Unser Reisebericht August 2015

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2015Seychellen
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Unser Reisebericht August 2015

Beitrag von 2015Seychellen »

Da ich im Vorfeld viele Infos aus dem Web zur Vorbereitung genutzt hab, hab ich mich entschlossen hier teilweise etwas ausführlicher zu berichten.
Ende Juli/Anfang August 2015
Sa: Condorflug ab Frankfurt, Lange Schlange bei der Ankunft im Terminal, eine Stunde rumstehen bis zur Passkontrolle. Ein Auto hatte ich vorab per Mail reserviert: das klappt gut und ein Mitarbeiter der Firma OKAP steht mit meinem Namen auf einem Schild beim Ausgang. Wir fahren nach Viktoria und gehen bummeln, kaufen erste Vorräte im Supermarkt. Internet: eines unserer iPhones will ich mit Internet über eine lokale SIM ausstatten. Irgendwie ist mir C&W sympathischer als Airtel, sachlich begründen kann ich es nicht. Der C&W-Shop ist in der Nähe der Großen Uhr. Die SIM kostet ein paar Euro, das Datenvolumen wird in drei Stufen angeboten. Da ich viel online mache und mich nicht mit nachladen beschäftigen will nehme ich für 35€ die höchst Stufe mit 2,3GByte. Das hört sich fair an. Die 3G-Versorgung auf der Insel ist gut. Es kommen ein paar SMS mit Hinweisen dass mein Guthaben fast aufgebraucht ist. Ich hoffe dass die das Telefonieren meinen, nicht die Daten. Linksverkehr: sehr gewöhnungsbedürftig. Die richtige Straßenseite beim ausparken zu finden, links vor rechts zu beachten, im Kreisverkehr andersrum fahren obwohl das Navi den Rechtsverkehr ansagt, alles sehr abenteuerlich. Abends zu Marie Antoinne Menü 20€, Cola+Bier je 5€ Summe ca 50€. Dann noch zum Absacker ins The Pirate Arm: Wein 3€, Beer 2,5€.
So: Mit dem Auto über die Insel: Grand Anse grober Sand, Flut, Wasser bis an die Bäume. Weiter fahren. Anse Solei klein und sehr schön. Kaum Wellen, ungefähr 10 friedliche Hunde. Hier bleiben wir einige Stunden zum schwimmen und sonnenbaden. Essen bei Chez Julien: lange auf das Essen warten, wir teilen uns ein Hühnercurry, kriegen auch ungefragt 2 Teller, jeder noch ein Getränk, macht ca 350SR/25€. Wir haben aus versehen einen Schein (35€) zu viel gegeben, die Bedienung ist so freundlich und gibt ihn zurück.
Dann zum Takamaka: hier ist es schön und wir lassen uns im Sand nieder. Am südlichen Ende wird Sonntags live gespielt. Sehr schön, wir trinken zum Sonnenuntergang Bier und Cola, zahlen 10€, das sind mehr als auf der Karte steht. Den Grund werde ich wohl nie erfahren. Die Sonne ist ins Meer geplumpst, es wird dunkel. Wir starten durch zum Surfers. 30€ für 2 Pizzen, 2Cola, 1 Eis und 1 Kanne Kaffee. Auf der Rückfahrt gibt es Stau: die Einheimischen feiern ein kirchliches Fest, etwa 500 Menschen laufen auf der Strasse im dunklen, Autos parken auf der schmalen Strasse und keiner kommt mehr vorbei. Ein Pickup vor mir blockiert dann nach dem Einscheren die komplette Fahrbahn weil er schräg stehenbleibt. Ich lasse 20 Meter Platz damit er rückwärts kann zum Einsortieren. Aber es kommt anders: der Gegenverkehr steigt aus, winkt den hier seltenen Lexus millimetergenau an dem Pickup vorbei. Das dauert minutenlang, denn die Straße wir durch einen Abgrund begrenzt. Keiner Hupt. Keiner zeigt seinen Ärger (oder ärgert sich nicht). Nachdem das dritte Auto vorbei gewunken wird kommt man auf die Idee: der Pickup soll rückwärts fahren und sich besser einfädeln. Dann endlich läuft es wieder. Für uns war das sehr intersessant zuzusehen – das wäre in Deutschland komplett anders abgelaufen.
Mo: über eine schöne Strasse durch die Inselmitte nach Ternay. Die Berggegend ist so urig, da würde man sich kaum wundern wenn einem noch Dinos begegnen. Jurassic Park könnte hier ohne Vorbereitungen gedreht werden. Ternay: schöne Mini-Insel davor, leider kein Restaurant mehr auf der Insel, werden derzeit die Eigentumsrechte geklärt. Auf der Nordseite gebadet, Wasser zu milchig zum Schnorcheln. Vorteil: am Busbahnhof gibt es Toilette und Dusche, recht sauber. Intendance geht so, Sand recht grob. An Südende noch 10qm gefunden die nicht geflutet werden. Kleiner Cocktailstand direkt am Strand: Pinacolada 10€, Bier 7€, wir werden Kunden und genießen es. Trotz Warnhinweisen: Wellenbaden schön, auch Kinder haben sich getraut. Petit Police viele Steine im Sand, weiter nach 2 Min. Abends zu Pirate Arm (ohne Reservierung, es war auch genug frei): eine Pizza, ein Chef Salat, sieht beides gut aus, schmeckt lecker, auch der Salat macht (meine Frau) satt. Knapp 30€ mit Getränken.
