Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

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harald
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Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von harald »

Dieser Reisebericht ist mir recht langweilig gelungen - wie das Gebrauchsanleitungen so an sich haben. Vielleicht nur lohnend zu lesen, wenn man eine Nilreise plant. Ansonsten bitte ich um Nachsicht.

Buchen
Du buchst die einwöchige Nilkreuzfahrt Luxor-Assuan-Luxor, die alle buchen. Die lange Strecke Cairo-Assuan war lange gesperrt, ob sie wieder möglich ist, habe ich nicht recherchiert. Cairo und Pyramiden, vielleicht mit Alexandria, ist eh eine eigene Reise wert, hatt ich schon. Eine Dahabeya oder die „Sudan“ sind teuer, eine Felukke Assuan-Edfu eine ganz andere Reiseform und aufwändig zu organisieren. Eine Fahrt auf dem Nassersee eher was in eine spätere Individualreise einzubauen. Also die klassische Strecke.
Du buchst ein 5-Sterne-Schiff, weil alle Nilschiffe 5 Sterne haben. Unterschiede gibts beim Zusatz, Comfort oder Plus oder Supersuper usw. Wenn Du doch ein 4-Sterne-Schiff findest, buchst Du es nicht. Du willst ein Schiff bei dem die Kabinenfenster zu öffnen sind, am besten bodentiefe French Windows. Dann kannst Du da sitzen wie am Balkon und rauchen. Du erwägst die Strömungsrichtung des Nils und wie man da meist festmachen wird und auf welcher Flussseite die hauptsächlichen Häfen liegen und buchst dann mit Kundenwunsch Kabine Steuerbordseite. Manchmal wird außen an Euch ein weiteres Schiff fest machen, dann haben Dir Deine Überlegungen nix gebracht. Du buchst Vollpension, all inclusive buchst Du auf dem Schiff nicht, Dein Besichtigungsprogramm wird oft stramm sein, da kannst nicht dauernd Cocktails schlürfen.
Du buchst eine Anschlusswoche am Roten Meer. Nur die eine Woche am Nil und dann Heimflug wär stressig. Selbst wenn es von Deiner Heimatstadt Gabelflüge Luxor/Hurghada geben sollte, wirst bei dem erheblichen Preisunterschied wahrscheinlich Flug Hurghada buchen und die zwei Transfers nach/von Luxor in Kauf nehmen, gehen auch durch interessante Landschaft. In Hurghada halt irgendein ordentliches Hotel direkt am Strand, klugen Kundenwunsch eingeben und evtl. zusätztlich ans Hotel faxen. Fast immer wirst Du zu Beginn mindesten eine Nacht Aufenthalt in Hurghada haben. Du versuchst, dass es wirklich nur eine Nacht ist, dann 7 Nächte Nil, dann noch 6 Nächte Hurghada.
Meine Reisezeit war Mitte November (2018), war ideal, da ichs gern warm habe sage ich: Du buchst Oktober oder November, oder gespiegelt ab Mitte März bis Ende April.
Es gibt für diese „Nilkombi“ nur wenige funktionierende Webseiten. Ich habe nach Vorinfo im Netz dann aus München meine Buchung telefonisch bei einem Veranstalter in Hannover (nicht dem großen) innerhalb von fünf Minuten zu meiner Zufriedenheit hingekriegt.

Ägypten
Der Flughafen Hurghada ist zeitintensiv, bei An- wie Abreise, nicht nerven lassen. Visum selbst besorgen, Infos im Netz. Direkt nach dem Ausgang siehst Du die drei Schalter der ägyptischen Mobilfunk-Anbieter. Die Gerüchteküche sagt, Vodafone hätte das beste Netz, obs stimmt?, jedenfalls steht man da in der Schlange, an den anderen beiden wär man sofort dran. Trotzdem hab ich bei Vodafone eine SIM mit 4 GB Daten für 9 € gekauft, lief immer und überall einwandfrei. Warum Mobiles Internet in fast allen Urlaubsländern viel besser und preiswerter als in Dtschld. funktioniert, versteh ich nicht. Einheimisches Geld ziehe ich wie überall nur mit Kreditkarte. Grade in Ägypten, wo man vielleicht nur eine kleine Summe ziehen will, ist eine Karte mit gebührenfreier Bargeldabhebung angenehm. Infos hierzu in meinem Reisebericht Seychellen. In Ägypten hat man immer einen Mangel an Kleingeld, passend zahlen können erleichtert manches Geschäft. Einige Eindollarnoten als Kleingeldersatz mitzunehmen ist keine schlechte Idee. Münzen, Euro-Münzen tauscht den Ägyptern keine Bank, notfalls nehmen sie sie trotzdem, können sie ja bei mir umtauschen. Ich bin bin mit über 100 € in Münzen heimgekommen.
Ägypten ist ein sehr sicheres Reiseland, die Ägypter sehr ehrliche Menschen. Angst braucht Ihr da bei Tag wie Nacht nicht haben. Dass sie in schwieriger wirtschaftlicher Situation versuchen, über die Runden zu kommen, vielleicht Ihre Familie zu ernähren, ist doch klar. Den riesigen Einkommensgegensatz zu den Touristen sehend werden sie oft überhöhte Preise ausrufen, Ramsch anbieten, betteln. Versteht es, werdet nicht böse, lasst Euch aber auch nicht über den Tisch ziehen. Etwas mehr als ein Einheimischer dürft und sollt Ihr aber schon bezahlen. Geht man davon aus, dass Dein Gegenüber am Tag vielleicht 5 € zur Verfügung hat, dann muss man sich nicht um 20 € betrügen lassen. Schofel wärs aber auch, noch den letzten Euro rauszuhandeln.
Für die Bevölkerung schlimm, für den Reisenden vorteilhaft: Noch immer sind wenige Touristen im Land. Überall hat man Ruhe, sich alles anzusehen. Etwas voller bereits, aber noch gut erträglich: Luxor und Philae bei Assuan.
Nilreise ist Tempel und Gräber. Und das mir, der nicht einmal in Dtschld. Kirchen und Schlösser besichtigen will - „schau Dir nur alles in Ruhe an, ich warte draußen“. Nilreise ist Pharaonenzeit, sich einlassen auf und sich interessieren für eine tausende Jahre zurückliegende Epoche. Verständnis für das moderne Ägypten und sich selbstverständlich und gerne in ihm bewegen können hilft natürlich.

