dame mit dem Langnese Eiskonfekt.
Danke +LG
Klara
Das Eiskonfekt kommt erst übernächste Woche, dann gibts eine Unterbrechung, weil wir ja schon wieder verreisen.

Bis dahin sputen wir uns, damit Du nicht so lange warten mußt. :wink:
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Suse
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Suse »

Clewiston, am südlichen Rand des Lake Okeechobee, trägt den Spitznamen „sweetest town of Florida“. Hier hat U.S. Sugar, der größte Rohrzuckererzeuger der gesamten USA, seinen Firmensitz, und hier befindet sich auch die Sugar Junction, das Drehkreuz des zur Firma gehörenden Schienennetzes, dem South Central Florida Express, einem Kurzstreckennetzwerk, auf dem das Zuckerrohr zwischen Clewiston und Sebring im Westen und der Atlantikküste im Osten transportiert wird.

https://en.wikipedia.org/wiki/South_Cen ... press,_Inc.

Anfang des letzten Jahrhunderts fuhren hier natürlich noch Dampfloks, von denen manche, bevor U.S. Sugar sie kaufte, sogar schon einige Jahre auf Flaglers Overseas Highway auf dem Kessel hatten, wobei sie sicher auf dem Weg nach Key West auch durch das alte Coconut Grove gekommen sein dürften.

Anfang der 60er Jahre wurden die Dampfloks durch moderne Dieselloks ersetzt. In Trainspotterkreisen erlosch das Interesse am Schicksal der alten Loks nie, man wußte ziemlich genau, wo sie gelandet waren, manche in Museen, manche in Privathand oder als „scenic rides“ in anderen Bundesstaaten. Und irgendwann erinnerte sich auch U.S. Sugar der alten Züge und des Potentials, das darin steckt.

2016 kauften sie eine der Loks zurück, Engine No. 148, das Homecoming der alten Lok wurde in der lokalen Presse groß gefeiert. “We intend to restore Engine No. 148 to its former glory’’ kündigte U.S. Sugar an und beschäftigte einen ganze Stab von Mechanikern mit der Aufgabe. 2020 war es dann soweit. Der Zug eröffnete die Zuckerrohrkampagne mit der ersten und beendete sie mit der letzten Fahrt, jeweils unter großer Anteilnahme der lokalen Bevölkerung, im Netz häuften sich die Aufnahmen von Steam Chasers, die der Lok so weit wie möglich folgten.

https://www.youtube.com/watch?v=7LZKPIiisM8

Ich war sofort angefixt, nicht nur, weil ich selbst Dampfloks mag, sondern vor allem wegen mr.minolta, Modelleisenbahner der Epoche 2. Das war die Gelegenheit, die Fahrt über den Martin Grade Scenic Highway so planen, daß wir dem Zug begegnen würden, perfekt für das Video und perfekt als Überraschung für den Mister.

Mit tropischen Erntezeiten nicht so wirklich vertraut, mußte ich dann leider lernen, daß Zuckerrohr in Florida von Oktober bis Mai geerntet wird und somit weder die Eröffnungs- noch die Schlußfahrt in unserem Aufenthalt liegen würden. Die Enttäuschung währte jedoch nur kurz, denn es gab noch viel aufregendere Pläne. Ab 2022, so hieß es, würde Engine No. 148 Passagierfahrten anbieten, scenic rides ab Clewiston, Termine würden über den Newsletter bekannt gegeben. Ich setzte mich sofort auf die Empfängerliste. Und wartete. Und wartete. Und wartete… Bild

Zwischendurch gab es Updates, historische Passagierwagen aus den 20er bis 50er Jahren seien angeschafft worden. Aber konkrete Termine, wann die angekündigten „Steam Days“ denn nun stattfinden würden – keine. Flexibel, wie wir dank unserer weitgehend offen gestalteten Florida-Reisepläne ja waren, hätten wir unseren Aufenthalt jederzeit um einen solchen Termin herumstricken können, mit Übernachtung in Clewiston oder ohne, aber es kam nichts.

Erst Ende März, zum Zeitpunkt unserer Abreise, kam dann ein Newsletter mit Ankündigung der ersten Veranstaltung am nächsten Wochenende, und wie man in den enttäuschten Kommentaren auf der Seite lesen konnte, waren die Tickets innerhalb von Minuten vollständig von der lokalen Bevölkerung aufgekauft worden.

