Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Alles rund um die Seychellen
cheva
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von cheva »

https://www.envivas.de/tarife/reisekran ... tung/reise

Für mich liest sich das nicht schlecht. Nur was die mit "entgegenkommend" meinen, muss ich mal recherchieren. Von Kostenübernahme seht da nämlich nix:

Was passiert, wenn ich im Ausland in Quarantäne muss?

Falls die Rückreise aufgrund einer Quarantäne nicht innerhalb der vertraglich vereinbarten Aufenthaltsdauer im Ausland angetreten kann, verlängern wir den Versicherungsschutz entgegenkommend.
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foto-k10
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von foto-k10 »

cheva hat geschrieben: 14 Apr 2021 08:57 https://www.envivas.de/tarife/reisekran ... tung/reise

Für mich liest sich das nicht schlecht. Nur was die mit "entgegenkommend" meinen, muss ich mal recherchieren. Von Kostenübernahme seht da nämlich nix:

Was passiert, wenn ich im Ausland in Quarantäne muss?

Falls die Rückreise aufgrund einer Quarantäne nicht innerhalb der vertraglich vereinbarten Aufenthaltsdauer im Ausland angetreten kann, verlängern wir den Versicherungsschutz entgegenkommend.
Es ist eine Auslandskrankenversicherung, daher bezahlen die NICHT die Kosten für die Unterbringung in einer Quarantäneeinrichtung. Lediglich die Medikamente und ärztliche Untersuchungen in dieser Zeit werden bezahlt. Daher auch die "entgegenkommende" Verlängerung. Ob diese Kulanz auch gilt, wenn Du auf die Intensivstation musst und Behandlungskosten von 30.000 € anfallen? Da der Versicherungsschutz 60 Tage beträgt, solltest Du bei einer 3wöchigen Reise keine Probleme bekommen.
jjjwww
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von jjjwww »

Eine Reiserücktrittsversicherung mit inkludiertem Reiseabbruch die aber auch Reiseverlängerung bei Krankheit beinhaltet (ADAC) deckt all das wunderbar ab.
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foto-k10
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von foto-k10 »

jjjwww hat geschrieben: 14 Apr 2021 10:10 Eine Reiserücktrittsversicherung mit inkludiertem Reiseabbruch die aber auch Reiseverlängerung bei Krankheit beinhaltet (ADAC) deckt all das wunderbar ab.
Ganz so einfach ist es nun doch nicht.

Unter den Ausschlüssen wird u.a. folgendes aufgelistet:
bei Buchung und Reiseantritt für Ihr Reiseziel eine Reisewarnung bestand und Sie die Reise aufgrund eines versicherten Ereignisses, das in Zusammenhang mit der Reisewarnung steht (z.B. Erkrankung am Coronavirus), abbrechen oder verlängern müssen (Reiseabbruch)
Eine (Teil-)Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt in der Reiserücktrittsversicherung nicht als versichertes Ereignis. Die Reiserücktrittsversicherung greift also nicht.
Besonders ärgerlich finde ich die Formulierung "bei Buchung und Reiseantritt". Es reicht also nicht, dass wie bei den Seychellen die Reisewarnung in Kürze vermutlich zurückgenommen wird. Da es die bei der Buchung vor einem Monat oder länger (was ist eigentlich mit den ganzen Umbuchungen???) gab, hast Du Pech gehabt.

Noch ein Punkt: "Erstattung der Kosten bei verspäteter Rückreise" - was genau ist damit gemeint?
Wenn Sie zum Beispiel aufgrund des Verdachts auf eine Infektion in eine behördlich angeordnete, persönliche Quarantäne müssen, und deshalb Ihre Rückreise nicht wie geplant antreten können, übernimmt die Reiserücktrittsversicherung die zusätzlich anfallenden Unterkunfts- und Verpflegungskosten.
Die Frage bleibt, inwieweit eine bestehende Reisewarnung eine Rolle spielt ...
naizit
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von naizit »

Zu den Versicherungen: Ich denke wer jetzt fliegt, ist sich dessen bewusst, dass es genug Klauseln gibt dass es keine Reise-Versicherung gibt die "alle" Kosten im worst case übernimmt. Vermutlich werden gute Versicherungen einen Teil nach wochenlangem Schriftverkehr nach Rückker erstatten. Bis auf den Teil dass sie manchmal Rückflug organisieren. Und nur mit Belegen die "anerkannt" sind was dort im Notfall nicht immer machbar ist oder gegeben wird.