Die beste Entscheidung von allen
Nicht das Ausflugspaket buchen. Wenn Du einigermaßen Reise-erfahren bist: nicht das Ausflugspaket buchen. Hier im Forum gabs eine Diskussion zum Thema Kompetenz zum unbetreuten Reisen.
Nachteile dieser Entscheidung:
Niemand erklärt Dir was zur Mythologie an den Tempeln und Gräbern, niemand liest Dir die Hieroglyphen vor.
Das heißt, Du solltest Dich selbst gut vorbereiten und einlesen, um nicht nur zu schauen ohne zu erkennen.
Du musst alles selbst planen und organisieren.
Vorteile:
Du musst Dich nicht in einer Gruppe nach deren Bedürfnissen und Plänen führen lassen.
Es ist durchaus möglich, selbst ein deutlich interessanteres Programm zu kreieren, als die geführte Gruppe das hat.
Du bekommst Dein Erleben nach Deinem Zeitplan und Deinen Vorstellungen.
Preislich:
Sparen wirst nur wenig, die Eintritte zwischen 60 und 200 EP summieren sich, Du hast viele Individualtransporte. Aber teurer wirds auch nicht.
Etwas Arabisch-Kenntnisse vergrößern vor allem den Spaß, mögen auch manche Preise etwas drücken, unerlässlich wären sie nicht.
Ich selbst wollte mich nicht sehen, eine Woche in einer Touristengruppe mitlaufend.

