foto-k10 hat geschrieben:Wovon ernähren sich diese Frösche eigentlich, dazu habe ich bisher keine Aussagen gefunden.
Die meisten adulten Frösche (genauer Froschlurche)
fressen alles an tierischer Nahrung, was sie erwischen können ...
Hier ein älterer Text aus meinem Amphibienbuch, zusammengefasst von Rudolf Malkmus:
Die Beutespektren der einzelnen Amphibienarten sind recht unterschiedlich und schwanken zwischen Verschlingen aller sich anbietender Beutestücke und Treffen einer hochspezialisierten Auswahl (Monophagie). Je spezieller die Ansprüche an die Ernährung sind, um so mehr wird der Nahrungsfaktor zum maßgebenden Regulativ für Verbreitungsmuster und Individuendichte einer Art. Um die Nahrungsressourcen optimal zu nutzen, erfolgt in Gebieten mit hoher Artendiversität eine differenzierte Habitateinnischung der einzelnen Arten, wie z.B. in der Fallaubschicht des Bodens, in verschiedenen Stockwerken des Waldes oder in unterschiedliche Höhenzonen an Berghängen. Werden solche Nischen von mehreren Arten gemeinsam, also sympatrisch besiedelt, kann es zu einer differenzierten Ressourcennutzung kommen, etwa durch unterschiedliche Aktivitätszeiten oder Nahrungsspezialisierung.
Die meisten Amphibien sind Nahrungsopportunisten, die sich nach dem Beuteschema „alles verschlucken, was kleiner ist als der Jäger und sich bewegt“ orientieren. Von einigen Arten, wie den Aalmolchen der Gattung Siren, der Agakröte (Bufo marinus) oder auch den Amerikanischen Ochsenfrosches (Rana catesbeiana), wird berichtet, daß sie gelegentlich pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, allgemein sind jedoch nahezu alle metamorphosierten Amphibien carnivor und haben meist ein breites Beutespektrum. In der Frage der vermuteten auschließlichen Amphibien-Carnivorie bei Adulttieren sind in den letzten Jahren jedoch einige neue Tatsachen bekanntgeworden.
Lurche ernähren sich überwiegend von Insekten und ihren Larven, von Würmern, Spinnen, Schnecken, Asseln - in oft erheblichen Mengen. Größere Frösche, beispielsweise Caudivertebra, Ceratophrys, Discodeles oder Rana verzehren eigene Artgenossen, warmblütige Wirbeltiere (Vögel, Ratten, Mäuse) und Meereskrabben (Rana cancrivora). Ein Ochsenfrosch (Pyxicephalus adspersus), wurde beim Verschlingen von 17 frisch geborenen Speikobras (Hemachatus) beobachtet. Große Urodelen, wie Cryptobranchus und Dicamptodon jagen auch Fische, Krebse, Blindwühlen, Eidechsen und Schlangen (Typhlopidae). Beim Fang von wehrhaften Insekten, Spinnen und Skorpionen kann es durchaus zu schweren Verletzungen mit gelegentlich tödlichem Ausgang für den Jäger kommen.
Neben Nahrungsopportunisten gibt es unter den Fröschen aber auch Spezialisten, die sich ihren Magen nahezu ausschließlich mit Ameisen und Termiten füllen, so verschiedene Arten der Gattungen Brevipes, Chiasmocleis, Dermatonotus, Hamptophryne und Kaloula - alles Microhyliden - , oder Arten der Ferkelfrösche (Hemisus) und die Nasenkröte Rhinophrynus dorsalis.
In den letzten Jahren mehren sich die Hinweise, daß mehrere Amphibienarten nicht nur fleischliche, sondern auch pflanzliche Kost zu sich nehmen. Manche von ihnen tun es nur in bestimmten Zeiten, andere ständig. So sind Weibchen von Rana hexadactyla aus Indien in der Laichzeit überwiegend herbivor, was sich sogar durch morphologische Veränderungen der Bezahnung und des Darmes äußern soll. Das wohl bekannteste Beispiel ist jedoch der kleine südamerikanische Laubfrosch Hyla truncata, der in verschiedenen Sanddünenhabitaten der südöstlichen Küste Brasiliens lebt. Hier bewohnt er vor allem wassergefüllte Kelche von Bromelien und ernährt sich überwiegend von Früchten. Dabei tragen Laubfrösche auch zu einer effektiven Ausbreitung von Pflanzensamen bei und zwar wesentlich besser, als manche andere früchtefressende Tiere, wie kleine Eidechsen. Die Frösche setzen die Pflanzensamen nämlich in oder um die Bromelien ab, wo diese ideale Keimungsbedingungen vorfinden.
Während Urodelenlarven wie ihre Eltern carnivor sind und sich Überwiegend von Insektenlarven (Coleoptera, Diptera, Ephemeroptera, Trichoptera) und Kleinkrebsen (Crustacea) ernähren, zerkleinern Kaulquappen der Anuren Pflanzenteile, raspeln Algen- und Bakterienrasen von verschiedenen Oberflächen ab, nehmen Plankton zu sich und naschen sogar am Aas - sie sind omnivore Partikelfresser. Manche Larven sind unter bestimmten Extrembedingungen sogar räuberisch und ernähren sich von den kleineren Artgenossen und sogar metamorphosierten Fröschen, so beispielsweise die Larven von Scaphiopus hammondi (Familie Pelobatidae) aus der Sonora-Wüste Nordamerikas ... etc. etc.
... falls es Euch interessiert, kann ich auch noch den Rest posten ...