![Crying or Very sad :cry:](./images/smilies/icon_cry.gif)
Der Empfang im St. Cloud war freundlich. Nach einem Begrüßungstrunk sollte mir ein Boy das Zimmer zeigen und schnappte sich auch sofort meinen Koffer. Ich trottete hinterher. Auf ziemlich verwinkelten Wegen stiegen wir einige Treppen hoch und dann schloss der Boy eine Tür auf. Das soll mein Zimmer sein?
![Question :?:](./images/smilies/icon_question.gif)
![Evil or Very Mad :evil:](./images/smilies/icon_evil.gif)
![Shocked :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
Aufgrund dieser Erfahrung würde ich natürlich niemals wieder das Chateau St. Cloud buchen. Ich fühlte mich als Alleinreisender im wahrsten Sinn des Wortes in die letzte Ecke geschoben. Andererseits bin ich davon überzeugt, dass die anderen Zimmer wirklich völlig in Ordnung sind. Gerecht bleiben möchte ich schon, trotz meines vernichtenden Urteils. Gebucht hatte ich Halbpension. Ich nutze allerdings nur zweimal die Möglichkeit, eine ordentliche Mahlzeit im St. Cloud einzunehmen. Das lag aber nicht daran, dass das Essen nicht gut gewesen wäre – ganz im Gegenteil, es war sogar exzellent. Aber nach zwei Tagen … ach, davon gleich mehr.
Nachdem ich meine Habseligkeiten im Schrank der Einzelzelle
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Als sich die Sonne dem Horizont näherte kam das unstillbare Bedürfnis nach einem herrlich kalten Bier auf. Ich suchte mir einen Supermarkt und fand tatsächlich ein Geschäft, dass auch tatsächlich als Supermarkt bezeichnet werden kann. Beim betreten des Ladens gleich die erste Überraschung: Er hatte eine Klimaanlage
Kurz danach folgte die zweite, allerdings mehr ganz so positive Überraschung: Im Angebot gab es Becks’s Bier, Krombacher, irgendein bekanntes bayrisches Weizenbier, Heineken – aber nicht das von mir liebgewonnene Seybrew
![Evil or Very Mad :evil:](./images/smilies/icon_evil.gif)
Am nächsten Tag wollte ich an der Anse Patates oder der Anse Severe schnorcheln. Die Erfahrung des Vortages lehrte: Printe, nimm ein Fahrrad. Am St. Cloud können sich die Gäste der angebotenen Fahrräder bedienen, teilte man mir auf Nachfrage mit. Ich suchte mir das in meinen Augen beste aus. Nach einigen hundert Metern wurde mir klar, dass die Wahl wohl nicht optimal war. Der Sattel … ich möchte mich an dieser Stelle gewählt ausdrücken und sage nur: Mein Allerwertester schmerzte bei jeder kleinen Bodenwelle, und davon gibt es auf den wenigen Straßen von La Digue reichlich. Die Schlaglöcher erwähne ich besser erst nicht
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Ich suchte mir ein nettes, schattiges Plätzchen an der Anse Severe. Herrlich, der Strand war leer, allerdings herrschte auch Ebbe. Keine guten Voraussetzungen, um über die Riffkante hinwegzukommen, um die Unterwasserwelt schnorchelnder Weise zu beobachten. Ich legte mein Strandtuch in den weißen Sand, entledigte mich meiner Kleidung (nichts alles, um Fragen in diese Richtung schon im Keim zu ertsicken
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
Das Schnorcheln an der Anse Severe war nicht der große Bringer. Es herrschte Ebbe und ich habe lange überlegt, wie ich heiler Haut über die Riffkante kommen könnte. Die Brandung war nämlich nicht ganz zu vernachlässigen. Ich habe es gewagt, wobei ich sowohl beim Ein- als auch Ausstieg sehr vorsichtig sein musste. Fleischbrocken wollte ich nicht an der Riffkante verlieren. Es ist auch nichts passiert, aber unter Wasser war die Sicht doch sehr eingeschränkt, so dass sich das Wagnis letztendlich nicht gelohnt hat. Am späten Mittag bin ich fahrradschiebender Weise wieder zurück zum St. Cloud. Ätzend, in der Mittagshitze
![Sad :(](./images/smilies/icon_sad.gif)
Eine nette Geschichte, die an diesem Tag passierte, möchte ich Euch noch erzählen. Ich muss vorweg schicken, ich bin Raucher
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Bis zu diesem Tag hatte ich den Urlaub alleine verbracht. Das sollte sich am kommenden Tag ändern. Mrs. Uli, die hier auch ab und an ins Forum schreibt, kam am 17.10. auf La Digue an. Wir hatten uns im Vorfeld via Mail und Telefonat kurzgeschlossen und verabredet. Ich wollte sie bei ihrer Ankunft am Jetty abholen. Die Fähre von Praslin kam auch pünktlich gegen 12 Uhr mittags an. Ein Blind Date auf den Seychellen – wer kann das schon von sich behaupten? Natürlich Uli und Printe
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Uli war schon mehrmals auf den Seychellen und ich hatte für die kommenden drei Tage folgerichtig einen wirklich sehr guten und charmanten Guide
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
Zweiter Tag mit Uli. Sie schleppte mich zur Anse Source D’Argent. Es war ziemlich bewölkt an diesem Tag und es fing auch leicht zu regnen an, als wir das Restaurant an der Anse erreichten. Prima Gelegenheit, den Tag mit dem heißgeliebten und kalt getrunkenen Seybrew um 11 Uhr zu beginnen