Di: Nach Viktoria zum Shopping. Saft und Rum im Cafe ein Stockwerk über dem Markt, nicht los, Toiletten schlecht. Dann mit dem Auto nach Norden. Nix interessantes. Am Sunset (parken schwierig) gebadet. Ist ok, auch schnorcheln wäre möglich. Gegen 16 Uhr quer über die Insel über Bergstraße und Cocktail auf Eden Island a 5€ zum Sonnenuntergang. Wir hatten den Angel, großes Glas, guter Geschmack. Man sitzt sehr schön, wir kommen wieder. Auto getankt 23€, zurück gegeben. Die Zeit kommt uns jetzt schon sehr lange vor. Essen Beobab um 20 Uhr (ohne Reservierung, nur 2 freie Tische): 25€ für 2 Pizzen und 3 Bier ist günstig, Geschmack ist gut. Zurück am Strand entlang mit Taschenlampe: die Krebse laufen schnell weg.
Mi: wecken 7:15, weil um 7:30 wird ja das Auto geholt (aber keiner kommt). Endlich wollen wir heute zum kilometerlangen Strand vor der Haustür. Da wir nur eine Strasse überqueren gehen wer barfuß los. Ein gutes Gefühl. Vorher schaue ich noch auf die Tafel am Haus für Ebbe und Flur ( ein Service der Vermieterin): Flut um 15:14 Uhr. Wir gehen ca. 1 km nach Süden und lassen uns nieder. Strandlaken, Sonnenschirm, Flossen, Taucherbrille, wir sind Top- ausgestattet. Wir gehen baden, das Meer ist eine Abkühlung und meine Frau fröstelt nach einer viertel Stunde. Flossen und Brille probieren wir aus, aber hier ist es zu trüb. Am frühen Nachmittag wird es immer wärmer, die Sonne gibt ihr Bestes und die Wellen kommen immer näher. Gegen 15 Uhr verlagern wir unser Lager bis auf ca 2 Meter vor die Mauer die den Strand begrenzt. 2 Meter Abstand zur Mauer sind das Mindeste - denken wir, weil die Mauer nach Urin stinkt. Das gleiche Spiel passiert am kompletten Strand: alle rücken immer näher zusammen auf den höchsten Punkten um den Wellen zu entkommen. Gegen 15:30 liegen wir direkt vor der Wand. Der trockene Strand ist ca 1,50 Meter tief. Nochmals in der Übersicht: ein sonniger Tag auf den Seychellen. Traumstrand Beau Vallon: bei Flut etwa 1,5 Meter tief, 3 Kilometer lang. Wir gehen aus Neugierde den Strand entlang: an wenigen Stellen sind noch ein paar Meter trockener Sand, der Rest ist nass. Wir träumen von Varadero. . . Das war mal ein echter Traumstrand.
Auf den 1,5 Metern zwischen der Urin-Mauer und nassem Sand halten wir es nicht lange aus und packen ein. Soviel zu den Traumstränden. Bei Ebbe entstehen bestimmt die vielen Werbe-Postkarten-Fotos. Wir machen uns frisch und gehen Richtung Markt (immer Mittwochs Abends am Beau Vallon). Es gibt etwa 20 Stände, davon 10 mit Souveniers, der Rest mit Fressbuden, viel Fisch und Fleisch, Reis und Nudeln. Wir probieren hier und da, unser Plan heute essen zu gehen schwindet weil wir satt werden. Wir verlassen den Markt und gehen durch die Coral Strand Rd. Beim La Perle Noir lassen wir uns die Karte zeigen, das Ambiente ist nett. Preise ab ca 20€ für ein Hauptgericht. Ok, aber heute nicht. Auf dem Rückweg lacht uns das Hotel Savoy an, der DJ der Geckobar macht zarte Musik mit Videoleinwand. Wir fragen ob eir nur einen Kaffee trinken dürfen. Ok (ich bin in kurzer Hose, andere Männer an den Tischen ebenfalls). Mittwochs gibt es hier BBQ für knapp 20€, das machen wir vielleicht nächsten Mittwoch. Ein Pärchen neben uns lässt sich nieder, studiert die Karte und geht wieder. Wir zahlen die beiden Kaffee Amerikano: 11€.
Do: heute mal ein ganz normaler Strandtag wie in einem Mittelmeerurlaub: vormittags gegen wir schnorcheln, haben Anfängerglück und finden eine Turtel ca 20 m weit im Meer. Mittagessen ist Thunfisch mit Reis vom Takeaway für 10€ für beide (lecker). Nachmittags dann an den Beach. Nach dem Abendessen auf einen Kaffee ins Coral. Dort machen drei 60-jährige Livemusik. Nach dem dritten Lied fällt uns auf, dass sich alles gleich anhört, egal ob Michael Jackson oder spanische Schlager. Die Bedienung ist nicht freundlich, kein Lächeln, kein Blickkontakt. Preis 10€, da war der Euro mehr im Savoy gut angelegt.