Luxor
In Luxor hatten wir eineinhalb Tage.
Der halbe Tag: Theben Ost. D.h. Karnak Tempel und Luxor Tempel.
Will man nicht jede Hieroglyphe entziffern, kann man für die große Tempelanlage Karnak ca. 2 Stunden veranschlagen. Der Tempel ist den Besuch absolut wert. Ob Du vom Schiff zum Tempel mit ein oder zwei Minibussen für 3 bis 5 Egypt Pound oder mit dem Taxi für 3 bis 5 Euro fährst, ist Geschmacksache. Anmerkung: In Südägypten ist fast jedes Auto auch Taxi, will sagen, wenn Du Dich Zeichen gebend an die Straße stellst, kann auch ein Privatwagen halten, Preis ist immer Frage fairer Verhandlung. Ich sag mal 5 bis 10 km sollten bei 60 bis 100 EP landen. Ich hab mich auch von Motorradfahrern mitnehmen lassen.
Vom Karnak Tempel zum Luxor Tempel kann man sich eine Pferdekutsche gönnen, ca 20 Minuten für die 3 km und 100 EP aushandeln, die Sphingen-Allee ist leider noch im Bau. Der Luxor Tempel ist auch spektakulär und mitten in der Stadt. Hätt ich nur Zeit für oder wollt ich nur einen der beiden Tempel, würd ich Karnak den Vorzug geben. Gleichwohl, wenn man schon mal da ist ... eine Stunde Luxor Tempel sollte noch drin sein. Den zweiten Obelisk hat man schon in Paris besichtigt.
Der ganze Tag: Theben West. Ein Tag ist viel zu wenig für Theben West, zwei hätt man mindestens gern. Da heißts beschränken, auswählen - mehr noch, wenn man wie ich nicht nur von sight seeing spot zu sight seeing spot hecheln will, sondern gern in der Felswüstenlandschaft spazieren läuft.
Mein Tag ging so: 1 bis 2 l Wasser mitnehmen (bei den großen Ticketoffices kann man auch nachkaufen), bisschen Salzgebäck als Notlunch für den Tag, Sonnenhut, längärmlig gegen die Sonne. Zur staatlichen Fähre, für 5 EP über den Fluss, Taxi ins Tal der Könige, 70 EP.
Dort hab ich das Ticketgebäude vorerst links liegen gelassen, wollte zum Grab des Ay (oder Eje) laufen - toll durch spektakuläre Landschaft. Und ganz allein, kein Mensch zu sehen. Bis kurz vor das Grab. Dort begegnete mir ein Ägypter, bestand darauf ich müsse ein (nicht mal teures) Ticket haben, wollte mein Geld nicht, wollte, dass ich ganz zurück laufe zum großen Office und dann mit Ticket wiederkomme. Die Dinge hinnehmen wie sie nun mal sind, mir gings ja nicht um dieses Grab, gings um den schönen Weg, den hatte ich gehabt, also umkehren. Hat eine oder eineinhalb Stunde gedauert.
Dann Ticket Office und ins Tal der Könige. Für den Eintritt darf man 3 Gräber aus etwa 10 auswählen, die man besichtigen will. Die Gräber sind beeindruckend, tief in den Fels geschlagen, schön verziert. Hier, wie schon an den großen Tempeln, auch Wut über den Protz der Mächtigen auf Kosten des darbenden Volks. M.E. reichen 3 Gräber, die man mit einem guten Buch klug auswählen kann. In jedem Grab ist man vielleicht 10 bis 15 Minuten, will sich aber auch im Tal noch etwas aufhalten.
Vom Tal der Könige gibts einen idealen, steilen Pfad über den Bergkamm zum Tempel der Hatschepsut. Den wollte ich gehen, startete ich zu gehen - bis mich der gellende Ruf eines Soldaten zurück beorderte, ist inzwischen verboten, schade, also mit Taxi außen rum.
Der Hatschepsut Tempel ist in seiner nachgerade modernen, strengen Linienführung und seiner spektakulären, weithin sichtbaren Lage ein Anblick wert. Die Bauhaus-mäßige Gradlinigkeit wird noch dadurch unterstützt, dass große Teile neu wieder aufgebaut wurden ... Im Nachhinein meine ich, hier hätt der Außenanblick gereicht.
Vom Tempel der Hatschepsut einen guten Fußweg durch die Gräber der Noblen zum Ramesseum - und den darf man gar (noch) gehen. Die Gräber der Noblen werden gerade erst gebaut. Sieht etwas aus wie ein Bauerwartungsgebiet in einem deutschen Vorort. Gemauert wird, Straßen angelegt ... Der deal scheint so zu gehen: Große Schätze aus Ägypten, Obelisken, Pfeiler, Büsten stehen heute in London, Paris, Berlin und den USA. Dafür dürfen heute die Ägypter bei diesen Westländern anrufen, „wir hätten da wieder was, könnt Ihr uns das ausgraben“, anschließend stellen die Ägypter ihre Ticket Offices hin und kassieren die Eintrittsgelder.
Ganz Theben West hatte für mich die Anmutung, das soll zu einem Pharaonen-Disneyland für die Touristen aufbereitet werden. Hat auch Vorteile, kanalisiert man die Massen dorthin, bleibts woanders ruhiger.
Vom Ramesseum bin ich zu Fuß bis an den Nil gewandert, bisschen länglich, aber steht eben dauernd wieder was rum, das man bestaunen kann, rentierten sich die kurzen Fahrten dazwischen kaum, auch durch zwei lebhafte Dörfer kommt man, gehen und schauen. Der Eindruck, aus der gelb-rot-braunen Felswüste kommend ins grüne Niltal zu laufen.
Tal der Königinnen, Medinat Habu, Theodorus-Kloster - ein weiterer Tag hat mir gefehlt.
Einen Abend sollte man sich noch Zeit nehmen: Sound and Light Show im Karnak-Tempel. Die einstündige Show wird jeden Abend dreimal aufgeführt. Wann in welcher Sprache findet man auf http://www.soundandlight.com.eg/Shows/K ... table.aspx Bei meinem Besuch war sie weit nicht ausgebucht. Die Show und den beleuchteten Tempel in der Nacht fand ich beeindruckend und ein Erlebnis. Versucht, möglichst weit vorne mitzulaufen. Vorher kann man im sehr guten und angenehmen wie preiswerten Restaurant El Tawab im Eingangsgebäude abendessen.

Esna
Die Stadt an der Schleuse. Die untouristischste, aber auch ärmste Stadt der Nilreise. Nicht alle Schiffe halten dort.
Der Tempel liegt mitten in der Stadt und nur 200 m vom Nil entfernt, also sehr nah zum Schiff. Und der Tempel liegt ausgegraben ca. 8 m unter dem heutigen Niveau (Nilschlamm). D.h. Man kann ihn von oben, von der Stadt aus über die Mauer sehr gut betrachten. Aufs Hineingehen habe ich hier verzichtet. Dafür noch etwas durch die Stadt streifen. Einen Bäcker habe ich gesehen, mit langer Schlange davor und einem kurzen Back-Fließband drinnen. Da erhielt ich direkt vom Band ein Fladenbrot - was Vorteile hat, die Ägypterinnen neigen dazu, erst alle Brote in der Stellage ausgiebig zu betatschen, bevor sie sich entscheiden, ich nenne es: sich die Finger an den Broten abputzen. Einen Mokka mit Kardamon noch und zurück zum Schiff, der Stop in Esna ist kurz.

Edfu
Der Tempel liegt ca. 1 km vom Nil. Allerdings kommt man nur ran und zum Eigang rechts (nördlich) herum und dran vorbei. Macht eher eineinhalb Kilometer. Ein freundlicher Polizist hat mir das gezeigt und mich begleitet, wollte partout kein Trinkgeld. Der Tempel von Edfu hat mir besonders gut gefallen, mit seinen Reliefs und Wandzeichnungen. Hineingehen. Durch die Stadt den Kutschern vermitteln, dass man gerne zu Fuß gehen will, die Stadt aufsaugen.

Kom Ombo
Der Tempel liegt ca. 3 km außerhalb der Stadt, aber direkt an der Anlegestelle der Schiffe, nur etwas bergauf und einige Treppen sinds. Der Tempel schön und in spektakulärer Lage, mit tollem Blick. Zwei Soldaten wiesen mich auf Felszeichnungen hin, insbesondere auch erstaunliche, medizinische Behandlungsrezepte, mit Bakschisch um 20 EP bin ich großzügig.
Man liest, dass in die Region Kom Ombo viele Nubier beim Bau des Nasser-Staudamms umgesiedelt wurden. Und sieht vom Schiff aus fünfstöckige Wohnblocks - ob sich die Nubier da wohlfühlen?.