Dann werden vllt. die Krankenhauskosten erstattet aber nicht das Taxi zum Flughafen, Medikamente ohne Rezeptstempel vom Arzt weil kein anerkannter Beleg, Zwischenflüge, Zwischenaufenthalte weil die Fähre nicht ging oder man keinen expliziten Hubschrauberflug angeordnet bekommen hat, usw.

Was immer geht, geänderten Rückflug erstattet bekommen und Krankenhauskosten. Arztbericht verlangen! Gibt es im Moment auf La Digue per Vorkasse und wird nach Wochen zugeschickt per Post wenn man ein mehrseitiges Formular ausgefüllt hat. Spezielle Privatkliniken müssen abgesprochen und genehmigt werden. Am besten notfalls Fotos von allem machen was man kann. Datenblätter im Krankenhaus, Notizen des Arztes, etc. Das sind notfalls Belege. GottseiDank gibt es solche Fälle sehr selten. Aber das Kleingeld es auszulegen sollte man haben. ;-)
naizit
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von naizit »

Es reicht also nicht, dass wie bei den Seychellen die Reisewarnung in Kürze vermutlich zurückgenommen wird.
Warum denkst du, dass die Reisewarnung demnächst zurück genommen wird? Die Fälle steigen wieder wie es aussieht. 203 am 13., 14. keine gemeldet, 132 am 15. Ich weiß, zwischendurch machen sie keine Meldungen. Aber irgendwann sind die Zahlen halt da. Sie fordern alle weiterhin zur Impfung auf. Haben aber vllt. noch nicht die News, dass die dort verimpften Präparate eine sehr viel geringere Wirksamkeit haben als angedacht? Dies ist ja auch bei uns neu. Wenn die SA-Variante, die dort wohl eher überlebt, überhand nimmt, bin ich nicht so überzeugt davon, dass die Seychellen von der Hochinzidenzliste fliegen.

Das was sicher hilft, die Seychellois leben hauptsächlich im Freien, ständig Durchzug in den Häusern, Sonne und weniger Depression wenn es wieder Einkommen durch Business gibt. Ich hoffe nur sie vergessen nicht wie wichtig der Abstand ist. Weil das, was wir alle lieben, ist ja der menschliche Kontakt und das leben sie nun mal.
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von naizit »

naizit hat geschrieben: 16 Apr 2021 01:11
Es reicht also nicht, dass wie bei den Seychellen die Reisewarnung in Kürze vermutlich zurückgenommen wird.
Warum denkst du, dass die Reisewarnung demnächst zurück genommen wird? Die Fälle steigen wieder wie es aussieht. 203 am 13., 14. keine gemeldet, 132 am 15. Ich weiß, zwischendurch machen sie keine Meldungen. Aber irgendwann sind die Zahlen halt da. Sie fordern alle weiterhin zur Impfung auf. Haben aber vllt. noch nicht die News, dass die dort verimpften Präparate eine sehr viel geringere Wirksamkeit haben als angedacht? Dies ist ja auch bei uns neu. Wenn die SA-Variante, die dort wohl eher überlebt, überhand nimmt, bin ich nicht so überzeugt davon, dass die Seychellen von der Hochrisikoliste fliegen.

