Mauritius 2017

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foto-k10
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

14.11.2017

Beim Frühstück Chaos, erst um 7:15 Uhr Toastbrot da. Dass ich weder Brötchen noch Croissants bekomme, damit habe ich ja schon fast abgefunden. Aber nicht einmal Toastbrot? Dazu meint die Kellnerei, noch ein Schwätzchen mit einer Kollegin halten zu müssen.

Fahrt zum Trou aux Cerfs. Das ist ein Vulkankrater mitten in Curepipe. Natürlich sind die Ansagen des Navi mal wieder Mist. Als ich mich einer Kreuzung an der Hauptstraße nähere, plärrt es: "Turn left, then turn left" - das müsste also 2mal links abbiegen bedeuten. Nur bin ich dann in einer schmalen Nebenstraße. Ein freundlicher Inder im breiten SUV meint "ja, ja, da könne ich weiterfahren". Doch nach der nächsten Kurve ist es eine Sackgasse. Irgendwann nähere ich mich meinem Ziel, aber da ist ein Gewirr aus Einbahnstraßen. Die richtige Straße zu verpassen, ist gleichbedeutend mit "gehen Sie zurück auf Los ...".

Trou aux Cerfs ist ein Krater von ca. 300 m Durchmesser und 80 m tief, unten mit Wasser gefüllt und rundherum mit Bäumen bewachsen. Alter ca. 2 Mio Jahre. Man muss schon einen sonnigen Tag erwischen, dass es nett aussieht. Aber irgendwie ist das ein fester Punkt in den Routen der Ausflugbusse, die sich auf dem kleinem Parkplatz dicht an dicht drängeln.

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#250 - Trou aux Cerfs (aus der Luft per Flugzeug oder Drohne sieht man die Kraterstruktur besser)

Ich schaffe (mit 1mal verfahren) den weiteren Weg bis Henrietta. Die Mauritiuskenner ahnen es: "Sept Cascades" oder "Taramin Falls" ist mein zweites Ziel. An der Busstation keiner der üblichen Guides, die auf Kundschaft lauern. Ist ohnhin eine merkwürdige Sache: diese Guide haben Ausdrucke dabei, die angeblich bescheinigen, sie seien ein offizieller Guide für die Tamarin Falls. Von andere Seite heißt es, es gebe keine offiziellen Guides ...

Ich fahre einige Kilometer weiter bis zu einem indischen Tempel. Rechts steht ein Schild, dies sei ein Privatgrundstück und das Betreten verboten. Also über die Brücke, doch ein dort parkender Busfahrer meint, nein direkt am Wald entlang das sei der Weg.

Ich finde einen ersten Wasserfall. Andere Pfade, die in den Wald führen, sind so eng und zugewachsen, dass nur die Hose nass wird. Also weiter. Ich finde einen Abstieg, jemand hat Treppenstufen in die rotbraune, lehmige Erde geschnitten, der Regen hat sie inzwischen rund geformt. Gut, dass ich einen Wanderstock mitgenommen habe. Unten ein Wasserfall, leider nur von der Abbruchkante zu bewundern. Auf der anderen Seite scheint es weiter zu gehen.

Stimmen, weitere Personen kommen den Weg herunter. Ich folge einer Gruppe junger Tirolerinnen. Der Einheimische, der sie führt, sei weder ein Guide noch ihr Taxifahrer. Es geht bergab, im Halbkreis durch eine Höhle hindurch, über uns donnert der Wasserfall herunter. Na ja, er donnert nicht, wenig Wasser zur Zeit. Der Weg führt über Felsbrocken und noch mehr rutschige Erde.

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#251 - am Zuckerrohrfeld entlang ...

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#252 - Wasserfall Nr. 1

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#253 - hättet ihr diesen Trampelpfad erkannt?

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#254 - am Ende der Treppenstufen der Bachlauf ...

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#255 - da kommt das Wasser her ...

