Mauritius 2017

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foto-k10
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Suse hat geschrieben: 12 Sep 2019 10:20 Wir waren aber mehrmals im Waldgebiet unterhalb vom Pieter Both, das war schon sehr schön. Die Domaine du Chasseur soll sich ja auch sehr gemacht haben, heißt jetzt wohl auch anders.
Das "Landgut der Jäger" hatte mich von 2 Jahren nicht wirklich interessiert. Man konnte wohl dort auch wandern. Aber wenn dann möglicherweise auf denselben Wegen die Quads herumbrettern ... warum Geld ausgeben, wenn das Wandern im Nationalpark kostenlos und es dort an manchen Stellen wunderbar ruhig ist? Die Informationen waren damals schon sehr dürftig, aktuell ist die Homepage www.domaineduchasseur.mu nicht erreichbar.

Den Pieter Both kann man wohl hochwandern, aber für das letzte Stück braucht man Bergsteigererfahrung, um einen Überhang zu überwinden. Den Wald rundherum kenne ich nicht.

Ich war 2016 auf dem Le Pouce - nur bis zum Aussichtspunkt Richtung Port Louis. Der restliche Weg war durch Regen so aufgeweicht, dass meine Schuhsohlen nach wenigen Schritten voller Matsch waren und die Fortbewegung schwer und rutschig wurde ...
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

12.11.2017

Frühstück dauert mal wieder: ich bin um 7 Uhr der einzige Gast im Restaurant und der Koch braucht 20 min, um ein Omelett zuzubereiten.

Fahrt zum Nationalpark Bras d'Eau im Nordosten. Das Navi will mich durch Mahebourg schicken. Ich ignoriere das und fahre wie immer in Richtung Autobahn. Bin um 9 Uhr am Park, nachdem ich mich zunächst verfahren habe. Hinweisschilder an sichtbarer Stelle sind auf Mauritius immer ein Problem.

Ein kleines Besucherzentrum. Dahinter die Ruine einer alten Zuckerrohrfabrik. Habe ich aber nicht fotografiert. Nur wenige Leute am Picknickplatz, ich kann allein gemütlich den Naturetrail gehen. Aber zu früh gefreut, wenige Minuten bricht ein Schulklasse wie eine lärmende Horde Elefanten durch den Wald.

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#190 - Eingang des Nationalparks. Den findet man, wenn man von der B15 eine Stichstraße einige Kilometer gefahren ist.

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# 191 - Mein heutiger Wanderweg
Der weiße Bereich mit den Antennen in der oberen Bildhälfte ist das Mauritius Radio Telescope: http://www.rri.res.in/surveys/MRT/


Der Weg besteht überwiegend aus Steinen, die Oberfläche nur selten glatt behauen, viele sind lose und wackeln. Da haben die Römer vor 2000 Jahren bessere Straßen gebaut!

Möglicherweise einige Brillenvögel, eine Schmetterlingsart mit blau-violetten Flügeln, aber viel zu scheu. Im einem Nadelwaldabschnitt dann vermeintlich Meisen, aber es sind auch Brillenvögel. Ein Taggecko an einem Baumstamm versucht sich vor mir zu verstecken, indem er um den Stamm herum wandert. Insgesamt sehe ich 4 Exemplare von Phelsuma ornata.

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# 192 - Mauritius-Brillenvogel (Zosterops mauritianus), engl. Mauritius grey white-eye
Dieser Vogel hat keinen gut sichtbaren weißen Ring um die Augen.

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#192

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#193 - Ornament-Taggecko (Phelsuma ornata), endemische Art, die relativ häufig zu sehen ist

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#194 - der Weg ...

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#195 - auch noch Weg ...