Das was sicher hilft, die Seychellois leben hauptsächlich im Freien, ständig Durchzug in den Häusern, Sonne und weniger Depression wenn es wieder Einkommen durch Business gibt. Ich hoffe nur sie vergessen nicht wie wichtig der Abstand ist. Weil das, was wir alle lieben, ist ja der menschliche Kontakt und das leben sie nun mal.
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von foto-k10 »

naizit hat geschrieben: 16 Apr 2021 01:11
Es reicht also nicht, dass wie bei den Seychellen die Reisewarnung in Kürze vermutlich zurückgenommen wird.
Warum denkst du, dass die Reisewarnung demnächst zurück genommen wird? Die Fälle steigen wieder wie es aussieht.
In einem Land mit fortschreitender Impfquote kann man üblicherweise davon ausgehen, dass die Anzahl der Neuerkrankungen zurückgeht.
Es geht aber nicht darum, was ich denke.

Es geht in diesem Thread um Reiseversicherungen.
Und deren Bedingungen sehen meistens vor, dass zum Zeitpunkt der Hinreise für das Urlaubsziel keine Reisewarnung vorliegt. Bei anderen ist der Zeitpunkt der Buchung entscheidend. Beim ADAC heißt es zum Zeitpunkt der Buchung und Reiseantritt - man sichert sich also besonders gut gegen mögliche Ansprüche ab. So etwas sollte einem als potentiellen Kunden immer zu denken geben.
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von naizit »

In einem Land mit fortschreitender Impfquote kann man üblicherweise davon ausgehen, dass die Anzahl der Neuerkrankungen zurückgeht.
Das ist oder war der Plan. Wir werden sehen. Manchmal kommt es anders als man denkt weil man keinen Einfluss hat. Auch das hat uns Corona gelehrt. Es gibt keine Sicherheit. ;-)

Vermutlich werden sich die Versicherungsbedingen ändern oder angepasst. Im Moment eher zum Negativen. In Zukunft müssen sie wohl mehr übernehmen und sich an die aktuelle Situation anpassen weil sonst weiterhin der Tourismus und die damit verbundenen Branchen zu lange vom Bund mitfinanziert werden müssen.

Im Moment gibt es ja wenig/kaum Meldungen von Fällen die einen speziellen Fall in Verbindung mit Corona oder Quarantäne und Versicherung erlebt haben. Entweder ging alles gut aus oder es kommt noch. Was bleibt, ist den bekannten Versicherungen die sonst problemlos erstattet haben zu vertrauen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Reisen wird immer ein Risiko bleiben. War es schon immer, besonders bei Fernreisen. Was man dafür an Lebenserfahrung, Eindrücken, Erlebnissen gewinnt liegt an Jedem selbst ob es einem das Risiko wert ist. Ich hab es immer wieder riskiert und ich finde nicht dass sich die Versicherungsbedingungen inzwischen großartig geändert haben. Es ist nie alles abgesichert gewesen. Vllt. schaut man jetzt genauer. Vor Corona gab es Ebola, Malaria, etc. Und andere Dinge.
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Suse
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von Suse »

Mal mein bisheriges Fazit zur Versicherungssuche. Die Tendenz geht auch bei mir zum ADAC.

Eigentlich ist es ja ganz einfach, welche Kriterien man beachten muß. Es gibt zwei Arten von Gründen, die zu einem Nichtzustandekommen bzw. nicht vollständiger Durchführung der Reise führen können.

Zum einen die Gründe, die nicht in der Person, sondern in den allgemeinen Umständen liegen. Mit solchen Sachverhalten braucht man sich versicherungstechnisch doch eigentlich gar nicht zu beschäftigen, sofern man einen Reiseveranstalter hat, über den man seine Reisebausteine gebucht hat. Wenn man vorhat, ohne Veranstalter zu buchen, ist es sicher schon interessant, darüber zu philosophieren, was eventuell mal wird oder werden könnte und so, aber das ist dann eben die Kehrseite der persönlichen Freiheit.