Am Abend wollten wir mal was richtig gutes Essen gehen. Uli schlug das Restaurant Patatran vor. Mir war es egal, kannte ich doch bis dato weder Patatran noch die meisten anderen Restaurants. Wir sind nachmittags kurz dorthin gegangen, um einen Tisch zu reservieren. Den angebotenen Abholdienst wollten wir aber nicht wahrnehmen – selbst ist der Urlauber. Wir beabsichtigten mit unseren Rädern fahren – und sind es auch. Warum muss die Luft um diese Jahreszeit nur so feucht sein
![Question :?:](./images/smilies/icon_question.gif)
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
Am Folgetag sollte es die Drei-Anse-Tour sein: Grand, Petite und Cocos. Früh morgens sind wir los, gegen 10.30 Uhr. Die Fahrräder haben wir an der Grand Anse stehenlassen, der Rest sollte zu Fuß bewältigt werden. Verwundert hat mich wohl, wie wagemutig sich die Leute trotz der deutlichen Warnhinweise weit hinaus ins Meer wagen. Bei dieser Ignoranz wundert es mich nicht, dass jedes Jahr Tote zu beklagen sind. Die Wanderung starteten wir bei bedecktem Himmel, der aber immer öfter die Sonne durchblicken ließ. Zwei Stunden später nur noch strahlender Sonnenschein. Eigentlich ist der Weg zur Anse Cocos nicht schwierig. Aber die Luftfeuchtigkeit machte uns doch ziemlich zu schaffen. Ich bin beileibe kein Mensch, der viel trinkt. Aber ich hatte mir 3 Liter O-Saft eingepackt, und der war nach ca. 2,5 Stunden aufgebraucht. So geschwitzt, wie auf diesem Weg, habe ich nur selten im Leben. Aber gelohnt hat es sich, kein Zweifel. Drei Strände, einer schöner als der andere.
Auf dem Weg zur Grand Anse befanden sich zwei Fruchtsaftstände. Bereits auf dem Weg zur Grand Anse hatten wir uns vorgenommen, den Ausflug mit einem Fruchtsaft zu beenden. Beide Stände befinden sich im Abstand von ca. 100 m. Auf dem Rückweg setzen wir unser Vorhaben in die Tat um und hielten an. Am einem der beiden Stände waren ein paar Urlauber zu sehen, die bereits Getränke in den Händen hielten, am anderen Stand war nicht ein Kunde. Uli meinte, der bedauerliche Mann sollte doch auch etwas verdienen und so zogen wir es vor, den Fruchtsaft des vereinsamten Verkäufers zu testen. Herrlich erfrischend! Wir hatten kaum ausgetrunken, bekamen wir noch einen zweiten. Diesmal ausgegeben, auf Kosten des „Hauses“. Außerdem gab uns der freundliche Mann auch noch frisches Obst. Das war noch immer nicht alles. Mir schenkte er am Ende sogar ein paar Vanilleschoten
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Dritter Tag mit Uli. Schon am Morgen herrlicher Sonnenschein. Uli meinte, es würde sich lohnen, noch einmal den Tag an der Anse Source D’Argent zu verbringen. Der Sonne wegen. Okay, dachte ich, machen wir. Ich sollte es nicht bereuen. Im Sonnenschein erscheinen Strand und Felsen in ganz anderen Farben. Unbeschreiblich schön, kein Vergleich zu dem bedeckten Tag an diesem Strand.
Das war auch schon der letzte Tag auf La Digue. Leider
![Sad :(](./images/smilies/icon_sad.gif)
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Fazit: Eine wunderschöne Insel mit ausgesprochen freundlichen Menschen, die fast immer ein Lächeln im Gesicht haben. Eins würde ich jedoch nicht mehr machen: Eine Unterkunft mitten auf der Insel wählen. Meine Meinung hat nichts mit dem ausgesprochen miserablen Zimmer zu tun, so wie ich es im Chateau St. Cloud hatte. Vielmehr kann der Weg zum Strand, so kurz er auch ist, bei der sehr hohen Luftfeuchtigkeit dieser Jahreszeit zu einer äußerst schweißtreibenden Angelegenheit werden. Wie es zu anderen Jahreszeiten ist, kann ich natürlich nicht sagen. Als sehr unangenehm, wie bei uns in Mitteleuropa, habe ich die Luftfeuchtigkeit aber nicht empfunden. Sollte ich noch einmal auf die Seychellen fliegen (was sehr wahrscheinlich ist), würde ich auch mehr als nur die 6 Tage auf La Digue verbringen. So klein die Insel ist, alles habe ich nicht gesehen. Aber ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die möglichst an einem Tag alles sehen und erleben müssen. Ich mache Urlaub, und das bedeutet für mich auch, der Seele viel Zeit zum Baumeln zu geben.
(Fortsetzung folgt)
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Idylle am Jetty
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An der Anse Cocos
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_03.jpg)
Eine Seychelloise beim Shopping auf der Insel-Kö
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_04.jpg)
Der Stareinkäufer eines nicht näher benannten Hotels
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
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"Unser" Fruchtsaftverkäufer auf dem Weg zur Grand Anse
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_06.jpg)
Das ist sie, die Anse Source D'Argent
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_07.jpg)
und hier, ...
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_08.jpg)
und hier, ...
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_09.jpg)
und hier, ...
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_091.jpg)
und hier.
![Bild](http://www.dotnet-training.de/Seychellenbilder/02_092.jpg)
Mein Rückflug von Praslin nach Mahe. Im Hintergrund La Digue