Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Ach so, die Haie...

Die kommen in den nächsten Beiträgen! :D
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Aufgrund einer seit Moorea verschleppten Erkältung leide ich an nicht enden wollenden Hustenattacken. Nichts, das uns so wirklich von weiteren Urlaubsaktivitäten abhalten würde, aber es nervt ungemein und wird zunehmend anstrengend für mich. Ich trau mich kaum noch in's Restaurant und stell mir immerzu vor, was die anderen Gäste wohl denken. Also diese vornehm gekleideten Franzosen, die gerade ihren coq au vin oder die escargots de la Bourgogne genießen wollen...

"Ach, da sind wieder diese Deutschen. Dieser Kerl, der ständig Geräuschtiraden verursacht... Können die sich nicht mal benehmen?"

Damit muß jetzt Schluß sein und weil der Ehemann mittlerweile nur noch das schwächelnde, röchelnde Küken gibt, ist es natürlich Suses Aufgabe, nach einer Apotheke zu forschen und Hustenmittelchen zu besorgen. Wären wir jetzt noch in Papeete, wäre das alles kein Problem, die Versorgung dort unterscheidet sich nicht von der in Deutschland. Aber auf Rangiroa sieht das schon anders aus. Auf Nachfrage an der Rezeption wird ihr schließlich mitgeteilt, daß es eine Apotheke fünf Kilometer westlich im Dorf Avatoru gäbe. Das heißt, fünf Kilometer auf einer schattenfreien Straße bei brennender Sonne unter Nutzung eines der überteuerten, technisch mittelprächtigen Leihfahrräder des Hotels, dessen platte Reifen noch das geringste Problem sind. Als die holde Suse am Rande ihrer Kräfte dort ankommt, ist die Apotheke zwar vorhanden, aber auch geschlossen. Es ist Sonntag und nur die Kirche ist geöffnet.


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Na herzlichen Dank!

Als sie endlich nach zwei oder drei Stunden mit leeren Händen und wundgescheuertem Hintern zurückkommt, ist die Stimmung erst mal im Eimer und da die Räder auch zwei Tage später, anders als auf Nachfrage zunächst mitgeteilt, immer noch nicht repariert worden sind, beschließt sie, den gleichen Weg nochmal zu Fuß zu machen. Und sie hat Erfolg! Mit einem ganzen Tütchen hochwirksamer Säfte tritt sie an mein Krankenlager im Bungalow, alles wieder gut! :D

Außerdem hat sie ein paar Bilder im Gepäck. Vom Ende der Welt, an dem neben dem Vorhandensein einer Apotheke das gastronomische Angebot wie folgt aussieht. Es gibt eine Pizzeria sowie einen Imbisswagen!



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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Wir starten die Tour am frühen Morgen.

Ein Shuttle holt uns ab und bringt uns zu einer kleinen Anlegestelle in der Lagune. Hier steigen auch ein paar Gäste aus anderen Unterkünften zu und dann geht es los. Unter all den Anbietern, die hier Touristen zur Blauen Lagune rausfahren, haben wir mit viel Glück tatsächlich den besten erwischt. Alles wirkt hochprofessionell im positiven Sinne. Ob Kapitän, Decksmann oder Koch, alle sind Meister ihres Fachs, superfreundlich und geduldig mit den älteren Kunden. Das wird sich für diese vor allem später noch auszahlen, wenn man sie beim Gang durch die Schwärme von Haien am Zielort leiten und stützen wird.

Wir sind bereits eine halbe Stunde unterwegs, als vor einer kleinen Vogelschutzinsel mitten in der Lagune Halt gemacht wird. Betreten ist verboten, aber Fotos darf man natürlich machen. Wie ein Juwel liegt er da, der kleine Felsen auf dem endlosen Wasser.


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Und kurz darauf sind wir da.