Fr: heute wandern wir zur Major und ich freue mich schon auf den gezähmten Flughund bei einem Einheimischen. Unterwegs entscheiden wir: zu warm, zu weit. Wir drehen um und legen uns bei Bel Ombre an den Strand. Im Wasser geht es uns dann wieder besser. Mit Kreislaufproblemen beenden wir den Tag mit DVDs. Seit gestern versuche ich einen kleinen Mietwagen zu kriegen. Ab Sonntag für eine Woche. Die ersten drei Anbieter sind ausgebucht. Der vierte hat CDW mit 3.600€ SB, ein Witz. Der fünfte sagt mir dann ein Auto für Sonntag zu. Bei 35€ werden wir uns einig. Noch 20€ zusätzlich für das zurückgeben am Flughafen. Dafür haben wir das Taxi gespart und können mit den Koffern im Auto den letzten Tag noch genießen.
Sa: heute Bootsausflug mit einer kleinen Gruppe von 10 Leuten und Ocean Girl Charter. Mit dem Kleinbus nach Viktoria, dann ins Glasbodenboot raus zum schnorcheln an den Korallen, dann zum Strand bei Long- und Roundisland. Endlich mal ein schöner Strand, aber auch der wird gegen 17 Uhr geflutet sein. Dann ein sehr einfaches BBQ auf Cerf Island im Garten von einer einheimischen Famile. Und ein Turtel-Gehege mit ca 10 großen Landschildkröten haben die dort auch. Alle rein ins Gehege, Fotosession. Nach einer weiteren Schnorchelrunde zurück. Gegen 17 Uhr sind wir wieder im Guesthouse. Das war ein schöner Tag und vielen schöne Fotos haben wir gemacht (170€ für beide incl dem BBQ). Abends kriege ich die Nachricht, dass 50% vom Datenvolumen aufgebraucht sind. Das passt ja prima, denn auch 50% vom Urlaub sind aufgebraucht. Gefühlt habe ich aber erst 500MB verbraucht, keine Videos geladen). Im La Fontaine gibt es im Vergleich zum Beobab leise Musik, saubere Toiletten und schnelleren Service. Für uns beide gedacht: Pizza mit Getränken würde 30€ kosten, Fleisch, Fisch ca 40-50€. Der Service ist gut, unser Essen ist schon fertig wenn im Beobab erst die Getränke kommen.
Ab morgen haben wir wieder ein Auto und freuen uns daher auf die schon bekannte Auswahl an recht schönen Stränden (aus den ersten vier Tagen).
So: Auto abholen hat geklappt. Lazare: kleiner Sonntagsmarkt wird aufgebaut, gute Musik, wir halten an. Der Strand sieht gut aus, was für ein Unterschied zur Flut. Im Moment kann man hier sogar Fussball spielen. Wir probieren ein paar lokale Produkte. Dann weiter zur Takamaka. Die Musik vom Chez Batista ist heute mehr wie von einem Kirmes-Karussell. Ich gehe im Meer baden, viele Steine erschweren den Einstieg. Das Wetter ist 80% bedeckt. Gegen 16 Uhr fahren wir wieder zum kleinen Sonntagsfest am Lazare mit Reggaemusik. Auf dem Weg zum Auto sehen wir noch den Schildkrötenkäfig vom Batista mit 6 armen Schildkröten drin. Die tun uns Leid, werden wahrscheinlich die nächsten 100 Jahre hier sitzen. Am Lazare: Die Flut hat heute nach 17 Uhr high, uns bleiben jetzt noch 2 Meter Strand. Gegen 17 Uhr dann kräftiger Regen - wir flüchten mit dem Auto. Das haben auch andere gemacht (geflüchtet) und sind vor uns zusammengerauscht, Blechschaden. Der Fahrer vor mir hält genau neben dem Unfall. Folge: alles ist dicht, nichts geht mehr. Ich versuche zu verstehen, warum er nicht 10 Meter weiter anhält, dann könnten wir alle weiterfahren. Im Auto gehen die Köpfe hin und her, nach ein paar Minuten steigen zwei Frauen aus. Ich vermute, dass er sie immer hier rauslässt. Was soll er auch ändern, nur weil gegenüber ein Unfall ist - versuche ich als Seycheloirs zu denken. Keiner hupt – es wird ja schon irgendwann weitergehen. Nach ein paar Minuten/Kilometern haben wieder Sonnenschein. Zum Essen fahren wir zum Pirat Arm (Fischgerichte ab 11€).