Assuan
Hier hatten wir wieder eineinhalb Tage und das war auch hier ein Tag zu wenig. Wie schon die ganze Reise, ist auch hier wieder früh aufstehen angesagt, man verschmerzt es gut, wenn man sich danach auf eine Woche Baden freuen kann, ausschlafen ... dachte ich.
Der ganze Tag: Meine Entscheidung: Nasser-Staudamm, Kalabsha, Philae. Dieses Programm habe ich so einem Taxifahrer geschildert, wir einigten uns für die fünfstündige Fahrt auf 350 EP, am Schluss habe ich gerne 400 EP (20 €) gegeben.
Nasser-Damm: Anfahrt über den alten Damm, auch interessant, und durch die westliche Wüste. Auf dem neuen Nasser-Damm hält man an einem Parkplatz in der Mitte, kann auf beiden Seiten ins Wasser blicken, südlich die Weite des Nasser Sees, nördlich der kleinteilige, grüne und liebliche 1. Katerakt mit Felsen und Inseln. Im Lotusblüten-förmigen Denkmal der russischen Freundschaft kann man mit dem Lift hochfahren und hat dann einen guten Überblick über die Damm-Anlagen.
Dann Kalabsha: Man kommt als einziger Tourist extra angefahren an eine kleine Mole mit einem einzigen Boot. Das erschwert die Preisverhandlungen. Wir lagen noch bei 200 EP (ich) oder 300 EP (der Kapitän) für Überfahrten und eine Stunde warten, beschlossen, erstmal auf eine Zigarette in die Kabine zu gehen. Wie mans halt so macht in Ägypten und Arabisch hilft. Kamen noch drei junge Leute, war ich auf der Insel also nicht mehr ganz allein, dafür die Überfahrt billiger. Das ist eine wunderschöne Stimmung einsam über die Insel im Nasser See streifen, der große Tempel, der griechische oder römische Kiosk, der Felstempel im Norden.
Anschließend Philae: Da herrscht schon am Hafen touristischer Betrieb. Wieder ein Boot für mich allein, Überfahrten plus Warten. Ja, auch sehr interessant, mächtige Tempel und Aussichten. Kalabsha war mir lieber.
Zurück in Assuan war der Tag noch jung und ich hungrig. Am Nil gibt es Restaurantschiffe mit Blick und preiswertem Essen.
Danach eine Stunde Felukke segeln, für mich als alleinigen Gast 100 EP.
Dann mit perfektem Timing auf die Terrasse des Old Cateract Hotels zum Sundowner. Für die 60 m vom Tor zum Gebäude wurde mir ein Golfcar-Transport angeboten, ich habs auch zu Fuß geschafft. Mindestverzehr 200 EP, allerdings kosten allle Drinks 270 EP plus service-charge and applicable taxes, war ne ganze Menge applicable, mit tip habe ich 400 EP bezahlt. Aber das musste sein. Edel wars. Nicht daran denken, dass der Taxifahrer für fünf Stunden mit Auto das selbe bekommen hatte, wie hier ein (recht kleiner) Drink kostete.
Der nächste Vormittag, ein halber Tag bis zum Ablegen: Ich hab mich für Elephantine entschieden. Öffentliche Fähren. Über die Insel und durch die beiden pittoresken, nubischen Dörfer, das Freilicht-Museum und der Nilometer.
Eineinhalb Tage waren zu wenig. Ungern verzichtet habe ich auf die Wanderung von den Gräbern der Noblen und Qubbet el Huwwa über das Simeonskloster zurück zum Nil beim Aga Khan Mausoleum, auch auf das Nubische Museum. Ohne den unvollendeten Obelisken und ohne Kitchener Island konnt ich gut leben. Abu Simbel, 4 Stunden Bus hin, 2 Stunden dort, 4 Stunden zurück - also nee. Wenn, dann einmal mit Übernachtung dort und vielleicht anschließender Nasser-See-Fahrt zurück nach Assuan.

Hurghada
Bei der Buchung konntst Du ein Raucherztimmer wählen. Im Foyer des Hotels ein Schild „Respecting Choices“ mit zwei Pictogrammen Raucher/Nichtraucher. Im Zimmer ein Aschenbecher auf dem Tisch, verziert mit Zündhölzern des Hotels. So willkommen war ich in Europa schon lange nicht mehr.
Die meisten Strandhotels liegen recht weit außerhalb. Das macht aber nix, in Hurghada gibts eigentlich nichts zu sehen - jedenfalls über Wasser. Neben Deinem Hotel wahrscheinlich Ruinen geplatzter, weiterer Hotelprojekte. Ruinen sind das große Erfolgsmodell am Nil, hier versuchen sie mit modernen Ruinen nachzuziehen. Du könntst schnorcheln oder tauchen, da war ich aber schon an viel interessanteren Plätzen (nicht auf den Seychellen). Oder nichts tun. Nach der Nilwoche hast Du Dir jetzt Sonne und Strand verdient. All-Inclusive-Anlagen sind eigentlich nicht meins, hier bietet es sich nun einmal man. Bei Deinem Hotel wirst Du die Preis-Leistung berücksichtigen. Du willst nicht einer von denen sein, die vielleicht 30 € in einem Doppelzimmer bezahlen, drei oder auch fünf Mahlzeit am Tag bekommen, den ganzen Tag Getränke und Alkoholika frei - und dann schimpfen, wenns abends kein Rindsfilet gibt. Übrigens willst Du auch nicht einer von denen sein, die morgens noch vor dem Frühstück sich ihre Liege für den Tag reservieren. Achte auf die direkte Strandlage und auf ein gutes Zimmer. Leider wird in Ägypten, ähnlich wie auf den Seychellen, nachts der Meerblick ausgeschaltet, dies selbst dann, wenn man extra für den Meerblick bezahlt hat. Und im Winter verschwindet die Sonne um vier, um fünf ists dunkel. Das wars dann wieder mit dem morgens ausschlafen - carpe diem.