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Die Insel ganz links im Bild wird für den Rest des Tages unsere Basis sein. Aufgrund des sehr flachen Wassers wird in einiger Entfernung zum Ufer geankert und man geht den Rest zu Fuß. Unzählige Schwarzspitzenriffhaie umzingeln uns schon nach wenigen Schritten und es soll gelegentlich vorkommen, daß einzelne Gäste sich weigern, zur Insel zu laufen und den Rest des Tages auf dem Boot bleiben. Die Haie haben hier ihre Kinderstube und sind standorttreu, da sie fast täglich mit den Essensresten der Touristen gefüttert werden. Dies läuft zum Glück maßvoll und nach meiner Beurteilung durchaus verträglich ab. Die Tiere sind neugierig, aber nicht aggressiv.


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Angekommen verstauen wir unsere Sachen in einer Hütte, in der später auch das Essen eingenommen wird. Der Tagesplan sieht zunächst einen Spaziergang durch die Lagune vor. Danach das BBQ und weitere Zeit zur freien Verbringung, bevor es am späten Nachmittag wieder zurück zur Hauptinsel geht. Unsere Guides haben dabei ständig das Wetter im Blick, das hier auch mal schlagartig wechseln kann. Auf der Rückfahrt mitten in der riesigen Lagune in Seenot zu geraten, wäre kein Spaß.


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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

In den folgenden Stunden ergeben sich zahllose Einblicke in die märchenhafte Lagunenlandschaft. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst blicken soll und die abgenutzte Begrifflichkeit des "Paradieses" drängt sich förmlich auf. Was von oben noch sehr überschaubar aussieht, stellt sich jetzt ganz anders dar. Ist man mittendrin, wirkt die Blaue Lagune ungeheuer groß. Überall laufen lange Sandbänke auf's Wasser hinaus, sie kommen und gehen mit den Gezeiten. Eine Insel reiht sich an die nächste, überall Palmen, Formen und Farben. Dazwischen kleine Riffe, Haie und Seevögel.


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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

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Wie verloren stehen die Leute hier im Wasser. Es scheint, als können sie kaum fassen, was sie da sehen. Eine Touristin beugt sich nach vorne und beobachtet minutenlang einen kleinen Hai, der um ihre Beine kreist. Die völlige Einsamkeit oder frei nach Hemingway: Die junge Frau und das Meer.


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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

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Auch das Badevergnügen kommt nicht zu kurz. Für verliebte Paare gibt es immer mal ein Plätzchen, an dem sie ungestört sein können. Es sei denn, es kommt ein Ehemann vorbei und hält kurz drauf... ;)


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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Das anschließende Essen ist hervorragend gut. Sogar auf die Befindlichkeiten der Allergiker und Vegetarier wird Rücksicht genommen. Ich wähle polynesisches Grillhuhn in Würzsauce und das ist dermaßen gut, daß es schon allein das Geld wert gewesen wäre. Nach und nach begibt man sich dann zum Strand, um die Teller abzuspülen. Darauf warten schon die stark bezahnten Kollegen. Ich halte eine Action-Cam in's aufgewühlte Wasser, die das so gerade überlebt hat. Mehrfach wurde sie gebissen, die arme Knipse...


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Zahlreiche Äschen und Riffbarsche streiten sich mit den Haien um die letzten Bissen, es ist ein heilloses Durcheinander.


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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Als wir schließlich von der Blauen Lagune Abschied nehmen müssen, ist der bisherige Tag schon so voller Erlebnisse, daß man das alles erst mal in Ruhe verarbeiten müßte, aber ein weiteres Spektakel steht uns noch bevor. Bei Ankunft vor Tiputa übernimmt der zwischenzeitlich zugestiegene Chef der Firma mit einer coolen Geste selbst das Steuer, um uns durch den Kanal zu fahren. Der Tiputa-Pass ist 200 bis 500 Meter breit und etwa 500 Meter lang und die Welle ist heute so außergewöhnlich stark, wie ich es hier noch nie erlebt habe. Nur den besonderen Fahrkünsten des Captains ist es zu verdanken, daß niemand bei der Nummer von Bord geht. Eine Achterbahnfahrt ist dagegen Kindergarten.