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#196 - fragt mich nicht ... :roll:
Diese "Pfosten" sehen aus wie Überreste von Wendelantennen: http://www.rri.res.in/surveys/MRT/image7.jpg

Die Schulklasse muss wohl einige Pflanzen suchen und Notizen machen. Nach einiger Zeit bin ich wieder allein auf dem Wanderweg. Und nach einem Stück durch die pralle Sonne folgt Wald ...

Dann dort wo der Wald so richtig dunkel ist, ein kleiner Vogel mit rotbraunen Federn. Ja das ist ein Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis). Ein Weibchen, etwas weiter weg. Schließlich sind drei Männchen um mich herum. Keine Ahnung, ob die sich gegenseitig jagen oder das Weibchen beeindrucken wollen. Ihr melodischer Gesang klingt mit wi-witt, wi-witt völlig anders als was ich im Internet gefunden habe. Einfach faszinierend ...

:bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:

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#197 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♀

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#198 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♀

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#199 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♀

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#200 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♀ hier kann man sehr gut die Haare um den Schnabel erkennen ...

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#201 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♂
Männchen des Maskarenen-Paradiesschnäppers haben kein dunkelblaues Gefieder und auch keine langen Schwanzfedern

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#202 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♂

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#203 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♂

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#204 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♂

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#205 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♂
Im Schnabel gelb gefärbt - eine Gemeinsamkeit mit dem Seychellen-Pardiesschnäpper

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#206 - na Du da?

Kurz hinter einer Picknickstelle im Wald ein weitere Vogel, der gibt ein kurzes kwek-kwek von sich. Mit dem Telezoom gelingen mir dann noch zwei Fernschüsse auf Schmetterlinge. So selten der Mauritiusfalke auch ist, diese Paradiesschnäpper sind einfach toll. Mit einigen Bildern lässt sich diese Begegnung der herumhüpfenden und singenden Vögel nicht beschreiben

Ich fass`es nicht - es sind nur 6 Smileys in einem Beitrag erlaubt!


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#207 - wieder ein breiter Weg

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#208 - anscheinend eine Picknickstelle, Sitzreihen rund um einen Tümpel (durch Klick auf das Bild die große Version)


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#209 - so das ist jetzt wirklich der letzte ...

Laut der Roten Liste gefährdeter Arten des IUNC hat der Maskarenen-Paradiesschnäpper den Status "nicht gefährdet" / "least concern". Population unbekannt, aber abnehmend. In den 1990er Jahren ist man von 100 bis 300 Tieren ausgegangen - irgendwie ist das alles sehr spekulativ!

Auch die Verbreitungskarte des IUNC stimmt nicht mit meinem Fundort überein. Ich bin extra in den Bras d'Eau-Nationalpark gefahren, um dort den Maskarenen-Paradiesschnäpper zu finden. Und im Besucherzentrum wird er auf den Schaubildern gezeigt.

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#210 - Angebliches Verbreitungsgebiet


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#211 - Gaudy Commodore (Precis octavia) in der "Sommerform".
In West- und Zetralafrika zeigt dieser Schmetterling in den Wintermonaten eine deutlich andere Färbung https://en.wikipedia.org/wiki/Precis_octavia

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#212 - Brilliant Blue (Junonia rhadama), kein deutscher Name

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#213 - die Unterseite der Flügel ist braun, wenn er zusammengeklappt auf dem Boden sitzt, kann man den Schmetterling zwischen den braunen Blättern nicht erkennen.


Zurück lasse ich mich vom Navi der Küste entlang lotsen. Einige schöne Strände und protzige Hotels, aber die Fahrt dauert! Anfangs soll ich um 14:08 Uhr am Hotel sein, am Ende wird es 14:48 Uhr. Und der Rückwärtsgang spinnt wieder, als ich am Hotel ankomme (zwei Stunden später geht es wieder).

Zuvor bei Ferney noch ein letzter Stopp am Denkmal für die erste Landung der Niederländer. Hat sich nicht gelohnt, die Schrift ist stark ausgewaschen und ein Emblem darüber fehlt.