Nach etwas verärgertem Nachdenken kam mir der Gedanke, daß möglicherweise genau das der Sinn dahinter ist. Man will das Interesse der breiten Masse wach halten, aber vielleicht zunächst den Ortsansässigen die Gelegenheit geben, sich ihre Plätze zu sichern, bevor die Information in die Fläche gegeben wird, also zögert man den Versand des Newsletters einfach hinaus.

Daß ich Ende April einen weiteren Newsletter zu einer mehrtägigen Veranstaltung, die bereits Tage zuvor begonnen hatte, bekam, läßt mich vermuten, daß ich vielleicht nicht ganz falsch liege.

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Zu diesem Zeitpunkt waren wir zwar ohnehin bereits in Nordflorida und wären ganz sicher nicht mehr die weite Strecke bis hierher herunter gefahren, aber es ärgerte mich aus Prinzip.

Nun besteht Hoffnung, daß die Lage sich zukünftig entspannen wird. U.S. Sugar hat eine weitere historische Lok gekauft, Engine No. 1504. Der Zug ist, nachdem er jahrelang in Jacksonville im Freien gestanden hat, wohl in schlechtem Zustand und es wird ein Weilchen dauern, bis er einsatzbereit ist, aber dann, wenn irgendwann zwei oder mehr historische Züge den Lake Okeechobee umrunden, werden wir auch mal an Bord sein.
Ohnehin hätte ich nichts dagegen, die Strecke in den kommenden Jahren nochmals abzufahren, denn es ist zu erwarten, daß sich gerade nördlich vom Lake Okeechobee in Zukunft einiges verändern wird.

Wer sich tiefergehend für die Loks interessiert, beide haben Wikipedia-Artikel, in denen man alle technischen Daten findet.
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Suse
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Suse »

Wir biegen an der T-Kreuzung also nach rechts ab und fahren nach Norden, durchqueren Downtown Okeechobee, worüber es wirklich nichts Besonderes zu berichten gibt, und folgen dem Highway 441.

Das Land ist weit, viele Rinderweiden, auch Pferde, und immer dieser Stacheldraht, ich frage mich, wie das nur gutgeht mit den Pferden, aber tut es ja anscheinend. In Deutschland hielte kein vernünftiger Mensch mehr seine Pferde so.

Wir wären wahrscheinlich bald wieder auf dem Turnpike, würde es nicht auf einmal am Horizont blau und rot flimmern. Ein Polizeiwagen mitten auf dem Highway, Umleitung nach links. Wir biegen in die nach Westen führende Landstraße ein, fahren bis zur nächsten Einmündung in eine Farm und kramen die Landkarten heraus. Es sieht nicht allzu schwierig aus, weiter westlich führt im spitzen Winkel eine weitere Landstraße wieder zurück nach Osten auf die 41, die Straßen bilden quasi ein Dreieck. Wir fahren los, außer uns noch ein weiteres Auto mit einem Kennzeichen aus Delaware, also ebenfalls Ortsfremde, die anscheinend auch ihren Weg zurück suchen.

Als wir dann am Ende der nach Osten führenden Landstraße wieder an der 441 stehen, sind wir leider immer noch südlich des Unfalles, aber von hier aus kann man ihn schon sehen. Ein Lkw hat einen Pkw im Straßengraben unter sich begraben, die Fahrerkabine liegt auf dem Dach des Pkw, es sieht gruselig aus. Das Frühjahr soll hier sehr regnerisch gewesen sein, die Gräben sind voller Wasser, hoffentlich hat man die Leute bergen können.

Also wenden wir wieder, jetzt müssen wir uns neu orientieren. Nirgendwo ein Sheriff, keine Umleitungswegweiser, der Unfall ist ja wohl auch gerade erst passiert. Die Leute aus Delaware halten neben uns in einer Einfahrt, der Fahrer, ein älterer Herr kommt zu uns herüber. Ob wir wüßten, wie es jetzt hier weitergeht. Wir gucken gerade, sagen wir, wir haben aber nur oldschool Landkarten. Da lacht er selbstironisch, er hätte zwar newschool electronic devices, aber damit könne er nicht umgehen, die Karte mache was sie wolle, aber nicht was er will.