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#256 - die Abbruchkante des Wasserfalls Nr. 2

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# 257 - auf dem Weg zu einer Kaverne

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#258 - die Kaverne (die Person habe ich nicht wegretouschiert, damit man die Größe der Kaverne erkennen kann)

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#259 - das Wasser fließt über dem Hohlraum zur Abbruchkante, man läuft quasi unter dem Wasserfall hindurch

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#260 - Wasserfall Nr. 2

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# 261 - Wasserfall Nr. 2 aus größerer Distanz

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# 263 - Wasserfall Nr. 3

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#264 - Wasserfall Nr. 4

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#265 - Wasserfall Nr. 4

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#266 - Wasserfall Nr. 4 aus größerer Entfernung, quasi kurz vor der Abbruchkante von Wasserfall Nr. 5

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#267 - das war kein Dünnbrettbohrer am Werk :wink: (oben auf dem Wasserfall Nr. 5)

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#268 - da geht es weiter ...

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#269

Der vierte Wasserfall ist der letzte, den man von unten sehen kann. Danch müsste man sich abseilen. Keine Ahnung, ob man von der anderen Seite die retslichen Wasserfälle aufsteigend erwandern. Wäre eine Aktion für einen weiteren Mauritiusurlaub. Die Tirolerinnen ziehen sich um. Fotoshooting: 4 Tirolerinnen in Trachten springen vor dem Wasserfall hoch und ich fotografiere sie.

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#270 - fliegende Tirolerinnen

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#271 - der Nichtguide/Nichtaxifahrer ist von soviel Eleganz geblendet und muss seine Schutzbrille aufsetzen :wink:


Danach heißt es, den Hang hinauf zu kommen. Einen richtigen Pfad oder gar Treppenstufen gibt es nicht. Man muss sich an an Bäumen und Sträuchern hochziehen, Stellen suchen, wo die Füße Halt finden. Extrem glitschig und meine Beine machen langsam schlapp. Mein Herz pumpt wie verrückt. Irgendwann ist es aber geschafft, der breite Weg entlang des Zuckerrohrfeldes hat uns wieder.

Am Auto erstmal T-Shirt wechseln und mit dem verschwitzten den gröbsten Dreck von den Beinen rubbeln. Gut dass ich Plastiktüten dabei habe, um den Autositz und -rückenlehne zu schützen. Auf dem Rückweg soll ich wieder durch Curepipe, vor mir ein langsamer LKw. Nö! Ich fahre stattdessen die Straße weiter geradeaus, die mich am Wasserreservoir Mare aux Vacoas vorbeiführt und biege zum Grand Bassin ab. Erneut Regen, in Höhe der Teeplantage ein richtiger Wolkenbruch. Keine Ahnung, warum die Einheimischen trotzdem ohne Licht fahren.
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Suse
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Suse »

Also diese letzten beiden Fotos sind/wären für mich das Salz in der Suppe der persönlichen Urlaubserinnerungen. Dafür schenke ich Dir fast alle mit irgendwelchen "Röhrchen" gemachten Perfektionsfotos her. Allerdings frage ich mich, ob die Personen das wissen bzw. zugestimmt haben, daß Du sie hier jetzt zwei Jahre später so öffentlich machst. Die Darstellung ist nach meinem Empfinden zwar nicht negativ, aber das empfindet ja jeder anders.

Mit der Rechtslage kenne ich mich nicht aus. Wir hatten hier vor ein paar Jahren mal einen Reisebericht, in dem eine Seychelloise mit einem ziemlich herabsetzenden Text portraitiert wurde, der sie dastehen ließ, als hätte sie sie nicht alle beisammen. Daraufhin gabs eine Diskussion, in der ziemlich unterschiedliche Meinungen zur Rechtslage zur Bildveröffentlichung zusammenkamen. Vermutlich gilt ja auch hier, wo kein Kläger, da kein Richter und es ist wohl unwahrscheinlich, daß die Tirolerinnen oder der Nichttaxifahrer in einem Seychellenforum auf ihre Mauritiusbilder stoßen, ich wollte das aber mal zu bedenken geben.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

foto-k10 hat geschrieben: 18 Nov 2019 20:38 Klara, die Partycrasherin? :lol:
Absolut nicht, aber man muß die Feste feiern wie sie fallen :lol:
Nee im Ernst, mir ist die Musik zu laut, die Anlagen zu schlecht und oft auch gar nicht mein Musikgeschmack, aber ich mag die Leute und beneide sie fast um ihre Ausgelassenheit.

