Aktuelle Haigeschichten von den Seychellen

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robhof
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Aktuelle Haigeschichten von den Seychellen

Beitrag von robhof »

Aktuelle Haigeschichten von den Seychellen
Oktober 2007


Bild Weißspitzen-Riffhai
Bild Graue Riffhaie
Bild Ein von der Naturschutzorganisation MCSS markierter junger Walhai, 2006.

Meine Naturreisen 2007 durch die Inselwelt der Seychellen standen erneut unter dem Motto „Auf den Spuren der Walhaie“. Das hat bereits seit 2001 – also seit sechs Jahren – Tradition. Eine gute Tradition, denn jedes Jahr konnten wir ohne größere Schwierigkeiten Walhaie finden, manchmal waren es sogar mehrere Tiere gleichzeitig! (siehe z. B. http://www.fnz.at/fnz/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=40).

Doch das Jahr 2007 war anders. Der Wechsel der Monsunzeiten war im Herbst verspätet (normalerweise hört der Südostmonsun Anfang Oktober auf, eine ruhigere Zeit folgt und anschließend beginnt der Nordwestmonsun), infolge dessen waren die Winde und die Strömungen atypisch - in weiterer Folge auch das Plankton. Immer wieder sahen wir zwar dichte Ansammlungen von großen Rippenquallen (Ctenophora; der deutsche Name ist irreführend, diese Tiere nichts mit Quallen zu tun) und manchmal auch Quallen. Auch sonst war immer wieder genug Plankton im Wasser, denn oft war es ziemlich trüb. Doch handelte es sich hauptsächlich um winziges Mikroplankton, welches mit freiem Auge kaum sichtbar ist. Darunter waren auch viele kleine Hydromedusen (Medusenstadium von Hydrozoen), die man zwar kaum sehen konnte, dafür aber recht intensiv auf der Haut spüren …

Doch anscheinend hat all dieses kleine „Zeug“ die Walhaie nicht sonderlich beeindruckt. 2007 war auf den Granitinseln der Seychellen keine gute Walhaisaison. Unglücklich waren wir deswegen dennoch nicht; wir hatten viele schöne Haierlebnisse und Sichtungen von etwa 6 verschiedenen Haiarten, darunter manche in größerer Zahl.


Walhaie - kein gutes Walhaijahr
Ich schreibe es nicht allein deswegen, weil unsere wiederholte und „verzweifelte“ Suche zum ersten Mal nach sechs Jahren erfolglos blieb. Mein Eindruck wird durchaus auch objektiv durch die Daten des MCSS (The Marine Conservation Society Seychelles) belegt. Siehe
http://www.mcss.sc/
http://www.diveseychelles.com.sc/spops_a.htm

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Bild Das Ultraleichtflugzeug des MCSS. Seit 10 Jahren betreibt diese NGO ein Monitoring-Programm über Walhaie, in den letzten Jahren mit Hilfe von Markierungen (tags) und Ultraleicht-Flugzeugen.

Während in den letzten Jahren in einer Saison (Mitte August bis Ende Oktober) viele Hunderte Sichtungen von etwa 200 bis weit über 300 unterschiedlichen Individuen von Walhaien und sechs bis sieben Sichtungen pro Stunde Flugzeit pro Saison die Regel waren, waren es in der Saison 2007 lediglich etwa 80 Individuen und maximal zwei Sichtungen pro Stunde Flugzeit. Bei vielen Flügen konnten gar keine Walhaie gefunden werden. Ein so schlechtes Walhaijahr ist für das MCSS und die angeschlossene Tauchbasis bitter, denn über die Einnahmen des Whaleshark-whatching (kostet 100,- EUR pro Ausfahrt) wird das Projekt mitfinanziert und wenn ein Boot voller Schnorchler auf eine Sichtung wartet und selbst der Pilot des Fluggeräts aus hunderten Metern Höhe keine Walhaie finden kann, ist die Enttäuschung in der Regel groß. Doch zum Glück kommt das selten vor, in den „normalen“ Walhaijahren so gut wie nie. Dann gibt es praktisch eine „Walhaigarantie“.

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So sah es öfters in den besseren Walhaijahren aus … Aufnahmen des MCSS aus dem Ultraleichtflugzeug

Natürlich hat es während der letzten Wochen im Oktober 2007, zur Zeit unserer Reise, auch Sichtungen gegeben. Gelegentlich auch beeindruckende – wie etwa am 26. Oktober bei der Insel l’Ilot neben der Nordspitze Mahés. Sechs Walhaie haben sich rund um diese kleine Insel versammelt und viele Menschen sind mit ihnen mitgeschnorchelt. Am nächsten Tag war dann nur noch ein Tier bei l’Ilot zu sehen, ein anderes bei Bel Ombre. Und am übernächsten Tag konnte der Pilot des Ultraleichtflugzeuges die in den Booten wartenden Gäste zu gar keinem Walhai mehr führen ...

