Ein anderer Gast zeigte mir dann eine Stelle, wo ganz, ganz große Krabben unter den herabgefallenen Palmwedeln saßen. Wahnsinn, so Riesendinger habe ich noch nie gesehen. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei.
Für den nächsten Tag wollte ich eigentlich den Sonnenaufgang an der Südostspitze der Insel erleben. Ich stellte mir den Wecker passend, doch als ich dann aufgestanden bin und sah, wie dunkel es ist und wie schwarz das Meer droht, traute ich mich nicht, ein Kanu zu nehmen und die halbe Stunde durch die Nacht zu paddeln. Ich wartete, bis es einigermaßen hell war und schipperte also der aufsteigende Sonne entgegen bis zur Île Cachée, wo ich an der kleinen Bucht anlandete und hier auch die wasserdicht verpackte Kamera rausholen konnte. Unterwegs hatte ich mit der Olympus fotographiert. Das Licht war toll und den Tag beim Werden zuzusehen, hat was.
Nun wollte ich die Île Cachée im Uhrzeigersinn umrunden und packte die Kamera wieder ein. Der Wellengang auf der Außenseite der Insel war schon beträchtlich, sodass ich etwas Mühe beim Start hatte. Am Anleger in Südcerf herrschte schon Betrieb, aber im Wasser war ich allein. Paddeln, fotographieren, paddeln, fotographieren. So kam ich rund um die Île Cachée, die Wellen wurden höher und ich wusste nicht, wie ich die Wellen anfahren soll: direkt drauf zu oder quer? Nun ja, ich entschied mich für quer, schwabbte immer mit und schaute und fotographierte, wenn es mir wieder ruhiger erschien. Und bei diesem Schauen und Fotographieren muss ich wohl übersehen haben, dass da eine ganz große Welle kam. Jedenfall fand ich mich plötzlich unter dem Kajak wieder, das verkehrt herum auf dem Wasser lag. Welch ein Schreck. Mit einiger Anstrengung konnte ich im Wellengang schwimmend das Boot umdrehen, verloren hatte ich auch nichts, Brille und selbst Hut waren noch am Kopf, die kleine Kamera hatte ich ja ums Handgelenk gebunden und den Packsack mit der großen Kamera am Kajak verzurrt. Alles noch da. Welch ein Glück. Irgendwie schaffte ich es auch, wieder ins Kajak zu steigen. Froh, dass alles so glimpflich ausgegangen ist, setzte ich meine Genusstour fort und nahm mir fest vor, das nächste Mal besser aufzupassen und v.a. die Brille mit einem Band irgendwie zu sichern... Rechtzeitig zum Frühstück war ich wieder zurück.