Suse hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:25 Also diese letzten beiden Fotos sind/wären für mich das Salz in der Suppe der persönlichen Urlaubserinnerungen.
hätte ich auch gerne miterlebt. Auch so ein Fall von "würde ich nie machen", aber eigentlich herrlich, wenn die so Spaß daran haben, steckt es auch mich an.
Suse hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:25 Mit der Rechtslage kenne ich mich nicht aus. Wir hatten hier vor ein paar Jahren mal einen Reisebericht, in dem eine Seychelloise mit einem ziemlich herabsetzenden Text portraitiert wurde, der sie dastehen ließ, als hätte sie sie nicht alle beisammen. Daraufhin gabs eine Diskussion, in der ziemlich unterschiedliche Meinungen zur Rechtslage zur Bildveröffentlichung zusammenkamen. Vermutlich gilt ja auch hier, wo kein Kläger, da kein Richter und es ist wohl unwahrscheinlich, daß die Tirolerinnen oder der Nichttaxifahrer in einem Seychellenforum auf ihre Mauritiusbilder stoßen, ich wollte das aber mal zu bedenken geben.
Da wäre ich auch vorsichtig, freue mich aber immer, wenn ich mal Personenfotos sehe, die sprechen mich ja immer besonders an. Die Seychelloise Darstellung damals fand ich (meinem Naturell entsprechend) auch gar nicht so schlimm.
LG
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Pico
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Pico »

Schöne Bilder!!! Sie wecken schöne Erinnerungen... :D

Trou aux Cerfs, Alexandra Falls, Grand Bassin. Hat mir damals gut gefallen. Wir haben die Tour mit einem Fahrer direkt vom Gästehaus aus gemacht.

Die Porträits finde ich auch witzig. Um auf Nummer sicher zu gehen würde ich solche Bilder von mir aber nicht machen lassen. Bislang hat mich aber auch noch nie jemand danach gefragt.... :lol:
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foto-k10
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Pico hat geschrieben: 19 Nov 2019 19:48 Um auf Nummer sicher zu gehen würde ich solche Bilder von mir aber nicht machen lassen. Bislang hat mich aber auch noch nie jemand danach gefragt.... :lol:
Zur Klarstellung: ich wurde von den Frauen gefragt, ob ich sie fotografieren könnte. Sie wollten gern Bilder haben, auf denen sie vor einem Wasserfall Luftsprünge machen. Die Trachten hatten sie mitgebracht, die Fotosession war fest eingeplant. Wäre ich nicht da gewesen, hätte jemand anderes die Bilder gemacht. Und Bilder haben sie reichlich bekommen.

Mir wurde auch angeboten, dass ich mit den Bildern bei einem Fotowettbewerb des Fremdenverkehrsvereines teilnehmen solle. Dazu ist es nicht gekommen, da ich keine Zeit hatte.

Grundsätzlich halte ich von Fotowettbewerben nicht viel. Die meisten Veranstalter lassen sich für die eingereichten Bilder umfassende Nutzungsrechte einräumen, man sollte die AGB sehr genau durchlesen. Bei Tieraufnahmen werden dann über tausend Bilder eingereicht, davon werden drei Bilder mit Preisen prämiert und unter den weiteren Einreichungen finden sich um die fünfzig erstklassige Aufnahmen, mit denen man im Laufen der Jahre Einnahmen erzielt. Bei Tieraufnahmen mag das für den Fotografen ärgerlich sein, da er keinen Cent abbekommt. Bei Personen könnte es ungemütlich werden, wenn die bei irgendwelchen Berichten als sog. "Symbolfoto" auftauchen.