Bild Auch so (wie es in keinem Hochglanz-Prospekt steht ...) kann es auf den Seychellen aussehen. Der Südostmonsun wollte nicht aufhören und schickte ständig dichte Wolken zu den Küsten Mahés ... Die Suche nach dem Walhai war unter diesen Bedingungen hoffnungslos ... Und einige von uns haben sich bei dieser Aktion ziemlich verkühlt ...
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Für uns änderten diese erst später gewonnen Informationen ohnehin nichts mehr daran, dass wir diesmal keine Walhaie finden konnten. Aber die Auskunft von David, der die Organisation MCSS leitet, tröstete uns und zeigte, dass unser Misserfolg offenbar mit einem Zyklus regelmäßig wiederkehrender Jahre mit wenigen Walhaien zusammenhängt. Es wird vorerst nur spekuliert, ob sich dieser Zyklus mit dem El Nino-Zyklus in irgend einer Weise überschneidet.

Die letzte Ausgabe von SAGREN, des Whaleshark-newsletters von MCSS, ist hier abrufbar: http://www.mcss.sc/SAGREN/Sagren_v5_2.htm
Diese Ausgabe ist aber nicht mehr ganz aktuell, unter http://www.mcss.sc/newsletter.htm sollte bald die neue Ausgabe zu finden sein, die die Ergebnisse der (schlechten) Saison 2007 zusammenfasst.

Erinnerungen an die wunderbare Walhaisaison 2006:
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Bild Dieser Walhai rammte damals versehentlich unser Boot. Wir mussten gar nicht nach ihm suchen ...

Finning & Fischerei

Bild Der Fischmarkt von Port Victoria. Hier kann man leider fast alles kaufen, auch Haiflossen ...
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Bild Port Victoria: Ein asiatischer Tourist überlegt den Kauf eines Haikiefers.

Seit unseren Dreharbeiten im Jahr 2006 und der Ausstrahlung des Finning-Berichts im ORF (siehe http://www.youtube.com/watch?v=QnbOobiSd2U) hat sich leider – wie nicht anders erwartet – nichts geändert. Es sind keine Wunder geschehen, das Finning geht auch auf den Seychellen ungehindert weiter, nach wie vor fischen auch die Flotten von EU-Staaten in diesem Teil des Indischen Ozeans und beteiligen sich am Abschlachten der Haie. Ein Besuch des Marktes von Victoria zeigt, dass die einheimischen Fischer munter weiterhin Haie aus dem Wasser ziehen und nicht wenige von ihnen haben bereits abgetrennte Flossen ... Man hat nicht den Eindruck, dass hier irgendeine Behörde streng kontrollieren würde, ob tatsächlich der ganze Hai verwertet wird, wie das Gesetzt es vorsieht... und Fischer zeigen auch keinerlei Anstalten ihre Beute zu verbergen. Offensichtlich wartet auf die Haischützer in diesem Inselparadies noch viel Arbeit.

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Bild Kiefer von großen Haien werden überall auf den Seychellen angeboten.

Marianne

Bild Grauer Riffhai bei Marianne.

Die Südspitze von Marianne gehört zu den legendärsten Tauchplätzen der Inneren Inseln. Kein leidenschaftlicher Taucher sollte bei einem Besuch von Praslin oder La Digue diesen Tauchplatz auslassen. Graue Riffhaie (Carcharhinus amblythynchos) sind hier standorttreu und kommen bei der Südspitze manchmal in großer Zahl vor; bis zu 40 Tiere haben schon mir bekannte örtliche Taucher während eines Tauchgangs gezählt.

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Bild Der Tauchplatz ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet.

Oft herrscht starke Strömung und die Sicht kann je nach Jahreszeit recht schlecht sein. Bei hoher Dünung sollte man sich beim Auftauchen (das gilt ebenso für die Boote) davor hüten in die Nähe der Felsen zu kommen … Doch wenn die Bedingungen passen, bietet dieser exponierte, maximal 25 Meter tiefe Tauchplatz unglaubliche Erlebnisse: Graue Riffhaie, Adlerrochen, Schildkröten, Barrakudas, Riesenmuränen, große Schwärme von Stachelmakrelen (Jackfish). Die Anfahrt von Praslin oder La Digue aus dauert je nach Boot etwa 30 Minuten. Bei hohem Seegang ist die Anfahrt und die Zeit bis zum Tauchgang für empfindliche Mägen nicht besonders angenehm ... Doch es lohnt sich die Strapazen auf sich zu nehmen, allein schon die landschaftliche Kulisse der unbewohnten Insel Marianne ist beeindruckend, die unglaublichen, stark bebrandeten Felsformationen … Diese skurrile Landschaft setzt sich auch unter Wasser fort und bildet einen eindrucksvollen Hintergrund für Begegnungen mit Grauen Riffhaien.
Gelegentlich wurden bei Marianne auch Bullenhaie gesichtet (Carcharhinus leucas) (siehe weiter unten).