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#214
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blueshark
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von blueshark »

Thanx für den Bericht...tolle Bilder... :D
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Pico
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Pico »

foto-k10 hat geschrieben: 16 Sep 2019 20:07

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#193 - Ornament-Taggecko (Phelsuma ornata), endemische Art, die relativ häufig zu sehen ist


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#204 - Maskarenen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone bourbonnensis) ♂

Nee, wat niedlich!!!

Tolle Bilder, wieder einmal Danke, auch für den Bericht. :-)
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

Mcht richtig Freude, in den Vögeln in die Augen zu blicken, klasse, vielen Dank.
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

13.11.2017

Nach dem Frühstück nochmal nach Le Petrin. Will den Mare Longue-Trail gehen, also rund um das Wasserreservoir. Der Ranger erklärt mir, wo man am ehesten den Mauritiussittich sehen kann. Einen Fasan und ein Rebhuhn bekomme ich zwar kurz nach Beginn vor die Kamera, aber die Sittiche fliegen nur über den Weg und geben ihr charakteristisches Gekrächse von sich.

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#215 - Eingang Le Petrin zum Nationalpark

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#216 - der Himmel hängt heute nicht voller Geigen

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#217 - Fasan (Phasianus colchicus)

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#218 - Fasanhenne (Phasianus colchicus)

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#219 - Fasanhenne (Phasianus colchicus)

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#220 - Rotohrbülbül (Pycnonotus jocosus)

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#221

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#222 - Wegweiser

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#223 - statt eines Verbotsschildes ein geschlossenes Tor - geht es dort zu der Aufzuchtstation für den Mauritiussittich?

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#224 - Tunnel ...

Das Wasserreservoir nicht voll, viel Abfall liegt herum. Ein dunkelgrauer Reiher fliegt davon. Über drei Bachläufe muss ich, beim ersten werden die Schuhe richtig nass. Als ich mich der Abzweigung nährere, an der es wieder zurück nach Le Petrin geht, kommt die Sonne heraus. Hier gibt es überwiegend Büsche, nur vereinzelte Bäume. Wieder fliegt ein Mauritiussittich über mich hinweg. Außer dem Vogelgeschwitzer und dem Wind nur Stille :mrgreen:

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#225 - Wasserresevoir Mare Longue, überall Abfall wie Plastikflaschen

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#226 - wenn der Wasserpegel höher steht: Erosion der Ufer

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#227 - der Ablauf

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#228 - Nordseite des Wasserresevoirs

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#229 - auch hier die Orchidee Arundina graminifolia

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#230

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#231 - Mangrovereiher (Butorides striata)

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#232 - weg vom Wasserreservoir

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#233 - Mist, das gibt nasse Socken

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#234 - ein weiteres verschlossenes Tor

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#235

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#236



Ich versuche ein zweites Mal den Trail. Zwei Sittiche fliegen über den Weg, ein Vogel antwortet auf das Gekrächze aus einem Baum. Aber sie - es ist ein Weibchen mit schwarzem Schnabel - sitzt im Schatten, die Kamera fokussiert auf zwei kreuzende Äste davor, schließlich fliegt der Vogel davon.

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#238 - Mauritiussittich (Psittacula eques echo) ♀
nur ein Beweisfoto, auf Teufel komm' raus geschärft :?

Der Mauritiussittich ist ein endemischer Vogel, die letzte Papageienart auf Mauritius. Er lebt in den Baumwipfeln und ist auf vorhandene Höhlen zum Brüten angewiesen. Das Abholzen der Vegetation und eingeschleppte Tiere wie Ratten und Javaneraffen führten zu einer dramatischen Bestandsreduzierung. Zudem wurde er in früheren Jahrhunderten gejagdt und verspeist. Um 1980 existierten noch 9 bis 12 Exemplare. Auch in diesem Fall war Prof. Carl Jones mit einem Rettungsprogramm aktiv.

