Seychellen, Juni 2000 Teil 1

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alex
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Beitrag von alex »

Seychellen, Juni 2000 Teil 1

Anfang Juni 2000 starteten wir (meine Frau Tanja und ich) in Frankfurt /Main mit Condor Richtung Seychellen. Wir hatten einen Tag zuvor geheiratet , waren leicht erkältet und noch groggy von unserer Traumhochzeit und wollten uns nun auf den Trauminseln von den Strapazen erholen.

Ohne Verspätung und von gutem Service verwöhnt, landeten wir in Mahé. Das tropische Klima erschlägt einen förmlich, sobald man aus dem Flieger steigt. Die Einreiseformalitäten wurden unproblematisch erledigt. Unser Abholer sammelte uns vor dem Flughafengebäude ein und wir fuhren über die Südseite Mahés zu unserem Hotel Le Meridien Barbarons an der Westküste (Mitte). Schon während der Fahrt, welche ca. 45 min. dauerte, wussten wir, das wird ein Traumurlaub!. Die kleinen steilen Straßen mit vielen Windungen führten teils direkt durch dschungelartige Abschnitte mit allerlei exotischem Gewächs. Manchmal schimmerte der Indische Ozean in allen nur erdenklichen Türkistönen durch die Palmwedel. Nach dem Passieren einiger Hotelanlagen (z.B. Reef Golf Club) hofften wir, nicht an solch einer Absteige abgesetzt zu werden. (Rein äußerlicher Eindruck).

Wir hatten ca. 2 Wochen zuvor bei Ltur gebucht und wussten nicht genau was auf uns zukam, was uns allerdings auch nicht sonderlich störte, da der Preis von ca. 2700 DM pro Kopf für hiesige Verhältnisse günstig war, und wir normalerweise Motorradcamping machen, somit nicht sehr verwöhnt sind...

Schon der Empfangsbereich unserer Hotelanlage lies darauf schließen, einen Glücksgriff gelandet zu haben. Alles sehr schön angelegt, der große Restaurant- und Loungebereich offen und luftig gebaut und sehr gemütlich ausgestattet. Es folgte ein Willkommensdrink mit Blick auf den Ozean und das Hausriff; danach das Check In.

Erste Enttäuschung beim Bezug unseres Zimmers. Etwas verwohnt, diverse Schimmelflecken besonders im Bad und teils um die Klimaanlage auch im Schlafzimmer. Natürlich auch auf die allgegenwärtige extreme Luftfeuchtigkeit zurückzuführen, aber eher unschön und unserer Erkältung eher weniger zuträglich.

Erst dachten wir uns, na ja egal billig gebucht = billiges Quartier, aber nach kurzem hin und her einigten wir uns darauf den Service des eigentlich nobel anmutenden Hotels zu testen, indem wir auf die Mängel aufmerksam machten. Und siehe da, völlig problemlos durften wir in ein neu renoviertes Zimmer umziehen, indem alles perfekt war. Dieses Zimmer war zwar zur Gartenseite, nicht Meerseite gerichtet, aber das war egal, da man den schönen Ausblick sowieso draußen am Besten genießen konnte.

Erste Inspektion der Anlage zur vollen Zufriedenheit. Wunderschöne Bucht mit mehreren 100m langem Palmenstrand. Kokosnüsse liegen rum, können geknackt und gegessen werden, wenn man weiß wie ! Sehr lustig, Neuankömmlinge beim Versuch zu beobachten, Nüsse zu knacken...Feiner weißer Sand mit Korallenstückchen unter den Füßen. Der Wasserspiegel war zumindest in der Jahreszeit sehr flach, bis zum Riff. Man musste also beim Schnorcheln aufpassen, sich nicht den Bauch auf zu schlitzen. Aber man konnte viele bunte Fische und manchmal sogar 3 kleinen Babyrochen am Hausriff sehen.

Der ganze Hotelkomplex ist schön in die Natur eingebettet und die Gebäude sind nicht höher als die Palmen. Der Knaller war das Restaurant. Ein Dach, zum Wasser hin offen und nur wenige Meter davon entfernt. So konnte man bei leichter Brise mit super Meerblick den Tag mit reichhaltigem Frühstück (alles was das Herz begehrt und viele exotische Früchte) beginnen.