Wir gucken also gemeinsam auf unsere Karten und stellen fest, daß wir jetzt bis zu einem Ort namens Basinger müssen, von dem aus man wieder nach Norden und später zurück nach Osten fahren kann. Basinger kommt mir bekannt vor, aber ich denke, es ist wohl die Assoziation mit Kim, der Schauspielerin.

Kurz vor Basinger steht dann auch ein Polizeiwagen und winkt die Fahrzeuge in die richtige Richtung, und die führt nun wirklich tief ins – ja, was ist das eigentlich hier? Sugarland liegt hinter uns, Lakeland vor uns, wir sind irgendwo dazwischen, in einer Gegend, in der die wenigen Farmen verstreut zwischen endlosen Weiden liegen. Ab und zu ein prächtiges Farmhaus, das zeigt, daß vereinzelt doch noch einer ein gutes Auskommen mit der Landwirtschaft findet. Auf den meisten Grundstücken nur heruntergekommene Gebäude, die aussehen wie Unterkünfte für Landarbeiter, manche schon Ruinen, gelegentlich ein einzelnes Auto davor. Den Schicksalsgenossen aus Delaware haben wir schnell verloren, der hat es eilig und heizt mit einem Tempo dahin, daß unser silbernes Fünkchen da nicht mithalten kann. Jetzt sind wir ganz allein auf weiter Flur, weder vor noch hinter uns ein anderes Auto. :eek:

Gedanken an Wrong Turn kommen auf, dazu passend dunkle Wolken, die sich über uns zusammenbrauen. Hier möchte man nachts keine Reifenpanne haben. Trotzdem finde ich es interessant und mag es auch, es ist eben auch Florida, die arme Seite, die schmuddelige, sie ist authentisch und sie hat Geschichte. Wo wir hier so lange geradeaus zwischen Rinderweiden fahren, fällt mir nämlich wieder ein, woher mir die Kleinstadt Basinger bekannt vorkommt. Auf genau diesen Landstraßen hier, die sich ziemlich gerade von Bradenton bis Fort Pierce ziehen, verlief die Strecke, auf der früher die Rinderherden zum Atlantik oder an den Golf getrieben wurden, um dort verschifft zu werden, der Florida Cracker Trail. Und Basinger markiert dabei ungefähr die Hälfte, wir sind also mittendrin.

Der Trail existiert natürlich in seiner ursprünglichen Form nicht mehr, wird aber jedes Jahr im Frühjahr als historische Großveranstaltung durchgeführt, die die Erinnerung an das Erbe der landwirtschaftlichen Bevölkerung Zentralfloridas, der Cracker, wach halten soll. Der Trail ist immer recht gut besucht, sowohl was die teilnehmenden Reiter, als auch die Zuschauer betrifft. Seit der Pandemie ist die Teilnehmerzahl nochmals erstaunlich gestiegen, wahrscheinlich stillt das eine Sehnsucht nach dem Freiheitsgefühl, das man bekommt, wenn man das Leben der Cracker nachstellt, durch die Weiten von Zentralflorida reitet und dabei die Peitsche knallen läßt.

Woher der Begriff Cracker für die floridianische Landbevölkerung stammt, darüber sind sich die Historiker ja uneins, die meisten tendieren zu der Annahme, es käme eben von jenem „crackling“ Geräusch, das die knallenden Peitschen verursachen. Den Pferden, die daran gewöhnt sind, macht das übrigens nichts aus, die sind quasi schußfest.

So einen Langstreckenritt durch das Land finde ich toll, und würde ich in Florida leben, wäre ich da wohl sehr gern dabei. Die Videos von den Ritten schaue ich daher auch jedes Jahr; teilweise finde ich das Reenactment mit der vielen in die Luft-Ballerei übertrieben, aber im Prinzip mag ich den Gedanken hinter der Veranstaltung sehr. Da ich auf Westernaussrüstung auch eher verzichten, nicht vorgeben würde, die Nachkommin eines Cracker darstellen zu wollen und mich neutral kleiden würde, wäre ich vielleicht sogar vor dem Vorwurf der kulturellen Aneignung sicher. :dance1:

In diesem Jahr ist das Video vom Ritt geradezu künstlerisch geworden und vielleicht transportiert es ein bißchen, daß auch diese vermeintlich öde Landschaft ihre reizvollen Seiten hat:

https://www.youtube.com/watch?v=ktATPBBWx3Y

Als wir dann wieder an der 441 ankommen, sind wir endlich nördlich des Unfalls und können weiter nach Norden fahren. Der Abstecher ins zentralfloridianische Hinterland findet an der nächsten Auffahrt auf den Turnpike sein Ende, und die ist in Yeehaw Junction. Wer geübt hat, kann es ja jetzt korrekt aussprechen. ;)

https://www.youtube.com/watch?v=UigHP5bUqJQ

Yeehaw Junction ist für uns Touristen nur eine Auffahrt auf den Turnpike. Für Floridianer ist es quasi ihr Kamener Kreuz, die bekannteste Kreuzung des Landes, und das schon seit weit über 100 Jahren. Jeder ältere Floridianer verbindet damit nostalgische Kindheitserinnerungen an das Gasthaus, dessen Besuch auf der Durchreise gen Süden den Beginn oder das Ende des Urlaubs markierte. In dem Glauben, das legendär gute Essen des Desert Inn auch irgendwann noch probieren zu können, entwarf ich nach dem letzten Florida-Besuch 2018 die heutige Tour. Nicht ahnend, daß es dazu nicht mehr kommen würde.

2019 wurde das genau in einem der spitzen Winkel der Kreuzung liegende historische Gebäude des Desert Inn vollständig zerstört, als ein Lkw beim Abbiegen seitlich in das Gebäude fuhr. Als wir uns der Kreuzung nähern, kann man die Ruine schon aus einiger Entfernung erkennen. Näher heranzufahren trauen wir uns nicht, laut der Beschilderung an den Baustellenzäunen soll es sogar verboten sein, die baufälligen Überreste zu fotografieren. Ganz sicher wollen wir uns hier keinen Ärger einhandeln, ein Foto möchte ich aber schon, es wird vielleicht die letzte Gelegenheit sein. Also halten wir kurz auf einer Brachfläche auf der gegenüberliegenden Seite an, auf der gerade ein paar Straßenarbeiter Pause machen und gleichfalls hinüberschauen. Wahrscheinlich haben sie auch so ihre Erinnerungen an den Ort. Das Internet ist voller melancholischer Nachrufe auf das Desert Inn und die Kreuzung, die im späten 19. Jahrhundert, als die Gegend noch dünner besiedelt war als heute, vermutlich wirklich so etwas wie die Oase in der Wüste darstellte.

Bild

Unter den dunklen Regenwolken sieht es irgendwie postapokalyptisch aus, das Gebäude mit der aufgerissenen Seite, die Bauzäune. Was aus dem Desert Inn werden wird, ist unklar. Klar ist nur, daß das Land um Yeehaw Junction kürzlich an einen Großinvestor verkauft wurde und geplant ist, hier eine Trabantenstadt mit der Zielgruppe Snowbirds nach dem Vorbild von „The Villages“ zu errichten.

Nun, wer wäre man, als durchreisender Tourist, der bald wieder in sein sicheres soziales Netz im Heimatland zurückkehrt, den Bewohnern dieser strukturschwachen Gegend die Entwicklung zu gönnen, die vielen Arbeitsplätze, die ihnen dies bringen wird. Aber dennoch, die Sumpfgebiete nördlich von hier bis Lakeland, die Agrarlandschaft, die verlorengehen, der massive Bevölkerungszuwachs mit dem Florida weiterhin rechnet und der hier größer ist als in fast allen anderen Bundesstaaten. Es ist schwierig, hierzu etwas anderes als eine ambivalente Meinung zu haben.

Ziemlich sicher wird, was von dem historischen Yeehaw Junction noch übrig ist, in den nächsten Jahren verschwinden. Wir werfen einen letzten Blick zurück, dann geht es wieder in die Gegenwart, der nächste Rastplatz auf dem Turnpike ist unserer und es schlägt der Gong zur nächsten Runde Suse vs. Burgerlady.