Grand Soeur und die Zitronenhaie
Grand Soeur ist eine der beiden „Schwesterinseln“, der „Sisters“ und eine der zahlreichen Granitinseln der Praslin-Gruppe. Ein Kanal trennt die „Große Schwester“ von Petite Soeur. Da sich Grand Soeur im Privatbesitz befindet, muss jeder Besucher Eintritt zahlen, wenn er die Insel betritt, und zwar stolze 25,- EUR. Die Anlegestelle befindet sich in einer Bucht auf der Westseite der Insel, hier werden oft BBQs für Tagestouristen und Besucher von anderen Inseln veranstaltet. Das Wasser ist seicht, das einst prächtige Korallenriff leider beim El Nino-Phänomen vor 10 Jahren genauso abgestorben wie auf dem benachbarten Cocos und eigentlich fast überall rund um die Granitinseln der Seychellen. Die Reste der BBQs landen im Meer und hier werden auch die Töpfe und das Geschirr im Meer abgewaschen. Kein Wunder, dass sich hier kleine und auch größere Fische versammeln. Unter ihnen sind mehrere recht große Fledermausfische, die man im nur knöcheltiefen Wasser nicht vermuten würde und deren Rücken oft aus dem Wasser ragen.

Plötzlich hörten wir aufgeregte Stimmen und Rufe von einigen Besuchern, die direkt am Ufer standen und die unzähligen Fische beobachteten. Bald wurde der Grund für die Aufregung sichtbar: Zwei große Haie von über zwei Metern Länge „schwammen“ im seichten Wasser und suchten offenbar nach Nahrung. „Schwimmen“ kann ihre Fortbewegungsweise jedoch nicht treffend umschreiben, es war immer wieder mehr ein „Kriechen“, denn das Wasser war bei Ebbe stellenweise nur 20 cm tief. Die Haiart war leicht zu erkennen: Sichelflossen-Zitronenhaie (Negaprion acutidens), deren zweite Rückenflosse nahezu gleich groß ist wie die erste. Außerdem macht sie ihre gelblich-hellbraune Färbung unverwechselbar. Die Art kann maximal etwas über 300 cm Länge erreichen. Normalerweise sind es Jungtiere von 50 bis 70 cm Länge, die man in seichten Gewässern, in Lagunen und auch direkt an Stränden antrifft, ein fast schon alltägliches Erlebnis auf den Seychellen (siehe http://www.fnz.at/fnz/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=41). Doch gleich zwei so große Exemplare direkt am Strand zu sehen - das war außergewöhnlich. Entsprechend groß war die Aufregung bei den Besuchern; leider hatte keiner aus unsere Gruppe eine Kamera griffbereit und nach etwa drei Minuten sind die Haie wieder verschwunden. Sichelflossen-Zitronenhaie haben eine weite Verbreitung im Indopazifik, während die andere Negaprion-Art, N. brevirostris (Zitronenhai) nur im Atlantik und an den pazifischen Küsten Mittelamerikas vorkommt.

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Auf der Ostseite von Grand Soeur findet sich ein wunderbarer Sandstrand, der zum Baden einladet. Er entschädigt zumindest ein wenig für die unverschämt hohe Inselgebühr …

Die Lagune von Curieuse

Bild Juveniler Sicheflossen.Zitronenhai in der Lagune von Curieuse.

Die Lagune in der großen Bucht von Curieuse war lange Zeit durch eine Steinmauer vom Meer abgetrennt. Vor Jahrzehnten, als die Meeresschildkröten noch nicht unter Schutz standen, wurden hier Tiere in großer Zahl gehalten und anschließend verschifft und verkauft. Die lange Mauer bildete ein ökologisches Hindernis, denn die Barriere stand einem ungestörten Wasseraustausch zwischen dem Meer und der Lagune im Weg und versperrte auch den Tieren den ungestörten Zugang zur Lagune. Doch der große Tsunami kam in diesem speziellen Fall der Natur zur Hilfe und riss große Teile der Mauer nieder. Nun ist die Lagune wieder mit dem Meer verbunden und bildet eine ökologische Einheit mit dem angrenzenden Mangrovensumpf. Solche Sümpfe sind wichtige Kinderstuben des Riffs, in denen Jungtiere verschiedenster Meeresbewohner geeignete Lebensräume und Schutz finden. Bei Ebbe fallen Teile des Lagunengrundes trocken, in anderen Bereichen ist das Wasser nur noch 10 bis 30 cm tief. Zahlreiche Seeschwalben machen Jagd auf kleine Fische, auf dem trocken gefallenen Schlick suchen Watvögel nach Nahrung und im Wasser ziehen Sichelflossen-Zitronenhai-Babys ihre Kreise. Sie schwimmen direkt neben und zwischen unseren Füßen durch. Da manche Tiere kaum länger als 50 cm sind, muss es sich um „Neugeborene“ handeln. Zitronenhaie sind lebend gebärend; nach einer 10 monatigen Tragzeit kommen 1 bis 13 Junghaie zur Welt, die 45 bis 80 cm lang sind.