Suse hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:25 Also diese letzten beiden Fotos sind/wären für mich das Salz in der Suppe der persönlichen Urlaubserinnerungen. Dafür schenke ich Dir fast alle mit irgendwelchen "Röhrchen" gemachten Perfektionsfotos her.
Mache beim nächsten Mauritiusurlaub einen Ausflug zum Nationalpark Bras d'Eau und wandere den langen Rundweg. Wenn Du dann im schattigen Wald bist, den Duft der Bäume riechst, wünsche ich Dir das Glück, dass einige Fliegenschnäpper auch um Dich singend herumflattern.
Suse hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:25 Mit der Rechtslage kenne ich mich nicht aus.
In Deutschland kannst Du von öffentlichen Wegen oder Plätzen aus alles und jeden fotografieren. Fotos von Gebäuden usw. kannst Du problemlos veröffentlichen (sofern es sich nicht um vorübergehende Kunstinstallationen handelt). Fotos von Personen in einer Gruppe kannst Du auch veröffentlichen - wer bei einer Demo mitmarschiert, obwohl er sich beim Chef krank gemeldet hat, hat dann ein Probleme, wenn sein Chef ihn in der Zeitung erkennt. Für Fotos, die einzelne Personen herausstellen, brauchst Du eine Genehmigung. Ausnahmen gelten für Politiker, Schauspieler usw., die von öffentlichen Interesse sind.
Suse hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:25 Wir hatten hier vor ein paar Jahren mal einen Reisebericht, in dem eine Seychelloise mit einem ziemlich herabsetzenden Text portraitiert wurde, der sie dastehen ließ, als hätte sie sie nicht alle beisammen.
Die Rechtslage auf Mauritius und den Seychellen kenn ich nicht. Als ehemalige britische Kolonien wird sie in der Regel aber dem Vorbild des Mutterlandes folgen. Und in England stuft man die freie Meinungsäußerung höher ein, man sieht das auch bei der Berichterstattung über deren Königshaus. Nur bei ehrabschneidenden Äußerungen hört der Spaß auf. Eine Änderung hat sich mit dem Human Right Act von 1998 ergeben. Dabei geht es aber eher um solche Fälle, dass Hochzeitsfotos durch Eindringen auf das Privatgelände eines Schauspielers in der Presse erscheinen.
Suse hat geschrieben: 19 Nov 2019 13:25 und es ist wohl unwahrscheinlich, daß die Tirolerinnen oder der Nichttaxifahrer in einem Seychellenforum auf ihre Mauritiusbilder stoßen,
Ich habe den Link zu dem Posting an eine der abgebildeten Personen weitergeleitet.
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Suse
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Suse »

foto-k10 hat geschrieben: 21 Nov 2019 14:22 Mache beim nächsten Mauritiusurlaub einen Ausflug zum Nationalpark Bras d'Eau und wandere den langen Rundweg. Wenn Du dann im schattigen Wald bist, den Duft der Bäume riechst, wünsche ich Dir das Glück, dass einige Fliegenschnäpper auch um Dich singend herumflattern.
Ach, für mich gibt's da kein Ranking zwischen schönen Naturerlebnissen und schönen zwischenmenschlichen Begegnungen. Was ich meinte war, daß für mich (vorausgesetzt, das Bild ist halbwegs erkennbar) das Motiv wichtiger ist als die technische Perfektion. Tolle Landschaftsaufnahmen hänge ich mir vielleicht in Perfektion abgebildet an die Wohnzimmerwand, aber im Gedächtnis bleiben doch eher schöne, nicht auf Bestellung wiederholbare Situationen, und wenn das davon dann noch ein Foto gibt, dann ist das für mich das Beste. Wenn das Foto dann technisch gut ist, ists natürlich nicht schädlich. :wink:
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foto-k10
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

15.11.2017

Heute sind um kurz nach 7 Uhr Croissants da. Hat das Gespräch gestern mit dem Manager etwas genutzt. Ist der letzte Tag mit Mietwagen, was fange ich mit dem an? Die Dinge, die ich auf meiner Liste hatte, sind alle geschafft. Château de Labourdonnais und Villa Eureka hatte ich 2016 besichtigt, nach einem weiteren Schlösschen oder Rumverkostung steht mir nicht der Sinn. Entscheide mich für die Teeplantage Bois de Chéri, daran vorbeigefahren bin ich oft genug. Auf der Autobahn hat es einer besonders eilig, kommt schon von weitem mit Lichthupe angerast, überholt dann links unter Einsatz der normalen Hupe. Das alles wenige Meter vor einem Kreisel.