Besonders lustig war es für uns, alle Tage wieder pikierte, gestylte Herrschaften welche offenbar der „besseren Gesellschaft“ angehören wollten zu beobachten, wenn mal wieder einer der allgegenwärtigen bunten Vögel ein Kackahäufchen auf deren Frühstücksteller (oder Kopf) gelandet hatte...Hi, hi. Das ist halt Natur pur !

Der Poolbereich mit Grill/Bar war auch ganz nett und immer fleuchte ein Poolwart umher, um sofort Aschenbecher zu leeren und zu fegen. Alle Angestellten waren wirklich sehr nett und freundlich, besonders zu den nicht überheblichen Touristen.
Kurzgefasst: Anlage und Service super. Die Preise allerdings sehr hoch, was ja auch allgemein bekannt ist auf den Seychellen. Im Hotel kostet ein Bierchen schon mal 10DM. Abendessen ohne Getränke dann gleich 70 DM pro Kopf. Dies veranlasste uns dazu, des öfteren lieber Nachmittags einen Snack zu moderateren Preise am Grill zu uns zu nehmen, da wir unser Geld lieber dazu nutzen wollten, herumzukommen und Land und Leute kennen zulernen. Außerdem war das Nobelflair beim Abendessen auch nicht unbedingt unsere Welt.

Nach ein paar Tagen des Rumhängens und Erholens, begannen wir die Inseln zu erkunden. Die von den Tourist-Agencies angebotenen Ausflüge erschienen uns total überteuert. Ein Tagesausflug nach La Digue ( mit Katamaran,Praslin,Mittagessen etc.) sollte ca. 300 DM pro Person kosten.! Wir haben dann einfach Leute befragt, die diese Tour gemacht haben und die Meißten sagten es wäre viel zu stressig gewesen. Aufenthalt auf La Digue nur 1 Stunde. Ein Trauerspiel, wenn man bedenkt, dass es dort am schönsten ist.

Wir beschlossen kurzerhand eine Tour auf eigene Faust zu starten. Weise Entscheidung! Wir fuhren früh mit dem Bus in die Hauptstadt. Bushaltestellen gibt’s fast überall und für 2 DM geht’s über die ganze Insel. Am Besten besorgt man sich einen Fahrplan. Am Hafen gibt es eine Anlegestelle für kleine Transportboote, welche günstig direkt nach La Digue fahren und auch einige Personen (überwiegend Einheimische) mitnehmen. Infos gibt’s im Tourist Office.
Allein die Überfahrt durch hohe Wellenberge war für mich schon ein Abenteuer, bin allerdings auch Seefest. Anderen wurde es schlecht...Ist aber auf dem Katamaran genauso, nur das noch viel mehr Leute kotzen...

Der Naturhafen von La Digue ist wunderschön. Noch nie zuvor haben wir einen Hafen mit so klarem, türkisfarbenem Wasser und so vielen bunten Fischen gesehen. Schon von Weitem sieht man die typischen wie hingewürfelten Granitblöcke am palmengesäumten Beach rumliegen. Traumhafte Kulisse !
So kamen wir kurz nach Mittag auf La Digue an und schlenderten erst mal gemütlich zum Fotoshooting den Beach entlang und genossen die traumhaften Eindrücke. Wir hatten beste Bedingungen, blauen Himmel etc. und konnten tolle Photos schießen+++. Uns blieb auch Zeit ein wenig zu schnorcheln, am Beach rumzuliegen und einen Teil der Insel zu besichtigen.
Eindrücke die man garantiert nie vergisst!

Kurzerhand beschlossen wir eine Nacht auf La Digue zu verbringen und fanden problemlos eine Bleibe für eine Nacht. Ich nenne bewusst keine Namen, da wir in der etwas heruntergekommenen aber zumindest auf den ersten Blick kakerlakenfreien Bleibe direkt am Beach auch nur 50 DM (also nicht in Landeswährung) komplett bezahlt haben.
Allgemein ist hier zu erwähnen, dass man mit DM oder US$ in cash sehr gute Konditionen beim Tauschen oder Wohnen bekommt, was allerdings illegal ist...
Das es am Äquator sehr früh dunkel wird, ist uns auf La Digue besonders aufgefallen. Gar nicht so einfach, im stockdunklen ein Restaurant zu finden (um 19Uhr), aber lustig, denn die Leute sind dort (auch wenn man im dunklen nur Augen und Zähne sieht) nicht etwa gefährlich, sondern eher nett und hilfsbereit! Nach einem sehr guten creolischen Abendessen fielen wir bald in den “ Schlaf der Glücksseligen“.

