Ein Gruß aus dem "Paradies"

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Anubis
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Re: Ein Gruß aus dem "Paradies"

Beitrag von Anubis »

Ronny2 hat geschrieben: 02 Mär 2019 21:55
Suse hat geschrieben: 01 Mär 2019 14:49
Thomas123 hat geschrieben: 28 Feb 2019 19:34 Aber die Insel hat ihre Identität, ihren Charme verloren. Für mich jedenfalls. Andere mögen das anders sehen.
Und es wird dort offensichtlich weitergehen mit dem Ausbau der Kapazitäten. An allen Ecken und Enden sieht man es, es wird gebaut ohne Ende.
Waren also immer noch so viele unfertige Baustellen zu sehen? Ich hatte 2017 schon den Eindruck, daß es eigentlich kaum noch unbebautes Gelände unten im "Flachland" gibt (die Berge rauf ists ja noch mal was anderes, da ist ja noch jede Menge Platz, aber vermutlich an vielen Stellen nicht als Bauland geeignet). Ich bin gespannt auf Deine Fotos.

Die Buden an der Sévère haben mich jetzt nicht so gestört, weil sie, zumindest 2017, noch recht natürlich aussahen, das waren einfach nur kleine unauffällige Saftstände, aus Treibhölzern zusammengezimmert. Das mit dem Müll kann ich allerdings bestätigen, überall dort auf der Insel, wo eine Saftbude gerade nicht in Betrieb war, türmte sich der Müll. Das war bis an die Cocos so, ich habs auch alles fotografiert, aber die Fotos in meinem Reisebericht sind inzwischen raus und ich bin aktuell zu faul, sie wieder reinzumachen. Ich bin jetzt gespannt auf Deine, hoffentlich hast Du viel fotografiert.

Am schlimmsten fand ich auch den Verkehr auf den Straßen, ich empfand das Radfahren als anstrengend, man mußte immer wachsam sein, einfach so vor sich hintrödeln, wie früher, das ging nicht mehr. Die Elektromobile hört man nicht, wenn sie von hinten kommen, spätestens dann nicht mehr, wenn das Meer rauscht oder irgendwo ein Betonmischer mischt. Man kann also nicht einfach eine Gruppe anderer Radfahrer überholen, Schulterblick ist angesagt.
Ich bin damals auch noch zur Cocos gegangen, weil ich mir das einfach noch mal geben wollte, mir war auch klar, daß es vermutlich ein Abschied für sehr lang wird. Da war es ähnlich, von hinten kamen ständig schnellere Gruppen, man mußte sich im Gebälk quasi eine Haltebucht suchen, um die sportlichen Schnellwanderer durchzulassen. Das hatte für mich alles so nichts mehr vom genußvollen "Sein in der Natur" zu tun, klingt jetzt eher esoterisch, aber ich denke, es ist klar, wie es gemeint ist. :wink:

Genau wie Du es schreibst, daß Deine Freundin es anders empfand oder auch jjjwww hier schreibt, es hat sicher vor allem etwas mit den Vergleichsmöglichkeiten zu tun. Ich war noch nie in Thailand, aber kenne natürlich Erzählungen von anderen, die dort waren, und ich denke, wer zuerst solche Verhältnisse erlebt hat, für den muß La Digue oder auch alle anderen Seychelleninseln selbstverständlich ein beschauliches Paradies sein. Es ist nur für mich nicht nachvollziehbar, weshalb das ein Maßstab sein soll. Wenn man diese Verhältnisse als negativ empfindet, warum sollten die Seychellen dieses Ziel dann anstreben. Es wäre schon möglich, das auch anders zu regeln als über extreme Preisgestaltung, aber das ist ja anscheinend nicht gewollt. Irgendwann, wenn sie La Digue richtig plattgemacht haben, dann wird bestimmt ein Inseleintritt verlangt, so etwas war ja schon mal im Gespräch. Auf Komodo nehmen sie ja jetzt 1.500 $ Euro Eintritt oder bei längerem Aufenthalt pro Tag.
Da muss ich doch mal ein paar Worte zu Indo bzw. Komodo loswerden, der Eintritt in den Komodo Nationalpark kostet aktuell keine 1500 $ sondern ca 10 € soweit mir bekannt.
Sie würden wohl gern 500 $ daraus machen.
Kann mir aber nicht wirklich vorstellen das es dazu kommt, es sei denn sie beziehen es nur auf die Insel Komodo, und der restliche NP bleibt verschont.
Der Ort Labuhan bajo mit seinen GH und Hotels, die ganzen Tauchbasen und viele andere leben vom NP und würden ansonsten wohl extrem unter den Einbußen leiden. Ein etwas höherer Eintritt als bisher wäre sicher in Ordnung wenn die Gelder dem Naturschutz im Komodo Archipel zu gute kommen würden, diese landen vermutlich aber woanders...

