Danke Kolja, du hast es auf den Punkt gebracht.
Im Urlaub sieht man vieles gelassener, und oftmals eben auch durch die rosarote Brille. Das ist ja auch völlig in Ordnung so, geht mit in mancher Hinsicht auch so.
Das heißt aber nicht dass ich vergesse, dass es anderswo auf der Welt in vielen Dingen noch schlimmer aussieht. Es macht aber einfach keinen Sinn Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Ich versuche das Thema eben etwas tiefgründiger zu sehen.
SeyShelley hat geschrieben:Das finde ich auch übel. Aber es wird ja etwas dagegen getan.
Nun, oberflächlich vielleicht, aber wenn man die rosarote Brille absetzt sieht die Realität eben (noch?) anders aus. Im Gegenteil, wenn wir das Beispiel Haischutz nehmen – auch das ist in den Köpfen wohl der meisten Einwohner noch nicht ansatzweise angekommen. Auf dem Markt in Viktoria habe ich die letzten Jahre immer Haie zum Verkauf gesehen, auch letzte Woche wieder. Da hat sich gar nichts verändert. An einem Stand an der Beau Vallon haben wir sogar mitbekommen, wie der Verkäufer den Touristen sein Hai-Curry schmackhaft gemacht hat, inkl. Probieren. Hätten die Touristen sonst wohl gar nicht bewusst gewählt, aber naiv wie die waren fanden sie´s toll und haben es gleich gekauft. Ich finde es nachvollziehbar wenn die Einheimischen noch Hai essen, es gehört eben zu ihrer Kultur, aber den Absatz bewusst durch Touristen anzukurbeln zeigt dass Hai-Schutz bei den meisten Einheimischen wohl überhaupt (noch?) keine Rolle spielt. Da reichen bunte Comics nicht.
Bei all meinen Besuchen auf den Seychellen habe ich diverse Male tote Haie auf dem Markt in Viktoria und anderswo auf der Speisekarte gesehen – aber jetzt beim sechsten Besuch das erste Mal einen lebendigen im Wasser! Erzählt haben wir es niemandem.
Als Taucher mag es anders aussehen, aber das kann ich leider nicht beurteilen.
Umweltschutz ist eben ein guter Werbeträger, aber man muss diesen auch leben, um glaubhaft zu sein. Und wer hinter die Kulissen sieht, merkt schnell dass aktiver Umweltschutz durch die Bevölkerung so gut wie nicht vorhanden ist. Das konnte man an vielen Stellen erkennen. Aber das war und ist in Deutschland und anderswo natürlich auch nicht grundsätzlich so. Ich hoffe nur dass die Seychellois rechtzeitig erkennen was für ein Kleinod sie da haben. Denn ohne Tourismus gibt es wohl nur wieder Fisch und Kokosnüsse…
Cherry:
Danke, wir hatten eine tolle Zeit, wieder neue Eindrücke, neben schönen aber leider auch enttäuschende.