Mo: zuerst shopping in Viktoria, ich lade meine SIM-Karte mit 70 Cent auf weil ich im Four-Seasons anrufen will. Geht klar, wir sollen zur Rezeption kommen. Dort angekommen können wir von Eingang aus direkt zum Beach gehen, nicht zur Rezeption. Der ist dann für Seychellenverhältnisse echt gut. Feiner, heller Sand (weißen Sand hab ich im leben noch keinen gesehen) wenig Steine. Jedoch gibt es viele solcher guten Strände auch in Europa, VAE, Tunesien etc (und Karibik noch viel schöner). Man muss dann schon die Felsenkulisse besonders mögen um von einem besonderen Strand zu schwärmen. Auf Mahe bestimmt einer der schönsten Strände im August. Wir bleiben bis Sonnenuntergang (ihr ahnt es: der Strand ist jetzt praktisch nicht mehr vorhanden, wir liegen zurückgezogen im Grün um der Flut zu entgehen). Der neue Mietwagen ist eine Gurke. Wie vorher ein Hyundai i10, aber jetzt als Sparversion EON mit so wenig PS, dass ich im Berg ständig schalten muss. Wird es ganz steil, mache ich die Klima aus um noch 3 PS mehr zu haben.
Di: Wellenbaden an der Anse Intendance. Wir haben Spass mir den großen Wellen die alle paar Minuten reinkommen. Die sind so heftig dass ich mich in der Welle überschlage -wow. Wir bleiben den ganzen Tag und wollen nochmals hin weil das so Spass macht. Am Nachnittag nehmen wir noch einen Pinacolada, das Banyan Tree hat hier einen Stand aufgebaut. Wir kriegen mit wie sich eine Famile mit zwei Teenies über die Preise ihres Hotels unterhält: alle Getränke kosten fast 20€, ausser "fresh Water", das ist umsonst. Es bleibt unklar von welchem Hotel sie sprechen.
Mi: Tagesprogramm Botanischer Garten, Einkaufen, am Sunset schnorcheln, Abendmarkt am Beau Vallon; Disco wenn noch Lust vorhanden ist.
Der Botanische Garten hat sich gelohnt. Und vormittags ist es auch nicht zu warm. Meine lange Hose kommt zum Einsatz - gegen Stechfliegen, die es hier geben soll. Die Pflanzenwelt ist zum staunen. Den Schildkröten geht es scheinbar gut, das füttern kostet extra - ärgerliche Preisgestaltung. Nur die Fruit Bats sind nicht in einem Käfig, sondern hängen frei in den 30M hohen Bäumen. So sehe ich sie auch von der Terrasse aus. Nach ca 1,5 Stunden sind wir durch, ca 50 Fotos reicher und fahren nach Viktoria. Beim parken das gleiche Spiel wie immer, nur diesmal bleibe ich hartnäckig: man kauft das Parkticket in einem der Shops: ich will einen halben Tag kaufen, Sie: "please 15SR" ich: "10SR is on the sign." Diesmal bleibe ich hartnäckig, schließlich gibt es auf dem Parkplatz ein großes Preisschild. Das schoppen fällt etwas länger aus, es ist nicht leicht für uns etwas Handgemachtes hier zu finden was uns gefällt. Vor dem nach Hause fahren kriegen wir noch Hunger: beim Take Away vom Pirate Arm holen wir uns noch Pork Curry - lecker und scharf. Für 2x3€ echt günstig, wir essen zu Hause auf der Terrasse. Am Sunset ist das Wasser leider recht trüb, man sieht wenig. Plötzlich sehe ich einen Rochen unter mir, bis die Kamera klar ist ist er wieder verschwunden. Da der Stachel länger war als das Tier selbst bin ich nicht so traurig, sah schon etwas gefährlich aus. Wir versuchen es noch am Beau Vallon, verlieren eine Flosse in den Wellen und lassen es dann für heute gut sein. Übrigens hat sich die Haut an die Sonne gewöhnt. Ich muss mich kaum noch eincremen, bisher war Faktor 50 mein Freund und Begleiter, manchmal auch nur 30. Nach dem Abendessen auf dem Markt An Beau Vallon trinken wir noch einen Cocktail am Boathouse, der geht in Ordnung - Durchschnitt (2x9€). Gegen 23 Uhr motivieren wir uns noch für die Disco. Wir fahren zum Tequila. Im Web hab ich gelesen: „one oft he hootest night spots“; „Mittwochs angenehm voll“. Der Parkplatz ist fast leer, die Disco ist geschlossen. Seltsam. Wir ziehen unser Disco-Vorhaben durch und fahren zum Kalioto. Nur 10 Autos auf dem Parkplatz. Wir gehen rein, Ladies frei, ich zahle 11€ Eintritt (also mehr als bisher im Web zu lesen war). Die Tür geht auf - der Laden ist leer. Es ist nett gemacht, schade dass nix los ist, der Sound geht in Ordnung, die Lichter auch. Die Lieder sind aus den 80zigern, nach 6 Liedern kommen die gleichen Lieder nochmals. Endloskasette? 24 Uhr: der DJ spielt ein neues Lied, die Schleife ist zu Ende. Ich zähle durch: 9 Gäste, uns zwei schon eingerechnet. Wir fahren etwas enttäuscht nach Hause. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier um 3 Uhr „angenehm voll“ wird.