Der Roman zur Nilreise
Mika Waltari, Sinuhe der Ägypter
Seychellen November 2017
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Suse
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Suse »

Ägypten ist wunderschön, eine Nilkreuzfahrt ist, als ob man die lebendig gewordene Bibel sieht, tief beeindruckend, egal, ob man an irgendwas glaubt oder nicht. Aber "Gebrauchsanweisung" ist ja wieder mal ein schöner Klopper von jemandem, der so ein Problem hat mit Bevormundung. :lol:

Wenn der Beitrag eher als Tips und Ratschläge oder persönliches Empfinden gekennzeichnet wäre, würde ich mich dem meisten sogar anschließen, abgesehen davon, daß allein die Tempel zu durchwandern einen auch um das Erlebnis bringt, wie ein Mitreisender beim Anblick der Hieroglyphe für "Biene" begeistert durch Karnak ruft "Guck mal, das Häschen vom Playboy". Der Gesichtsausdruck unseres gelehrten Guides - unbezahlbar. I)

Und die höflichste und zugleich unverfänglichste Antwort auf aufdringliche Basarverkäufer, am besten mit einem entschuldigenden Schulterzucken ausgesprochen, ist "Habschon". :wink:

Daß ich das überhaupt kommentiere, liegt daran, daß ich einen Satz leider nicht so stehen lassen kann, ohne meinen Senf dazu zu geben:
harald hat geschrieben: 04 Dez 2018 18:30
Luxor

Vom Karnak Tempel zum Luxor Tempel kann man sich eine Pferdekutsche gönnen, ca 20 Minuten für die 3 km und 100 EP aushandeln,
Wer das tut, bitte, bitte, achtet auf die Verfassung des Pferdes. Nehmt nicht die Kutsche, von der aus der Fahrer Euch den billigsten Preis zuschreit und vor der ein Pferd mit offenen Wunden, extrem abgemagert oder stark lahmend angespannt ist. Bei allem Verständnis für die anderen Lebensbedingungen, auch für Tiere, in Ländern wie Ägypten, bei denen man keine übertriebenen Ansprüche haben sollte, aber: Gerade in Luxor muß kein Pferd in einem schlimmen Zustand sein, denn sie haben eine Klinik der Brooke Society direkt vor Ort, und selbst wer dort nicht mehr hingelangen kann, zu dem kommen sie auch nach Haus in den heimischen Stall.

Sucht das Pferd heraus, das gut aussieht, halbwegs gepflegte Hufe hat und munter wirkt. Man sollte es auch laut aussprechen, daß man eine Kutsche nicht nimmt, weil das Pferd zu krank aussieht und man sollte den Fahrer mit dem gepflegten Pferd auch loben. Sie müssen die Unterstützung lediglich in Anspruch nehmen, sie ist vor Ort und sie ist kostenlos:

https://www.thebrooke.org/our-work/egypt

Selbiges gilt für Kairo (für die Leute, die dieser Stadt gegenüber Hurghada den Vorzug geben würden, das wäre ein persönlicher Ratschlag von mir :wink:). Auch dort gibt es Organisationen, die sich um die arbeitenden Tiere der Stadt kümmern:

https://www.betterplace.org/de/organisa ... ffy-kareem

https://www.princefluffykareem.co.uk/what-we-do

Auf dieser Seite gibt es dann auch mal ein paar Bilder, die Nicht-Pferdeleuten verdeutlichen könnten, was ich mit einem nicht mehr akzeptablen Zustand meine. Es ist aber nichts für zarte Gemüter.

Und weil ja gleich Weihnachten ist: Beide Organisationen freuen sich über Spenden. Und manche Spenden lassen sich auch sehr schön verschenken:

https://www.thebrookeshop.org/
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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Pico
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Pico »

Hilfe, das sind ja grauenvolle Bilder, Suse!
Wie kann man Lebewesen nur so misshandeln und vernachlässigen!??!
Nein, kein ägyptisches Problem, sondern ein weltweites. Und deshalb nutze ich solche "tierischen" Angebote grundsätzlich nicht.

Solche Quälereien müssten viel mehr publiziert werden. Nicht nur auf den Seiten der Hilfsorganisationen...

Sorry für´s Schreddern harald, aber ich schließe mich Suse da an, solche Zustände dürfen nicht unkommentiert bleiben.
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Klara »