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Die Bilder sind erneut Screenshots der Videokamera und zeigen das kitschige Motiv: "Blondine mit springendem Delphin im Sonnenuntergang":


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Suse
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von Suse »

mr.minolta hat geschrieben: 10 Mär 2023 21:14
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:shock:
Das ist ja genial. Die Screenshots aus dem Video seshe ich ja auch zum ersten Mal.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Als wir am Abend von Bord gehen, sendet die Sonne gerade einen letzten Gruß.

Die örtliche Polizei ist gekommen, um einen Betrunkenen in Gewahrsam zu nehmen. Solche und ähnliche Delikte sind alles, womit sich die Ordnungskräfte der meisten Südseenationen in der Regel beschäftigen müssen. Echte Kriminalität ist selten, wobei die Situation in Papeete natürlich eine andere ist.

Wir verabschieden uns gutgelaunt von der Bootscrew und werden anschließend zurück in's Maitai gebracht.


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In den nächsten drei Tagen werden wir ganz entspannt die Insel erkunden oder auch mal im Hotel abhängen. Die Räder sind repariert worden, die Sonne scheint, alles prima! Da ist auch mal Zeit für ein kitschiges Stilleben.


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Oder für eine ruhige, kleine Fototour hinter der Hotelanlage, wo auch gleich die Landebahn des Flugplatzes endet. Fluglärm ist hier dennoch kein Problem. Es gibt nur zwei bis vier Starts und Landungen am Tag.

Erinnert Ihr Euch noch an den hier aus Papeete?


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Ich liebe solche Motive und werde auch sogleich hinter dem Maitai erneut fündig. Das scheint mal ein Servicefahrzeug des Flughafens gewesen zu sein...


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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Aufgepumpt, geölt und fest verschraubt machen die Räder jetzt gar keinen so schlechten Eindruck mehr. Wir schnappen uns zwei und radeln bis nach Tiputa. Auch das sind ca. fünf Kilometer, denn wir liegen mit dem Maitai ziemlich genau in der Mitte des langgestreckten Motus. Die Anlegestelle, an der wir hier gestern abgesetzt wurden, präsentiert sich nun bei bestem Wetter mit unbehindertem Blick auf die scheinbar endlose Lagune. Für den Betrachter unsichtbar befinden sich in 80 Kilometer Entfernung die gegenüberliegenden Inseln des Atolls.


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Gemessen an den hier sonst üblichen Preisen, kann man im Snack Puna neben der kleinen Hafenanlage geradezu spottbillig essen. Der Laden ist eine kleine Legende in Französisch Polynesien. Das Essen ist einfach, preiswert und gut und auch hier werden Küchenabfälle meist direkt in's Wasser geworfen. Zur Freude der Gäste, die vom Tisch aus Haie, Barsche und Muränen im Freßrausch beobachten und fotografieren können.


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Bildfoto online hochladen


Die junge Frau, die hier kocht und bedient, muß plötzlich aus dem Haus. Wir sind die einzigen Gäste und sie fordert uns auf, in Ruhe zuende zu essen, drückt uns die Ladenschlüssel in die Hand und bittet uns, das Haus abzuschließen, wenn wir fertig sind. Das tun wir dann auch, als Suse bemerkt, daß sie ihr Handtuch am Tisch liegen gelassen hat. Ich muß also zurück über den Zaun klettern und das Teil holen, dann wieder über den Zaun und wir können weiter. In der Nähe soll sich der größte Supermarkt der Insel befinden!

Wir sind gespannt.


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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von Klara »

mr.minolta hat geschrieben: 12 Mär 2023 05:36 In den nächsten drei Tagen werden wir ganz entspannt die Insel erkunden oder auch mal im Hotel abhängen. Die Räder sind repariert worden, die Sonne scheint, alles prima! Da ist auch mal Zeit für ein kitschiges Stilleben.
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Klasse, der kleine Liebling hat auch Blumenschmuck bekommen. Das wäre doch ein geeinetes Titelblatt für einen exklusiven Katalog auf fein duftendem Papier für hochpreisige Foto-Joga-Reisen.
mr.minolta hat geschrieben: 12 Mär 2023 05:36 Erinnert Ihr Euch noch an den hier aus Papeete?
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Klar, das sind doch die Aufnahmen, die so an eigene Reiseeindrücke, wo auch immer, erinnern.
Vielen Dank
Klara
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mr.minolta
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Zum Großen Supermarkt von Rangiroa ist es nur ein kurzer Weg.

