naizit hat geschrieben: ↑23 Nov 2022 14:22
Ich habe keine Ahnung, wie tief möglicherweise die tiefsten Felsspalten sind, in die man auf La Digue so fallen kann,
Ja, die können sehr tief sein, genauso auf den anderen Inseln mit Granitfelsen. Sollte man mal gesehen oder erlebt haben. Vor Ort. Eig. muss man nur zwischen die Spalten schauen, dann sieht man es. Ich hab aber noch nie gehört, dass da Jemand kopfüber reingefallen ist.
Ist es denn Deiner Meinung nach überhaupt möglich, über La Digue zu wandern, OHNE diese Spalten zu sehen?
Suse fragte sich doch nur,
wie tief die denn maximal sein können und auch ich habe unter den tausend Spalten, die ich mir auf etlichen Reisen zu dieser Insel angesehen habe, die allertiefste sicherlich noch nicht gefunden. Und wenn man über solch einer Spalte stolpert, gibt es eigentlich kaum eine andere Möglichkeit, als
kopfüber da reinzufallen. Tatsächlich ist das jetzt nicht zum ersten Mal vorgekommen.
naizit hat geschrieben: ↑23 Nov 2022 14:22 Was ich aber am wenigsten verstehe ist, daß die Leute schon nach einem Tag nicht mehr aufzuspüren sind.
Das ist auf einer tropisch bewachsenen Insel, die nur zum Teil bebaut und bevölkert ist, nachvollziehbar.
Ist es eben nicht.
Was hat die Intensität von Besiedlung mit der Tatsache zu tun, daß man, wenn die Suchaktion auf den Seychellen erst einmal gestartet wurde, die Leute nie oder erst (zu) spät findet??
Überhaupt rein gar nix.
Auf La Digue
scheint man zu diesem Zwecke Leute loszuschicken, die schlecht geschult sind. Mit Kötern, die unfähig sind. Darüber hinaus kommt auch mal der Helikopter zum Einsatz und nützt auch nichts, weil man damit in Spalten gestürzte, vom Regenwald bedeckte Unfallopfer nämlich erst recht nicht aufspüren kann. Mit anderen Worten: man stellt sich einfach nur unfaßbar dämlich an. Und warum? Weil man die Tatsache, daß man auf dieser Insel nur allzu schnell den Tod finden kann, nicht gerne an die große Glocke hängt. So wie es bis heute keine hinreichend geeignete Beschilderung gibt, die vor der allgegenwärtigen Gefahr des Ertrinkens warnt, kümmert man sich um die Unfallgefahr beim Wandern sogar in keinster Weise. Weder bezüglich der Prävention, noch in der Nachsorge.
Und was die nicht vorhandene Eigenverantwortung insbesondere deutscher (Lifestyle-) Wanderer angeht, das ist ein anderes Thema.
Ihr zerbrecht Euch hier den Kopf über diesen GPS-Blödsinn, der den Verunfallten möglicherweise auch nicht helfen konnte. Dabei spielt es auch keine Rolle, in welchem Maße nun die Empfangslage, die Fähigkeiten im Umgang mit dem eigenen Handy, die Nutzung von IOS oder Android oder nicht aktualisierte Daten dafür verantwortlich sind. Jedenfalls käme ich nicht auf die Idee, im Alter von 69 Jahren auf einer mir unbekannten und brutal zerklüfteten Insel wie La Digue alleine loszulaufen, bis ich tagelang halbtot in einer Spalte hänge. Aber solange die Reisebranche und die Regierung diese Insel als heilsames Tropenbadeparadies anpreisen, wird das immer wieder passieren.
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.