@ Harald
Danke für deine Schilderungen und Anregungen, inspirieren und/oder rufen sie doch Erinnerungen wach.
Gebrauchsanleitungen, sind das nicht diese Broschüren, die meist gar nicht gelesen werden oder wenn, dann erst zu spät??????
Unsere Nilkreuzfahrt war 2004 und auch wir haben uns Infos aus Reiseberichten folgend "strategisch" vorbereitet, das frühe Aufstehen befürchtet, vieles kam dann doch anders. Jeden Morgen stand ich begeister auf, mal schnell schauen, was sich heute für eine grandiose Kulisse bietet. Da wir nicht den Veranstalter wählten, den Studierte oder die, die gern studiert hätten bevorzugt für Bildungsreisen buchen, hielten sich die Erklärungen in Grenzen, also vermutlich weniger Führungen, aber mit wirklich beieindruckenden Erklärungen in kleinen Gruppen, die Dinge, die der Reiseleiter erklärte, hätte ich allein gar nicht gesehen, aber auch genügend Zeit zur freien Verfügung, sodass teils der Tempel nochmals allein aufgesucht werden konnte oder Tea Time im Old Cateract auch problemlos möglich war. Auch die Light Show im Karnak-Tempel besuchten wir allein, ich dachte erst , das wird wohl Kitsch pur sein, war aber echt beeindruckend.
Ich fand die Nilkreuzfahrt damals (weiß nicht, wie die heute sind) wunderbar, würde sie auch sicher wieder mit dem Besichtigungsprogramm wählen.
LG
Klara
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Suse
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Suse »

Klara hat geschrieben: 26 Dez 2018 14:57 @
aber mit wirklich beieindruckenden Erklärungen in kleinen Gruppen, die Dinge, die der Reiseleiter erklärte, hätte ich allein gar nicht gesehen, aber auch genügend Zeit zur freien Verfügung, sodass teils der Tempel nochmals allein aufgesucht werden konnte oder Tea Time im Old Cateract auch problemlos möglich war. Auch die Light Show im Karnak-Tempel besuchten wir allein, ich dachte erst , das wird wohl Kitsch pur sein, war aber echt beeindruckend.
Ich fand die Nilkreuzfahrt damals (weiß nicht, wie die heute sind) wunderbar, würde sie auch sicher wieder mit dem Besichtigungsprogramm wählen.
LG
Klara
Ging mir genauso. Wir hatten auch viel Spaß in der Gruppe. Bei dem Reiseveranstalter, den die Studierten wählen, trugen in Ägypten die Gruppen Einheitsjacken mit Reiseveranstalter-Schriftzug. Zum Fremdschämen. Haben wir mehrmals gesehen. Wir haben überlegt, ob das schlicht plumpe Werbung ist, aber dann vermutet, daß damit vielleicht eher verhindert werden soll, daß sich Fremdlinge den hochwertigen Erläuterungsführungen anschließen und heimlich Wissen abzapfen. :lol:

Wir hatten als Reiseveranstalter auch nicht den Riesen aus Hannover, obwohl das damals noch ein Heimspiel gewesen wäre, sondern einen Spezialveranstalter für Flußreisen, Phoenix Reisen, war eine sehr gute Wahl.

Leider hatten wir damals keine Zeit die Brooke-Klinik in Luxor zu besuchen. Das ist nämlich möglich. Nur mal so als Tip. :wink:

Einen Lesetip hab ich auch noch, ist aber nix Historisches, sondern aus der Zeit, als der Islam noch nicht von machtgeilen Fundamentalisten pervertiert worden war: Snooker in Kairo von Waguih Ghali, gibts jetzt auch auf Deutsch:

https://www.swr.de/swr2/literatur/beste ... index.html
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Klara »

Suse hat geschrieben: 27 Dez 2018 20:52 Bei dem Reiseveranstalter, den die Studierten wählen, trugen in Ägypten die Gruppen Einheitsjacken mit Reiseveranstalter-Schriftzug. Zum Fremdschämen. Haben wir mehrmals gesehen. Wir haben überlegt, ob das schlicht plumpe Werbung ist, aber dann vermutet, daß damit vielleicht eher verhindert werden soll, daß sich Fremdlinge den hochwertigen Erläuterungsführungen anschließen und heimlich Wissen abzapfen. :lol:
ach, Fremdschämen kenn ich gar nicht, schäme nich kaum für mein eigenes Verhalten :mrgreen:
Ist doch genial gelöst mit den Jacken, der Kunde trägt die wie ein Krönchen, nicht Billigheimer sondern elitäre Studienreisende, der Reiseleiter findet seine Leutchen immer wieder (unser Reiseleiter erkundigte sich immer nach meinem Göttergatten, der Reisen ja eher durch den Sucher erlebt, mit den Worten:" ist unser Mann von CNN auch dabei?") mit erkennbarer Gruppenjacke wäre er schnell auch im Abseits identifizierbar gewesen :lol:
Ach, war einfach ne tolle Reise.
LG
Klara
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von harald »

Dank Euch fürs Lesen und für die Kommentare!

Liebe Suse
Hab ich zu sehr an die Freiheitsliebe der Menschen geglaubt, in der Hoffnung meine Leser würden sich nie und nimmer bevormunden lassen, auch von mir nicht. Dass Ironie wie im Wort „Gebrauchsanleitung“ im Netz selten rüberkommt, hätte mir bewusst sein können.
Das Leid auf der Welt ist unermesslich. Wütend macht das Leid, das Menschen anderen Menschen und Tieren zufügen. Wird es immer böse Menschen geben? Gegen die Windmühlen anzugehen ist ehrenvoll. Die Mühe wird nicht dadurch geschmälert, dass dies vorwiegend bei „sympathischen“ Tierrassen oder freundlich-süß-hübschen Menschen geschieht.
Danke für den Tipp „Snooker in Kairo“, hab ich auf die Leseliste gesetzt.

Lieber Pico
Bitte keine Bedenken, den thread zu schreddern, die Auseinandersetzung ehrt mich.

