Ersatzweise Paradise. Mahe, La Digue und Praslin in August in 13 Tagen

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Tag -3. Victoria und der Ausflug in die Ste Anne Marine National Park
Eden Lago,Moyenne Island, Ile Ronde, Cerft Island, Sir Selwyn – Clark Market

Heute können wir ausschlaffen. Das Wetter in der Tat viel freundlicher. Es hängen zwar noch Wolken am Himmel, aber ab und zu kommt die Sonne durch. Punkt 9 Uhr stelle ich den Wagen am großen kostenlosen Parkplatz vor Marina Charter ab. Was weiß ich, wie lange man diesen Jonni hier suchen muss. Der Pier mit den Ausflugbooten ist aber keine 20 Meter entfernt. Jemand schaut sich unsere Quittung, und wink in Richtung eines älteren Herrn. Das ist der „Jonnie“, unser „Reise – Veranstalter“. Der Ausflug beginnt aber erst um 10 Uhr. Wir sollen später kommen. „Warum hat man uns denn 9:30 gesagt?!“ „Ganz einfach. Weil sonst die Touris immer zu spät kommen“.

Wir gegen in Victoria eine Stunde spazieren.




Die Uhr - das bekannte Wahrzeichen von Victoria.




















In den Sir Selwyn – Clark Market gehen erst nach dem Ausflug ein.

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Wenn wir kurz vor 10 kommen, sind relative viele Leute da. Wir fahren heute auf einem „Island Hopper Glass Bottom Boat“ mit. Ein Massenausflug also. Ich bezahle, und wir setzten uns an die Bank. D.h. die Familie setzt sich hin. Ich gehe das Ganze fotographisch zu dokumentieren.

Das Boot mit zwei Herren ist das unsere.



„Jonni“ ist der Mann in der Mitte. Natürlich ist das nicht sein richtiger Name, sondern ein für die Außenweltler gerechter Pseudonym.




Ziemlich pünktlich beginnt unsere Tour. Man bittet uns die Schuhe auszuziehen und in einer großen Kiste zu verstauen. Wir setzten uns auf die Banken auf beiden Seiten entlang des Bootes. In der Mitte ist das „Glassbottom“ – der gläserne Boden. Wie immer sieht man durch das schmutzige Glas kaum etwas.

Als wir ablegen, beginnt uns unser heutige Guide, eine junge Seychellerin in kurzen Shorts, den Ablauf zu erklären. „… und um 2 Uhr haben wir unser BBQ am Strand, wo ihr den Ausflug entspannt beendet könnt …“ Wir schauen uns gegenseitig an. Hat man uns versehentlich in den falschen Boot gesteckt?! Tatsächlich warteten am Pier noch andere Leute. Offensichtlich ist aber schon zu spät etwas zu ändern. Ich habe eine böse Vorahnung und nicht gegen ein kostenloses Mittagessen einzuwenden.

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Der erste Stopp ist ein kleines Fleckchen Insel mit vielen Vögeln. Es ist keine 500 Metern vom Pier weg und steht jetzt unter Naturschutz. Ich erinnerte mich jetzt davon bereits gelesen zu haben.










Danach nehmen wir Kurs aufs Meer.

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Als ich den Eden Lago fotografiere, die künstliche Millioneninsel nach Vorbild von Abu Dhabi, erklärt die Frau „Die Villas auf Eden Lago sind ab 500000 Euro zu haben. Fotografie ist ohne eine schriftliche Genehmigung nicht gestattet. Diese ist für so viel … Euro … zu erwerben.“ Ich packe die Kamera lieber ein.

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Der nächste Halt – bunte Fisch futtern. Man verteilt an uns jeweils eine Scheibe Toastbrot, und wir fangen an die Stückchen übers Bord zu werfen. Die exotischen verschieden- farbenen Fische kommen in Scharen zu tausenden und fressen fast aus der Hand. Die Erfahrung ist mir nicht neue, aber auch ich bin vollkommen fasziniert.