Vor mir eine endlose Schlange Soldaten, die die Bestellsäulen belagern, von daher gehe ich an den Tresen und sehe gerade noch rechtzeitig, daß hier nur Barzahlung ist und checke schnell mal die Geldbörse. Eine nette ältere Dame steht da, die gut verständliches Englisch spricht. Ich bestelle also meine medium Sodas ohne Eis, die auch hier aus der Fountain kommen, dazu meine Whopper, only the sandwiches. Es scheint alles zu klappen, aber mein Weltbild gerät erneut ins Wanken, als sie mich freundlich fragt, ob ich meine Whopper mit Käse möchte. Vor meinem geistigen Auge blitzen pinke Gelnägel und buschige Kunstwimpern auf. Ich dachte Whopper gibt es nicht mit Käse, sage ich dümmlich. Die Frau ist ungefähr so alt wie ich, schaut mich aber irgendwie mütterlich-mitfühlend an, als wenn sie ahnen würde, daß mich traumatische Erfahrungen plagen, und sagt sanft: Ja, eigentlich sind Whopper ohne Käse, aber wir können welchen drauftun, wenn sie möchten.

Unfaßbar. Ich habe Whopper mit Käse und trabe stolz wie Oskar nach draußen zum Auto. Nach dem Essen geht es zügig weiter, das Wetter sieht überhaupt nicht gut aus. Nicht nur das drohende Gewitter macht uns Sorgen, auch der Gedanke an unsere Unterkunft.

Wir haben uns ein Days Inn auf dem Orange Blossom Trail ausgesucht. Günstig ist es, aber die Bewertungen sind unterirdisch, was wir leider zu spät bemerkt haben, richtig schlimm sind die. Was tun wir nun, lassen wir es drauf ankommen oder suchen wir etwas anderes? Wir entscheiden, es erstmal anzugucken, und fahren los. Der Starkregen erwischt uns kurz vor der Abfahrt, aber der Ehemann steuert den Wagen unverdrossen. An jeder Brücke bekommt der Spark eine Wasserfalldusche. Es ist so schnell vorbei, wie es gekommen ist, und als wir auf den Parkplatz des Motels einbiegen, fällt uns auf, daß die Hausnummer des im Internet so schlecht bewerteten Days Inn um ungefähr viertausend von unserem abweicht. :lol: Später stellen wir fest, daß es zwei gibt, eines im nördlicheren Abschnitt des Orange Blossom Trail, eines weiter südlich. Wenn man den Bewertungen glauben darf, ist das nördlichere besser zu meiden. ;)

Unseres heißt mit vollständiger Bezeichnung Days Inn Orlando Airport Florida Mall und sieht nicht nur von außen ok aus, es ist auch innen gepflegt. Wir bekommen wunschgemäß ein Zimmer im Erdgeschoß, mit zunehmendem Alter bei schwerem Gepäck wird das langsam wichtig.

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Das Zimmer ist schön, mit großem Bad. Der Pool gleich nebenan, und wenn man mal von der etwas zerrissenen Bestuhlung absieht, ist alles sehr gepflegt. Auf der Anlage befindet sich eine Hochzeitsagentur, die Stretchlimousinen parken vor der Tür. Da wir ja ein Erdgeschoßzimmer haben, bekommen wir ab und zu etwas von größeren Menschengruppen mit, die durch die Anlage laufen, dann ist es kurzfristig etwas laut, aber kein wirkliches Problem.

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Das Internet ist schnell, jedes Zimmer hat seinen eigenen Router. Frühstücken könnte man in einem kolumbianischen Café auf dem Gelände, aber das tun wir gar nicht. In der Nähe gibt es alle Einkaufsmöglichkeiten, vom Walmart bis zum größten Dollar Tree, den wir je gesehen haben, außerdem einen McDonalds genau gegenüber. Aber das allerbeste ist, einmal links abgebogen und dann nur eine Viertelstunde gerade aus und man ist im Gatorland!
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Pico »

Ooooh, wieder ein Bericht von Suse und dem Mister, wie schön!! :bounce:

Bei mir ist zwar gerade Land unter, aber ein ehemaliges Foren-Mitglied hat mich auf diesen Bericht aufmerksam gemacht, und so lese (ja, manchmal leider eben nur überflugmäßig) und genieße ich dennoch diese Zeilen und Bilder.