Do: um 8:15 Uhr werden wir von lautem Rauschen geweckt: es Regnet. Nach 10 Min ist es vorbei, das ist gut, denn wir planen heute einen "normalen Strandtag". Das Gefühl noch eine Anse sehen zu müssen ist weg, ich vermute mal wir haben genug gesehen. Wir wollen nochmals zur Petit Anse.
Auf dem Weg dorthin fängt es wieder an zu Regnen, meine Frau gibt zu bedenken, dass ihre Wetterapp bis 16 Uhr bedeckt anzeigt. Meine hingegen zeigt leicht bewölkt und wir lassen uns vom Kurs nicht abbringen. Das ist auch gut so, denn der Tag wird 80% sonnig und wir ruhen, spazieren, baden und schnorcheln bis Abends. Die Wellen sind heute höher als beim letzten mal und das Wasser leider etwas trüber. Dennoch sehen wir viele Fische und freuen uns über den feinen Sand, die Fische etc. auch das Thema Flut erledigt sich so langsam, der Strand bleibt bis 18 Uhr noch 10 Meter tief. Abendessen gibt es dann in Viktoria. An den Linksverkehr gewöhne ich mich langsam, blinke nicht mehr mit dem Scheibenwischer und komme nach dem ausparken sogar auf der richtigen Strassenseite an. Ein schöner Tag. Mit einer DVD beenden wir die Berichterstattung für den Tag ;-).
Fr: der Tag startet wieder mit mehreren Regenschauern. Ab halb 10 kämpft sich die Sonne immer öfters durch. Wir wollen nochmals zur Anse Solei mit dem Gedanken dass dort wenig Wellen sind und wir gut schnorcheln können. Doch zunächst wollen wir die zahme Fledermaus sehen, genauer gesagt den Fruit Bat. Also mit dem Auto Richtung Anse Major, dann immer weiter bis links ein orangefarbenes Haus kommt. Der Bat hängt aussen an seinem Käfig und langweit sich. Der gelähmte Mann vor dem Haus ist sehr freundlich und fängt direkt an zu erzählen. Der Bat ist echt toll, lässt sich füttern, leckt gerne an den Klamotten und beisst wenn man ihn streicheln will. Es ist schön zu sehen, dass er völlig freiwillig hier ist. Und das schon seit 19 Jahren. Ab und zu fliegt er umher, erzählt der Mann, kann aber nicht mehr zu seinen Artgenossen, da die ihn wegen des Menschengeruchs beissen. Auch Katzen jagen ihn, deshalb geht er Nachts in den Käfig. Wir sind begeistert und knipsen wie die Japaner am Kölner Dom. Wer das hier vorher seinem Urlaub liest, der kann dem Bat folgenden Gefallen tun: auf dem Arm das salzige Meerwasser trocknen lassen. Das abzulutschen ist wohl die Krönung für ihn - sagt der Mann. Dann weiter zur Solei. Dort angekommen (wir sind extra wieder über die Inselmitte Richtung Glaud gefahren wegen der schönen Vegetation) sehen wir: auch hier sind die Wellen höher als letzte Woche. Schnorcheln macht dann nicht so viel Spass, alles ist etwas trüb. Wir liegen in der Sonne und schauen auf die grauen Wolken über dem nördlichen Teil der Insel, die sich dort den ganzen Tag halten. Gegen 15 Uhr kommt dann doch noch ein Schauer zu uns. Fluchtartig laufen alle unter das Dach vom Kaffee. Unser Sonnenschirm besteht seine Probe als Regenschirm, das Wasser perlt auf der Imprägnierung ab. Auf dem Heimweg holen wir uns im Supermarkt 2 Bier, beim Strassenhändler eine frische Kokosnuss und stillen zu Hause den kleinen Hunger und Durst. Zum Abendessen bleiben wir am Beau Vallon. Anschließend noch einen Cocktail im Boathouse und dann werden schon die Koffer vorbereitet. Gegen 22 Uhr haben wir dann noch ungeplante Action: bei der Terrassentür kommen durch Löcher in der Bodenschiene plötzlich hunderte "Riesenameisen". Zum Glück hatten wir Raid gekauft und gehen mit dem Gift, Besen und Taschenlampe auf die Jagd. Wir brauchen ca eine Stunde bis wir wieder Herr der Lage sind, Ruhe einkehrt und unser Zimmer nicht mehr krabbelt.
Sa: Heute geht es erst um 23:40 Uhr zurück. Den Tag verplanen wir an der Petite Anse und hoffen, dass wir dort gegen Abend duschen können. Das Wetter sieht zunächst gut aus, aber es bleibt bis Mittags wechselhaft und wird dann richtig sonnig mit stärkerem Wind. Duschen im Hotel klappt wie geplant. Ein Bier im Four S. kostet 10€, Kaffee 8€, ist halt Luxus. Danach Cocktail im Eden Island, Essen in Viktoria, um 21 Uhr zum Flughafen, alles läuft gut. Das war es. Es kam uns vor wie vier Wochen. Ob wir nochmals wieder kommen ist offen. Bei ausreichend Lottogewinn ja, dann auf eine der Luxusinseln (Mahe, La D und Pra. sind die Einsteigerklasse).