Wir waten durch den schlammigen, trockengefallenen Grund der Lagune von Curieuse. Ab etwa 20 cm Wassertiefe kann man die ersten Babyhaie antreffen ...
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Bild Mangrovensümpfe auf Curieuse: Sie können wieder ihre ökologische Aufgabe als Kinderstube des Riffs erfüllen ...

Bild Juveniler Sicheflossen-Zitronenhai in der Lagune von Curieuse.

Bild Die Lagune von Curieuse, hinten im Bild sieht man die durch den Tsunami teilweise niedergerissene Mauer.

Bild Besondere Riffformationen aus biogenem Kalk in der Lagune von Curieuse. Nur wenige Korallenarten können unten den extremen Bedingungen einer seichten Lagune überleben: hohe Temperaturen, trübes Wasser, viele Sedimente, Trockenfallen bei Ebbe ...

Juvenile Sichelflossen-Zitronenhaie konnten wir an vielen Stränden beobachten. Auch der berühmte und touristisch stark erschlossene Paradestrand von Praslin, Anse Lazio, hat wieder einige solche kleine Haibewohner, obwohl sie vielleicht nicht ganz so standorttreu sind wie das berühmte Exemplar, das 2005 über Monate vielen Besuchern des Strandes so vertraut war (siehe http://www.fnz.at/fnz/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=41).

Bild Schwimmen in der Fischsuppe: Schnorcheln bei St. Pierre.


Ile la Fouche (kleines Inselchen hinter Cocos) –
die Insel der Grauen Riffhaie

Ile Cocos (Ile Cocos, Ile La Fouche and Ilot Platte) Marine National Park
(Designated on 19 February 1997 – size:0.01 km²)

Bild Ile la Fouche, dahinter links Petite Soeur, rechts Grande Soeur.

Bild Soldatenfische vor dem sich langsam regenerierenden Riff vor Cocos.

Bild Die Korallen beginnen sich zu erholen ...

Kurzinformation der Umweltschutzbehörde: This is the ultimate “get away from it all “deserted island which catches most people’s attention and makes them long for a holiday in Seychelles. It features in many promotional materials. This pristine marine park, which is set around three small islets of Ile Cocos, Ile La Fouche and Ilot Platte, is a prominent snorkelling spot.

Cocos ist ein beliebtes Ausflugsziel für Schnorchler von La Digue und Praslin aus. Das Korallenriff auf seiner südöstlichen Seite gehörte einst – vor dem Coral bleaching 1997/1998 – zu den schönsten der Granitinseln. Und obwohl der Anblick 10 Jahre danach stellenweise immer noch recht trostlos ist, ein riesiger Korallenfriedhof, sind die Zeichen dafür, dass die Korallen langsam zurückkommen, nicht zu übersehen. Der Platz ist für die Entwicklung eines seichten Riffs ideal: Vor der Brandung des Südostmonsuns durch die vorgelagerte Insel Félicité perfekt abgeschirmt, aus südwestlicher Richtung durch La Digue und das kleine Inselchen Ile Platte geschützt, ist es dennoch recht gut beströmt und mit frischem Meerwasser versorgt. Zahlreiche Fische und andere Meeresbewohner sind hier zu finden, darunter auch regelmäßig Haie. Bei unseren Schnorchelgängen konnte unsere Gruppe gleich vier Haiarten erkennen: Weiß- und Schwarzspitzen-Riffhaie (Triaenodon obesus und Carcharhinus melanopterus), Sichelflossen-Zitronenhaie (Negaprion acutidens) und Graue Riffhaie (Carcharhinus amblythynchos). Der beste Platz um Haie zu sehen ist nicht im seichten Riffbereich, wo die meisten Tagestouristen schnorcheln, sondern an der westlichen Spitze von Cocos vorbei in nördlicher Richtung. Auch die Ostspitze kann gut für Haibeobachtungen sein, man soll aber auf die Strömung achten, die hier stärker sein kann.

Doch der beste Platz um Graue Riffhaie zu beobachten ist nicht Cocos, sondern die nur etwa 70 m nördlich davon entferntes Inselchen Ile La Fouche, speziell dessen östliche Spitze.