Toll, dass diese Reise geklappt hat!!
Ich bin gespannt wie es weitergeht. :-)
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Klara hat geschrieben: 30 Aug 2022 10:25Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass ihr hier einen Reisebericht einstellen würdet...
Zu Beginn wohl etwas untergegangen, aber einfach zu gut, um nicht nochmal zitiert zu werden... :wink: I)

Pico hat geschrieben: 06 Sep 2022 13:06 Ooooh, wieder ein Bericht von Suse und dem Mister, wie schön!! :bounce:
Wir freuen uns sehr, daß Ihr dabei seid!

Einsiedlerkrebse haben wir diesmal nicht, aber in Kürze gibt es Alligatoren für Klara und Vögel für Pico.

Viel Spaß! :D
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Der Grund für einen Aufenthalt in Orlando ist bei jedem Florida-Trip für mich derselbe und heißt:

Gatorland!

Für viele Naturfotografen ein wahres Eldorado mit möglicherweise weltweit einzigartigen Gelegenheiten zur Tierportraitfotografie. So kamen sie dann wieder in Scharen aus ganz Nordamerika, Fernost und aller Welt und das dort gleichzeitig versammelte Camera-Equipment hatte mal eben den Gegenwert eines durchschnittlichen amerikanischen Eigenheims. Die diversen Alligator-Shows auf dem historischen Gelände am Orange Blossom Trail fanden dabei wie üblich kaum Beachtung, die naturnah gestalteten Anlagen und unberührten Sümpfe des Tierparks jedoch umso mehr. Hier bietet sich nach wie vor die seltene Gelegenheit, freiwillig eingeflogene und an menschliche Gegenwart gewöhnte Wildvögel aus nächster Nähe beim Nisten und bei der Nahrungssuche abzulichten.

Wer so wie ich selbst hier gerne mehr als einen Tag verbringen möchte, besorgt sich sogleich eine Jahreskarte. Die ist, wie in den USA meist üblich, bereits günstiger als zwei Tageseintritte! Ob die Gruppe japanischer Fotografinnen das auch gewußt hat? Nötig hatten sie es sicher nicht, so ziemlich jede der Damenkameras entsprach dem Preis eines Kleinwagens.


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Silberreiher pflegen das Nest und füttern ihre Küken:

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Zuletzt geändert von mr.minolta am 07 Sep 2022 03:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Ich liebe dieses Land, in dem man, egal wohin man geht oder fährt, ständig irgendwelchen Alligatoren ausweichen muß. Sie sind in Florida halt so gewöhnlich wie bei uns die Tauben oder Spatzen. Sie leben in den Ententeichen der Stadtparks, auf den Straßen, in den Swimming Pools der Wohnhäuser und manchmal auch im Zoo oder eben in den Sümpfen des Gatorlands:


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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Wie eben schon gesehen, fungieren die mächtigen Reptilien auch immer wieder mal als Wassertaxi für freche Reiher.

In der Regel geht das für die faulen Vögel sogar gut aus, trotz manch brenzliger Situation.


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Dieser Kollege hingegen hat nicht richtig aufgepaßt und muß nun die Folgen tragen. Dennoch hält ihn das keineswegs davon ab, das Wassertaxi erneut zu nutzen...


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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von mr.minolta »

Perfekte Idylle am späten Nachmittag:

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Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
Klara
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von Klara »

mr.minolta hat geschrieben: 07 Sep 2022 02:26
Für viele Naturfotografen ein wahres Eldorado mit möglicherweise weltweit einzigartigen Gelegenheiten zur Tierportraitfotografie.

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So schön die anderen Tierfotos auch sind, dieses der Spitze der Evolution beeindruckt mich am meisten :lol:
LG
Klara
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foto-k10
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Re: Gators, Goethe, and the Grove - Florida 2022

Beitrag von foto-k10 »

Klara hat geschrieben: 07 Sep 2022 12:34 So schön die anderen Tierfotos auch sind, dieses der Spitze der Evolution beeindruckt mich am meisten :lol:
Am lustigsten finde ich dieses Foto:
mr.minolta hat geschrieben: 07 Sep 2022 02:26 Bild
Es erinnert mich an den alten Bundewehrwitz:
"Einer der Rekruten ist merkwürdig, er wischt nach jedem Schuß die Fingerabdrücke vom Gewehr ... " :mrgreen:
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