Heute soll es ca. 350 Exemplare geben, der Status laut IUCN ist "endangered (stark gefährdet)". Man versucht, dass Jungtiere möglichst wenig Kontakt zu Menschen haben, da sie sonst zu zahm werden und auch für Katzen oder Mungos eine leichte Beute sind. Andere Details sind Schutzmechanismen für die Bruthöhlen, damit Affen nicht an die Eier gelangen (und dabei das brütende Weichen verletzen oder gar töten).

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#239 - Verbreitungsgebiet des Mauritiussittich, man findet ihn im River Gorges Nationalpark

Warum heißt der Mauritiussittich im englischen Echo Parakeet?
Im Flug geben die Vögel ihr typischen Gekrächze von sich, immer mit längeren Pausen zwischen den Lauten. Sitzt ein Tier in einem Baum darunter, so "antwortet" es mit den gleichen Lauten, aber ohne Pausen. Das klingt das folgendermaßen:

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Weiter geht's ... erneut ein Regenschauer, muss den Regenponcho anziehen. Dann bin ich etwas vor den Mücken geschützt, die mich heute besonders mögen. Selbst den abgesetzten Fotorucksatz umkreisen sie nach kurzer Zeit. Nachdem der Regen aufhört, ein Krächsen von der Seite. Ich muss länger suchen, aber die Sonne kommt etwas heraus und das leuchtende Grün des Sittichs hebt sich deutlich vom dunkleren Grün der Blätter ab. Er putzt sein Gefieder und ignoriert mich weitgehendst. Ich muss ein wenig in den Wald hinein, aber aber durch eine Lücke den Vogel gut fotografieren.

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#240 - Mauritiussittich (Psittacula eques echo) ♂

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#241 - Mauritiussittich (Psittacula eques echo) ♂

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#242 - Mauritiussittich (Psittacula eques echo) ♂

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#243 - Mauritiussittich (Psittacula eques echo) ♂


Am liebsten würde ich beschwingt zurück zur Rangerstation wandern, aber es stecken schon 12 km in meinen Beinen (es werden insgesamt 14,5 km) und auf dem Rückweg warten noch einige leichtere Steigungen und Gefälle. Direkt an der Rangerstation sitzt eine Rosataube in einem Baum. Ebenfalls ein endemischer Vogel, den man eher auf der Insel Île aux Aigrettes vor Mahébourg findet.

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#244 - Rosentaube (Nesoenas mayeri), auch Rosataube oder Mauritius-Rosataube genannt
Zwar schaut das Tier nicht zur Kamera, aber man gut die Färbung in den Schwanzfedern erkennen.

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#245 - Rosentaube (Nesoenas mayeri)

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#246 - Rosentaube (Nesoenas mayeri)

Während ich den Vogel fotografiere, nähern sich zwei weitere Touristen, sie mit einer Canon dSLR und L-Teleobjektiv. Kein Interesse an der Taube, sie fotografiert lieber die Vögel, die an der Picknickstation Brot ergattern. I)

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#247 - Madagaskarweber (Foudia madagascariensis)

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#248 - Maskenweber (Ploceus velatus)

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#249 - Javaneraffe (Macaca fascicularis)
Nein, der ist nicht süss, sondern räubert Vogelnester aus und verletzt dabei auch die brütende Eltern.

Ich bin gerade losgefahren, da fängt es an zu regnen, diesmal heftig. Mit mehr als 40 km/h geht es trotz Gefälle am Grand Bassin nicht vorbei. Fast keine Sicht.
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Suse
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Suse »

foto-k10 hat geschrieben: 13 Sep 2019 17:06
Das "Landgut der Jäger" hatte mich von 2 Jahren nicht wirklich interessiert. Man konnte wohl dort auch wandern. Aber wenn dann möglicherweise auf denselben Wegen die Quads herumbrettern ... warum Geld ausgeben, wenn das Wandern im Nationalpark kostenlos und es dort an manchen Stellen wunderbar ruhig ist? Die Informationen waren damals schon sehr dürftig, aktuell ist die Homepage www.domaineduchasseur.mu nicht erreichbar.
Das heißt nicht mehr so. Das Gut hat in den letzten Jahren wohl mehrmals den Besitzer und damit auch den Namen und die Art der Ausrichtung gewechselt. Soll sehr schön geworden sein.