Besichtigung der Fabrik geht nur in Verbindung mit einer anschließenden Verkostung. Der Preis ist mit 525 Rs heftig. Um 9 Uhr bin ich dort und da noch der einzige Gast. Die Führung soll um 9:30 Uhr stattfinden, bis dahin kann ich mir das (kleine) Museum anschauen. In der Zwischenzeit füllt es sich.

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#275 - Empfang der Fabrik, durch die Glastür geht es zur Fabrik, das Museum ist auf der anderen Seite

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#276 - Dampfkessel aus einer Eisenbahnlokomotive, wurde 1968 von der Fabrik erworben. Zu welchem Zweck stand nicht auf dem Schild.
Wer etwas zu den Eisenbahnlinien auf Mauritius lesen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Schienenv ... _Mauritius


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#277 - Schnegge ...


Neben weiteren Maschinen gibt es auch alte Schwarzweißfotos und Erläuterungen zur Geschichte des Tees auf Mauritius.

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#278

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#279 - Ein Priester names René François Galloys hatte 1765 von einer Chinareise Teepflanzen im Gepäck nach Mauritius gebracht und Pierre Poivre übergeben.

Von den Teepflanzen werden die ersten drei jungen Blätter gepflückt. Ein Pflücker erntet bis zu 50 kg Blätter pro Tag (in den Sommermonaten). Die Säcke werden im "Ausdörrraum" ausgeleert. Binnen 24 Stunden verlieren die Blätter soviel Wasser, dass sich das Gewicht auf ein Drittel reduziert. Danach werden die Blätter durch rotierende Messer zerhackt. Dadurch setzt die Fermentierung ein: Farbe, Geruch und Geschmack der Blätter ändern sich innerhalb von 90 Minuten. In einem Ofen werden die Blätter 10 min bei 110 Grad getrocknet. Als letzte Schritte entfernen elektrostatisch geladenene Kunststoffwalzen Fasern und Fremdstoffe aus dem Tee, Siebe sorgen für die gewünschte Materialgröße. Zum Schluss wird der Tee zum Reifen 3 Monate in einem Silo gelagert.


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#280 - verschieden Teeservice sind im Museum ausgestellt, die meisten lassen sich durch Reflektionen kaum fotografieren

Ich bin anscheinend der einzige Gast, der eine englischsprachige Führung wünscht und deshalb allein mit einer Mitarbeiterin unterwegs. Ca. 6000 Tonnen Tee werden pro Jahr verarbeitet, 75% verbleiben auf der Insel. 80% der Ernte erfolgen durch Maschinen. Etwa 20 min dauert die Führung. Die Aussagen in einer TerraX-Sendung, Tee würde auf Mauritius überwiegend per Hand geerntet, sind demnach falsch!

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#281 - withering room

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#282

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#283 - feiner Tee, aber noch grün - Anfassen verboten!

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#284 - wenn ich richtig erinnere, werden hier die Fasern entfernt. Die Walzen müssen regelmäßig gesäubert werden.

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#285 - 3x7 ergibt feinen Tee ...


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#286 - Abfüllanlage ...

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#287 - ... und Verpackung

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#288 - Maschinen zur Teebeutelproduktion

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#289 - Maschine im Betrieb, am rotierenden Kreissegment sieht man die Etiketten


Die Teeverkostung findet oben im Restaurant statt. Vom Parkplatz am der Ausfahrt sollen es nur 800 m sein, daher gehe ich zu Fuß. Allerdings kommt es mir weiter vor. Nehme eine Tisch auf der Terasse, schöner Blick auf den See. Ich bekomme eine Kanne mit heißem Wasser, ein Kännchen mit Milch und (harte) Kekse. Auf dem Tisch stehen jede Menge Teepackungen (Teebeutel!!!), man muss sich selber aussuchen, was man probieren will. Der Vanilletee soll angeblich Vanille enthalten und nicht nur danach duften. Aber ich kann da keinen besonderen Geschmack erkennen.

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#290

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#291

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#292


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#293


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#294

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#295 - Blickj vom Restaurant auf den See

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#296 Jägermeister? Nie gehört ...