Liebe Klara
Das freut mich, wenn ich schöne Erinnerungen wecken konnte. Ob man die Führungen bucht, ist wohl Geschmacksache. Wie auch die Frage, bei welchem Veranstalter man bucht, da sollte man die „studierten“ Reisen dann auch nicht abwerten. „Zeit zur freien Verfügung“ hatte ich zu wenig, ist aber wohl ein Charakterproblem, ich leide meist unter einem Überfluss an Zeitmangel.

Gutes Jahr wünsch ich allen!
Seychellen November 2017
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Suse
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Suse »

harald hat geschrieben: 09 Jan 2019 17:47



Dass Ironie wie im Wort „Gebrauchsanleitung“ im Netz selten rüberkommt, hätte mir bewusst sein können.
---
Das Leid auf der Welt ist unermesslich. Wütend macht das Leid, das Menschen anderen Menschen und Tieren zufügen. Wird es immer böse Menschen geben? Gegen die Windmühlen anzugehen ist ehrenvoll. Die Mühe wird nicht dadurch geschmälert, dass dies vorwiegend bei „sympathischen“ Tierrassen oder freundlich-süß-hübschen Menschen geschieht.

Das liegt nicht am Netz, sondern daran, wie klar man sich ausdrückt. Mit Gänsefüßchen z.B. Und zur Not gibts Smilys. Hinterher zu behaupten, es sei ironisch gemeint gewesen und die anderen hätten es verstehen müssen, ist immer wohlfeil.

Der zweite Teil vom Zitat, was soll das sein, eine Rechtfertigung des eigenen unreflektierten Verhaltens? Wenn die Mühe nicht geschmälert wird, war die Bemerkung ja überflüssig wie n Kropf. Würde ich das jetzt "Gerede" nennen, wärst du ja wieder total beleidigt. Auf eventuell deplacierten Sarkasmus und den Rest will ich mal gar nicht eingehen. Und ich unterstelle mal stark, daß Du Dich mit der Arbeit, die die Organisationen dort leisten, nicht eine Sekunde auseinandergesetzt hast. Welche der Links hast Du angeschaut, mit welchen Tieren befaßt man sich dort? Kannst Du das überhaupt beantworten? I) Es ging um arbeitende Tiere. Was wären denn dann also überhaupt "unsympathische" Tiere?
Wenn du keine Kokosmilch hast, machste einfach normales Wasser.
- Grubi -

https://s12.directupload.net/images/210215/bx7vkcag.jpg
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von harald »

Ja was solls denn sonst sein als Ironie - Gebrauchsanleitung für ein Land. Himmel.

Boah, der war leicht. „Sympathisch“ sind für einen Reiter und Pferdeliebhaber zum Beispiel Pferde. „Unsympathisch“ sind für eine Hundephobiker zum Beispiel Hunde. Deswegen wollte ich doch nie, dass Hunde leiden. Bei Hundehältern (der Umlaut ist bewusst) bin ich mir da nicht ganz so sicher. Allerdings bin ich grundsätzlich kein Freund der Pet-Haustierhaltung.

Nein, die links und Bilder habe ich mir nicht angeschaut. Da reicht mir Suses Wort. Und ja, ich werde in Zukunft versuchen, bei solchen Unternehmungen das Tierwohl zu berücksichtigen.

Ich gestehe. Ich habe beim Frühstücksei nicht darauf geachtet, wie das Huhn gehalten wird. Ich habe beim Steak nicht darauf geachtet, wie das Tier aufgewachsen ist. (Obwohl mir zu Hause kein Non-Bio-Tierprodukt über die Schwelle kommt - der Tiere und ihrer Haltung wegen - ich selbst würde ein bisschen Chemie schon aushalten.) Ich habe mich vor einem Gespräch mit muslimischen Frauen nicht hinreichend über ihre Lebensumstände informiert. Ich habe im Kontakt mit Kleingewerbetreibenden zu wenig verstanden, wie aussichtslos ihre Lage unter den Bedingungen eines korrupten, so unfähigen wie unwilligen Regimes ist.

Wer all dies und noch mehr makellos tut, mag den ersten Stein werfen.

Suse Bemühen um das Wohl der Pferde ist aller Ehren wert. Dass sie uns und andere informiert und anstößt, ist berechtigt. Dass sich Suse insbesondere für das Wohl von Pferden einsetzt, ist naheliegend und verständlich. Niemand kann sich um alles Leid der Erde kümmern. Bemühen, nicht an allzuviel Leid mitschuldig zu werden ist schon viel. Suses Prioritätensetzung ist eben das: ihre. Sie wird verstehen, dass Andere andere Prioritäten haben. Es wird Kreaturen und Formen des Leids geben, die weniger Aufmerksamkeit und Empathie erregen als andere. Das schmälert den Wert des Einsatzes für eine Art nicht. Ich habe es gesagt.
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Suse
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Suse »

harald hat geschrieben: 17 Jan 2019 16:39 Ja was solls denn sonst sein als Ironie - Gebrauchsanleitung für ein Land. Himmel.

Boah, der war leicht. „Sympathisch“ sind für einen Reiter und Pferdeliebhaber zum Beispiel Pferde. „Unsympathisch“ sind für eine Hundephobiker zum Beispiel Hunde. Deswegen wollte ich doch nie, dass Hunde leiden. Bei Hundehältern (der Umlaut ist bewusst) bin ich mir da nicht ganz so sicher. Allerdings bin ich grundsätzlich kein Freund der Pet-Haustierhaltung.

Nein, die links und Bilder habe ich mir nicht angeschaut. Da reicht mir Suses Wort. Und ja, ich werde in Zukunft versuchen, bei solchen Unternehmungen das Tierwohl zu berücksichtigen.