Die Paradiesschnäpper sind ja schön anzuschauen. Die Makaken hingegen finde ich nicht nur nicht süß, sondern richtig gruselig. Abgesehen von Lemuren mag ich generell Affen nicht so furchtbar gern, manche mehr, manche weniger. Makaken sind echt ätzend, wir haben auf Mauritius damals am Lac Sacré auch eine Begegnung gehabt, die unangenehm hätte werden können, weil die da ja von den Hindus regelmäßig gefüttert werden und entsprechend wenig Scheu und viel zu viel Erfahrung im Umgang mit Menschen haben. So ein halbwüchsiges Männchen und ich haben da so einen Moment lang unsere Kräfte gemessen, er mit Fauchen und so angetäuschtem Vorspringen, und ich, indem ich mit erhobener Wasserflasche auf ihn zugegangen bin und zurückgefaucht habe. Das war eine ganze Gruppe, so ungefähr 4, der Rest waren Weibchen und ein weiteres Jungtier, die hatten uns schon eingekreist und der Anführer war der, der genau geguckt hat, ob es sich lohnt, sich mit uns anzulegen. Die haben sich dann ins Gebüsch zurückgezogen und als wir schon im Tempel waren, kam eine indische Familie mit zwei kleineren Kindern. Ich hab die Affen im Gebüsch lauern sehen und geahnt, was kommen wird, deshalb hab ich noch ein Foto davon, wie das Pack den Kindern irgendwelche Süßigkeiten aus den Händen reißt und versucht, die Handtasche der Mutter wegzuziehen. Sie hat aber nicht losgelassen, wildes Tauziehen an der Tasche, ein um sich tretender Vater, dann sind sie wieder ab. Ätzende Viecher. Das gruseligste sind die riesigen Zähne und daß man genau sieht, wenn man mit denen mal Augenkontakt hat, wie intelligent die sind.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Suse hat geschrieben: 28 Sep 2019 09:57
foto-k10 hat geschrieben: 13 Sep 2019 17:06
Das "Landgut der Jäger" hatte mich von 2 Jahren nicht wirklich interessiert. Man konnte wohl dort auch wandern. Aber wenn dann möglicherweise auf denselben Wegen die Quads herumbrettern ... warum Geld ausgeben, wenn das Wandern im Nationalpark kostenlos und es dort an manchen Stellen wunderbar ruhig ist? Die Informationen waren damals schon sehr dürftig, aktuell ist die Homepage www.domaineduchasseur.mu nicht erreichbar.
Das heißt nicht mehr so. Das Gut hat in den letzten Jahren wohl mehrmals den Besitzer und damit auch den Namen und die Art der Ausrichtung gewechselt. Soll sehr schön geworden sein.

Das erste, was ich dazu gefunden habe, ist ein Artikel aus dem Express von 2006:
https://www.lexpress.mu/article/le-doma ... st-n%C3%A9