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#297 - Als ich die Teefabrik verlasse, sehe ich zum ersten Mal Pflückerinnen.
Klara
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

Im erstn Moment dachte ich, du wärst gerade auf Mauritius.
Mein Lieblingstee war ja dieser hier:
https://www.mauritiusproducts.com/fr/ca ... ron-corson
Die Dose hatte es mir so angetan. Konnte einem aber auch passieren, das es zwar die hübsche Zitronentee-Dose war, aber gefüllt mit Pfefferminztee, fand ich dann nicht so toll. Von den (inzwischen längst geleerten) Dosen habe ich noch eine im fast täglichen Gebrauch, inzwischen mit Teebeuteln vom Aldi gefüllt :lol: , aber beim in die Hand nehmen ist immer ein Hauch von Mauritiusurlaubserinnerung dabei.
Danke für den Bericht + LG
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Klara hat geschrieben: 05 Aug 2021 17:26 Im erstn Moment dachte ich, du wärst gerade auf Mauritius.
Leider nein.
Mauritius hat immer noch deutlich strengere Einreisevorschriften als die Seychellen:
- vollständig geimpft
- negativer PCR-Test
- 14 Tage Quarantäne in speziellem Hotel, weitere Tests nach 7 und 14 Tagen
Dafür wäre mir mein Geld zu schade.
Irgendwann fliege ich nochmal hin, dann an die Westküste, Wolmar oder Flic-en-Flac ...

Ich habe mich lediglich dazu aufgerafft, den Bericht fortzuführen.
Klara hat geschrieben: 05 Aug 2021 17:26 inzwischen mit Teebeuteln vom Aldi gefüllt :lol:
Zitrone oder Pfefferminz? :wink:
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

foto-k10 hat geschrieben: 05 Aug 2021 18:25 Zitrone oder Pfefferminz? :wink:
Einfache Schwartee-Mischung für unter der Woche. Am Wochenende gibt es Selected Darjeeling von der Teekampagne, aber nur für den Göttergatten, ich trinke tagaus tagein Kaffee :lol:
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Mundl »

Geniale Fotos!!!!
foto-k10 hat geschrieben: 05 Aug 2021 18:25 Irgendwann fliege ich nochmal hin, dann an die Westküste, Wolmar oder Flic-en-Flac ...
Uns hat die Süd-West(Le Morne) Gegend am besten gefallen.
Die West Küste mit Wolmar… ist aber auch sehr schön, es fehlt halt der imposante Berg.

Wahnsinn was die für Einreise Beschränkungen haben. Uns hat zuletzt ein Einheimischer erzählt, dass die Leute echt arm sind
dort weil Tourismusmässig nicht mehr viel läuft...

Für mich ist Mauritius wunderschön, aber als wir zuletzt hinflogen und die Seychellen überquerten wollt ich am liebsten runterspringen :lol:
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

15.11. - 17.11.2017

Tauchen auf Mauritius = eine Katastrophe!!!

Das Astroea Beach Ressort hat keine Tauchbasis, die befindet sich im ebenfalls zur Southern Cross-Gruppe gehörenden Preskil Beach Resort. Eine Homepage hat die Tauchbasis, aber z.B. keine Preisinformationen. Vor einigen Monaten hatte ich die Tauchbasis über deren Kontaktformular angeschrieben, nur eine automatisierte Eingangsbestätigung. Erneute Mail, keine Reaktion. Dann das Hotel gebeten, meine Mail weiterzuleiten. Immerhin eine Antwort mit den Zeiten, wann sie vor- und nachmittags tauchen. Aber keine Preisinfo.

Heute nachgefragt wegen CheckIn-Dive. Ich werde zurückgefragt, ob ich einen Auffrischungskurs machen möchte. Ich soll meinen Namen nennen, aber den versteht der Mitarbeiter nicht. Und wenn ich ihn im internationalen Buchstabieralphabet durchgebe, kommt als Antwort "bitte nur einen Namen". I)

Am nächsten Tag um 13 Uhr kommt jemand, allerdings nicht mit dem Auto, sondern mit einem winzigen Boot vom Strand her. Mit dieser Nussschale geht es auch zum Tauchgang. Es geht bei 2,5 m Wassertiefe, den Boden kann ich bei der Rolle rückwärts ins Wasser schon fast berühren. Immerhin eine großer Schwarm Baracudas und schöne Anemonen, an denen entspannte Clownfische schwimmen. Maske fluten und ausblasen oder Atemregler zurückholen habe ich gar nicht machen müssen.