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Der nächste Höhepunkt – das Schnorcheln. Die Masken haben wir dabei, und brauchen nur die Flossen. Mach einer indische oder asiatischer Gast bekommt hier auch mal ein Life Jackett angelegt. Schnorcheln ist hier gar nicht gut. Das kenne ich viel viel besser. Die meisten Korallen sind tot, das Unterwasserleben mager. Wo sind denn die ganzen bunten Fische von vornhin weg? An der Stelle verbringen wir etwa 40 Minuten – eine Stunde.

Natürlich ist unser Boot hier nicht das einzige. Trotzt des vermeintlich rauen Sees sind auch kleinere Motorbote in der Nähe.







Jetzt dürfen wir uns aufteilen. Wer will, kann sich an einem „wunderschönen paradiesischen Strand entspannen“. Die Alternative – gigantische Schildkröten besuchen. Sie leben in einem Naturpark auf der Moyenne Island. Der Eintritt kostet allerdings 10 Euro pro Person extra. Natürlich wollen wir die Schildkröten sehen. Mit einem kleineren Zubringerboot gehen wir ans Land. Das muss zweimal fahren; nicht alle passen rein. Das große Glassbottom Boot geht mit dem Rest zu einer anderen Insel.

Dies ist die Moyenne Island.



Das ist die andere Insel, wahrscheinlich die Ile Ronde

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Keine 50 Metern vom Strand sind die Hütten der Parkverwaltung. Ein Museum bzw. Souvenirshop, die Toiletten etc. Und hier im kleinen Hof zwischen den Häusern sind die, die riesen Schildkröten. Etwa 5 – 8 Stück, gar nicht eingezäunt, schon richtig freudig und agile. Sie haben keine Angst vor Menschen, lassen sich gerne füttern und sogar am Hals und Kopf streicheln! Man muss nur aufpassen. Das Gebiss so einer Schildkröte ist eines der stärksten unter den Tieren. Die beißt einem leicht den Finger weg.

O.M.G! Ich komme jetzt ins Schwärmen und kann nichts über Herzt bringen die viele Fotos rauszuschmeißen. Die sind zu viele, aber die gefallen mir zu sehr.













Unser Guide sagt, wir haben ein wenig Zeit die Insel zu erkunden. Oh, stimmt! Die faszinierenden Tiere hier sind wahrscheinlich nicht die einzigen. Sie macht jetzt mit Interessenten eine Insel Rundgang, Wer will, kann auf eigene Faust gehen. Man muss nur rechtzeitig „um viertel vor“ zurück sein. Das Boot wartet nicht. Dieses „rechtzeitig zurück“ ist bereits so um in halber Stunde - vierzig Minuten, oder?! Ich habe die Kontrolle über die Zeit verloren. Wir kommen mit etwa 6-8 anderen mit ihr mit.









Am Pfad im Wald entlang des Meer stoßen wir fast gleich aber auf eine freilaufende Schildkröte. Alle wollen auch sie mal fotografieren.








Hier verliere ich unsere Führerin aus den Augen. Ist sie vor uns? Links kommt eine Lichtung und mit ein paar anderen komme ich zum Meer auf den Granitfelsen. Auf dem sind auch zwei neue Schildkröten! Hier löst sich unsere kleine Gruppe endgültig auf.















Ein Blick auf die Uhr – eigentlich müssten wir bereits zurück. Ich will noch fotografieren, meine Lieben werden nervös: „Wir kommen sonst zu spät“. Ich kontere: „Vergisst die deutsche Pünktlichkeit. Das war bestimmt alles nicht so gemeint“. Wir gehen doch zurück. Wir sind, glaube ich, nicht weiter als 500 Meter vom Eingang gelaufen.

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Unterwegs kann ich doch die lassen, die eine Schildkröte nochmals zu knipsen.







Die Frau und Kindern gehen vor. Ich komme nach vielleicht 5 Minuten später als dieses „viertel vor“. Unser Guide ist ganz entspannt. Alles kein Problem, das Boot kommt erst in einer viertel Stunde. Tatsächlich in 15-20 Minuten holt man uns von der Insel ab und bringt zu dem Glass Boat.








Unser Begleitboot.





