Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung
Als wir uns einmal spontan dazu entschlossen hatten, einen Abstecher nach Mahe zu machen, hatten wir die Fährverbindungen nicht so recht im Kopf. Mal legt die Cat Cocos um 07:00, ein anderes mal um 08:00 von La Digue ab, weshalb wir uns auf eine Abfahrt um 07:00 einstellten. Falls die Fähre an diesem Morgen später ablegen sollte, auch kein Problem, würden wir eben einen Kaffe irgendwo zu uns nehmen. Am Hafen stellte sich dann heraus, dass an diesem Tag die Fähre tatsächlich erst um 08:00 in See stach.. und Kaffe war um diese Zeit auch noch nirgendwo zu bekommen..
Aber das war überhaupt kein Problem! Ganz im Gegenteil, es stellte sich als wahrer Glücksfall heraus..
Dadurch, dass die Cat Cocos erst später ablegte, war noch kein einziges Auto, Taxi, Truck oder Baustellenfahrzeug unterwegs.. Niemand musste um diese Uhrzeit schon zur Fähre oder sonstwo hingebracht werden..
Es war alles noch so richtig verschlafen.. Es dämmerte noch und in den ersten zaghaften Sonnenstrahen des Morgens schien sich die Insel genüsslich zu räkeln und zu strecken um dabei langsam die Nacht von sich zu streifen.. Das Leben erwachte...
Von überall her hörte man Hähne den neuen Tag mit einem Krähen begrüßen, die Vögel zwitscherten in allen Tonlagen um die Wette, ein paar Flughunde drehten ihre letzten Runden.. Diese Geräuschkulisse und die Düfte dazu, begleiteten uns den ganzen Weg über nach La Passe, im Ort und Hafen selber.. Ein paar einheimische Frühaufsteher, die gerade verschlafen vor ihrem Haus in den Garten traten, schauten uns etwas verwundert an, ihre Blicke schienen sich zu fragen, was wir um diese Uhrzeit schon auf machten..
Es war ein einziger Genuß.. So still und friedlich musste es auf der Insel früher wohl mal immer gewesen sein, bevor der "große" Tourismus einsetzte und "unangenehmene" Begleiterscheinungen, wie motorisierten Verkehr und Baustellen, etc. .. mit sich zog, ging es mir so durch den Kopf..