Ins Boot zurück soll ich nach Ablegen von Jacket und Flasche, indem ich durch Flossenschlagen hochschnelle. Das geht gründlich daneben als Krampf in der rechten Wade. Über den Außenbordmotor kann ich ich schließlich hineinkrabbeln.

Die Tauchbasis? Ein winziges Plastikbecken mit 1 x 1 m zum Waschen von Tarierjacket usw. Eine aufgeschnittene Tonne für die Atemregler. Feste Plätze für die Ausrüstung? Durchnummerierte Körbe? Anscheinend nicht, ich soll mein Jacket zum Trocknen da hinhängen und meine Flossen dort unter eine Bank ablegen. Das soll ein PADI 5Sterne-Basis sein? Und dann 1800 Rs (= 45 €) pro Tauchgang? Da habe ich in Ägypten, im Oman oder auf maledivischen Inseln (trotz deren geringen Größe) besseres erlebt! Das einzige, was hier erstaunlich günstig ist: Leihausrüstung für nur 200 Rs bzw. 5 € pro TG, da hätte ich mir die Schlepperei und die 200€ bei Lufhansa sparen können. Obwohl man nicht weiß, in welchem Zustand das Material ist ...

Nach der Rückkehr nach Hause Beschwerde an PADI. Antwort im O-Ton: "Wie reden von eine professionelle Beeindruckung/Ausstrahlung. Das ist für jeder Tauchcenter eine Sache den die selbst ausmachen." Aha, jede Tauchbasis kann selber sagen, sie sei 5Sterne-PADI, Hauptsache sie bezahlt die Franchisegebühren? Also ich war nicht beeindruckt.

Am nächsten Morgen: als ich mich anziehen will, durchzieht ein plötzlicher Schmerz meinen Rücken. Nach kurzer Zeit kann ich mich zwar wieder bücken, aber im Restaurant im Stuhl nur mühsam nach vorne bewegen. Dann im Zimmer ist Hinsetzen ein Problem ... Tauchen kann ich vergessen.

Telefonat mit der Tauchbasis, ja sie können mir meine Ausrüstung zum Hotel bringen, damit ich evt. hier schnorcheln kann. 10 Uhr wird mir gesagt, um 11 Uhr kommt jemand. Ich muss den gestrigen TG bezahlen, dann bekomme ich mein Equipment. Wechselgeld hat der Mitarbeiter natürlich nicht dabei, dafür muss ich an der Rezeption einen Geldschein wechseln.

Bleibt für den restlichen Urlaub eine Mischung aus gepflegter Langeweile am Strand mit etwas Schnorcheln ...
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

20.11.2017

Der Schwarze Georg (Stegastes nigricans) oder Farmerfisch, im englischen Dusky farmerfish oder Dusky gregory ist ein kleiner, mutiger Riffbarsch, der zwischen Korallen Algen kultiviert. Und zwar nur bestimmten Sorten, die er verdauen kann. Andere Algenarten werden mit dem Maul gezupft und außerhalb der Reviers ausgespuckt. Gleich gilt auch für kleine Schnecken. Bei Researchgate findet man einen Artikel von Duur K Aanen "As you weed, so shall you reap: on the origin of algaculture in damselfish". Immer wieder kommen Exemplare dieses Fisches auf mich zu, um mich aus ihrem Territorium zu verdrängen.

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#300 - Schwarzer Georg (Stegastes nigricans)

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#301 - Schwarzer Georg im Angriffsmodus

Gefilmt habe ich auch mit einer Actioncam, möglicherweise ist das hier aber ein Weißstreifen-Georg (Stegastes albifasciatus):

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Video 5,7 MBytes im Format WEBM-VP9
Klara
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

foto-k10 hat geschrieben: 10 Aug 2021 08:29 15.11. - 17.11.2017

Tauchen auf Mauritius = eine Katastrophe!!!