Ein Stück weg vom Strand sind mehrere langen Tische. Der Platz ist überdacht. Es ist schon fast 14 Uhr. Die letzten Vorbereitungen für das Mittagessen laufen.





Aber unsere Reiseleitung kommt schon: „Wir haben einen Halbtag ohne BBQ gebucht. Wir dürfen gerne hier am Strand warten, bis ein Boot uns zurück ins Hafen von Victoria bringt. Das Boot kommt gleich.“ Also, man hat die Gäste doch auseinandergehalten und das alles war so geplant. Hoffentlich lasse ich mir es nicht zu sehr anmerken, aber jetzt ist die Enttäuschung groß. Wir setzten uns am Strand und essen etwas von mitgebrachten Snacks. Die Frau bringt uns Pappbechern mit einem leckeren Getränk. Danke, sehr freundlich. Ich komme mir schon doof vor, und frage fast, was würde uns denn kosten doch mit zu essen.

[afrland]

Um 14:30 kommt unser Zubringer, wieder so ein kleineres Motorboot, und mit einem jungen indischen Paar fahren wir nach Victoria. Sie haben auch auf Beau Vallon nur den Halben Tag gekauft. Die Kosten – 65 Euro pro Erwachsenen, ihr kleiner Sohn ist umsonst.


Ein Trostpflaster – noch eine Halt bei der kleinen Vögel Insel.












Ich muss leider feststellen, der Ausflug war ein Reinfall. Das Schnorcheln schlecht und entbehrlich. Der Aufenthalt auf Moyenne Island viel zu kurz. Schildkröten haben wir auf Curieuse und La Digue gesehen. Ich bin nur froh, nicht einen ganzen Tages Ausflug gebucht zu haben. Denn der unterscheidet sich von der Halbtag – Tour lediglich um eine BBQ Stunde.

[afrland]

Sir Selwyn – Clark Market in Victoria

Wir gehen noch mal in Victoria spazieren.

In dem Sir Selwyn – Clark Market kaufen wir ein paar Souvenirs und Weintrauben (500 Gr. für 50 SR). Der Verkäufer wäscht die uns, und die werden gleich verzehrt.














Am Mark gibt es auch eine hübsche Backerei, die um 15:00 Uhr leider bereits fast komplette leer verkauft ist.

[afrland]

Eigentlich möchte heute in dem großen STC Hypermarket einkaufen. Das ist schon ein richtiger Supermarkt wie Real oder Markkauf bei uns, und befindet sich in einem Einkaufzentrum. Wenn man vom Flughafen in Victoria über den Providence Highway (Bois de Rose Ave) einfährt, sieht man den von der Straße. Vom Highway kommt aber gerade dichter Verkehr in die Richtung Marine Hafen, und schneidet sozusagen das Einkaufzentrum ab. Man kommt schlecht rein und wieder raus. Zwischen 8 und 9 Uhr morgens und 17 und 18 Uhr ist in Victoria die Rush Hour. Ich will keine Zeit verlieren und wir fahren zurück zu Beau Vallon.

Abends auf dem Strand den Tag ausklingen lassen, auf den Sonnenuntergang warten … erst, wenn es dunkel wird, langsam in die Wohnung gehen … (kein Auto und kein Fahren, nah am Meer zu wohnen hat doch Vorteile Das ist sehr schön ….

[mr.minolta]

Da scheinst Du mit Deinem vorab minutiös durchgeplanten Urlaub, abgesehen vom schottischen Wetter, wohl doch auf Deine Kosten gekommen zu sein!

Jede Menge Aktivitäten in den paar Tagen, alles gut durchmischt und tolle Fotos!

Die interessanteste Aussage in Deinem bisher erschienenen Bericht ist für mich jedoch diese hier:

Die wollen jetzt allen Ernstes eine kostenpflichtige, schriftliche Genehmigung für das Fotografieren des verblödeten Reihenhausghettos auf "Eden Island" ?

Natürlich gehen nicht nur auf den Seychellen Dummheit und Gier die perfekte Ehe ein und 100 Euro für's Schnorcheln in toten Riffen kennen wir schon länger, dennoch muß ich mal wieder die Frage stellen:

Ticken die noch ganz richtig??