Bild Blick von Cocos auf Ile La Fouche, dahinter Petite Soeur.

Hier ist ein fixer Standort von 3 bis 10 Grauen Riffhaien, die man schnorchelnd ungestört beobachten kann. Ungestört allerdings nur dann, wenn die Bedingungen es zulassen. Bei zu hoher Dünung gestaltet sich das Schnorcheln mehr als schwierig, das Wasser rund um die Felsen brodelt wie in einer Waschmaschine und ist derartig bewegt, dass ein Weiterkommen selbst mit Flossen nur schwer möglich ist.

Solange die Schnorchler nicht abtauchen, lassen sich die Haie nicht stören und ziehen majestätisch ihre Kreise nur etwa zwei bis drei Meter unter den begeisterten Beobachtern. Auch bei der südlichen Spitze von Grand Soeur sind regelmäßig Graue Riffhaie zu sehen, allerdings sind sie hier in größerer Tiefe und bei schlechter Sicht nur schemenhaft auszumachen. Einen idealeren Schnorchelplatz als Ile La Fouche, um mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Haie schnorchelnd beobachten zu können, konnte ich bisher nicht finden. Gezeigt hat mir diesen Platz übrigens Lars während unserer Tour mit der Sea Pearl im Jahr 2006. Der beliebte und sympathische Skipper hat im Oktober 2007 nach Jahren auf See seine Skipper-Laufbahn beendet und ging zurück nach Dänemark – er hat sein privates Glück gefunden, lässt sich in seiner Heimat nieder und gründet eine Familie.

Bild Grauer Riffhai bei Ile La Fouche.

Weiß- und Schwarzspitzen-Riffhaie und Graue Riffhaie gehören zu den häufigsten Haiarten im Indopazifik. Allerdings sind auch Graue Riffhaie infolge der bekannten Ursachen seltener geworden und zählen zu den bedrohten Haiarten.

Wenn man sich vernünftig und den Haien gegenüber respektvoll verhält, geht von ihnen keine Gefahr für Menschen aus. Allerdings kann diese Art auch aggressiv werden, speziell wenn Beutereize (z. B. Harpunenjagd) ihre Aufmerksamkeit erregen. Das trifft aber nicht nur auf diese Haiart, sondern auf die meisten anderen genauso zu.

Bullenhaie
Gelegentlich, jedoch insgesamt doch ziemlich selten, werden bei Tauchgängen rund um die Seychellen auch Bullenhaie (Carcharhinus leucas) gesichtet. Diese Haiart lebt typischerweise in küstennahen Gewässern und dringt sogar in Flüsse und ins Süßwasser vor. Ich persönlich hatte noch nie die Möglichkeit einen zu sehen, aber mir bekannte Taucher (darunter erfahrene Tauchlehrer und auch der Skipper der Sea Shell, Saar) teilten mir folgende Tauchplätze mit, wo Bullenhaie in den letzten Jahren gesichtet wurden: Marianne (Südspitze), Conception und Shark Bank. Diese Haiart gilt zwar als eine der für den Menschen potenziell gefährlichsten tropischen Spezies, doch sind von den Seychellen nie ernstere Zwischenfälle mit Haien gemeldet worden, weder mit dieser noch mit anderen Arten. Auch meine Informanten erlebten die Begegnung als völlig unproblematisch. Respekt sollte man vor Haien – speziell auch vor Bullenhaien – immer haben, eine übertriebene Angst ist hingegen überflüssig.
……………………

Alles in allem haben wir relativ viele Haie gesehen. Allerdings waren es in der Regel kleinere Exemplare. Was auffällt, dass die großen Haie des Freiwassers, die es hier normalerweise in größerer Zahl geben müsste, darunter Tigerhaie und Hammerhaie, weitgehend fehlen. Ältere Fischer berichten, dass sie vor 15 Jahren und mehr wesentlich mehr große Haie gesichtet und auch gefangen haben. Die Fischereigründe rund um die Insel North waren bekannt für größere Haie. Ganz offensichtlich hat sich die Zusammensetzung der Hai-Lebensgemeinschaft rund um die Seychellen in den letzten Jahren verändert. Wie überall sonst auf der Welt, zieht das Abschlachten der Haie wegen der Flossengewinnung weiterhin ihre blutige Spur durch diese paradiesischen Gewässer. Ein Abschlachten, an dem nicht nur „böse Asiaten“ beteiligt sind, sondern auch Schiffe und Menschen aus EU-Ländern. Eigentlich eine Schande für die EU, wie ich meine …

Ein kleiner Weißspitzen-Riffhai ist vermutlich einer Schiffsschraube zum Opfer gefallen. Max taucht ihn hoch und Robert nutzt die Gelegenheit und macht im Boot einen improvisierten Haivortrag ... Die Anatomie und Morphologie der Haie wird unter die Lupe genommen, das hier war ein junges Männchen ...
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Bild Nein, nein, ich kann gar nicht hinsehen, denkt sich vielleicht Wolfgang. Keine Walhaie, dafür ein beeindruckender Tropenregen. Das Süßwasser drückt das Plankton nach unten, die Walhaie ziehen sich dann automatisch in tieferes Wasser zurück ...