Nun, mal schauen was aus dem Vorhaben wird...
Auf jeden Fall befand sich dort z.B. eine meiner Lieblings(Traum)inseln mit wunderbarem vorgelagertem Korallenriff und weißem Strand, bedauerlicher Weise wurde die Insel vor ein paar Jahren in eine Luxus Location umgewandelt...sehr traurig.

Aber das ist leider der Lauf der Welt...Manchmal neigen wir einfach zu sehr dazu für Afrika oder auch Asien europäische Maßstäbe anzulegen...
Grüsse,
Ronny2
Es würde aber nicht schaden, wenn ein paar Touristen weniger kämen.

Es ist schon ziemlich überlaufen dort.

Übrigens der korrekte Name lautet Labuan Bajo.

Hier ein paar Infos für jene, welche noch nicht dort waren:

https://www.thecrazytourist.com/15-best ... indonesia/
Mahé. Praslin. Silhouette. La Digue. Bird. Cerf. Sea Shell. Maya's Dugong. Life is a journey and experience is more valuable than money.
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Anubis
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Re: Ein Gruß aus dem "Paradies

Beitrag von Anubis »

TheFish hat geschrieben: 03 Mär 2019 12:04 Also es beruhigt mich je länger je mehr, dass wir Mahe/Bird/Mahe gebucht haben und la Digue respektive Praslin dieses Mal aussen vor liessen. Auf Mahe weiss man irgendwie was einen erwartet und hat der Grösse bedingt immer die Möglichkeit seine einsamen Plätze zu suchen. Aber die suchen wir uns wohl vor allem in der Bird-Woche. : 8-)

In zwei Wochen gehts los! :bounce:
Bird ist eine hervorragende Wahl. Viel Spass Euch dort.
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Re: Ein Gruß aus dem "Paradies"

Beitrag von TheFish »

Danke 8-)
Ronny2
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Re: Ein Gruß aus dem "Paradies"

Beitrag von Ronny2 »

Anubis hat geschrieben: 03 Mär 2019 15:08
Ronny2 hat geschrieben: 02 Mär 2019 21:55
Suse hat geschrieben: 01 Mär 2019 14:49

Waren also immer noch so viele unfertige Baustellen zu sehen? Ich hatte 2017 schon den Eindruck, daß es eigentlich kaum noch unbebautes Gelände unten im "Flachland" gibt (die Berge rauf ists ja noch mal was anderes, da ist ja noch jede Menge Platz, aber vermutlich an vielen Stellen nicht als Bauland geeignet). Ich bin gespannt auf Deine Fotos.

Die Buden an der Sévère haben mich jetzt nicht so gestört, weil sie, zumindest 2017, noch recht natürlich aussahen, das waren einfach nur kleine unauffällige Saftstände, aus Treibhölzern zusammengezimmert. Das mit dem Müll kann ich allerdings bestätigen, überall dort auf der Insel, wo eine Saftbude gerade nicht in Betrieb war, türmte sich der Müll. Das war bis an die Cocos so, ich habs auch alles fotografiert, aber die Fotos in meinem Reisebericht sind inzwischen raus und ich bin aktuell zu faul, sie wieder reinzumachen. Ich bin jetzt gespannt auf Deine, hoffentlich hast Du viel fotografiert.

Am schlimmsten fand ich auch den Verkehr auf den Straßen, ich empfand das Radfahren als anstrengend, man mußte immer wachsam sein, einfach so vor sich hintrödeln, wie früher, das ging nicht mehr. Die Elektromobile hört man nicht, wenn sie von hinten kommen, spätestens dann nicht mehr, wenn das Meer rauscht oder irgendwo ein Betonmischer mischt. Man kann also nicht einfach eine Gruppe anderer Radfahrer überholen, Schulterblick ist angesagt.
Ich bin damals auch noch zur Cocos gegangen, weil ich mir das einfach noch mal geben wollte, mir war auch klar, daß es vermutlich ein Abschied für sehr lang wird. Da war es ähnlich, von hinten kamen ständig schnellere Gruppen, man mußte sich im Gebälk quasi eine Haltebucht suchen, um die sportlichen Schnellwanderer durchzulassen. Das hatte für mich alles so nichts mehr vom genußvollen "Sein in der Natur" zu tun, klingt jetzt eher esoterisch, aber ich denke, es ist klar, wie es gemeint ist. :wink:

Genau wie Du es schreibst, daß Deine Freundin es anders empfand oder auch jjjwww hier schreibt, es hat sicher vor allem etwas mit den Vergleichsmöglichkeiten zu tun. Ich war noch nie in Thailand, aber kenne natürlich Erzählungen von anderen, die dort waren, und ich denke, wer zuerst solche Verhältnisse erlebt hat, für den muß La Digue oder auch alle anderen Seychelleninseln selbstverständlich ein beschauliches Paradies sein. Es ist nur für mich nicht nachvollziehbar, weshalb das ein Maßstab sein soll. Wenn man diese Verhältnisse als negativ empfindet, warum sollten die Seychellen dieses Ziel dann anstreben. Es wäre schon möglich, das auch anders zu regeln als über extreme Preisgestaltung, aber das ist ja anscheinend nicht gewollt. Irgendwann, wenn sie La Digue richtig plattgemacht haben, dann wird bestimmt ein Inseleintritt verlangt, so etwas war ja schon mal im Gespräch. Auf Komodo nehmen sie ja jetzt 1.500 $ Euro Eintritt oder bei längerem Aufenthalt pro Tag.
Da muss ich doch mal ein paar Worte zu Indo bzw. Komodo loswerden, der Eintritt in den Komodo Nationalpark kostet aktuell keine 1500 $ sondern ca 10 € soweit mir bekannt.
Sie würden wohl gern 500 $ daraus machen.
Kann mir aber nicht wirklich vorstellen das es dazu kommt, es sei denn sie beziehen es nur auf die Insel Komodo, und der restliche NP bleibt verschont.
Der Ort Labuhan bajo mit seinen GH und Hotels, die ganzen Tauchbasen und viele andere leben vom NP und würden ansonsten wohl extrem unter den Einbußen leiden. Ein etwas höherer Eintritt als bisher wäre sicher in Ordnung wenn die Gelder dem Naturschutz im Komodo Archipel zu gute kommen würden, diese landen vermutlich aber woanders...

Nun, mal schauen was aus dem Vorhaben wird...
Auf jeden Fall befand sich dort z.B. eine meiner Lieblings(Traum)inseln mit wunderbarem vorgelagertem Korallenriff und weißem Strand, bedauerlicher Weise wurde die Insel vor ein paar Jahren in eine Luxus Location umgewandelt...sehr traurig.

Aber das ist leider der Lauf der Welt...Manchmal neigen wir einfach zu sehr dazu für Afrika oder auch Asien europäische Maßstäbe anzulegen...
Grüsse,
Ronny2
Es würde aber nicht schaden, wenn ein paar Touristen weniger kämen.

Es ist schon ziemlich überlaufen dort.

Übrigens der korrekte Name lautet Labuan Bajo.

Hier ein paar Infos für jene, welche noch nicht dort waren:

https://www.thecrazytourist.com/15-best ... indonesia/
@Anubis
danke für Deinen input inkl. Namenskorrektur.
Bin vor ca. 21 Jahren auf Flores und den vorgelagerten Inseln gewesen und vor ca. 7 oder 8 Jahren das letzte Mal durch Flores gereist. Von grossen Touristenströmen habe ich "damals" nichts bemerkt. Dazu muss ich sagen das ich individuell als Rucksacktouri unterwegs war, also keine der typischen 2 oder 3 Tage Pauschalgruppen Touren die von Bali aus stattfinden gemacht habe.
Hat sich sicher touristisch einiges verändert wie an allen einzigartigen Orten in der Welt. Der Tourismus nimmt weiter zu und das wird man nur schwer aufhalten können.
Es sei aber auch mal an dieser Stelle erwähnt, daran sind wir wohl leider alle ein bisschen mitschuld, da spielt es keine Rolle ob man als Rucksacktouri, Pauschaltouri, individueller Kofferreisender, Luxusreisender oder wie auch immer unterwegs ist...
Wir machen ja alle keinen Urlaub auf Balkonien sondern fliegen in die weite Welt...!
Viele Grüsse,
Ronny 2
harald
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Re: Ein Gruß aus dem "Paradies"

Beitrag von harald »

Kann es sein, dass der Bericht von Thomas 123 so enttäuscht und negativ ausgefallen ist, weil er ein Problem damit hat, auch nur einer mehr in der zu großen Zahl der Touristen zu sein?
Wenn eine Beschränkung gefordert wird, warum sollte die gerade bei den „anderen“ beginnen, warum nicht bei einem selbst? Sind die anderen schlechter, wir besser?
Bitte entschuldige, Thomas, dass ich Dich hier stellvertretend für viele genommen habe. Und danke für Deinen Bericht.
Seychellen November 2017
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Pico
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Re: Ein Gruß aus dem "Paradies"

Beitrag von Pico »

Jupp, ich wäre bedingungslos für eine Begrenzung der Touristenzahl. Wie es mal üblich war.
Das heisst nicht dass man selbst den Anfang macht und nicht dorthin reist um anderen den Platz zu lassen. Wie sollte das funktionieren?
Hat nichts mit "besser" oder "schlechter" zu tun.

Nur über die staatlichen Regelungen.
Und wenn man sich nicht rechtzeitig kümmert und dann Flüge und Unterkünfet ausgebucht sind - Pech gehabt! Neues Glück im nächsten Jahr.
Eigene Erfahrung - und dennoch plädiere ich dafür! :)
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