Fazit für August 2015:
Alles hat sehr gut geklappt. Die Menschen dort sind sehr freundlich zu uns gewesen. Auch bei Seycheloirs untereinander haben wir viel nette Gesten beobachtet. La Digue und Praslin haben wir uns offen gelassen um einen Grund zu haben mal wieder hierher zu kommen. Dann machen wir 1 Woche Mahe und teilen die zweite Woche auf. Hoffentlich kann ich dann so planen dass tagsüber meist Ebbe ist. Die Unterkunft Beau Bamboo war sehr gut.
Jeder von uns hat etwa 30 Stiche die mehr oder weniger jucken. Die meisten kommen von den Bremsen am Strand. Sandfliegen hab ich nur wenige gesehen. Vielleicht hatten wir noch eine Stechfliege im Zimmer, gesehen hab ich keine.
Abends ist kaum etwas los, in anderen Ländern geht das Leben erst richtig los wenn es dunkel wird. Am Beau Vallon gibt es nicht mal eine Cocktailbar.
Zum Fotografieren kriegen die Insel und die Strände die Schulnote 1-2, zum schwimmen und schnorcheln meist nur eine 3+.
Einige Infos im Internet sind veraltet. Stets dort anhalten wo was los ist.



Klima/Kleidung im Juli/August: sehr angenehm warm, nicht zu warm, man schwitzt nicht besonders, schwül nur direkt nach einem Regen. Die Klimaanlage hatten wir im Auto tagsüber an. Die im Zimmer haben wir nur Abends mal eine Stunde laufen lassen. Viel Sonne, wenig Regen. Meer könnte gerne 2 Grad wärmer sein.
Ich hatte keine Jacke dabei. Nur einen Pullover für den Flieger. Aber auch den hätte ich nicht gebraucht, da bei Condor Premium-Flügen Decke, Socken und Schlafbrille verteilt werden. Lange Hose: höchstens für die Kirche/Disco. Selbst das 5-Sterne-Hotel hat mich in kurzer Hose reingelassen. Wer sehr kälteempfindlich ist sollte für Abends was warmes dabei haben. Unsere Leicht-Regenjacken haben wir nicht gebraucht.
Und ein Tipp für alle Eltern mit aktiven Kindern die sich auf das Wellenbaden freuen: kauft Badehosen mit einer Kordel im Bund ;-).