Da man nie weiß, wie lange solche Artikel vefügbar sind, kopiere ich den Text mal hier hinein.
Du kannst das sicher besser übersetzen, mein französisch ist miserabel.
Mis en liquidation en juin par son créancier, la State Bank of Mauritius, le Domaine du Chasseur rebondit. Il change son nom en celui du Domaine des Grands-Bois, paie ses dettes, redéploie son personnel et licencie? «C?est la société qui possédait le Domaine du Chasseur qui prend la relève», indique Alain O?Reilly, le directeur du Domaine. De nouveaux partenaires feront-ils leur entrée dans l?actionnariat ? Alain O?Reilly annonce une nouvelle stratégie? Cette restructuration ne s?est pas effectuée sans heurts. Un groupe d?employés a ainsi été licencié. Une dizaine de licenciés ont manifesté leur mécontentement, hier, dans les rues de Port-Louis : 100 personnes travaillaient au Domaine du Chasseur depuis près de 20 ans. Elles habitent toutes la région du Sud-Est. Les employés qui conservent leur emploi seront reclassés dans les autres établissements dont Alain O?Reilly est toujours propriétaire, à savoir un restaurant à Mahébourg, Les Copains D?abord, ou encore dans les activités de chasse. Aujourd?hui, Alain O?Reilly semble vouloir aller plus loin, avec le Domaine des Grands-Bois. Il finalise surtout la mise en place d?un restaurant à Butte-Corail, à Rodrigues. Un projet qui se fait en partenariat avec six Rodriguaises.
Domaine des Grands-Bois unter demselben Eigentümer Alain O'Reilly?
Den nächsten Hinweis finde ich in "Reisehandbuch Mauritius mit Rodrigues - Reiseführer von Iwanowski" (der Autor ist aber ein Stefan Blank :wink: ) aus dem Jahr 2012.
Nicht nru Eingeweihten früher als Domaine du Chasseur oder Domaine des Grands Bois bekannt, ist das heutige KestrelValley seit 2007 unter neuer Leitung und bietet seinen Gästen Trekkingtouren, die Möglichekit zur Jagd, ein Restaurant, das bekannte Le Panoramour, sieben einfache Lodges als Unterkunft und die Veranstaltung von Events an.
Die angegebene Adresse http://www.kestrel.com steht zum Verkauf, $2995 will der Anbieter dafür. Das Restaurant hat keine Homepage, man findet bei Holidaycheck unter der Bezeichnung "Ti-Vilaz Lodges" noch eine Bewertung aus dem Jahr 2010, dass das Essen im Restaurant durchschnittlich sei. Ansonsten viele Hinweise in Blogs usw. ohne Datumsangaben, aber nichts verlässliches zum aktuellen Stand :?
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Suse hat geschrieben: 28 Sep 2019 09:57 Die Makaken hingegen finde ich nicht nur nicht süß, sondern richtig gruselig. Abgesehen von Lemuren mag ich generell Affen nicht so furchtbar gern, manche mehr, manche weniger. Makaken sind echt ätzend, wir haben auf Mauritius damals am Lac Sacré auch eine Begegnung gehabt, die unangenehm hätte werden können, weil die da ja von den Hindus regelmäßig gefüttert werden und entsprechend wenig Scheu und viel zu viel Erfahrung im Umgang mit Menschen haben.
Mit Lac Sacré ist das "Grand Bassin" oder Ganga Talao gemeint: https://de.wikipedia.org/wiki/Ganga_Talao

Ob die Hindus die Javaneraffen füttern, kann ich nicht beurteilen. Zwar gibt es einen Affengott Hanuman und die Hanuman-Lemuren werden als heilig verehrt. Allerdings kommen die Javaneraffen in Indien und Bangladesh nicht vor. Eingeschleppt wurden sie auf Mauritius von den Portugiesen schon um 1600. Warum? Trotz gewisser Englischkenntnisse werde ich aus dem folgenden Satz zu den Gründen nicht schlau:
They were in part introduced to Mauritius, because of the Japanese red cedar plantations found there, alleviating the macaque threat of predation on the eggs and chicks of endangered forest birds.
An dem kleinem Heiligtum auf der Südseite des Ganga Talao werden regelmäßig Speisen geopfert. Während der Zeromie werden heraneiliende Affen noch weggescheucht, wenn die Priester sich zurückziehen, ist das Buffet aber eröffnet.