Bild Hoffentlich wieder 2008 ...
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Robert, Salzburg
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Gaby
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Beitrag von Gaby »

Hallo Robert,

herrliche Fotos und interessante Berichte, vielen Dank dafür. Schade, dass sich bzl. Finning offensichtlich nichts geändert hat.

Gruß Gaby 8)
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boldie
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Beitrag von boldie »

Robert, Bericht und Bilder - absoluter Wahnsinn :!: :!: :!:

LG

boldie
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robhof
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Beitrag von robhof »

WolfgangDaerr hat geschrieben:Es wird von den Behörden überwacht, ob die Fischer den kompletten Hai anlanden und verwerten. Fischer die nur die Flossen anlanden und den übrigen Körper über Bord geworfen haben ("finning") werden bestraft.
Das ist genau der Punkt ... Die Fischer, mit denen wir gesprochen haben, bestätigen, dass es diese Gesetze gibt, sie sagen aber ganz offen, dass kein Mensch das Einhalten dieser Gesetze kontrolliert. Die Fischer am Fischmarkt haben ohne zu zögern Haiflossen hergezeigt, direkt in die Kamera, ohne eine Sekunde zu zögern oder sich ängstlich umzusehen. Wir haben diese Aufnahmen.

Die offizielle Version (Gespräche mit Vertretern der Fischereibehörden) ist, dass kontrolliert wird. Die Fischer sagen, dass kaum kontrolliert wird ...

Wie es wirklich ist, kann ich nicht sagen, die letzte "Wahrheit" kenne ich auch nicht, aber meine Erfahrung ist, dass die Vorschrift den ganzen Hai verwerten zu müssen entweder gar nicht oder höchst unzureichend überwacht wird.


Gegen die traditionelle Fischerei ist freilich gar nichts einzuwenden, auch nicht gegen den Fang von Haien, außer es handelt sich um Arten, die praktisch am Aussterben sind. In allen anderen Fällen werden Arten, die derartig stark am Rand der Ausrottung stehen, streng geschützt und jede Nutzung ist untersagt. Das müsste auch für viele Haiarten gelten, die Überwachung solcher Schutzbestimmungen in den Weiten der Ozeane ist aber leider naturgemäß kaum kontrollierbar. Der einzige Weg wäre Aufklärung, dass jeder Einzelne selbst begreift, dass es vielleicht das letzte oder vorletzte Exemplar dieser Art ist, welches er da aus dem Wasser zieht - und dann ist es für immer vorbei und nie wieder wird er oder seine Kinder und Kindeskinder ein solches Tier aus dem Wasser ziehen und genüsslich verzehren. Es ist mir aber ganz klar, dass eine solche Bewusstseinserweiterung der gesamten Menscheit illusorisch ist, trotzdem denke ich, dass diese Aufklärungsarbeit ganz entscheidend ist, auf den Seychellen und überall auf der Welt. Sie bringt ja bei uns in Europa auch schon Früchte und viele Menschen sind heute bereit auf Schillerlocken zu verzichten, wenn sie hören, dass 90 Prozent der Population verschwunden sind und in der Nordsee kaum noch Dornhaie vorkommen. Früher wussten die meisten Menschen gar nicht, dass Schillerlocken von Dornhaien stammen. Der Handel ist auch bereit auf bestimmte Produkte zu verzichten, weil der Druck der Öffentlichkeit groß ist und die KOnsumenten können die Firmen schon ganz schön unter Druck setzen ...

Freilich ist die Mentalität von Menschen, die auf Inseln leben und sich seit Urzeiten selbst aus dem Meer versorgen (also keine Konsumenten im Sinne der westlichen Welt sind) eine andere. Aber es hilft nichts, auch diese Menschen müssen begreifen, dass die Ressourcen nicht unbegrenzt sind. Tragisch ist, dass sie selbst gar nicht viel dafür können, was da mit dem Meer und seinen Bewohnern passiert, wie Du, Wolfgang, schreibst, sind es vor allem die Großen, die Fischereiflotten ... und die (Fischerei)Mafia, die Kriminellen, die keine Skrupel kennen ...
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Mission1
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Beitrag von Mission1 »