[Suse]

Super, Dein Reisebericht. Bis hierher hab ich mich schon sowas von amüsiert über Deine Betrachtungen. Nützlich und informativ sind so aktuelle Erlebnisberichte außerdem. Ich bin so gespannt, was Du zu La Diegue schreiben wirst. Ich nehme an, das ist ein freudscher Verschreiber aus alter Verbundenheit zu San Diego...

[Klara]

Danke, hat Spass gemacht zu lesen. Die Schildkröten sehen ja propper aus, wie poliert, nicht so staubig, wie ich die kenne. Sind die auch durchnummeriert? Haben so farbige Zeichen auf dem Panzer.
LG
Klara

[afrland]

Da scheinst Du mit Deinem vorab minutiös durchgeplanten Urlaub, abgesehen vom schottischen Wetter, wohl doch auf Deine Kosten gekommen zu sein!

Gegen dieses „minutiös durchgeplanten“ bin ich jetzt allergisch. Ich muss nochmals (aber hoffentlich zum letzten Mal) hier entscheidend widersprechen.

Ähnliche Fragen, die ich in dem Forum gestellt hatte, findet man woanders zuhauf. In den USA Foren werden nämlich fast jeden Tag mehrere Rundreisen zu Diskussion gestellt. Die komplexeren Reisen (e.g. über dutzend Orte und viel Fahrerei) erfordern Planung. Ist der Zeitressource begrenzt, stellt sich die Frage, was an einem Tag so zu schaffen ist. Bei den vielen Wanderungen fragen Leute ausdrücklich auch nach den Wanderzeiten, Schwierigkeitsgrad, auch allgemein wie lange was dauert etc. Wirklich Tausende solcher Beiträge.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du auch zu der Kategorie dieser Badeurlauber gehörst, aber viele Leute gestalten ihre Freizeit anders. Ich kann gut nachvollziehen, dass für viele meine Art (was immer die sein mag) zu stressig ist. Für mich wiederum wäre manch eine Urlaubsreise wie in den Berichten keine Artgerechte Haltung. Ich bin in den 2 Wochen, glaube ich, in Summe keine eine Stunde am Strand gesessen. Mit Blick auf die Suse und ihr „mich belächeln“ muss ich sagen, mich amüsiert auch einiges. Ich finde aber ziemlich unhöflich und sinn frei ins Detail zu gehen. Verschiedene Leute mögen ihren Urlaub halt unterschiedlich verbringen. Punkt. Gang runter.

Die interessanteste Aussage in Deinem bisher erschienenen Bericht ist für mich jedoch diese hier

Ich denke, die Regelung gilt eher für die Berufsfotografen. Ich hatte nicht den Eindruck, die Bemerkung war an mich gerichtet.

Natürlich gehen nicht nur auf den Seychellen Dummheit und Gier die perfekte Ehe ein

Im Reiseführer steht, das Sozialsystem auf den Inseln ist sehr gut, Seychellen müssen nicht arbeiten, und viele ziehen vor auf den "staatlichen Hamak" zurückzufallen. Bei den happigen Preisen konnte ich mich zuweilen nicht des Eindrucks erwehren, ich finanziere hier sozusagen „mit meinen hart erarbeiteten Geld“ ein Sozialprojekt.

100 Euro für's Schnorcheln in toten Riffen kennen wir schon länger

Dass in St Anne nicht unbedingt gut zu schnorcheln ist, war in den Reiseberichten erwähnt. Aber was konnte ich denn angesichts knappen Zeit und des wechselhaften Wetters machen?! Ich musste probieren auf jeder Insel das „obligatorische“ Programm zu absolvieren. Wir sind auch auf Coco, Felicia und St Piere geschnorchelt. Das war es schon nicht schlecht. Curieuse ist für die Schildkröten unschlagbar. Ich wollte aber das Risiko nicht angehen, dass die Ausflüge warum auch immer ausfallen.

Ich sollte aber besser nicht ein auf den Durchschnitt-Maßen-Touristen gerichtetes Angebot in Anspruch nehmen. Ich denke, mit einem dieser kleineren Booten wären wir besser gefahren.