Im englischen heißt diese Art crab-eating macaque - das sagt schon einiges über ihr Gebiss aus.
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

Ich hatte die Domaine du Chasseur glaube ich 2014 und dann als Kestrel Valley 13 oder 14 nochmal besucht. Allerdings mit Taxi zum umherfahren, dass schränkt auch irgendwie ein. Ich fand die Anlage (bin allerdings auch nicht so der Natur-Freak) nicht so berauschend, zumal ich immer das Gefühl hatte, jetzt würde ich lieber schnrocheln :lol: . Dem Göttergatten gefiel es hingegen ganz gut, der hätte sich auch einen Aufenthalt in so einer Hütte vorstellen können. Ruhig und verlassen wirkte es.

LG
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

foto-k10 hat geschrieben: 27 Sep 2019 19:26 Warum heißt der Mauritiussittich im englischen Echo Parakeet?
Im Flug geben die Vögel ihr typischen Gekrächze von sich, immer mit längeren Pausen zwischen den Lauten. Sitzt ein Tier in einem Baum darunter, so "antwortet" es mit den gleichen Lauten, aber ohne Pausen. Das klingt das folgendermaßen:
Bild
Deine Vogelaufnahmen finde ich bärenstark und dann noch als Sahnehäubchen die Tonaufnahme, genial.
Danke + LG
Klara
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Suse
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Suse »

foto-k10 hat geschrieben: 29 Sep 2019 11:07
Suse hat geschrieben: 28 Sep 2019 09:57
foto-k10 hat geschrieben: 13 Sep 2019 17:06
Das "Landgut der Jäger" hatte mich von 2 Jahren nicht wirklich interessiert. Man konnte wohl dort auch wandern. Aber wenn dann möglicherweise auf denselben Wegen die Quads herumbrettern ... warum Geld ausgeben, wenn das Wandern im Nationalpark kostenlos und es dort an manchen Stellen wunderbar ruhig ist? Die Informationen waren damals schon sehr dürftig, aktuell ist die Homepage www.domaineduchasseur.mu nicht erreichbar.
Das heißt nicht mehr so. Das Gut hat in den letzten Jahren wohl mehrmals den Besitzer und damit auch den Namen und die Art der Ausrichtung gewechselt. Soll sehr schön geworden sein.

Das erste, was ich dazu gefunden habe, ist ein Artikel aus dem Express von 2006:
https://www.lexpress.mu/article/le-doma ... st-n%C3%A9