Das Astroea Beach Ressort hat keine Tauchbasis, die befindet sich im ebenfalls zur Southern Cross-Gruppe gehörenden Preskil Beach Resort.
Da staune ich. Wir haben 2013 eine Katamarantour zur Ile aux cerfs gebucht, man wurde abgeholt und es ging vom Preskil los. Das Boot schien zum Hotel zu gehören und die Tour war wirklich 1. Sahne. Super Katamaran, zuvorkommende Crew, wirklich tolle Atmosphäre. Da hätte ich angenommen, die Tauchschule wäre auch erstklassig. Rückenschmerzen im Urlaub sind wirklich ätzend. Göttergatte hatte auf Teneriffa mal einen Bandscheibenvorfall, da war auch Schluss mit Lustig.
LG
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Klara hat geschrieben: 20 Aug 2021 17:28 Da staune ich. Wir haben 2013 eine Katamarantour zur Ile aux cerfs gebucht, man wurde abgeholt und es ging vom Preskil los. Das Boot schien zum Hotel zu gehören und die Tour war wirklich 1. Sahne. Super Katamaran, zuvorkommende Crew, wirklich tolle Atmosphäre.
Katamarantour hatte ich 2016 nach Ilot Gabriel und Ile de Plate. Auf dem Rückweg hatten die Cocktails einen höheren Rumanteil bzw. der Rum wurde pur ausgeschenkt. Dazu mitgröhlfähige Musik aus dem Ghettoblaster: sind die Gäste angeschickert, reichlich Trinkgeld in der Büchse klickert! :lol:

Ile aux Cerfs hätte ich bei der Vertreterin von "Connections" buchen können, die am Ankunftstag nachmittag im Hotel aufkreuzte. Aber Krabbencocktail mit Weißwein und die Füße im feinen Sand des dortigen Schickimicki-Hotels? Ein anständiges Steak hätte ich extra bezahlen müssen. Nö, den Ausflug hatte ich am Strand gebucht. Stühle und Tische waren nur aus Plastik, dafür gab es ein sättigendes Barbeque mit ordentlich Allohol und live Gitarrenmusik.

Klara hat geschrieben: 20 Aug 2021 17:28 Da hätte ich angenommen, die Tauchschule wäre auch erstklassig.
Das Prescill habe ich zwar regelmäßig beim Vorbeifahren gesehen, kenne es aber nicht. Die Tauchbasis ist vermutlich nur Mieter auf dem Grundstück. Mich hat halt verwundert, dass es so eng zugeht. Bei dem riesigen Hotelgelände m.E. unsinnig. Auf den Inseln der Malediven sind die Tauchbasen großzügig angelegt, obwohl die Inseln häufig klein sind.

In Ägypten sind die Tauchbasen auch nur Mieter auf dem Hotelgelände. Und die großen Tauchboote gehören meist wohlhabenden Ägyptern, die die Boote vermieten. Da kommen teilweise 5stellige Kosten jeden Monat zusammen. Gewinn bleibt durch die Masse an Tauchern übrig. Klappt nur selten über mehrere Jahre, immer wieder wechseln die Tauchbasenbetreiber. In Taucherforen findet man dann Andeutungen, dass die Trennung nicht in Freundschaft stattfand.

Die Gewässer rund um Mauritius waren früher in "diving zones" A bis D eingeteilt. Vermutlich durften die Tauchbasen auch nur zu "ihren" Tauchplätzen fahren. Heutzutage sind beim Verband MSDA die Tauchbasen immer noch nach Nord, Ost, Süd und West sortiert, den Begriff "diving zones" findet man nicht mehr. Im Südosten kann man nach dem Tankerunglück Tauchen eh vergessen und bei den derzeitigen Coronaregeln haben nur die Hotels Gäste, die als Quarantänehotels dienen. Die Tauchbasis, die 2016 im Prescill war, hat zwar noch eine Homepage, die ist aber noch leerer als damals. Möglicherweise ist jetzt ein anderer Anbieter auf dem Hotelgelände - der hat zwar keine ordentliche Adressangabe, weist aber darauf hin, dass auch Nicht-Hotelgäste willkommen seien und das Prescill ist auf einer Karte mit den Tauchplätzen eingetragen.


P.S.: Die Rückenschmerzen waren einen Tag später wieder vergessen. Auf die seltsame Tauchbasis habe ich dennoch verzichtet.
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