Und groß ist er wirklich, nicht nur für hiesige Verhältnisse. Wir stellen die Räder ab, die ich bewache, während Suse mal reingeht und sich umsieht.


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Ich nutze die Zeit und lasse den Blick über die Umgebung schweifen. Es ist ruhig und friedlich, um nicht zu sagen, hier ist echt der Hund begraben. Und da liegt er auch schon und hält Siesta! Wenn es hier nicht so üppig grün wäre, könnte man denken, man sei in Mexiko und mich erinnert die Szenerie tatsächlich an einen dieser klassischen Italo-Western der 60er Jahre.


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Leider hält die Fassade nicht, was sie verspricht und Suse kommt mal wieder mit fast leeren Händen zurück. Zwei Getränke und 'ne Packung Hustenbonbons für den Mister, mehr gab der Laden nicht her. Die Regale waren leer... Auf dem Rückweg halten wir noch am Flugplatz, wo man seit kurzem Zugriff auf eine ATM hat. Banken gibt es auf Rangiroa bis heute nicht und wir brauchen Bargeld, um die nächste Tour zur Blauen Lagune bezahlen zu können. Es ist früher Abend und auch hier ist der Hund begraben. Was man auf dem Foto sieht, ist wirklich der ganze Flugplatz, also das Terminal mit seinem Nebengebäude und dem Parkplatz.

Niedlich, oder? :)


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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von mr.minolta »

Der große Tag ist gekommen, wir machen unsere zweite Fahrt zur Blauen Lagune.

Und wieder haben wir Glück, es ist dasselbe Boot, dieselben Leute und das Wetter spielt auch mit. Trotz effizient gestalteter Online-Buchung nimmt der Veranstalter aber nur Bargeld an und das wollen sie auch erst am Ende des Tages haben, wenn man im Hafen anlegt. Sofort werden wir als "Stammgäste" registriert und auch wir freuen uns, daß wohl alles wieder in gewohnten Bahnen ablaufen wird. Nicht jede Agentur arbeitet hier so zuverlässig und kundenorientiert wie diese.

Als wir vor der Basisinsel der Blauen Lagune anlegen, geht ein Raunen durch die Menge an Bord. Die anderen Gäste sehen das zum ersten Mal und sind tief beeindruckt. Die Kameras klicken, während unserer Guide die weitere Vorgehensweise erklärt. Ich steh bereits im hüfthohen Wasser und warte nur noch auf meine Suse, da sagt er doch, alle Mitfahrer mögen mir zur Insel folgen, ich würde den richtigen Weg durch's Riff am besten kennen. So darf ich also die Meute bis zum Ufer leiten und fühle mich wie ein Expeditionsleiter. ;) Und ich bin der erste, der heute die Insel betritt! Davon mach ich doch gleich mal ein Foto, wenige Schritte vor dem Ziel.


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Ein weiterer Vorteil ist nun, daß wir die üblichen Einweisungen nicht nochmal hören müssen und uns sofort auf den Weg machen können. Ein ausgiebiger Rundgang um die Insel führt erneut zu schönen Fotomotiven.


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Auch aus einiger Entfernung vom nächsten Motu aus gesehen macht unsere Insel mit der heute entstandenen Wolkenkulisse einen tollen Eindruck.


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Pico
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Re: Motus, Muscheln, Menschenfresser - Zwei Monate in Französisch Polynesien

Beitrag von Pico »

mr.minolta hat geschrieben: 10 Mär 2023 20:00
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In der Haisuppe würde ich auch wahnsinnig gerne mal stehen!

Auf den Malediven habe ich diese Burschen auch in der Lagune und beim Schnorcheln gesehen, aber so viele waren es nicht auf einen Haufen.
Irre! :-D

Die Sache mit dem Füttern und sei es nur mit Tellerresten finde ich durchaus fragwürdig, da einfach eine Konditionierung, mag sie noch so gering sein.
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