Hallo lieber Robert,
vielen, vielen Dank für diesen ausserordentlich interessanten Bericht.
Tiger und Hammerhaie kann man also quasi kaum noch in den Gebieten der inneren Seychellen beobachten? Wie sieht es eigentlich bezüglich dieser und anderen Haiarten in den Gewässern der äusseren Seychellen aus, speziell den Aldabra Inseln oder auch den Amiranten.
Viele Grüsse
M1
PS: Weißt du zufälligerweise, wo bzw an welchem Küstenabschnitt die Aufnahme des MCSS aus dem Ultraleichtflugzeug mit den Walhaien in unmittelbarer Inselnähe entstanden ist?
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
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robhof
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Beitrag von robhof »

Mission1 hat geschrieben:PS: Weißt du zufälligerweise, wo bzw an welchem Küstenabschnitt die Aufnahme des MCSS aus dem Ultraleichtflugzeug mit den Walhaien in unmittelbarer Inselnähe entstanden ist?
Ich bin nicht 100% sicher, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo zwischen Anse Major und der Westküste Mahés "um die Ecke", im "Kanal" zwischen den Insel Conception, Therese, Ile aux Vaches und Mahé. Hierher macht das Underwater-Center in aller Regel die Walhaiausfahrten, außer die Walhaie haben sich in den Süden verzogen, was immer wieder vorkommt, dann fahren sie mit Autos oder Bussen in den Süden Mahés und machen die Ausfahrten dort.

Wegen der großen Haie werde ich versuchen mehr Infos zu finden ...

lG Robert
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Mission1
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Beitrag von Mission1 »

Also Wolfgang,
ich weiß ja nicht was Du rauchst, aber lass die Finger davon, das Zeug macht depressiv :shock:

Viele kleine Schritte legen auch einen großen Weg zurück. Man kann nicht immer auf andere zeigen. Im übrigen glaube ich nicht, dass die industrialisierten Flotten Europa´s im großen Stil nach Haien fischen, Ihnen die Flossen abschneiden und sie wieder ins Meer werfen.
Das die Fangquoten für Problemspeisefische wie Thunfisch,Hering usw noch zu hoch sind, keine Frage, aber daran wird in Europa auch schon gearbeitet.

Ps.:Und wenn alle Menschen Vegetarier wären, Wolfgang, dann bräuchten wir noch viel mehr und vor allem hochwertigere Anbauflächen als es das überwiegend dürre Weideland afrikanischer Ziegen oder die Pampagräser argentinischer Rinder hergäben.
:wink:
Zuletzt geändert von Mission1 am 16 Nov 2007 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
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Beitrag von Seychellenfrischling »

Vielen Dank für diesen herrlichen Bericht.

@Wolfgang, das eine (die kritische Auseinandersetzung der Hai-Problematik und das Aufmerksammachen darauf von robhof) schließt das andere (das eigene Sich-an-die-Nase fassen) nicht aus. Beides sollte nebeneinander stehen dürfen und nicht als Gegenargument für ein Nicht-Handeln oder als Entschuldigung herhalten müssen.
Gruß, Anja
robhof
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Beitrag von robhof »

WolfgangDaerr hat geschrieben:
Seychellenfrischling hat geschrieben:.....Beides sollte nebeneinander stehen dürfen und nicht als Gegenargument für ein Nicht-Handeln oder als Entschuldigung herhalten müssen.
Vielen Dank für die (leider etwas giftige!) Klarstellung, denn genau so ist es gemeint! Ich habe bei der Seychelles Fishing Authority nachgefragt, weil auch ich den Eindruck hatte, dass die Kontrollen nicht sehr genau sind. Aber dennoch bitte ich darum, von den seychellischen Behörden nicht mehr zu erwarten als deutsche Behörden in ähnlichen Fällen zu leisten in der Lage oder bereit sind (siehe Gammelfleischskandale und Ähnliches). Ein Gesetz machen kostet nicht viel, es durchzusetzen aber ist harte Arbeit und kostet viel Geld.
Seychellenfrischling und Wolfgang: beide Statements halte ich für richtig und vernünftig. Wir, Europa und der Westen sind generell auf keinen Fall besser als die Seychellen (man denke nur an die letzte verbleibende Weltmacht und all das Unheil, das sie in den letzten Jahren über die Welt gebracht hat) und schon gar nicht als andere Länder der Dritten Welt. Ich bin auch der Letzte, der die Seychellen schlecht machen will (ich bin erst 10 Tage zu Hause und würde am liebsten sofort wieder zurück ...).