FAZIT: Für La Digue mindestens 3 Tage einplanen, denn das ist der Höhepunkt des Urlaubs!


Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, um das erste Boot nach Praslin zu bekommen. Dort angekommen kann man die Insel wunderbar per Bus entdecken. Wir fahren zuerst ins Naturreservat Vallée de Mai, um einen Einblick in den ursprünglichen Dschungel (incl. Coco-de-Mer Palme) zu bekommen. Auch für Fußfaule zu empfehlen,da man die Länge des Weges selbst bestimmen kann. Später fahren wir Richtung Anse Lazio. Hier muß man die letzten 2 Kilometer zu Fuß gehen, wird aber mit einem Traumstrand wie er im Buche steht belohnt. Ein Muss! Kaum Leute außer uns. Beaching und schnorcheln ist angesagt. In der Bucht liegt die Sea Shell (ein alter Schoner) sehr fotogen...Trotz leichtem Wellengang glasklarem Wasser mit 25 Meter Sicht.

Diesen Ort zu verlassen kostet echt Überwindung...Es geht wieder per Bus weiter zum Airport. Nebenbei bekommt man so für 2DM eine Rundfahrt (teils abenteuerlich) über die gesamte Insel. Einige kurz erhaschte Einblicke im vorbeifahren lassen erahnen, wie traumhaft auch hier manche Anlagen sein müssen.

Am Nachmittag geht’s per Inselhüpfer von Air Seychelles zurück nach Mahé. Der Flug mit der kleinen Maschine ist dem Katamaran vorzuziehen, da kaum teurer und ein Supererlebnis ! (Blicke von oben, Start etc.). So haben wir fast die Hälfte gegenüber den geführten Touren gespart, sind sogar geflogen (einfach) und konnten nach unseren spontanen Wünschen handeln und vorgehen. Nur zu empfehlen. Andere erzählten später, das Essen und die Dschungeltour hätten fast die ganze Zeit in Anspruch genommen, kaum Zeit für die Traumbeaches. Traurig bei dem Preis und für die Menschen, welche vielleicht nur einmal im Leben hierher kommen können...

FAZIT: Die Urlaubstage auf jedem Fall auf die 3 Inseln verteilen . Mehrpreis fürs Inselhüpfen in Kauf nehmen lohnt sich( bis zu einem gewissen Grade), da allein die Transfers recht teuer sind. Es gibt spezialisierte Anbieter mit guten Preisen. Gut organisiert ist = günstig und gut gereist!
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alex
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Beitrag von alex »

8o 8o 8o
Ist zwar doof auf seinen eigenen Bericht zu antworten, aber ich frage mich, warum die meißten Leute nur den 2. Teil meines Berichtes lesen ??? Ist doch komisch oder ? Kapieren die es nicht ?:bounce:
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Lars
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Beitrag von Lars »

Ich glaube kaum! Die Ursache liegt an den Antworten beim zweiten Teil. Wenn eine Antwort auf einen Beitrag kommt, klickt man diesen nochmals an. Und das zählt dann als erneuter View.
Man könnte das zwar bei den registrierten Usern abfangen, aber spätestens bei Gästen scheitert das! Also mach Dir keine Sorgen um die Intelligenz der User ;)

Ciao Lars.
--
"Die Zeit heilt alle Wunden. Aus Napoleon ist
ja mittlerweile auch ein Cognac geworden"
(Alfred Bioleck)
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alex
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Beitrag von alex »

Ah so....dann bin wohl ich der blödi...:nuke: ...Hab schon gedacht ich werde berühmt....X( ;( 8o
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ulli
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Beitrag von ulli »

Original von alex:
Ah so....dann bin wohl ich der blödi...:nuke: ...Hab schon gedacht ich werde berühmt....X( ;( 8o

*räusper...ääähmmm...bist du doch auch geworden!:D ;D :)) :p
(natürlich nur wegen deinem tollen urlaubsbericht!!!!!)

liiiebe grüße :rotate:
Zuletzt geändert von ulli am 03 Dez 2001 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)
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alex
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Beitrag von alex »

Aaahhh !!! Das geht runter wie Öl... Danke Ulli :drink:
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