Versichern muß man ja eigentlich nur die Gründe, die in der eigenen Person liegen, da gibt es ja bewährte Versicherungen für Reiserücktritt oder -abbruch und Auslandskrankenversicherung, die üblicherweise auch einen Coronafall mit abdecken, wenn man denn tatsächlich krank ist und im Ausland in Quarantäne oder sogar in Behandlung muß. Bloß bei Corona kommt nun der spezielle Umstand hinzu, daß man ohne tatsächlich krank, also nicht reisefähig zu sein, vor der Abreise positiv getestet werden könnte und somit ein Quarantänefall wird und nur deshalb nicht reisen kann. Oder noch komplizierter: Man reist zu mehreren und nur ein Mitreisender wird positiv getestet und die anderen negativ, sind also sowas von überhaupt nicht krank oder nicht reisefähig, und wollen oder können die Reise allein aber trotzdem nicht antreten. Wer zahlt dann den Storno der Reise oder die Umbuchung?

Oder man wird im Urlaub ohne tatsächlich krank zu sein zum Quarantänefall, ob nun aus eigener positiver Testung heraus, oder weil man einfach Kontakt hatte, einer der Mitreisenden, oder das gesamte Hotel, in dem man wohnt, unter Quarantäne gestellt wird. Wer zahlt dann, insbesondere, wenn sich hierdurch die Rückreise verzögert?

Die einzigen Versicherungen, die ich bislang gefunden habe, die das alles abdecken, sind bis jetzt die Allianz und der ADAC.
Die Hanse Merkur ist schon raus, die übernehmen einiges davon nämlich nicht.


Dem ADAC, der mir persönlich als jahrzehntelanges GoldplusmitEichenlaub-Mitglied, das seine Autos immer bis zu dem Tag fährt, an dem die Schrottpresse uns scheidet, schon einige Male den Tag gerettet hat, würde ich gern auch hier mein Geld zukommen lassen. Die decken fast alle meiner Kriterien ab und außerdem bieten sie eine Versicherung für Langzeitreisen, die wir für 2022 benötigen, so die Pandemiegötter es denn wollen. Die ist zwar beim ADAC auch schon gruselig teuer, aber die Apothekenpreise von der Allianz erreicht sie lange nicht.

Noch hab ich Zeit zum recherchieren und es kann sich mit zunehmendem Impfgeschehen ja auch noch was ändern, aber aktuell ist der Stand jetzt so, und ich glaube, damit ist man dann auch ziemlich auf der sicheren Seite.

Einen Punkt gibt es allerdings, der überall offen bleibt: Was ist, wenn einen die Fluggesellschaft oder die Grenzbeamten bei einer Temperaturmessung nur aufgrund erhöhter Temperatur nicht ins Flugzeug lassen oder vor Ort nicht in die gebuchte Unterkunft lassen wollen. Als "reiner Verdachtsfall" ohne konkreten Hinweis auf eine Infektion zahlt nämlich keine Versicherung.
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

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Mundl
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von Mundl »

Ich habe meine Flüge für Juli Aufgrund der Versicherung von Qatar auf Emirates umgebucht.
Der Preis war nicht schlecht, ca. 700 Eur und das inkl. Versicherung die eigentlich alles abdecken sollte

Als Link die Polizze:

http://fc-lustenau-nw.at/php/images/sf/versemirates.pdf
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foto-k10
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von foto-k10 »

Mundl hat geschrieben: 27 Apr 2021 06:32 Ich habe meine Flüge für Juli Aufgrund der Versicherung von Qatar auf Emirates umgebucht.
Der Preis war nicht schlecht, ca. 700 Eur und das inkl. Versicherung die eigentlich alles abdecken sollte

Als Link die Polizze:

http://fc-lustenau-nw.at/php/images/sf/versemirates.pdf
Einem geschenkten Gaul schaut man üblicherweise nicht ins Maul. Aber wichtiger als die Höhe der Zahlungen sind m.E. die Bedingungen der Zahlung und wann nicht gezahlt wird.

1. Muss man vor einer Behandlung den Vertrauensarzt der Auslandskrankenversicherung kontaktieren und sich quasi dessen Einverständnis holen? Bei Versicherungen für USA-Reisen ist das aufgrund der hohen Behandlungskosten durchaus üblich. Letztes Jahr hatte Emirates auch so einen Passus in seinen Bedingungen (Nextcare).