Wir haben auch mit den Vertretern der Seychelles Fishing Authority Interviews gemacht und ganz naturgemäß war es so, dass die die Kontrollen besser dargestellt haben, als sie in der Realität wohl sind. Aber auch das ist überall auf der Welt so und ist keinesfalls nur für die Seychellen spezifisch.
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Beitrag von Seychellenfrischling »

Huch, meine Wortwahl war giftig? :shock:
Gruß, Anja
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Mission1 hat geschrieben:Im übrigen glaube ich nicht, dass die industrialisierten Flotten Europa´s im großen Stil nach Haien fischen, Ihnen die Flossen abschneiden und sie wieder ins Meer werfen.
Das ist leider ein Irrtum. Das Geschäft mit Haiflossen ist nämlich überaus lukrativ. Am Rest der Haie haben die EU-Flotten tatsächlich kein Interesse. Spanien z.B. ist eines der Länder, die am meisten Haiflossen nach Asien verkaufen.

Gruß,
Rolf
leela
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Beitrag von leela »

Hallo robhof !

Um nochmal kurz auf deinen schönen Bericht zurückzukommen...

Es ist lustig dass wir auf Grande Soeur genau das gleiche Erlebnis hatten: Schreie am Ufer (genaugenommen habe ich geschrien :D ), alle laufen zum Strand und ein Zitronenhai ragt halb aus dem Wasser und "schlängelt" sich auf den flachen Steinen keine 2 m vom Ufer.

Ein tolles Erlebnis !

PS wir dachten er kratzt sich am Bauch

Grüße leela
Seychellenfrischling
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Beitrag von Seychellenfrischling »

WolfgangDaerr hat geschrieben:
Seychellenfrischling hat geschrieben:Huch, meine Wortwahl war giftig? :shock:
Nein, war sie nicht, war völlig in Ordnung! :P Ich wollte das in meine Antwort an Mission1 rein schreiben, aber es ist in die falsche Antwort rein gerutscht. Ich hab das "(leider etwas giftig)" an der falschen Stelle erst gesehen, als ich mit der zweiten Antwort an Mission1 fertig war - doch da hatte Robert schon geantwortet und zitiert - und jetzt ist das verewigt , obwohl ich das an Dich nicht schreiben wollte!

Tut mir leid! :cry:
Jetzt bin ich wieder beruhigt. ;-)
Gruß, Anja
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Mission1
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Beitrag von Mission1 »

@ Wolfgang,
ich wollte dich mit meiner Wortwahl nicht beleidigen Wolfgang, hat es das, tut es mir ehrlich leid.
Mir schien nur dein Bogen von den Seychellen und dem Problem mit Haien, über die Ernährungsgewohnheiten von Menschen in Bezug auf allg.tierische Kost etwas weit gespannt.
@ Rolf
deinem Beitrag muss ich weiterhin widersprechen, in der EU ist Finning strengstens verboten.
Lieferländer sind Indien, Bangladesh, Sri Lanka, Japan, Taiwan und die Malediven, aber auch die USA und die VAE sind hierbei auf der schwarzen Liste.
Sollten also spanische Schiffe verwickelt sein, ist es illegal. Einzelerlaubnisse gibt es zwar, aber es muss der ganze Fisch an Bord sein, dass wird meines Wissens ziemlich streng kontrolliert. Bei Schiffen mit einer solchen Erlaubnis muss auch Buch geführt werden. Anlandungen von Haien ausserhalb der EU sind ebenfalls meldepflichtig.
Sollte es also vorkommen, dann meines Wissens nach keinesfalls in grossem Stil. Für den Weltmarkt der Haiflossen, dessen Ströme in Hongkong zusammenlaufen, spielen sie jedenfalls keine Rolle.
Trotzdem bin ich an deinen Quellen interessiert Rolf, vielleicht bin ich nicht mehr up to Date. Dann wäre das eine Riesensauerei und kriminell.
Viele Grüsse M1
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky
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Anubis
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Beitrag von Anubis »

WolfgangDaerr hat geschrieben:
Mission1 hat geschrieben:.............Mir schien nur dein Bogen von den Seychellen und dem Problem mit Haien, über die Ernährungsgewohnheiten von Menschen in Bezug auf allg.tierische Kost etwas weit gespannt.
...............Viele Grüsse M1
Ja, mag sein, dass das ein wenig "off topic" klingt. Aber würden mehr Menschen "off topic" denken, könnte sich an Missständen was ändern. Wenn wir uns über das Finning auf den Seychellen aufregen, uns aber gleichzeitig gegen "Tempo 120" stemmen, wird sich global wenig zum Besseren wenden. Sauber wird es, wenn alle bei sich zu Hause aufräumen.
Nichts gegen Tempo 120, wenn es denn die Haie wirklich retten würde. Aber ob es die Fischer auf den Seychellen wirklich interessiert, wie schnell bei uns gefahren wird?
Mahé. Praslin. Silhouette. La Digue. Bird. Cerf. Sea Shell. Maya's Dugong. Life is a journey and experience is more valuable than money.
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