Reisebericht Dezember 2001, Teil 2

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AndreasD
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Beitrag von AndreasD »

So, hier der zweite Teil des Reiseberichts (sorry, ging nicht kürzer):

Nach welliger Überfahrt mit dem Boot (machte einen recht neuen Eindruck) kamen wir in unserem letzten Domizil an, dem Le Duc auf Praslin. Dort hatten wir die Standardzimmer gebucht, da uns der Preisunterschied zu den Superior zu groß erschien. Die Bungalows sind wunderschön in der kleinen Anlage gelegen, die Zimmer sind sehr geräumig und es störte auch keineswegs, daß wir keine Klimaanlage hatten; aber einen Kühlschrank und vor allem richtige Fenster hätten wir dann doch gerne gehabt. Denn durch die offenen Holzlamellen der Fenster haben die Mücken ungehinderten Zutritt zum Zimmer (meine Frau hatte über 100 Stiche in den zwei Wochen !) und so mußten wir jeden Abend Vorhänge bzw. Badetücher in die Lamellen stopfen. So wurden wir nachts zwar wenigstens nicht von den Plagegeistern gestört aber ein Moskitonetz über dem Bett oder Fliegengitter vor den Fenstern wären die bessere Lösung gewesen.
Im Le Duc wird einem morgens gesagt, was es zum Abendessen gibt (135 RP) und man kann sich dann anmelden. Nur fünf Minuten vom Le Duc liegt die Pizzeria des Berjaya Praslin Beach Hotels; die Spaghettis sind zwar nur ein Drittel der vom L'Ocean (bei gleichem Preis) aber ebenso wie die Pizzas ganz o.k. Das kleine Restaurant La Goulue an der Hauptstraße ist etwas günstiger (die Portionen aber auch); Vorsicht mit dem gegrillten Fisch (60 RP): wer den bestellt bekommt einen Teller mit zwei kompletten Fischen incl. Kopf und Flossen; waren zwar sehr lecker aber wer wie ich in Deutschland nur Fischstäbchen ißt, hat so seine Probleme mit dem Zerlegen eines kompletten Fischs ! In der Nähe gibt es auch noch einen Take-Away: ist zwar billig (35 RP für Fish & Chips) aber ungenießbar; die Pommes sind total matschig und im Fett ersoffen - nicht einmal die Vögel wollten sie haben !
Mit dem Wetter auf Praslin hatten wir etwas Pech, da es an drei von vier Tagen sehr unbeständig war und ständig regnete. Im Vallee de Mai war dies nicht so schlimm, da man selbst bei Regen durch die gigantischen Palmblätter kaum naß wird. Die berühmte Anse Lazio sieht bei strömendem Regen auch nicht ganz so toll aus und andere geplante Ziele (Schnorcheln an der Anse La Blague) mußten wir streichen. An dem einzigen regenfreien und größtenteils sonnigen Tag machten wir einen Ausflug auf die Inseln Cousin (Vogelschutzgebiet), Curieuse (Riesenschildkröten) und St. Pierre (Schnorcheln). Der Preis von US$ 80 p.P. scheint auf den ersten Blick hoch, wenn man aber das darin enthaltene Mittagessen incl. Getränke, die 100 RP Eintritt für Curieuse und ebensoviel für Cousin bedenkt (damit finanzieren sich die Inseln und die Naturschutzprojekte) ist das nicht mehr so teuer. Der Ausflug war wirklich klasse und ist nur zu empfehlen; hier konnten wir dann auch das einzige mal richtig schnorcheln und auch viele Fische sehen - wenn leider auch nicht lange, da bei dem extremen Wellengang alle anderen recht schnell wieder im Boot waren.
Durch die Seegrasanschwemmungen in den Wintermonaten sah die Anse Volbert nicht gerade toll aus; durch den Wellengang war das Wasser auch sehr trüb und wegen des Wetters hatten wir leider keine Gelegenheit dort zu baden oder mal um Chauve Souris herum zu schnorcheln.


Noch zwei Hinweise zum Geld: entgegen einigen Äußerungen im Forum kann man auf den Seychellen auch mit der EC-Karte an Automaten Geld abheben, z.B. bei der Banque Francaise Commerciale an der Anse Volbert (Praslin) - auf das "Maestro"-Zeichen achten ! Traveller Cheques sind wg. der Gebühren aber günstiger !!
Ein Rücktausch am Flughafen ist nur gegen Vorlage einer Umtauschquittung möglich, wobei diese von der gleichen Bank stammen muß !!!

Fazit: Die Seychellen sind ein sehr schönes Urlaubsziel mit phantastischer Natur. Wir werden auf jeden Fall wieder alle drei Inseln besuchen, wobei wir dann auf Mahe für den gesamten Aufenthalt einen Mietwagen buchen werden. Uns haben alle drei Inseln sehr gut gefallen und wir können keinen speziellen Favoriten ausmachen, auch wenn La Digue durch die Größe schon einen ganz besonderen Flair hat. Die Strände haben durch die einmaligen Felsformationen und die wenigen Touristen sicher eine ganz eigene Note, ansonsten haben uns diese aber nicht gerade umgehauen; auf den Malediven haben uns die Strände mindestens ebenso gut, wegen der zahlreicheren Palmen teils sogar besser gefallen. Alle drei von uns gebuchten Unterkünfte können wir ohne Einschränkungen empfehlen.

Wir finden es zwar positiv, daß eine staatliche Rente, kostenlose Krankenversorgung und Schulbildung sowie der vorbildliche Naturschutz im wesentlichen aus dem Tourismus finanziert werden. Trotzdem ist das Preis/Leistungsverhältnis durch den staatlich manipulierten Wechselkurs schon extrem strapaziert.

Sobald die Bilder fertig sind, werde ich den Reisebericht unter http://www.seychellen2001.de/seychellen.htm um einige Bilder ergänzen. Fragen und/oder Kritik sind unter detzen@gmx.de jederzeit willkommen !
Zuletzt geändert von AndreasD am 23 Jul 2002 20:18, insgesamt 2-mal geändert.
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