2. Meistens findet man den Begriff "Erstattung" in den Versicherungsbedingungen. Habt ihr genug Geld dabei, um Arztrechnungen und Medikamente zu bezahlen? Oder eine Kreditkarte mit entsprechendem Limit bzw. eine, die als Guthabenkarte geführt werden kann?

3. Emirates zahlt nicht bei einer Stornierung oder Reiseunterbrechung aufgrund von Reisehinweisen - das ist der kleine Bruder der Reisewarnung. Und so eine besteht für deutsche Urlauber. Noch eine Windung kurioser: auch bei Reisehinweisen seitens der WHO!

Zusätzlich zahlen sie nicht bei "Grenzschließungen, Quarantäne oder anderen staatlichen Anordnungen". Man kann davon ausgehen, dass sie die Behandlungskosten bei einer Coronaerkrankung zahlen, aber zahlen sie auch die Quarantäne, wenn man Covid19-positiv ist?
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Suse
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von Suse »

Da es vielleicht in diesem Thread für Leute, die gezielt zu dem Thema suchen, besser zu finden ist, kopiere ich meine Erfahrungen zum Thema "Reiseversicherung" nochmal hier hinein.

Das Studium der Versicherungsbedingungen zu Reiserücktritts-, -abbruchs-, krankenversicherung inklusive Covid-19-Abdeckung für alle Lebenslangen in Pandemiezeiten mit bestehender Reisewarnung habe ich gerade hinter mir. Ich empfehle, keine Online-Fernuni zu besuchen, sondern Vorlesungen bei Versicherungsdozenten in Agenturen zu besuchen, die einem helfen, die komplexen Fallstricke zu durchschauen. Gefühlt habe ich jetzt meinen Doktor in Astrophysik. :lol:

Ich werde jetzt keine Versicherung empfehlen, das muß schon bitte jeder für sich selbst herausfinden, was für ihn das Passende ist, das ist mir zu heikel, daß dann irgendwer daherkommt und die Versicherungsbedingungen anders interpretiert und was weiß ich, mit was für Korrekturlesereien man dann zu rechnen hat, daher nur ganz allgemeine Empfehlungen, worauf wir geachtet haben.

Die meisten großen Versicherer haben ihr Angebot längst angepaßt und bieten entweder Auslandskrankenversicherungen/Reiserücktritts- und -Abbruchversicherungen inklusive Covid oder aber auch in der Variante exklusive Covid-Abdeckung plus ein gesonderes Covid-Schutzpaket, das man dann eben noch obendrauf abschließen muß. Fast alle großen Versicherer zahlen auch bei bestehender Reisewarnung, wenn sie lediglich aufgrund von Covid-19 besteht, manche zahlen nicht, wenn sie zum Zeitpunkt der Reisebuchung und des Reiseantritts besteht (zahlen aber, wenn sie zu einem der beiden Zeitpunkte nicht bestand). Andere Reisewarnungen, wie z.B. aufgrund drohender Terrorakte oder eines Bürgerkrieges oder Naturkatastrophen sind natürlich ein anderes Thema.
Die guten Versicherer schließen die mitreisenden Personen in den Versicherungsschutz ein, ob nun bei Beförderungsverweigerung oder bei Quarantäneerfordernis. Sprich: Ist nur einer von beiden positiv gestestet, muß der andere Mitreisende weder allein die Reise antreten noch fortsetzen, sondern alle aufgrund des positiven Testergebnisses nur eines der Mitreisenden entstehenden Kosten (Flugumbuchungen, Kosten für Quarantäneunterkunft) werden übernommen. Worauf man achten muß ist, daß der Versicherer Quarantänekosten auch übernimmt, wenn das Land, in dem das positive Testergebnis entstanden ist, keine behördliche Quarantäneanordnung erteilt, sondern lediglich zum in Eigenverantwortung durchgeführten "Isolieren" auffordert. Es gibt Versicherer, die dann nicht zahlen. Und es gibt tatsächlich Länder, in denen es auch für positiv Getestete keine behördliche Quarantäneanordnung gibt.