Ausrüstung/Technik:
Navi auf iPhone: Skobbler/Scout, Google Maps, Waze. Alle haben das Strassennetz gehabt, aber auch alle haben Fehler in der Navigation. Also Augen auf und nur nach Schildern fahren.
SIM-Karte: siehe oben.
Zusatzakku: PowerADD Pilot 2GS etwa im iPhone6 Format mit 10.000mAh ist klasse: ich kann laden wo und wann ich will. Der ist fast jeden Tag und Nacht im Einsatz weil nicht überall eine Steckdose ist. Lädt Handy, SJCAM, Fotoapparat, Taschenlampe; im Zimmer, im Auto, am Strand. Der erste Leihwagen hatte einen defekten Zigarettenanzünder - kein Problem: Handy-Navi über den Zusatzakku.
Taschenlampe LEDLenser M7R ist jeden Abend am Strand im Einsatz auf dem Weg zum Essen. Wird ebenfalls über USB aufgeladen. Ist eine super Taschenlampe.
Unterwasserkamera: SJCAM S5000 WiFi mit14MP: hält dicht, macht tolle Aufnahmen, wird Abends per WLAN mit dem iPhone gekoppelt und die Bilder gleich überspielt und auf dem iPhone aussortiert. Fotos lassen sich besser als erwartet zoomen und bleiben Scharf. Es fehlt mir nur GPS um die Bilder nachher auf der Landkarte zuordnen zu können. Die Kamera ist zum ersten mal im Einsatz, sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, werde ich weiterhin der überteuerten GoPro vorziehen.
Kamera: Nikon Coolpix P500 mit 36 fach Zoom. Die Kamera ist nicht immer dabei. Aber bei Ausflügen. Mit dem Zoom kann man sensationell heranzoomen und Dinge erkennen die man mit blossem Auge nicht sieht. Gute Universalkamera, kein GPS, Blitz nicht sehr weitreichend.
Steckdosenadapter: gab es einen im Zimmer, haben wir also nicht gebraucht. Am Flughafen hab ich einen Universaladapter mit 2x USB gesehen - sehr interessant. Dann könnten alle Ladegeräte zu Hause bleiben. Ausser dem Ladegerät vom Rasierapparat - warum lädt der noch nicht mit USB?
DVDs: eine Sammlung von 60 DVDs hatte ich ersteigert für kleines Geld. Da im TV nur 2 Kanäle auf französisch laufen war das eine gute Sache: Abends gab es meist noch einen Kino-Film. Beim nächsten mal hab ich auch noch einen Ultrakompakt- Player dabei, denn der vorhandene hatte einige Macken.
Sonnenschirm: braucht man nicht, es gibt an jedem Strand Schatten. Vorteil wenn man einen dabei hat: man liegt einsam unter der Sonne. Und Viecher wie Fliegen und Ameisen sind in der prallen Sonne deutlich seltener als unter den Bäumen. Den Ride2Sea von Brunner hatten wir dabei. Gute Qualität und so klein zerlegbar dass er in den Koffer passt. Den Schirm hatte ich vor dem Flug noch ergänzt um Ösen und Verstärkungen. Jetzt kann der Schirm in 4 Richtungen mit Leinen abgespannt werden. Bisher steht er bei jedem Wind und bei Böen mit ca 50 km/h. Er kam etwa an 7 Tagen zum Einsatz. Auch als Regenschirm ist er zu gebrauchen: die Schirmentlüftung hab ich verkleinert, alle Nähte versiegelt und komplett imprägniert. Hat auch geklappt wie geplant: der Schirm hält dicht.
Schwimmschuhe: hatten wir dabei, kamen an einigen Tagen zum Einsatz - muss man nicht haben. Alternativ: einen Fachmann/ Einheimischen fragen wo man bei welcher Flut/Ebbe zum schnorcheln ins Meer einsteigt - geht auch.
Flossen: hatten wir mitgebracht samt Taucherbrille und Schnorchel. Die Sachen kamen mehrfach zum Einsatz, hat sich also gelohnt. Ich hatte statt Taucherbrille nur meine Schwimmbrille dabei, hat auch prima geklappt.
Windschutz: hatte ich einen dabei, so eine Stoffwand wie sie in Holland Standard ist (jedoch für den Koffer zerlegbar). Die ist nicht zum Einsatz gekommen da der Wind nicht so stark war um den Sand über den Strand zu blasen.
K.O.-Spray: hatte ich immer in der Gürteltasche, ist auch nicht zum Einsatz gekommen, war aber ein sehr beruhigender Gedanke. Alle Hunde waren eher ängstlich oder friedlich.
Antibrumm: hatten wir dabei, kam aber selten zum Einsatz, da man ja schlecht nach jedem schwimmen sich wieder einsprüht. Benutzt haben wir es manchmal Abends beim Essen gehen für die Beine.
harald
Beiträge: 70
Registriert: 31 Aug 2017 16:54