Ich gestehe. Ich habe beim Frühstücksei nicht darauf geachtet, wie das Huhn gehalten wird. Ich habe beim Steak nicht darauf geachtet, wie das Tier aufgewachsen ist. (Obwohl mir zu Hause kein Non-Bio-Tierprodukt über die Schwelle kommt - der Tiere und ihrer Haltung wegen - ich selbst würde ein bisschen Chemie schon aushalten.) Ich habe mich vor einem Gespräch mit muslimischen Frauen nicht hinreichend über ihre Lebensumstände informiert. Ich habe im Kontakt mit Kleingewerbetreibenden zu wenig verstanden, wie aussichtslos ihre Lage unter den Bedingungen eines korrupten, so unfähigen wie unwilligen Regimes ist.

Wer all dies und noch mehr makellos tut, mag den ersten Stein werfen.

Suse Bemühen um das Wohl der Pferde ist aller Ehren wert. Dass sie uns und andere informiert und anstößt, ist berechtigt. Dass sich Suse insbesondere für das Wohl von Pferden einsetzt, ist naheliegend und verständlich. Niemand kann sich um alles Leid der Erde kümmern. Bemühen, nicht an allzuviel Leid mitschuldig zu werden ist schon viel. Suses Prioritätensetzung ist eben das: ihre. Sie wird verstehen, dass Andere andere Prioritäten haben. Es wird Kreaturen und Formen des Leids geben, die weniger Aufmerksamkeit und Empathie erregen als andere. Das schmälert den Wert des Einsatzes für eine Art nicht. Ich habe es gesagt.
Harald, einfach genauer lesen und weniger interpretieren.
Nichts von all dem, was du da an Prioritätensetzung etc. bei mir zu erkennen glaubst, konntest du meinen Beiträgen in diesem Thread entnehmen, das ist alles bloße Spekulation von dir.

Meine Aussage war eigentlich simpel: Es ist einfach, die schlechte Verfassung der Pferde in Luxor zu erkennen, spätestens nach dem Betrachten der von mir verlinkten Seiten. Es ist etwas, das man ohne viel Mühe anwenden kann, wenn man vor Ort so eine Aktivität wie eine Fahrt mit der Kalesche plant. Seine Sinne für etwa offensichtlich Erkennbares zu schärfen, kann hier jeder, egal, ob die Priorität normalerweise auf Wimpertierchen oder Moschusochsen liegt.

Alle anderen jetzt von Dir hier eingebrachten Themen wie das Frühstücksei oder die muslimische Frau haben damit überhaupt nichts zu tun, das ist whataboutism, der nur bewirkt, daß die ursprüngliche Kernaussage verwässert oder sogar ad absurdum geführt wird. Es ist diese indirekte, mit ihrem Zynismus auch passiv-aggressiv wirkende Art, die mich die Kommunikation mit dir meiden läßt.
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Klara »

Suse hat geschrieben: 17 Jan 2019 18:48 Alle anderen jetzt von Dir hier eingebrachten Themen wie das Frühstücksei oder die muslimische Frau haben damit überhaupt nichts zu tun, das ist whataboutism, der nur bewirkt, daß die ursprüngliche Kernaussage verwässert oder sogar ad absurdum geführt wird.
Herrlich, es sind solche Sätze, die mich so gern hier im Forum lesen lassen und das ist jetzt ganz und gar nicht ironisch gemeint.

LG
Klara, die es genießt nebenbei dazuzulernen
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von harald »

Suse hat geschrieben: 17 Jan 2019 18:48 Es ist diese indirekte, mit ihrem Zynismus auch passiv-aggressiv wirkende Art, die mich die Kommunikation mit dir meiden läßt.
Ok, schade.
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Anubis »

Suse hat geschrieben: 17 Jan 2019 18:48Es ist diese indirekte, mit ihrem Zynismus auch passiv-aggressiv wirkende Art, die mich die Kommunikation mit dir meiden läßt.
Oh Leute, lasst uns doch beim Thema bleiben und hier nicht um Nichtigkeiten herumstreiten. Harald hat hier einen Bericht reingestellt und es nicht fair ihn deswegen zu attackieren.

Friede!
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Suse
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von Suse »

Anubis hat geschrieben: 22 Jan 2019 14:55
Oh Leute, lasst uns doch beim Thema bleiben
Friede!
Wen meinst Du denn mit "uns"? Der Thread wurde doch nun seit zwei Tagen nicht mehr kommentiert und war schon in die hinteren Ränge gerutscht. Wenn Du gern was zum Thema schreiben möchtest, dann tu es doch. :roll: Ich wäre gespannt, was Du zu Ägypten zu berichten hast. Überhaupt wäre mal so ein Fazit zu den vielen Reisen, zu denen Du hier geschrieben hast, spannend, vor allem Bahamas würden mich interessieren. Muß ja nicht gleich ein ausführlicher Reisebericht sein, aber mal so paar Fotos wär super. :wink:
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Re: Gebrauchsanleitung Nilkreuzfahrt

Beitrag von foto-k10 »

harald hat geschrieben: 04 Dez 2018 18:30 Der Roman zur Nilreise
Mika Waltari, Sinuhe der Ägypter
Diesen relativ dicken Schinken habe ich auch zu Hause :lol:
Durch die langatmige Einleitung muss man durch, dann wird es spannend.

Pferde:
Ist in Petra genauso schlimm.
Am zweiten Tag bin ich lieber gelaufen. Und auf einen Esel für die vielen Treppen habe ich auch verzichtet.
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