Mein damaliges Problem:
Suse hat geschrieben: 17 Apr 2021 10:40
Einen Punkt gibt es allerdings, der überall offen bleibt: Was ist, wenn einen die Fluggesellschaft oder die Grenzbeamten bei einer Temperaturmessung nur aufgrund erhöhter Temperatur nicht ins Flugzeug lassen oder vor Ort nicht in die gebuchte Unterkunft lassen wollen. Als "reiner Verdachtsfall" ohne konkreten Hinweis auf eine Infektion zahlt nämlich keine Versicherung.
ist übrigens nur bei einer einzigen Versicherung eindeutig abgesichert, die haben wir jetzt auch genommen.

Alle anderen, wenn sie das Risiko der Beförderungsverweigerung lediglich aufgrund erhöhter Temperaturmessung ohne positiven Test überhaupt abdecken, verlangen dann ein umgehendes Arztattest, daß die erhöhte Temperatur bestand (eben aufgrund einer anderen Erkrankung als Covid-19).

Kleiner Hinweis noch zu Vorerkrankungen. Viele Versicherer bauen auch dort Fallstricke ein, wie die, daß die Vorerkrankung in den letzten 6 Monaten vor Reiseantritt nicht behandelt worden sein darf. Man darf bei dem ganzen Covid-Theater ja nicht vergessen, daß man auch andere gesundheitliche Probleme haben kann. Es ist sicher ein bißchen aufwändiger, seinen Hintern ins Auto zu schwingen und irgendwo hinzutuckern, als alles vom Telefon aus zu machen. Wir haben beide Vorerkrankungen und es ist in solchen Fällen wirklich gut, dann persönlich mit jemandem zu sprechen und sich erklären zu lassen, welche Erkrankung wann als behandelt gilt und welcher Versicherer überhaupt Fragen zu den Vorerkrankungen stellt und überhaupt immer sagen zu können: Wo steht das? Alle größeren Versicherer (bei den kleineren kann man sich eine Reise-Rundumversicherung inkl. Covid-Abdeckung sowieso nicht leisten oder die Bedingungen sind ungenügend) haben überall Agenturvertretungen und die persönliche Betreuung kostet nicht einen Cent mehr.

Preise werde ich auch keine nennen, da sich die zum einen ändern könnten, individuell vom Lebensalter abhängig sind und außerdem von der Reisedauer.

Ich kann aber noch die Versicherer aufzählen, von denen ich mich habe beraten lassen:

ADAC

Travel Secure (Würzburger)

Allianz

Hanse Merkur

Ergo.


Online angeschaut habe ich mir noch die Axa und die Zürich.

Mehr Ideen, worauf man achten sollte, habe ich jetzt nicht. Ein letzter Tip noch: Die Stiftung Warentest hat gerade die größten Versicherer verglichen. Das Testergebnis ist kostenpflichtig, kostet 3,99 für den Download.
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knuffi
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von knuffi »

mein Bankberater meinte, dass bei der Master-Card Gold alles mit inbegriffen ist und schreibt mir jetzt ne Bestätigung
Seychellen 2008( Mahe, Praslin, La Digue), 2010(Praslin, La Digue), 2011(Praslin), 2015(Praslin, La Digue), 2017(Praslin), 2021(Praslin,Mahe), 2023 Praslin & Mahe, 2024 Mahe
Weitere besuchte Inseln: Curieuse,Cousin,Aride,Sisters,Coco,St. Pierre.
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Suse
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Re: Reiseversicherungen in Zeiten von Corona

Beitrag von Suse »

knuffi hat geschrieben: 22 Jan 2022 16:44 mein Bankberater meinte, dass bei der Master-Card Gold alles mit inbegriffen ist und schreibt mir jetzt ne Bestätigung
Soweit ich weiß, ist das die Hanse Merkur, die dahinter steht. Für kürzere Reisen bis 45 Tage fand ich die auch relativ gut.
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