Re: Unser Reisebericht August 2015

Beitrag von harald »

Lieber Seychellen2015
Vielen Dank für den detailreichen, auch mit lakonischem Witz durchsetzten Bericht. Viele nützliche Informationen ohne Schwärmerei.
Ich habe das Forum erst in diesem Jahr entdeckt und stieß beim Stöbern auf Deinen post. Mich gewundert, dass es keine Antworten darauf gab. Heißt nun nicht, dass ich zu allen alten posts einen comment verfassen will ...
Best, Harald
Seychellen November 2017
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mr.minolta
Beiträge: 1693
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Wohnort: Da, wo früher alles besser war

Re: Unser Reisebericht August 2015

Beitrag von mr.minolta »

harald hat geschrieben:Mich gewundert, dass es keine Antworten darauf gab.
Aber über 7400 Klicks!

Mir ist das damals auch entgangen. Spaßig finde ich nun den ständigen Verweis auf's Essen und die Getränkewahl zu jeweils dem, was ich gewohnheitsmäßig einen Mondpreis nennen würde. Selbst für Seychellen-Verhältnisse hat er hier vor schon zwei Jahren ungewöhnlich teuer diniert. Und reales Seychellen-Ambiente wurde, trotz gelegentlich andersartiger Erfahrungen, auch treffend vermittelt:
Die Bedienung ist nicht freundlich, kein Lächeln, kein Blickkontakt.

Dafür hat sie aber das 10 Euro-Bier bis an den Tisch gebracht! :wink:
Es scheint, daß es neben der Republik der Seychellen auf der Welt kein zweites Land gibt, das für sich selbst derart ausdrücklich mit besonderem Umweltschutz wirbt und in der Realität so unfaßbar dreist das absolute Gegenteil davon praktiziert.
Klara
Beiträge: 942
Registriert: 27 Okt 2016 18:02

Re: Unser Reisebericht August 2015

Beitrag von Klara »

ich habe den Bericht auch erst jetzt gelesen und fand ihn sehr erfrischend und lebensnah. Speis und Trank und dessen Preise gehören für mich ja auch zu den Urlauberinnerungen. Zugegeben, mehr bei Städtereisen, Blick von der Dachterrasse auf den Dom, bei sauteurem Cocktail, aber mit tollen Leckerchen dazu,...einfach toll. Auch das Stöbern im Duty free und entdecken von Adaptern kenne ich und es erfreut mich, dass jemand anderen solche Hinweise gibt.

LG
Klara
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