Da man nie weiß, wie lange solche Artikel vefügbar sind, kopiere ich den Text mal hier hinein.
Du kannst das sicher besser übersetzen, mein französisch ist miserabel.
Mis en liquidation en juin par son créancier, la State Bank of Mauritius, le Domaine du Chasseur rebondit. Il change son nom en celui du Domaine des Grands-Bois, paie ses dettes, redéploie son personnel et licencie? «C?est la société qui possédait le Domaine du Chasseur qui prend la relève», indique Alain O?Reilly, le directeur du Domaine. De nouveaux partenaires feront-ils leur entrée dans l?actionnariat ? Alain O?Reilly annonce une nouvelle stratégie? Cette restructuration ne s?est pas effectuée sans heurts. Un groupe d?employés a ainsi été licencié. Une dizaine de licenciés ont manifesté leur mécontentement, hier, dans les rues de Port-Louis : 100 personnes travaillaient au Domaine du Chasseur depuis près de 20 ans. Elles habitent toutes la région du Sud-Est. Les employés qui conservent leur emploi seront reclassés dans les autres établissements dont Alain O?Reilly est toujours propriétaire, à savoir un restaurant à Mahébourg, Les Copains D?abord, ou encore dans les activités de chasse. Aujourd?hui, Alain O?Reilly semble vouloir aller plus loin, avec le Domaine des Grands-Bois. Il finalise surtout la mise en place d?un restaurant à Butte-Corail, à Rodrigues. Un projet qui se fait en partenariat avec six Rodriguaises.
Domaine des Grands-Bois unter demselben Eigentümer Alain O'Reilly?
Den nächsten Hinweis finde ich in "Reisehandbuch Mauritius mit Rodrigues - Reiseführer von Iwanowski" (der Autor ist aber ein Stefan Blank :wink: ) aus dem Jahr 2012.
Nicht nru Eingeweihten früher als Domaine du Chasseur oder Domaine des Grands Bois bekannt, ist das heutige KestrelValley seit 2007 unter neuer Leitung und bietet seinen Gästen Trekkingtouren, die Möglichekit zur Jagd, ein Restaurant, das bekannte Le Panoramour, sieben einfache Lodges als Unterkunft und die Veranstaltung von Events an.
Die angegebene Adresse http://www.kestrel.com steht zum Verkauf, $2995 will der Anbieter dafür. Das Restaurant hat keine Homepage, man findet bei Holidaycheck unter der Bezeichnung "Ti-Vilaz Lodges" noch eine Bewertung aus dem Jahr 2010, dass das Essen im Restaurant durchschnittlich sei. Ansonsten viele Hinweise in Blogs usw. ohne Datumsangaben, aber nichts verlässliches zum aktuellen Stand :?
Kurz zusammengefaßt steht da, daß die Domaine du Chasseur von der Gläubigerbank liquidiert wurde und die Eigentümergemeinschaft nach Begleichung der Schulden nun unter neuem Namen und mit neuem Konzept neu durchstartet. Dann geht es um gegen ihre Entlassung protestierende Angestellte. Der Leiter der ehemaligen Domaine du Chasseur wollte versuchen, einen Großteil in anderen Betriebsbereichen unterzubringen, er selbst ist nach Rodrigues gegangen um dort mit ein paar Einheimischen ein weiteres Restaurant zu eröffnen.

Kestrel Valley war auch der letzte Name unter dem ich die Anlage kannte. Wenn ich mich nicht täusche, heißt es jetzt Vallée de Ferney und ist mehr öko.
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- Grubi -

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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Suse »

foto-k10 hat geschrieben: 29 Sep 2019 11:22
Ob die Hindus die Javaneraffen füttern, kann ich nicht beurteilen. Zwar gibt es einen Affengott Hanuman und die Hanuman-Lemuren werden als heilig verehrt. Allerdings kommen die Javaneraffen in Indien und Bangladesh nicht vor. Eingeschleppt wurden sie auf Mauritius von den Portugiesen schon um 1600.

Ja logisch füttern die die, das ist wie Entenfüttern. Der Lac Sacré ist heilig weil angeblich ein bißchen Gangeswasser drin fließt, deswegen steht ja der Hanuman-Tempel dort, und die Makaken dienen halt als Langurenersatz, weil sie eben da sind. Das macht man sich dann eben passend fern der Heimat. Nur sind Makaken eben keine Languren und schon gar keine Enten und deswegen finde ich das nicht so schlau, aber jedem seins.
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- Grubi -

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Re: Mauritius 2017

Beitrag von Klara »

Bei meinem letzten Besuch waren gar keine Affen zu sehen, ich argwöhnte, man hätte die weggefangen, schien aber wohl doch nicht so. War aber schon ungewöhnlich, echt absolut keinen auf dem Gelände zu sehen.
LG
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Re: Mauritius 2017

Beitrag von foto-k10 »

Klara hat geschrieben: 29 Sep 2019 14:08 Deine Vogelaufnahmen finde ich bärenstark und dann noch als Sahnehäubchen die Tonaufnahme, genial.
Danke + LG
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:oops: :oops: :oops: Das ist mir jetzt peinlich. Ich hatte in einem Posting davor erwähnt, dass ich Vogelstimmen mitgenommen hatte, angeblich soll man damit einige Vogelarten anlocken können. Von daher ist das keine Aufnahme von mir.
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